(28.03.2016)Space Warrior schrieb: Ich finde die NPD ja auch wegen ihrer Ideologie und mangelnder politischer Intelligenz extrem schlecht, aber bin dennoch damit einverstanden, dass es sie gibt, solange sie niemandem schadet - und meiner Ansicht nach ist sie nicht gefährlich, sondern größtenteils einfach nur lächerlich.
Ich sehe zwar ebenfalls warum eine Demokratie in der Lage sein muss die Existenz solcher Grupierungen bis zu einem gewissen gerade auszuhalten, aber andererseits muss auch ein Punkt gefunden werden wo die Schutzmöglichkeiten einer wehrhaften Demokratie einsetzen müssen um nicht die Geschichte vom Ende der Weimarer Republik zu wiederholen.
Bei diesen Parteien kann es beispielsweise sehr stören, dass sie ab einer bestimmten Mindestzahl von Stimmen von unseren Steuergeldern mitfinanziert werden und da ist die Frage schon berechtigt wie weit unsere Toleranz gehen muss nicht nur zu akzeptieren dass es diese Partei gibt, sondern dass unsere Steuergelder sie mitfinanzieren müssen.
Vieles was diese Leute von sich geben mag lächerlich wirken, aber das macht sie nicht ungefährlich. Müssen wir es beispielsweise abkönnen wenn ein NPD Abgeordneter im Dortmund Stadtrat dort Anträge darüber stellt zu erfahren
wie viele Juden in Dortmund leben und in welchen Stadtteilen? Müssen die Juden in Dortmund das tolerieren? Von einer AfD Abgeordneten wurde übrigens auch der Antrag gestellt Homo- und Bisexuelle in Thüringen zählen zu lassen.
Muss es toleriert werden wenn auch durch die Arbeit dieser Parteien aktive Bemühungen der rechten Szene stattfinden, Mitbürger mit Migrationshintergrund oder Homosexuelle aus bestimmten Stadtteilen (z.B. Dortmund Dorstfeld) herauszuekeln?
Es ist nicht einfach den Punkt zu bestimmen an dem eine Partei nicht mehr tollerierbar ist sondern so konkret Menschen schadet und versucht unsere Demokratie zu zerstören (was die NPD sehr offen als Ziel angibt) das man sie verbieten sollte. Ja, durch ein solches Verbot wird nicht die Dummheit aus den Köpfen verschwinden, aber man würde diesen Grupierungen doch den legitimen Anstrich sich als "Partei" bezeichnen zu können ebenso nehmen wie die Mitfinanzierung aus unseren Steuergeldern die unter anderem für die aktive Mitgliederwerbung gerade an Schulen verwendet wird.
EDIT: Und zur Hauptfrage dieses Threads: JA, es ist absolut verwerflich eine solche Grupierung zu wählen und damit ihre menschenverachtende Haltung zu unterstützen!
Das Hitler ein Unterstützer des Umweltschutzes war macht ihn für mich als überzeugten Umweltschützer nicht um ein Jota akzeptabler. Wer einen "positiven Programmpunkt" in dem Progamm solcher Grupierungen finded und diesen positiven Punkt in keinem anderen Programm findet hat immer auch die Möglichkeit eigene Bürgerinitiativen, oder Parteien dazu ins Leben zu rufen. Wem das zu viel Mühe ist sollte sich fragen ob der Punkt wirklich so wichtig ist. Wenn jemandem dieser Punkt aber wichtig ist, er oder sie aber zu bequem ist sich selbst zu engagieren sondern dann lieber Naziparteien wählt, dann verdient es diese Person als williger Nazimitläufer gesehen zu werden. Genau das ist eine solche Person und es gibt keinen Grund das zu beschönigen oder zu verharmlosen.