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Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Druckversion

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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - LittleMissDevil - 10.01.2019, 00:21

Du hast eine Zahl genannt, die durch keine Quelle haltbar ist, und verlangst nun, dass wir selber nach Zahlen suchen sollen? Das ist aber kein guter Diskussionsstil RD wink

Ich mag aber deine Analogie des "satt konsumierens". Das trifft es für mich ehrlich gesagt ganz gut. Wenn ich esse, bin ich satt. Ich werde aber auch irgendwann wieder hungrig. Und so konsumiere ich persönlich auch. Ich kaufe mir so ca. alle drei Monate mal neue Comics für meine Sammlung, oder mal ein Computerspiel oder neue Kleidung. Daran kann ich mich dann erstmal eine ganze Weile erfreuen. Ich lese meine Comics, trage erstmal nichts Anderes als das tolle neue Oberteil und spiele natürlich das Spiel durch. Aber irgendwann ist das auch mal erledigt und dann werde ich auch wieder hungrig auf Konsum, einfach weil die Comics mal ausgelesen sind oder Kleidung ersetzt werden muss (einige meiner T-Shirts habe ich auch schon 7 Jahre, aber die tuns langsam nicht mehr Wink ).

Ganz sauber ist die Analogie natürlich nicht. Ich kann täglich auf meine Sammlung und Figuren und freue mich ähnlich darüber, wie die Fotos an meiner Wand. Beides verbinde ich mit schönen Erlebnissen. Das ist mit Essen eher schwer.

Ich erlebe dabei auch die meisten Personen in meinem Umfeld ähnlich. Ich kenne wenig "blinde Konsumenten". Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht schon in Sachen investiert habe, die am Ende ziemlich nutzlos waren. Manches staubt wirklich eher im Schrank ein, aber solche Fehlkäufe passieren mir zum Glück eher selten. Und ich miste auch gerne mal aus, also ist das nicht so wild.

Minimalismus ist also definitiv nichts für mich. Ich hänge an meinem Besitz und empfinde das auch nicht als Belastung. Es sind eher Dinge, die zu mir gehören und die mich glücklich machen. Oftmals sind Erinnerungen daran geknüpft (meine Comicsammlung hab ich mit Comics gestartet, die mein Vater mir überlassen hat und die ich schon als Kind gelesen habe). Aber ich gebe mir trotzdem Mühe bewusst zu konsumieren und nicht jedem Impuls nachzugeben. Ich überprüfe schon, ob ich Sachen wirklich brauche oder sie einen Unterhaltungswert für mich haben. Die Supermanlampe im Media Markt sah zwar echt cool aus, aber ich hab einfach kein gutes Plätzchen für sie. :p


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Mc Timsy - 10.01.2019, 09:13

Du meinst das also ernst Heavy, keinerlei qualitative Einschränkungen des Objektbegriffes. Einfach nur, naiv,( nicht beleidigend gemeint, nur in dem Sinne, das die einfachste mögliche Definition gewählt wird) jedes kleine Teil in den "Besitz" einrechnen. Also eine Packung Käse in meinem Kühlschrank besteht für dich aus 12 Gegenständen. Eine Packung und 11 Scheiben Käse. Wenn ich die Deckfolie komplett abziehe werden daraus dreizehn Objekte und fangen wir garnicht erst von den Möglichkeiten an wenn ich den Käse vorschneide. All diese Punkte werden von dir als persönlicher Besitz aufgefasst?

Dann tut es mir leid, aber deine Definition von Besitz ist vollkommen wertlos um damit zu arbeiten. Sag mal, die Tapete an der Wand, zähle ich die als ein Objekt, oder für jeden Streifen? Kacheln auf dem Boden. Steine aus denen das Haus gebaut ist. Gilt die Flüssigkeit in einer Flasche als ein Objekt und was passiert, wenn ich etwas verschütte? Habe ich dann eine Flasche, einen halben Liter Flüssigkeit und eine Pfütze auf dem Boden, habe also meinen Besitz wieder gesteigert?

Aber nagut, letztendlich bleibt das Grundproblem erhalten. Du arbeitest mit einer Zahl die du dir aus einer Ecke gezogen hast wo keine Sonne scheint und erwartest, dass andere dich widerlegen, ansonsten nimmst du sie einfach als korrekt an. Sorry, aber auf ein derartiges Niveau begebe ich mich nicht herunter. Wenn du nicht in der Lage bist über Realität zu diskutieren, sondern nur über willkürliche Annahmen deinerseits hab' noch einen schönen Tag.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Mephysta - 10.01.2019, 10:53

Mir stellt sich da auch gerade die Frage nach digitalen Inhalten und deren Besitzverhältnissen, gerade, weil LMD Comics und Spiele angesprochen hat. Das gilt ja im Prinzip genauso für alle möglichen anderen Medien genauso. Ist es denn okay, sich eine Spielebibliothek mit tausend Spielen anzulegen, wenn die halt alle digital sind? Worin besteht der effektive Unterschied, außer in der Ökobilanz, in der Transportkosten und die Plastikproduktion minimal kleiner ausfallen? Ist es für einen ökologisch-ausgerichteten Minimalisten dann okay, sich messiartig mit digitalem Besitz zuzuschütten, weil der Besitz ja räumlich keinen Unterschied macht?

Was analogen Besitz angeht, kann ich mich da persönlich nur nahtlos den Argumenten von sowohl LMD als auch Mc Timsy anschließen.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - HeavyMetalNeverDies! - 10.01.2019, 11:32

@McTimsy
Ich habe schlichtweg kein Interesse daran mich an der Zahl aufzuhängen und über Statistikerhebung zu philosophieren, daher interessiert mich auch nur bedingt woher sie kommt oder wie richtig sie ist. Auf die Aussage dahinter, dass die meisten weit mehr haben als sie jemals brauchen werden kommt es für mich an. Wen genaue Statistiken interessieren, der möge sich bitte einer Suchmaschine bedienen, deren Name nicht genannt werden muss.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - LittleMissDevil - 10.01.2019, 11:40

Du könntest auch einfach deinen Fehler eingestehen und zugeben, dass du diese Zahl nicht hättest nennen sollen.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - HeavyMetalNeverDies! - 10.01.2019, 11:47

Warum nicht, sie scheint allegemein akzeptiert zu sein, deshalb nenne ich sie. Wenn das wen stört ist das nicht mein Problem. Eeyup


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Mephysta - 10.01.2019, 14:16

Minimalisten sind alles antisozial Gestörte, ohne jegliche Fähigkeit zur Selbstreflexion, die den Wert eines Menschen am Kehrwert ihres Besitzes festmachen und dem krankhaften Wahn verfallen sind, ihren Besitz ausräuchern zu müssen in der völlig illusionierten Annahme, das würde ihr verkorkstes Leben aus dem Dreck ziehen. Hab ich mal gelesen. Ist die allgemein anerkannte Meinung von Fachmännern auf Youtube. Wer's mir nicht glaubt, kann ja nachschlagen. Applelie


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Meganium - 10.01.2019, 16:09

Mephysta ist böse und verallgemeinert.
Dir schulde ich auch noch ne Antwort. Aber erstmal muss ich mich von den ganzen anderen Aufgaben befreien. Do not want


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Solaire - 10.01.2019, 16:23

(10.01.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Warum nicht, sie scheint allegemein akzeptiert zu sein, deshalb nenne ich sie. Wenn das wen stört ist das nicht mein Problem. Eeyup

Solange du deine Behauptung nicht belegen kannst, darf jeder annehmen, dass die Zahl erstmal nur in deinem Kopf existiert. Autoritätsargumente wie "es ist allgemein akzeptierter Fakt" besitzen zudem keinen argumentativen Mehrwert und lassen deine Beweisführung eher notdürftig wirken.

Hätte man sich die Mühe gemacht kurz zu recherchieren, wäre man möglicherweise auf diesen populär-
wissenschaftlichen Artikel (Achtung, Paywall) der Historikerin Rebecca Spang gestoßen. Dort heißt es tatsächlich gleich zu Beginn: "An average German today owns 10,000 objects." Und obwohl ich durchaus bereit bin zu glauben, dass die Autorin diesen Claim nachweisen kann, bleibt auch hier der empirische Beleg aus. Entsprechend kritisch muss man das Ganze betrachten. Ich bin auch sonst auf die Schnelle weder über Google Scholar, noch über die Suchmaschine meiner Universität fündig geworden.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Hagi - 10.01.2019, 17:56

Je länger ich hier mitlese desto mehr zweifle ich daran das es dir (HMND) auch nur im Geringsten um Minimalismus an sich geht.

Du beschreibst hier deinen steinigen Leidensweg dich von allem zu trennen was du besitzt und das obwohl es doch ach so schmerzhaft für dich ist. Dabei wirfst du mit erfunden Zahlen umher die du nicht belegen kannst um auch wirklich jedem klar zu machen wie Besitzhortend er doch im Vergleich zu dir ist.

Das was du hier beschreibst ist Minimalismus als Leidensweg aber von Minimalismus als Lebenseinstellung hab ich von dir noch herzlich wenig gehört. Du schreibst immerzu nur wie schwierig und schmerzhaft es für dich ist etwas loszuwerden und wie belastend doch alles für dich ist aber warum machst du es dann? Ist es dir denn wirklich sooo wichtig irgendein Alleinstellungsmerkmal zu besitzen?

Ich kenne ein paar Leute die minimalistisch leben, wenn die über ihren Lebensstil reden dann hört man wirklich faszinierende Dinge. Da war zum Beispiel mal ein gemütlicher Stammtisch bei dem das Thema aufkam und da meinte er das er nur 167 Sachen Besitzt. Natürliche Reaktion des Rests: Bullshit. Da hat der doch tatsächlich ein Notizbuch aus seiner Tasche gezogen wo eine Liste drin stand mit allem was er besaß. Da war jedes Paar Socken, jeder Kaffeebecher und selbst das Notizbuch in dem die Liste stand drinnen. Wir haben dann die nächsten Stunden damit verbracht uns über die Liste zu unterhalten und ein jeder in der Runde hat einiges gelernt dabei. Es hat einem zum Nachdenken gebracht was man selbst so alles besitzt und was man auf der Liste vermissen würde.

Du hingegen beschreibst Minimalismus als Kampf den es zu gewinnen gilt.

Ein weiteres Beispiel: Ich war bei einem Kumpel der auch von sich behauptet Minimalistisch zu leben. Der hat zwar deutlich mehr als 167 Sachen aber man glaubt es ihm trotzdem in der Sekunde in der man seine Wohnung betritt. Obwohl er viele Andenken und Souveniers und Fotos in der Wohnung hat, wirkt alles unglaublich aufgeräumt. Es ist etwas schwer zu beschreiben so ganz ohne Fotos. Ein Beispiel seine Küche/Speisesschrank. Während man selbst dort Dosen, Tüten, Kartons und so weiter rumstehen hat, hat er alles in Glasbehälter umgefüllt. Hat er in nem Blog gesehen, meinte er. Obwohl genau das gleiche Zeug drin ist wie bei den meisten anderen, wirkt es deutlich aufgeräumter und organisierter. Er ist keiner der meint das man als Minimalist so wenig wie möglich besitzen soll, sondern einer der sagt das es nicht auf die Menge des Besitzes ankommt, sondern auf die Menge an Chaos die eben dieser erzeugt. Mit guter Organisation lässt sich ein großteil des Chaos beseitigen ohne das man groß auf etwas verzichten müsste.

Hier hingegen wird über aus der Luft gegriffene Zahlen gestritten.

Der ganze Thread wirkt auf mich wie der verzweifelte Schrei nach Aufmerksamkeit. Da es mit einem "Hey, seht mich an ich bin Minimalist" nicht geklappt hat die nötige Resonanz zu erzeugen wird jetzt eben ein steiniger Leidensweg daraus gebastelt der vollkommen am eigentlichen Lebensstil des Minimalismus vorbeigeht.

Gibt doch mal Einblick in den Alltag deines minimalistischen Lebens. Worin äußert es sich? Wie gestaltest du beispielsweise deine Wocheneinkäufe? Ich meine damit jetzt Lebensmittel, die braucht schließlich auch ein Minimalist. Wie sieht es in deinem Kleiderkasten aus? Nach welchen Kriterien gehst du vor wenn du dort etwas aussortierst/austauscht? Wie sieht es mit Haushaltsgeräten aus? Das du gar keine hast kann ich mir kaum vorstellen daher würds mich interessieren welche man selbst als Minimalist noch hat.

Mach doch nicht immer so eine Jammernummer aus dem Thema und versuch mal etwas positiver an die Sache ranzugehen und diese auch so zu präsentieren. Irgendeinen Grund muss es ja geben das du das machst daher kann ja nicht alles scheiße sein.

Minimier mal das Negative und erzähl ein paar positive Dinge aus dem Leben eines Minimalisten


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Terran_wrath - 11.01.2019, 02:17

(10.01.2019)Hagi schrieb:  Du hingegen beschreibst Minimalismus als Kampf den es zu gewinnen gilt.

Minimier mal das Negative und erzähl ein paar positive Dinge aus dem Leben eines Minimalisten
In dem Kontext eines Kampfes kann es mMn. eig nur darum gehen nicht ins Messitum abzurutschen... dafür reicht aber schon ein wenig Pragmatismus und Disziplin.
Kampf gegen Besitz... Kommunismus? Pinkie happy

Ich denke es soll darum gehen sich "leichter" zu fühlen... sehr abstrakte Geschichte.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - HeavyMetalNeverDies! - 10.02.2019, 01:43

(10.01.2019)Hagi schrieb:  Je länger ich hier mitlese desto mehr zweifle ich daran das es dir (HMND) auch nur im Geringsten um Minimalismus an sich geht.

Mir geht es hauptsächlich um innere Ruhe. Wenn ich viel Zeug um mich herum habe dann fühle ich mich innerlich irgendwie sehr aufgewühlt. In einer neutralen Umgebung, etwa einem Hotelzimmer wo keine persönlichen Gegenstände drinnen stehen, komme ich hingegen leicht zur Ruhe und fühle mich viel ausgeglichener und freier.

Das ansich ist positiv, behebt aber leider das Problem nicht, dass sich mein Unterbewusstsein gerne an Besitztümer festkrallt und nicht mehr loslassen will. Besonders meine Lieblingsbesitztümer machen mich innerlich sehr aufgewühlt, sind gleichzeitig aber sehr schwer wegzugeben. Umgekehrt ist es auch schwierig nichts neues heranzuschaffen.

Ich betrachte Minimalismus somit eher als Mittel zur Selbstoptimierung. Ich bin ja über die Zen-Philosophie dorthin gekommen und wie ich mir überlegt habe, warum Mönche keine persönlichen Sachen besitzen sollen, bzw. warum es da heißt, man solle "Anhaftung an Dingen" vermeiden.

Durch Selbstbeobachtung bin ich auf die Antwort gekommen: Weil der Krempel alle möglichen Gefühle triggert und meistens geht dann damit einher, dass Gedanken eine bestimmte Richtung einschlagen und unliebsame Gewohnheiten zu Tage treten.

Zitat:Du beschreibst hier deinen steinigen Leidensweg dich von allem zu trennen was du besitzt und das obwohl es doch ach so schmerzhaft für dich ist.

Nicht was "ich besitze", sondern vielmehr "was mich besitzt". Außerdem versuche ich scharf zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein zu trennen. Das was ich bewusst will, ist nicht das selbe was mein Unterbewusstsein will. Bewusstsein und Unterwusstsein widersprechen sich meistens und verschwimmen gerne ineinander, was sich mit Aufmerksamkeit ein Stück weit beheben lässt. Wenn sich allerdings irgendwelche Gefühle aufwallen, dann ist die Aufmerksamkeit meistens dahin.

Was soll ich sagen, mich spricht diese ganze Oberflächlichkeit der westlichen Gesellschaft relativ wenig an, aber mich haben irgendwie schon immer diese weisen Meister aus Kampfsportfilmen fasziniert, die jede Frage ihrer Schüler mit einer Gegenfrage beantwortet haben, die dann immer einen tief-philosophischen Hintergrund haben.

Für mich selbst auf die Idee bin ich gekommen, weil es (ich glaube es war MTV) eine Fernsehsendung gab, über das Leben der Millionäre, wo man dann die ganzen Villen sah, die bis an den Rand mit hässlichsten Designerkram gefüllt waren. Einer war dabei, ich weiß den Namen leider nicht mehr, der hat mit einer Schneiderei in Indien Millionen verdient, lebt selbst aber als Mönch und bezahlt seine Schneiderinnen dafür überdurchschnittlich gut. Der Typ hat mich mehr inspiriert als jeder andere

Auf der anderen Seite kann ich dem westlichen Leben einen gewissen Reiz nicht absprechen. Ich stehe da irgendwie zwischen zwei Welten.

Zitat:Gibt doch mal Einblick in den Alltag deines minimalistischen Lebens. Worin äußert es sich? Wie gestaltest du beispielsweise deine Wocheneinkäufe? Ich meine damit jetzt Lebensmittel, die braucht schließlich auch ein Minimalist.

Wocheneinkäufe tätige ich nicht, da ich täglich am Heimweg beim Supermarkt vorbeifahre. Das sind gerade mal 20m Umweg, wenn ich auf den Parkplatz auffahre.
Daher kaufe ich nur was ich in dem Moment brauche. Das ist überwiegend Tiefkühlkost, weil ich kochen einfach nur abgrundtief hasse. Lebensmittel habe ich so nur für ein zwei Tage vorrätig.

Ansonsten vielleicht mal ein Duschgel. Mit dem komme ich ein halbes Jahr lang aus, weil ich nur erbsengroße Portionen rausdrücke. Gleiches mit der Zahnpasta.

Mit der Beschränkung auf Tiefkühlkost oder Nudelgerichte aus der Tüte, hält sich der Bedarf an Küchenutensilien sehr in Grenzen.

Zitat: Wie sieht es in deinem Kleiderkasten aus?

Vollgestopft, aber der hat nur ungefähr 1m Höhe, 50cm Breite und drei Regalböden.
Ist eigentlich nur eine Türe von einem Highboard aber ich habe nie darauf geachtet wie viele Kleider ich habe, weil mir die noch nie sehr wichtig waren. Die Teile da drinnen sind teilweise auch zehn Jahre alt und werden immer noch getragen. Auch wenn sie schon die ein oder anderen Löcher haben.

Zitat:Nach welchen Kriterien gehst du vor wenn du dort etwas aussortierst/austauscht?

Keine Ahnung. Da gibt es kein System. Was irreparabel ist muss ausgetauscht werden oder so... Aussortieren/Weggeben ist genau meine Achillesferse. Kon Mari funktioniert für mich nicht, weil ich nicht einfach sagen kann "das will ich" / "das will ich nicht", sondern jeden Gegenstand wie eine Medaillie mit zwei Seiten betrachte. Dadurch wird der Entscheidungsprozess entsprechend komplexer.

Zitat:Wie sieht es mit Haushaltsgeräten aus? Das du gar keine hast kann ich mir kaum vorstellen daher würds mich interessieren welche man selbst als Minimalist noch hat.

Ich habe Bosch Serie 8 Mikrowelle und Backrohr/Dampfgarer mit Touchscreen und W-Lan-Funktion. Ist wie in Startrek. Ist zwar die Küche meiner Eltern aber die Geräte musste ich selbst kaufen, sonst hätte es nur die üblichen Einbaugeräte gegeben.

Zitat:Mach doch nicht immer so eine Jammernummer aus dem Thema und versuch mal etwas positiver an die Sache ranzugehen und diese auch so zu präsentieren. Irgendeinen Grund muss es ja geben das du das machst daher kann ja nicht alles scheiße sein.

Ich habe erst gehört Jammern gehört zur guten wiener Kultur, daher jammere ich mit Stolz weiter. Bis ans Ende meiner Tage... Great and Powerful

Zitat:Minimier mal das Negative und erzähl ein paar positive Dinge aus dem Leben eines Minimalisten

Ich spare nen Haufen Geld. Auch wenn ich derzeit nicht weiß wofür. Durch das Wiederverkaufen kommt noch einiges drauf.

Plus das was ich oben gesschrieben habe.

Ich mache auch öfter sauber weil weniger Zeug rumsteht, folgedessen ist die Hemmschwelle niedriger anzufangen. Zwei Fetzen habe ich auch immer griffbereit. Einer zum feucht abwischen, einer zum abtrockenen. Bei Möbeln achte ich schon darauf, dass die wenig offene Flächen haben, also alles mit Laden und Türen, dadurch muss ich umso weniger sauber machen.

Staubsaugen müsste ich vielleicht öfter. Meine neuste Idee ist aber eher, Besen und Schaufel griffbereit zu platzieren. Ich mag Staubsauger irgendwie nicht sonderlich. Die Dinger sind unhandlich und laut.. Die Schaufel könnte man einfach beim Fenster auskippen.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Terran_wrath - 16.02.2019, 21:44

(10.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Staubsaugen müsste ich vielleicht öfter. Meine neuste Idee ist aber eher, Besen und Schaufel griffbereit zu platzieren. Ich mag Staubsauger irgendwie nicht sonderlich. Die Dinger sind unhandlich und laut.. Die Schaufel könnte man einfach beim Fenster auskippen.

Gibt Staubsaugerroboter für sowas. Spart Zeit und man muss den Lärm nicht ertragen.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - HeavyMetalNeverDies! - 16.02.2019, 22:04

(16.02.2019)Terran_wrath schrieb:  
(10.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Staubsaugen müsste ich vielleicht öfter. Meine neuste Idee ist aber eher, Besen und Schaufel griffbereit zu platzieren. Ich mag Staubsauger irgendwie nicht sonderlich. Die Dinger sind unhandlich und laut.. Die Schaufel könnte man einfach beim Fenster auskippen.

Gibt Staubsaugerroboter für sowas. Spart Zeit und man muss den Lärm nicht ertragen.

Für 12m² brauche ich keinen Roboter und in der Arbeit kehre ich auch regelmäßig zusammen. Macht mir nichts aus, nur die Utensilien müssen griffbereit sein. Außerdem habe ich noch ein paar kritische Stellen im Zimmer, wo man schlecht hinkommt, die muss ich erst freiräumen.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Terran_wrath - 17.02.2019, 00:48

12m²? Machst du nur dein Bad sauber? Derpy confused


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Eldur - 20.02.2019, 02:38

Das sind 10m² mehr als mein Bad hat... denn das ist minimalistisch! RD deals with it


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - HeavyMetalNeverDies! - 14.06.2021, 22:48

Ich glaube das Thema wird für mich wieder interessant, weil derzeit ist bei mir alles derart verstellt, dass mich das Putzen nicht mehr freut, da ich erstmal alles abräumen muss. Einfach Pest! Lyra eww

Hans-Peter Dürr (†) wasn't kidding, als er sagte, dass Schreibtische naturgemäß unordentlicher werden und nicht umgekehrt, wenn man nicht regelmäßig zusammenräumt. Eeyup

Das Sideboard macht mich besonders wahnsinnig vor Vollgeräumtheit. Vorgestern habe ich mal Dorimon abgestaubt. Danach habe ich es wieder genau in den Abdruck in der Staubschicht platziert. Pinkie approved

But, so in der Retrospektive; ich weiß gar nicht was mehr Arbeit macht. Einen volleräumten Raum zu putzen oder Minimalismus. Letzteres ist erheblicher Organisationsaufwand, sowie Extra-Energie die man fürs Widerstehen gegen Kauflust aufbringen muss. Und ersteres ist dieses ständige sch... herumgeräume.

Zeug für eBay habe ich auch wieder verpackt, aber der Instant-Gratification-Monkey treibt mich schon wieder seit Wochen vor sich her. Oder will ich das Zeug unterbewusst nicht verkaufen? Gab ein paar Sachen die ich hinterher bereut habe, dass ich sie verkauft habe - obwohl ich sie weder genutzt noch angesehen habe. Vielleicht sollte ich es mal nach der Konmari-Methode versuchen und mich rituell von dem Zeug verabschieden, bevor ich es verkaufe.

Tja und was ich noch gelernt habe: Bücher kaufen ist eine richtig schlechte Idee. Und eBooks kaufen tut fast weh, weil die Teile, obgleich virtuell, pretty much gleich viel kosten wie ihre realen Pendante. Obgleich ich lieber eBooks lese, muss ich ganz ehrlich sagen. Das am Smartphone zu lesen ist superbequem. Aber es fühlt sich falsch an für Bits und Bytes so viel zu zahlen.

CDs hätte ich auch mal gerne wieder, aber seit ich Amazon boykottiere ist mir das einkaufen zu kompliziert geworden. Und MP3-Alben möchte ich nicht kaufen, daher streame ich irgendwie nur noch von YouTube. Und beim MediaMarkt und so haben sie irgendwie kaum noch was.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Magic Twilight - 14.06.2021, 22:53

Wieso streamst du die Musik nicht ? Dann weißt du, worauf du dich einstellst. Ohne Werbung und auch Offline.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - HeavyMetalNeverDies! - 14.06.2021, 23:09

Ich streame eh. Von YouTube. Aber gleich wie bei eBooks fühlt es sich irgendwie falsch an Geld dafür zu bezahlen. Zumal ich absolut kein Abo-Fan bin. Daher nutze ich auch nicht Adobe und habe Telefon/Internet-Vertrag mit Bindung. Dieses ekelige Gefühl der Abhängigkeit. Wenn ich Geld für etwas bezahle, will ich es irgendwie schon dauerhaft haben.

Die einzige Ausnahme ist, wenn ich bei YouTube einen Film ausleihe, aber das ist höchst selten der Fall.


RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...? - Conqi - 15.06.2021, 10:40

(14.06.2021)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Hans-Peter Dürr (†) wasn't kidding, als er sagte, dass Schreibtische naturgemäß unordentlicher werden und nicht umgekehrt, wenn man nicht regelmäßig zusammenräumt. Eeyup
Oh ja, das stimmt. Man legt Sachen mal kurz ab, aber danach hat man oftmals halt keinen Grund mehr, sie wegzuräumen (außer man räumt aktiv auf).
Meinen neuen Schreibtisch habe ich bisher aber relativ sauber gehalten. Alle paar Tage kommt alles weg, was eigentlich einen besseren Platz hat.

(14.06.2021)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Aber es fühlt sich falsch an für Bits und Bytes so viel zu zahlen.
Damit habe ich zum Glück kein großes Problem. Am Ende zahlt man bei einem Buch schließlich für die Geschichte und nicht das Papier, das am Ende auch nur nen Euro wert ist. Oder bei Filmen halt für den Film und nicht die Plastikscheibe im Wert einiger Cent.
Außerdem habe ich gemerkt, dass ich Dinge viel eher konsumiere, wenn sie mit einem Klick abrufbar sind. Vor allem, wenn ich einen Film schon mal gesehen habe, ist die Disc rauskramen und alles unnötig nervig.


Bei mir selbst habe ich die letzten Monate gemerkt, dass ich schon wieder viel zu viel Zeug kaufe, das ich eigentlich gar nicht brauche. Daher mache ich jetzt mal einen Monat, wo ich gar nichts im Internet bestelle. Wenn es mich wirklich interessiert, tut es das in einem Monat schließlich auch noch.
Außerdem kein MyDealz mehr. Ich bin da schon über so einige interessante Angebote gestolpert, die mich sowieso interessiert haben, aber meistens ist es doch eher andersherum. "Oh, das sieht ja interessant aus. Und es ist schließlich rabattiert! Hmm...". Eigentlich total absurd, wenn man so drüber nachdenkt.

Das ist jetzt noch fernab von Minimalismus, aber passte zumindest halbwegs.