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Zerschlagung von Schlecker - Druckversion

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Zerschlagung von Schlecker - Full Pretext - 01.06.2012, 17:59

Hallo an alle politik und wirtschaftsinteressierten Bronies!

Heute: Zerschlagung von Schlecker.

Eure Meinung interessiert mich: Hätte man den Konzern staatlich retten sollen in letzter Instanz? Ist die Insolvenz verdient und richtig? Was hat dieser Vorfall für die Zukunft des Einzelhandels zu bedeuten?

Eigene Meinung: Eine Zerschlagung war richtig, eine deartige Misswirtschaft darf und soll nicht vom Staat unterstützt werden. Da wären weitere Millionen verbrannt unter weiteren Verlusten, denn der Imageschaden ist schlicht zu groß.

Außerdem hatten alle Schleckerfilialen eine Atmosphäre, in der man sich keine Sekunde wohlgefühlt hat. Deswegen kann man an drei Händen abzählen, wie oft ich in einem Schlecker-Markt war. Eine deartig schlecht geführte Firma hat die Insolvenz verdient, und auch der Rattenschwanz der da daranhängt, ist zu ertragen. 14.000 ~ beschäftigte mehr oder weniger, das ist keine wirklich enorme Zahl. Zudem sind viele Stellen im Einzelhandel unbesetzt, jetzt beginnt das "Befristete-Verträge-Jobben" für die Ex-Beschäftigten.


Greetings
Flutterplex


RE: Zerschlagung von Schlecker - Killbeat - 01.06.2012, 18:05

Schlecker konnte ich noch nie leiden. Bei allen fillialien wo ich war, waren die verkäufer/innen unfreundlich. Eine sagte mir sogar mal das sie merkt wenn ich etwas klauen wollte. Keine vernünftige kassen, bei allen geschäfften wo ich war. Da wundern sich noch die mitarbeiter das ihre firma niemand retten wollte.


RE: Zerschlagung von Schlecker - Bronie Ed - 01.06.2012, 18:19

Wir haben hier einen Schlecker im Ort, und ausser das meine Schwester von da ne bestimmte Haarfarbe wollte, war der Laden nie ein Thema bei uns. Es war leichter Sachen im Netto oder Edeka zu holen. Wird bei vielen andern auch so gewesen sein und wundert mich daher nicht, das die Pleite gehen. Ausserdem war der Laden hier zumindest sehr ranzig und unübersichtlich aufgebaut.


RE: Zerschlagung von Schlecker - whoopie - 01.06.2012, 18:35

Ich mag Schlecker. Da hat man zwar immer sehr merkwürdige Leute angetroffen und schön war's auch nicht, aber die Angebote waren unschlagbar.
Da gab es teilweise Parfüms, die man entweder nirgendwo sonst bekommen hat oder die einfach deutlich günstiger waren. Und mit deutlich günstiger meine ich ein Ersparnis von mindestens 50€, gegenüber Geschäften wie Douglas. Aber naja, dass man so nicht reich wird, ist auch klar...


RE: Zerschlagung von Schlecker - LaJoker - 01.06.2012, 18:39

Naja, Schlecker war für mich eigentlich nie ein großes Thema.. Dafür gibts in unserer Gegend einfach zu viel Konkurrenz wie Edeka, Netto, Rewe und so weiter, die meiner meinung nach einfach angenehmere Preise und teils bessere qualität verkaufen.
mir tun die vielen leute nur leid, die durch diesen zerschlag ihre Arbeitsstellen verlieren..


RE: Zerschlagung von Schlecker - Gray - 01.06.2012, 19:03

Ich hab gestern meine Kündigung erhalten und das interessiert auch keine Sau (hab nicht bei Schlecker gearbeitet). Alle meine Kollegen und Kolleginnen haben ebenfalls die Kündigung erhalten.

Aber bei Schlecker wird ein Drama draus gemacht, weil es ein paar Leute mehr sind.

Wenn die zu unfähig waren das Geschäft vernünftig zu führen hat es nun mal keine Zukunft.
Warum sollen andere dafür bezahlen?

Ich finde es vollkommen in Ordnung das Schlecker aufgelöst wird.


RE: Zerschlagung von Schlecker - Mr. Turnip - 01.06.2012, 19:07

Typischer Fall von selber Schuld. Die zunächst drohende Pleite war in der Führungsriege bekannt, die einzigsten Maßnahmen waren ein neues Logo und der Austausch von Mitarbeitern durch billige Zeitarbeitskräfte.

Der Hammer war immer noch das der neue Werbeslogan for you. vor Ort. der nach Aussage eines Konzernsprechers die Kunden ansprechen soll, da diese über ein
Zitat:niederes bis mittleres Bildungsniveau
verfügen.

Und die arme, arme Familie Schlecker muss jetzt von läppischen 70000€ im Monat leben. Nach ihren Maßstäben ein totaler Ruin, über die vielen Tausend Arbeitslosen haben sie aber kaum etwas gesagt.


RE: Zerschlagung von Schlecker - InvaderPsi - 01.06.2012, 19:18

Zur Sache ansich - mir tut es schon Leid für die vielen Mitarbeiter, die können für die Misere ja nichts. Klar, passiert auch woanders, wo dann kein so großer Wirbel drum gemacht wird. Ändert nichts dran, dass es schon schade ist, wenn soviele den Arbeitsplatz verlieren und bei Schlecker war ich auch ab und zu, um mal was zu kaufen.

Ich persönlich habe keine so schlechten Erfahrungen mit Schlecker gemacht. Die Mitarbeiter(innen), die ich angetroffen habe, waren immer nett. Trotzdem bevorzuge ich dm und Rossmann. dm hat meiner Meinung nach die angenehmste Atmosphäre zum Einkaufen. Breite Gänge, viel Platz, angenehme Beleuchtung und ähnliches sind dafür verantwortlich - wurde mir so konkret auch erst neulich klar, als ich eine Reportage sah, wo verschiedene Drogeriemärkte verglichen wurden.


RE: Zerschlagung von Schlecker - Pulse Wave - 02.06.2012, 00:02

Schlecker? Nee, ernsthaft, wegen mir ist es um die nicht schade. Zum einen wegen ihrer zweifelhaften Geschäftsgebaren.

Zum anderen brauchen wir hier Schlecker gar nicht. Wir haben Ponymann, wir haben außerdem Budni, und dm-Märkte setzen sich hier auch langsam durch. Ist allenfalls schade für auf'm Dorf, wo es nur 1 Drogerie gibt, und das ist dann eben Schlecker. Aus Kleinstädten, die außer Schlecker in Gehweite noch eine Konkurrenzdrogerie gibt, hat sich Schlecker ja eh schon zurückgezogen.

Ich glaub, eins von Schleckers Problemen war auch, daß sie ihre Filialen auf zu kleiner Fläche betrieben. Alle Schlecker-Filialen, die mir so in den Sinn kommen, waren fürchterlich verwinkelt und zugestellt. Budni oder Ponymann wäre nie in ein so kleines Ladengeschäft eingezogen. Auf'm Dorf waren das dann mitunter ehemalige Kleinsupermärkte aus den 60er/70er Jahren, wo von der Fläche her eher eine Bekleidungskette wie Ernsting's Family reingepaßt hätte, aber kein Drogeriemarkt. Wirklich große Schlecker fallen mir gar nicht ein im Moment. Auch Einkaufszentren – in so ziemlich jedem Einkaufszentrum hier oben gibt's je einen Budni und Ponymann, zumindest einen von beiden, und zwar auf genügend Fläche, aber Schlecker traf man da nie an. Mir scheint, als hätten die immer nur die Ladengeschäfte gepachtet, wo sonst keiner rein wollte – zu klein für einen Supermarkt, zu klein für einen Drogeriemarkt, knapp zu groß für einen Kiosk und oft an Stellen, wo es kaum Laufkundschaft gibt.

Paradebeispiel: Hamburger Innenstadt. Im Hauptbahnhof in der Wandelhalle gibt's einen ziemlich großen Ponymann. Wenn man Richtung Spitalerstraße rausgeht, läuft man praktisch direkt auf einen neben der Einmündung der Spitalerstraße liegenden, zweigeschossigen (!) Budni zu. Eine Gehminute die Spitalerstraße hoch ist der nächste Ponymann mit Spielwarenabteilung – zwei Gehminuten von da weg ist an der Mönckebergstraße Sport-Karstadt, auch mit Spielwarenabteilung. Galeria Kaufhof an der Mö hat meines Wissens Drogerieartikel, dito Karstadt an der Mö. Und wenn man aus Karstadt nach Westen rausgeht, steht man vor der Europa-Passage, wo noch ein Ponymann drin ist. Der einzige Schlecker lag ein ganzes Stück südlich der Mö, wo sich selten Fußgänger hin verirren.

Drogeriemärkte an sich scheinen also gar nicht so schlecht zu laufen – wenn man bedenkt, daß Brinkmann (Deutschlands größtes technisches Kaufhaus, gelegen an der Spitalerstraße) schließen mußte, als Saturn an der Mönckebergstraße, vielleicht fünf Gehminuten weg, im ehemaligen Hertie den größten Elektrofachmarkt der Welt eröffnete, ist es erstaunlich, was sich an Drogeriehandel auf einem Kilometer Strecke in einem der bekanntesten Shoppingviertel der Welt mit entsprechender Ladenpacht hält. (Und da ist der nächste Budni in entgegengesetzer Richtung an der Langen Reihe noch gar nicht mit eingerechnet.)


RE: Zerschlagung von Schlecker - Mudkipz - 02.06.2012, 01:23

Naja, Schlecker ist mir eigentlich egal (bis auf die Mitarbeiter die ihren Job verlieren). Ich war fast nie in meinem Leben bei einem Schlecker Geschäft. Hier in Wien ist Schlecker eine Seltenheit, nur in anderen Bundesländer konnte ich welche antreffen. Wie gesagt, schade um die ganzen Mitarbeiter die ihren Job jetzt verlieren.


RE: Zerschlagung von Schlecker - emosewA - 02.06.2012, 12:41

Schlecker staatlich retten? Auf keinen Fall. Ist zwar etwas unschön für alle, die dort gearbeitet haben, aber der Staat kann nicht für den Mist gerade stehen, den irgendwelche Firmen bauen. Das ist deren Ding.

Wobei ich in meiner Schulzeit oft bei Schlecker war, da wir einen direkt nebenan hatten. Da hab ich schon etwas Mitleid mit denen die jetzt auf die Schule gehen, vor allem weil der Aldi dort jetzt auch zu ist RD laugh


RE: Zerschlagung von Schlecker - Herr Dufte - 02.06.2012, 13:20

Schlecker, sagt mir was. Ich war glaub ich 1 mal in einem Schlecker, sah nicht allzu hübsch aus und die Verkäuferin war auch ziemlich unfreundlich. Klar kann man von einem Laden nicht auf das ganze Unternehmen schließen, aber wenn es so schlecht um die stand ist Insolvenz wohl das beste. Was haben wir davon, das Unternehmen ewig durchzufüttern? Davon wird die Sache auch nicht besser...
Es ist zwar schade um die, die ihren Job verloren haben, aber man kann einfach nicht jedes hoffnungslose Unternehmen retten, so funktioniert der Markt nicht. Lieber mit dem Geld die jetzt Arbeitslosen direkt unterstützen, damit sie bald einen anderen Job kriegen und damit dann auch Geld (durch Steuern) verdienen, anstatt sie sogar staatlich zu bezahlen.


RE: Zerschlagung von Schlecker - Zechert - 03.06.2012, 19:24

Ich fühlte mich im Schlecker immer sehr unwohl. Alles so eng, die Verkäufer glotzen einem die ganze Zeit hinteher als wenn man was klauen wollte und waren meist sehr unfreundlich -.-
Die können ruhig pleite gehen ^^


RE: Zerschlagung von Schlecker - Tomson96 - 03.06.2012, 19:26

Nein Schlecker war einer der wenigen Läden dieser Art im Ort...jetzt haben wir nurnoch einen Laden >.<


RE: Zerschlagung von Schlecker - stiv64 - 03.06.2012, 19:28

[Bild: arschlecker-graffiti.jpg]

D&M da bess. Twilight smile

Hab mich in 'nem Schlecker nie wohl gefühlt, auf engsten Raum biste da durch die Regale gelaufen, zumindest bei den in meinem Dorf.

edit: WTF, hab' grade die anderen Posts gelesen und das war scheinbar in jedem Schleckerladen so. RD laugh


RE: Zerschlagung von Schlecker - Bergkamener - 03.06.2012, 19:37

Wieso sollte der Staat Firmen retten, ohne selbst davon zu profitieren?
Die meisten Schlecker-Filialen sind vermutlich seit 30 Jahren nicht mehr renoviert worden, die Struktur ist veraltet und viele Filialen haben ein kleines Einzugsgebiet bzw. viel Konkurrenz am Standort. Für Investoren ist das sicherlich uninteressant, man müsste viel zu viel Geld investieren.
Da die XL-Filialen und Ihr Platz als einzige gewinnversprechende Unternehmenszweige schon verkauft sind, würde man mit finanzieller Unterstützung jetzt, ähnlich der Kohlebergbausubvention, etwas retten, dass sowieso langfristig untergeht. Schlecker hat es verpasst, als Konkurrenten aufkamen, die Infrastruktur anzugleichen.
Da ist das Geld besser in Arbeitslosenhilfe investiert als in sinnlose Rettungsversuche.


RE: Zerschlagung von Schlecker - lordhasen - 03.06.2012, 21:24

Es ist niemals sinnlos für die Menschen kämpfen . Ich verstehe zwar das Schleker nicht so wichtig war/ist als Landwirtschaft und die Kohle- und Stahlindustrie ( die für denn Staat entscheidene Machtfaktoren sind ) . Aber trotzdem muss der Staat für jeden arbeitsplatz kämpfen . Narturlich die FDP meint das die magische hand der Wirtschaft alles in lot bringt . Aber das Stimmt nicht .
Die FDP beweist mit der verweigerung der hilfe für Schlecker das sie schlicht keinerlei soziale kompetenz hat .


RE: Zerschlagung von Schlecker - Herr Dufte - 03.06.2012, 21:27

(03.06.2012)lordhasen schrieb:  Es ist niemals sinnlos für die Menschen kämpfen . Ich verstehe zwar das Schleker nicht so wichtig war/ist als Landwirtschaft und die Kohle- und Stahlindustrie ( die für denn Staat entscheidene Machtfaktoren sind ) . Aber trotzdem muss der Staat für jeden arbeitsplatz kämpfen . Narturlich die FDP meint das die magische hand der Wirtschaft alles in lot bringt . Aber das Stimmt nicht .
Die FDP beweist mit der verweigerung der hilfe für Schlecker das sie schlicht keinerlei soziale kompetenz hat .

Jain. Schlecker war ein aussichtloser Fall, ist es da nicht sinnvoller das Geld zu nutzen um produktive Unternehmen zu unterstützen (etwa durch Arbeitsaufträge) und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen?


RE: Zerschlagung von Schlecker - Conqi - 03.06.2012, 21:35

(03.06.2012)lordhasen schrieb:  Es ist niemals sinnlos für die Menschen kämpfen . Ich verstehe zwar das Schleker nicht so wichtig war/ist als Landwirtschaft und die Kohle- und Stahlindustrie ( die für denn Staat entscheidene Machtfaktoren sind ) . Aber trotzdem muss der Staat für jeden arbeitsplatz kämpfen . Narturlich die FDP meint das die magische hand der Wirtschaft alles in lot bringt . Aber das Stimmt nicht .
Die FDP beweist mit der verweigerung der hilfe für Schlecker das sie schlicht keinerlei soziale kompetenz hat .

Bei jeder Firmenpleite sind Menschen betroffen, soll der Staat jetzt also jeder Firma Geld in den Hintern schieben, wenn sie pleite geht? Dann haben wir hier aber bald ein großes Problem.

Den Schlecker bei uns im Dorf hab ich auch höchstens ein- oder zweimal in meinem Leben betreten, der Laden war recht klein, eng und dunkel. Schlecker-Läden sind im Vergleich zu allen anderen Ketten einfach nie moderner und offener geworden, ich fand den Laden nie einladend.

Dabei habe ich tatsächlich gerade zum ersten mal was bei Schlecker gekauft. Ein 50€ teures Tablet in deren Online-Shop um damit etwas rumzuspielen. Immerhin sieht der ganz nett aus, nur 1,99€ Versandkosten und bequeme Zahlungsarten. Ich werd Schlecker trotzdem nicht hinterhertrauern.


RE: Zerschlagung von Schlecker - lordhasen - 03.06.2012, 21:41

(03.06.2012)Sir Knorke schrieb:  Jain. Schlecker war ein aussichtloser Fall, ist es da nicht sinnvoller das Geld zu nutzen um produktive Unternehmen zu unterstützen (etwa durch Arbeitsaufträge) und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen?

Jain zwar sollte der Staat immer von Deutschen Firmen vorrag geben aber die ehm schlecker mitarbeiter würden davon kaum profitieren . Ich kann mir nicht vorstellen das die schlecker mitarbeiter so schnell einen neuen beruf lehrnen können .

@ConquerorDash
Nicht den Firmen sodern den menschen via Auffanggeselschaften und Weiterbildungsmaßnahmen . Ich war auch bisher 1 bis 2 mal im meinem leben im meinem Dorf schlecker .