VI. Subjektiver Tatbestand
1. Vorsatz
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Zur Verwirklichung des subjektiven Tatbestandes muss der Täter zumindest mit bedingtem Vorsatz bezüglich aller Tatbestandsmerkmale gehandelt haben. Erforderlich ist daher zunächst, dass er weiß oder zumindest damit rechnet, dass ein Unfall im Straßenverkehr mit einem nicht nur ganz belanglosen Schaden vorliegt und er durch sein Verhalten zur Verursachung dieses Unfalls beigetragen haben kann (BGH VRS 5, 41; BGHSt 15, 1 [5]; BayObLG NStZ-RR 2000, 140 [141]; OLG Hamm NZV 2003, 590 [591]). Die in Urteilen oft anzutreffende Feststellung, der Täter habe erkennen können oder müssen, dass ein erheblicher Sachschaden entstanden ist, reicht hingegen nicht aus, da damit lediglich Fahrlässigkeit belegt ist (OLG Köln DAR 2002, 88; OLG Thüringen StV 2006, 529). Weiterhin muss er es zumindest für möglich halten und billigend in Kauf nehmen, dass er sich vom Unfallort entfernt, bevor er seiner Vorstellungs- und Feststellungsduldungspflicht (vollständig) entsprochen hat (Abs. 1 Nr. 1) bzw. die tatsächlichen Umstände kennen, aus denen sich die Unangemessenheit der bis zum Zeitpunkt seines Entfernens verstrichenen Wartezeit (Abs. 1 Nr. 2) ergibt (vgl. MüKo-StGB/Zopfs § 142 Rn. 88; LacknerKühl § 142 Rn. 31).
a)
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In der Praxis beschäftigt die Gerichte immer wieder die Frage, ob der Unfallbeteiligte das Unfallereignis bemerkt hat und wenn ja, ob er von einem die Belanglosigkeitsgrenze überschreitenden Schaden ausgegangen ist bzw. mit einem solchen gerechnet hat (vgl. nur OLG Düsseldorf NZV 1995, 200, 201; OLG Hamm NStZ-RR 1997, 90; OLG Köln NZV 2001, 526). Auch wenn die "Standardeinlassungen" (Fischer § 142 Rn. 40: "Vielzahl häufig abwegiger Behauptungen") für das Fehlen eines Vorsatzes (laute Autoradiomusik, Motor- oder Kupplungsruckeln, Getränkekisten im Kofferraum etc.) häufig wenig glaubhaft erscheinen mögen, so besteht kein Erfahrungssatz des Inhalts, dass die Berührung zweier Fahrzeuge stets vom Fahrzeugführer, sei es akustisch oder taktil, wahrgenommen wird (OLG Köln NZV 1992, 37). Zur Annahme eines Vorsatzes wird es insbesondere bei geringeren (Streif-)Schäden einer Gesamtwürdigung aller Umstände bedürfen (Beschaffenheit der Fahrzeuge, Fahrweise, Straßenverhältnisse, Ablauf der Kollision, Reaktion des Fahrers, Geräuschpegel etc.); u.U. wird die Einschaltung eines Sachverständigen erforderlich sein (vgl. hierzu Himmelreich DAR 2006, 1). Die Annahme eines bedingten Vorsatzes kann jedoch gerechtfertigt sein, wenn der Unfallbeteiligte in einer Situation, die nahe liegend zu einem Unfall mit Fremdschaden geführt haben kann, seine Fahrt ohne jede weitere Nachforschung fortsetzt (BGH NJW 1954, 728 [BGH 19.01.1954 - 1 StR 132/53] [729]: Überfahren eines auf der Fahrbahn liegenden Gegenstandes bei Dunkelheit) oder wenn er trotz des Hinweises eines Mitfahrers auf ein mögliches Unfallgeschehen ohne anzuhalten weiterfährt (BGH VRS 15, 338 [340]).

sag mal, calamity, jetzt bin ich neugierig, studierst du zufällig Jura??