Nu, hier ist aber länger nix mehr los gewesen..
Habe mir in der Woche vor Weihnachten und den letzten 2 Tagen der letzten Woche aus einem großen Brett, dass seit Jahren nur rumstand, und einigen Holzresten sowie ein paar gekauften Kieferleisten eine Erweiterung für den Tisch, auf dem sich meine Monitorboxen befinden, gebaut. Das ganze hat ein paar Nächte gedauert, aber überraschend gut geklappt und ich bin mit dem Endresultat zufrieden.
Das Teil Erhöht den Standpunkt des Laptops und vergrößert die nutzbare Fläche auf dem Tisch, da es das Mousepad gut 20cm überragt. Es bietet Platz für ein tiefes 19"-Gerät, in diesem Fall mein Weihnachtsgeschenk, eine gute deutsche KME SPA240E Studio-Endstufe, gebraucht für 130€, KME stellt heute leider nur noch im High-End-Bereich her. Zudem ist es nun deutlich komfortabler, am Lappi zu arbeiten, da das Mauspad auf Bauchhöhe ist und der Bildschirm weit genug oben, um nicht verkrüppelt davor sitzen zu müssen.
Was mich dazu bewegt hat, in den Thread zu schreiben, ist die integrierte Schalteinheit für die Stromversorgung von Laptop, Mixer, DSP und Endstufe sowie eine 12V-Schwanenhalslampe und einen Passiven Monitorcontroller.
Für das Projekt musste ich praktischerweise fast gar nicht einkaufen, das meiste hatte ich noch irgendwo im Schrank. Eingekauft wurden lediglich 4 Relais, 2 beleuchtete Industrie-Druckschalter, 2 Drehschalter und 1 Neutrik BNC Einbaubuchse.
Wunderschöne gummierte Potiknöpfe hatte ich noch 2 über, der Fader + Fadercap für die Lautstärkeregelung sowie das schwarz pulverbeschichtete Blech für die Bedienungsoberfläche stammte aus einem defekten Soundcraft-Mixer. LED-Einbaufassungen, 230V-LED-Treiber und Audiokabel waren noch da sowie ein kleiner Vorrat Neutrik-Einbaubuchsen für XLR und PowerCon.
Erstmal das Blech für die Oberfläche aus dem alten Mischpultgehäuse ausgesägt, Löcher für den Einbau von Fadern, Schaltern und LEDs gebohrt.
Dann kam die Holzkonstruktion, nach unten ist der Tischplatte rechts ein Holzgehäuse angehängt für die Elektronik und deren NT. Das dauerte wohl die Hälfte der Zeit.
Dann kam die Verkabelung, anfangs mit 2 Mono-Fadern, doch dann habe ich mich für Stereo umentschieden und den anderen Einbauschlitz mit einer weiß lackierten Aluabdeckung verschraubt.
Die Schaltung ist eine einfache passive, symmetrische Lautstärkeregelung:
Am Eingang Vier Trimmpotis, R und L jeweils Hot und Cold, jeweils 10k. Zur Phasenanpassung (Widerstände müssen exakt gleichen Wert haben) und Empfindlichkeitsadjustierung, damit die aufgedruckte Skala des Faders möglichst stimmt, keine Festwiderstände.
Dahinter noch 2k2 Festwiderstände, um mehr Spielraum nach oben zu haben.
Dann 2 Relais: Eines für Mute (Kurzschluss Hot/Cold), eines für Monosummierung (Verbindung Hot L/Hot R usw.).
Schließlich kommt der Fader mit 2 mal 10k log, 1 mal R, 1 mal L. Je kleiner dieser Widerstand, desto geringer ist die Ausgangsspannung. Durch Verstellen der Potis im Eingang kann beeinflusst werden, wie stark sich der Widerstand des Faders auswirkt.
Bis auf einen allgemeinen Pegelabfall aufgrund der Widerstände ist für mich als Amateur messtechnisch kein Unterschied festzustellen, kein Höhenabfall oder andere negative Auswirkungen auf die Tonübertragung zum DSP.
Hier übrigens der Frequenzgang der BR26 – bis auf den Bassbereich musste kaum etwas korrigiert werden, der digitale GEQ wurde in den Höhen absichtlich gar nicht (Klangverschlechterung... ist zwar dbx, aber kein High-End-Studiogerät) und ansonsten auf einem Drittel der 56 Bänder korrigiert:
Die Nachhallzeit RT60 fällt nie unter 220ms, im Bassbereich max. 350ms. Der 20cm dicke, große Bassabsorber, der sich zusätzlich auf den über Kopf hängenden 10cm-Absorbern befindet, bringt überraschend viel, seitdem ich ihn aufrecht gestellt statt gelegt habe. Naja, irgendwann bau ich mir wohl trotzdem nen Helmholts-Reso für 45Hz. :3
Neben der Audiotechnik wurde in das Teil auch Stromversorgung für die Geräte integriert:
3 Steckdosen für Stufe 1, das sind Laptop, Mischpult und andere Geräte, die auch bei KH-Betrieb laufen.
Stufe 2 hat Steckdosen für DSP und Endstufe. Über einen Drehschalter kann man von Stufe 0 (alles bis auf NT aus) bis 2 (alles an) hochschalten. Der Schaltvorgang erfolgt über 2 Stück 16A-Relais, denn der Drehschalter ist nicht für hohe Ströme zulässig und würde zudem die Stromversorgung kurz beim schalten von Stufe 1 auf 2 unterbrechen, was bei Einsatz eines Relais durch einen mittelgroßen Elko gepuffert werden kann.
2 gelbe LEDs signalisieren, ob Stufe 1 oder 2 aktiv sind, sie hängen nicht am Drehschalter, sondern über die 230V-LED-Treiber am Netz hinter den Relais.
Die Steckdosen wurden auf der linken Seite unter der Tischplatte angebracht, deren Zuführungskabel unter der Platte flach verlegt.
Die Schwanenhalslampe hat den zweiten Drehschalter und einen LM317 bekommen (3 Helligkeitsstufen), somit sind auch Lampen mit anderer Leistungsaufnahme auf ähnlicher Dimmstufe betreibbar.
Schutzleiter wurde bei all dem nicht vergessen, ein FI hängt auch davor.
Irgendwas habe ich bestimmt vergessen zu erwähnen, aber es interessiert sowieso niemanden.
Hier ein paar Bilder vom Innenaufbau: