Komisch, vor ein paar Tagen dachte ich erst noch 'Mensch, dieses Forum hat noch keinen Thread für das Spiel. Ich sollte mal zusehen einen zu verfassen'.
Eines jedoch vorweg. Haltet eure Posts bitte spoilerfrei bzw nutzt unbedingt die Spoilertags. Ihr könnt jemanden der das Spiel noch nicht gespielt hat sonst das Spiel versauen. Ich weiß ich habe da unten ein paar Andeutungen aber ich meine den psot weitgehend Spoilerfrei gehalten zu haben.
Also, Spec Ops: The Line fiel mir erstmals wirklich auf als ich das Zero Punctuation Review sah. Ich traute meinen Ohren kaum, ein Militär-Shooter den Yahtzee mag? Hat irgendwer durch 0 dividiert? Fällt uns der Himmel auf den Kopf?
Als dann Extra Credits eine spoilerfreie Episode zum Spiel herausbrachte und ankündigte in nächsten Episode mit Spoilern nur so um sich zu schießen nahm ich mir vor das Spiel am WE durchzuspielen. Laut Steam habe ich 8 Stunden auf dem zweithöchsten Schwierigkeitsgrad verbracht.
Extra Credits haben in ihrer ersten Episode behaupted dass das Spiel nicht wirklich Spaß macht, zumindest nicht im üblichen Sinne und es stimmt. Spec Ops: The Line ist wie der Film Funny Games. Kein Spaß.
Auch ist das Spiel gameplaymäßig ziemlicher Standard und gibt sich zu anfang auch wie der herkömmliche Militär-Shooter, quasi wie eine schlechteres 3rd-Person CoD.
Extra Credits behauptet so gar dass das Gameplay extra etwas 'meh' ist um den Spieler konstant das Gefühl zu geben dass etwas nicht stimmt und macht damit eine Verbindung zur Extra Credits Episode 'Gameplay as Metaphor'. Grund dafür soll gewesen dass Yager schlicht nicht das Budget hatte um das Gameplay zur perfektion zu bringen, sonst hätte der Single Player und die Story darunter gelitten. Also wurde mit dem gearbeitet was man hatte und das Gameplay als Metapher eingebunden.
Was ist die größte Stärke des Spiels? Nun da wäre zum einen die Story, sicher. Aber besonders an dem Spiel ist dass es dafür sorgt dass der SPIELER (!) sich schlecht (Untertreibung) fühlt, weil er auf Menschen schießt (und schlimmeres). Ein Shooter, der einen dafür kritisiert dass man schießt! Your Mind has just been blown into smithereens!
Was Spec Ops: The Line wirklich ist, ist eine gründliche Dekonstruktion und Kritik des shooter genres und eine Kritik an die Gamer, die durch Spiele wie CoD gelernt haben völlig reflektionslos und ohne Konsequenzen vor sich hin zu ballern.
'Wie viele Amerikaner haben sie heute getötet?'
'Dies ist alles ihre Schuld.'
'Der Grund warum sie hier sind ist doch dass sie etwas sein wollen was sie nicht sind: Ein Held.'
Sind diese Aussagen wirklich nur an den Protagonisten gerichtet? Ich habe da meine Zweifel. Gerade die letzte Aussage ist wie ein Schlag in die Magengrube.
Noch dazu das einzige Spiel dass ich kenne das sich wirklich ernsthaft mit Posttraumatischer Belastungsstörung auseinander setzt und ein 'moral choice' system dass einem mehr als nur 2 Optionen gibt und diese nicht einfach in Dialogoptionen verpackt sondern durch AKTIONEN umgesetzt werden. Eines der wenigen modernen Spiele dass dem Spieler zutraut die Lösungen für diese Probleme zu finden indem er seine Umgebung beobachtet und das benutzt was er die ganze Zeit im Spiel zur Verfügung hat. Kurz, es traut dem Spieler zu intelligent zu sein und serviert ihm nicht alles auf dem Silbertablet.
Folgend einige Links:
http://www.escapistmagazine.com/videos/v...ign=videos
http://penny-arcade.com/patv/episode/spe...ine-part-1
Und dieser Link ist ein Spoilercast mit dem lead-writer des Spiels. Hört ihn euch AUF KEINEN FALL vor her an aber unbedingt wenn ihr das Spiel durch habt.
http://www.gamespot.com/features/gamespo...e-6386587/