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Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Druckversion

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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Leon - 01.02.2019, 18:36

Die Ironie ist auch, dass einerseits die Mediziner kritisiert werden, die Gegenargumente z.B. auch in den Talkshows aber häufig von Leuten (z.B. Politikern) kommen, die sich noch weniger mit den Details der Thematik auskennen und meist nicht mal auf die Kritikpunkte eingehen.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Herr Dufte - 01.02.2019, 18:55

(01.02.2019)Leon schrieb:  Die Ironie ist auch, dass einerseits die Mediziner kritisiert werden, die Gegenargumente z.B. auch in den Talkshows aber häufig von Leuten (z.B. Politikern) kommen, die sich noch weniger mit den Details der Thematik auskennen und meist nicht mal auf die Kritikpunkte eingehen.

Aber wer erweitert seine Wissensstand über wissenschaftliche Erkenntnisse schon Politikergeschwätz aus Talkshows.
Wer schaut überhaupt Talkshows? Drittklässler diskutieren besser (Zumindest wenn es um eine ehrliche und sinnvolle Diskussion geht)


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Leon - 01.02.2019, 19:11

Es gibt schon einige Leute, die die Talkshows schauen und für viele ist das auch die einzige Quelle, da sie keine Lust haben, selbst zu recherchieren. Was leider öfters passiert und ich sehr ärgerlich finde, ist, wenn man in solchen Sendungen dann nur auf der einen Seite Leute mit einigermaßen fundierten Erkenntnissen sieht und auf der Gegenseite z.B. Politiker mit ideologiebasierten Argumenten oder bloßen Meinugen widersprechen.
Wenn es am Ende dann sogar nur noch darum geht, wer etwas sagt und nicht, wie gut die Argumente sind, ist das Schubladendenken und keine sinnvolle Diskussion mehr.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Herrmannsegerman - 01.02.2019, 19:15

(01.02.2019)Leon schrieb:  Die Ironie ist auch, dass einerseits die Mediziner kritisiert werden, die Gegenargumente z.B. auch in den Talkshows aber häufig von Leuten (z.B. Politikern) kommen, die sich noch weniger mit den Details der Thematik auskennen und meist nicht mal auf die Kritikpunkte eingehen.

Weil es ganz offen gesagt auch nicht wirklich um Gesundheitsgefahren geht, sondern man nur mit dem Verteidigen von Grenzwerten und den Urteilen endlich eine Möglichkeit gefunden hat Autos zu verbieten. Das es jetzt halt Diesel und Stickoxide sind, ist nur ein Zufall.

Das dabei mehr als berechtige Fahrten (z.B. von Rentnern, Schichtarbeiter oder Kranken die im übrigen auch ohne Schwerbehinderung eingeschränkt sein können) ebenfalls unmöglich werden und Betroffenen teilweise enorme Vermögensschäden oder gesundheitliche Einschränkungen zuteil werden, halte ich von den Akteuren und einigen Politikern als bewusst ignoriert oder sogar absichtlich provoziert.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - HeavyMetalNeverDies! - 01.02.2019, 21:26

(01.02.2019)Herrmannsegerman schrieb:  Weil es ganz offen gesagt auch nicht wirklich um Gesundheitsgefahren geht, sondern man nur mit dem Verteidigen von Grenzwerten und den Urteilen endlich eine Möglichkeit gefunden hat Autos zu verbieten. Das es jetzt halt Diesel und Stickoxide sind, ist nur ein Zufall.

Das dabei mehr als berechtige Fahrten (z.B. von Rentnern, Schichtarbeiter oder Kranken die im übrigen auch ohne Schwerbehinderung eingeschränkt sein können) ebenfalls unmöglich werden und Betroffenen teilweise enorme Vermögensschäden oder gesundheitliche Einschränkungen zuteil werden, halte ich von den Akteuren und einigen Politikern als bewusst ignoriert oder sogar absichtlich provoziert.

Ich sehe das eher so: Die Autoindustrie hat den Kunden Jahrelang verarscht, so dass der Kunde die Illusion eines "sauberen Diesels" hatte. Jetzt ist man draufgekommen und geht gegen Autos vor, die eigentlich die gesetzliche Norm gar nicht erfüllen können. Der Geschädigte (also der Autofahrer) sollte seinen Ärger nicht auf die Kläger richten, oder den Staat der Grenzwerte zugunsten der Gesundheit erlässt (man kann mal mit Sicherheit sagen; je weniger Feinstaub desto besser, unabhängig davon wo die Grenzen zwischen "nicht gesund", "schädlich" und "sehr schädlich" verlaufen), sondern auf den Autohersteller, der dem Kunden belogen hat indem er ihn gesagt hat, er könne die strengen Grenzwerte problemlos einhalten, weil er ja so ein Superspezialist im Motorenbau ist.

Das Lügen von Konzernen aus Profitinteressen und auf Kosten der Gesundheit der Menschen hat lange Tradition. Exxon Mobile wusste seit den 50ern welche Auswirkungen der Klimawandel hatte und hat seine Erkenntnisse geheim gehalten, weiters sogar "Klimaleugner" bezahlt Fehlinformationen zu verbreiten um Gesetze zum Klimaschutz zu verhindern. Monsanto hatte schon seit Jahren Studien im Schrank liegen, welche aufzeigten dass Glyphosat Krebserregend wirkt und hat stattdessen lieber "verbesserte Studien" an die Behörden ausgehändigt. Tepco wusste schon Jahre vor dem Tsunami von Schäden in Reaktorwand, Kühlsystem und hats verheimlicht....

Es hilft überhaupt nichts jetzt mal wieder auf den Staat oder Umweltaktivisten sauer zu sein. Die Konzerne müssen aufhören zu lügen und auf Kosten der Gesundheit von Menschen Profite zu generieren.

Nur interessanter Weise wird bei den Konzernen schön weiter eingekauft und der Kunde bezieht noch Position und verteidigt den Konzern in seinen kriminellen Machenschaften gegen jene, die diese Praktiken zurecht anprangern.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Jandalf - 01.02.2019, 21:37

(01.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Nur interessanter Weise wird bei den Konzernen schön weiter eingekauft und der Kunde bezieht noch Position und verteidigt den Konzern in seinen kriminellen Machenschaften gegen jene, die diese Praktiken zurecht anprangern.

Der größte Witz ist ja, dass die Lösung für das Problem ernsthaft Prämien auf Neuwagenkäufe sein sollen. Da gab es letztes Jahr dieses tolle Interview:






RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - RipVanWinkle - 01.02.2019, 22:11

Zitat:Es hilft überhaupt nichts jetzt mal wieder auf den Staat oder Umweltaktivisten sauer zu sein. Die Konzerne müssen aufhören zu lügen und auf Kosten der Gesundheit von Menschen Profite zu generieren.
Doch, weil es eigentlich die Verantwortung des Staates ist die Hersteller zur Rechenschaft zu ziehen, stattdessen kriechen die denen in den Arsch wegen der tollen Autolobby. Und die Umweltleute sorgen mit ihrem Druck nur dafür, dass der Autofahrer nicht nur verarscht wird, sondern am Ende der Rechnung auch noch der ist, der den Schaden davon trägt, obwohl er in der ganzen Rechnung der einzige ist, der unschuldig ist. Das ist ein Staatsversagen, die Hersteller tun das, was alle Unternehmen eben so tun, Profitmaximierung, das kann ich denen per se nicht vorwerfen. Das betrügen natürlich schon, aber das müsste auch entsprechend geahndet werden und nicht so larifari.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Meganium - 01.02.2019, 23:15

Ich, als Umweltaktivist, zeige nicht mit dem Finger auf die Autofahrer, sondern zeige mit dem Finger auf den Staat und sage dem Autofahrer, dass der Staat sich keine Mühe gibt, die Autobauer zur Rechenschaft zu ziehen. Und das, wenn man so weiter macht, die Umwelt unweigerlich Schaden davontragen wird. Ökologie muss vor der Ökonomie stehen, und nicht umgekehrt.

Was man aber durchaus machen kann, ist den Autofahrer in die Verantwortung zu nehmen. Nicht wegen irgendeiner Schuldfrage, sondern weil der Autofahrer nun die Möglichkeit hat, mit ein wenig bewusstem Denken die Zukunft in die Hand zu nehmen, wenn der Staat schon versagt. Ganz sentimental kann man dem vielleicht sagen: "Denkt doch an eure Kinder und an eure Kindeskinder!"


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Mc Timsy - 01.02.2019, 23:33

Herrmannsegerman schrieb:Ich finde es offen gesagt auch recht anmasend einem Erfahrenen Pneumologen die Fähigkeit abzusprechen sich bei diesem Thema zu äußern. Das kann er sehr wohl.


Um dies einmal zweifelsfrei klar zu stellen. Mir ging es darum den Kontext einer ärztlichen Aussage etwas klar zu stellen. Im Grunde stimme ich dir ja zu, aber man darf bei allem Respekt vor dem Beruf des Arztes eben nicht vergessen, dass es sich um Mediziner handelt, die zwar eigene Erfahrungen haben, aber je nachdem keine Möglichkeit zur wissenschaftlich fundierten Aussage haben.

Man sollte sich einfach davor hüten der Aussage einen Wert beizumessen, nur weil ein Arzt sie gemacht hat. Denn gerade wer die Beschwerden von umgebenden Naturwissenschaftlern zu dem Thema mitbekommt weis, dass es manchmal mit der Wissenschaftlichkeit einzelner Mediziner nicht so weit her ist.
Die Aussage muss ihren eigenen Wert haben, was sie in diesem Fall ja auch zu haben scheint, aber zu einer abschließenden Bewertung fehlt mir da erstmal die Kompetenz.

Was aber auch noch einen Unterschied zur politischen Festlegung von Richtwerten hat. Praktische Politik ist ja nun auch keine Wissenschaft, sondern institutionalisierte Entscheidungsfindung, da darf man auch gerne kritisieren, nur sollte man wissen worauf man eigentlich abzielen will. Politik oder Wissenschaft und in dieser Debatte gerät es mir wieder viel zu häufig durcheinander.


Meganium schrieb:Was man aber durchaus machen kann, ist den Autofahrer in die Verantwortung zu nehmen. Nicht wegen irgendeiner Schuldfrage, sondern weil der Autofahrer nun die Möglichkeit hat, mit ein wenig bewusstem Denken die Zukunft in die Hand zu nehmen, wenn der Staat schon versagt. Ganz sentimental kann man dem vielleicht sagen: "Denkt doch an eure Kinder und an eure Kindeskinder!"

Ehrlich gesagt, glaube ich nicht mehr daran, dass sowas funktioniert. Der Privatperson die Verantwortung für den Umweltschutz zu übertragen scheitert, denke ich, einfach daran, dass der normale Bürger noch ganz andere, näher empfundene Sorgen hat. Da ist die billigere Ware, oder der bequemere Transport definitiv ein Argument und einen Ausreichenden Impuls zur Veränderung in der Wirtschaft kann der Privatverbraucher kaum setzen. Soweit es mich betrifft, sehe ich da tatsächlich den Staat in der Verantwortung, der die bewusste Entscheidung treffen muss wo er in Fragen der Wirtschaft hin will und dann durch Förderung und Sanktion die notwendigen Weichen stellen muss. Alle Konzepte die die Verantwortung beim Privatmann sehen, halte ich dagegen für optimistischsten Falls zu langsam um noch hilfreich zu sein.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Leon - 01.02.2019, 23:54

(01.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ich sehe das eher so: Die Autoindustrie hat den Kunden Jahrelang verarscht, so dass der Kunde die Illusion eines "sauberen Diesels" hatte. Jetzt ist man draufgekommen und geht gegen Autos vor, die eigentlich die gesetzliche Norm gar nicht erfüllen können. [...]
Das stimmt so nicht. Alle Autos, die auf dem Markt sind, erfüllen die gesetzlichen Normen mit Ausnahme derjenigen mit den illegalen Abschalteinrichtungen, die jedoch zurückgerufen werden mussten.
Die geringeren Grenzwerte, die auch während der Fahrt und nicht nur auf dem Prüfstand ermittelt werden, gibt es erst ab Euro 6d-Temp, die, wie man am Namen erkennen kann, eine vorläufige Norm ist. Eigentlich soll Euro 6d erst 2020 für die Typengenehmigung eingeführt werden.
Sich nun nachträglich zu beschweren, dass Autos der Abgasnorm Euro 4-6c nicht die Norm 6d-Temp erfüllen und alleine der Autoindustrie dafür die Schuld zu geben, wirkt etwas absurd.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - HeavyMetalNeverDies! - 02.02.2019, 00:41

(01.02.2019)RipVanWinkle schrieb:  Doch, weil es eigentlich die Verantwortung des Staates ist die Hersteller zur Rechenschaft zu ziehen, stattdessen kriechen die denen in den Arsch wegen der tollen Autolobby.

Dass Banken und Industrie einen viel zu großen Einfluss auf die Politik haben, weiß der Wähler aber nicht erst seit gestern. Der meckert schon seit Jahrzehnten vor seinem Fernsehgerät, dass Politiker immer nur lügen und man denen nichts glauben kann. Dafür gehen die dann einmal alle paar Jahre wählen um sich die restliche Zeit wieder über die Politik aufzuregen. Dass selbst wer etwas tut, zumindest innerhalb von dem kleinen Einflussradius den er hat, auf die Idee kommt niemand. Man kann mit seinem Geld 24/7 wählen.

Zitat:Und die Umweltleute sorgen mit ihrem Druck nur dafür, dass der Autofahrer nicht nur verarscht wird, sondern am Ende der Rechnung auch noch der ist, der den Schaden davon trägt, obwohl er in der ganzen Rechnung der einzige ist, der unschuldig ist.

Niemand ist komplett unschuldig. Wenn du ein Auto kaufst, brauchst du dich nicht über den Einfluss der Autolobby aufzuregen: du hast sie mitfinanziert. Außerdem, die Fahrverbote gelten nur für Städte und dort gibts öffentliche Verkehrsmittel. Wer in der Stadt mit dem eigenen Auto rumgurkt der braucht sich wirklich nicht zu beschweren. Und abgesehen von den eigenen Interessen gibt es durchaus Leute die dort wohnen und den Dreck dann ständig einatmen müssen.

Zitat:Das ist ein Staatsversagen, die Hersteller tun das, was alle Unternehmen eben so tun, Profitmaximierung, das kann ich denen per se nicht vorwerfen. Das betrügen natürlich schon, aber das müsste auch entsprechend geahndet werden und nicht so larifari.

Womit wir wieder beim Lobby-Einfluss angelangt wären.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - RipVanWinkle - 02.02.2019, 01:14

Zitat:Wenn du ein Auto kaufst, brauchst du dich nicht über den Einfluss der Autolobby aufzuregen: du hast sie mitfinanziert.
Wenn die Hersteller mich mit den Schadstoffwerten verarscht haben, dann brauche ich mich sehr wohl darüber aufregen, weil ich natürlich davon ausgehe, dass ich auch das kriege, was ich glaube zu kaufen und nicht etwas weit dreckigeres.

Und mein Auto ist fast 20 Jahre alt (Gott sei Dank kein Diesel). Ich glaube von mir haben die nichts, wenn der Wagen einige Generationen an Vorstandschefs früher gebaut wurde.
Davon abgesehen: Wenn die Lösung nur sein kann kein Auto zu haben, dann ist die Diskussion von vornherein pointless.

Zitat:Außerdem, die Fahrverbote gelten nur für Städte und dort gibts öffentliche Verkehrsmittel.
Die meistens auch nur innerhalb der Stadt selbst oder zwischen zwei Großstädten brauchbar sind. Und du musst ja dein Auto erstmal irgendwo lassen, was gar nicht mal so einfach ist, wenn immer wieder Parkplätze zugunsten von Radwegen oder Busspuren eingestanzt, aber nicht ersetzt werden und die Parkhäuser dich dann mehr Geld kosten als der Sprit den du verfährst. Mit dem Auto zur Stadt fahren, weils keine zumutbare Verbindung dorthin gibt, dann sich irgendwo mit Umweg nen Park & Ride suchen, dann von da einen Bus zum Hbf nehmen und von da dann eine Verbindung antreten, die vielleicht in die Nähe des eigentlichen Ziel bringt, ist nicht so geil. Glaub mir, niemand fährt gerne mit dem Auto in der Stadt herum, das ist die ätzendste und nervigse Art Autofahren, die es gibt. Aber wenn es die für einen persönlich beste Variante ist.... Was soll man machen? Wenn man in der Stadt wohnt oder zufällig an der richtigen Haltestelle wohnt, funktioniert das, sonst eben nicht.

Zitat:Und abgesehen von den eigenen Interessen gibt es durchaus Leute die dort wohnen und den Dreck dann ständig einatmen müssen.
Den Dreck von der schlimmen stark befahrenen Kreuzzung? Weil man ja auch so viel Zeit am Tag auf dieser Kreuzung verbringt und das sogar gezwungenermaßen. Da schaden einem die zusätzlichen Mikrogramm gegenüber der Kreuzung, die man im Büro haben darf, weitaus mehr. Zumindest gehe ich davon aus, dass man länger auf der Arbeit hockt als auf einer Kreuzung. Die man theoretisch auch meiden kann (das Argument funktioniert halt in beide Richtungen). Die sollen mal die Werte direkt an den Fenstern der Bewohner durchführen und bei Freiwilligen in der Wohnung messen, bin gespannt was da für Werte rauskommen.  

Zitat:Dafür gehen die dann einmal alle paar Jahre wählen um sich die restliche Zeit wieder über die Politik aufzuregen. Dass selbst wer etwas tut, zumindest innerhalb von dem kleinen Einflussradius den er hat, auf die Idee kommt niemand. Man kann mit seinem Geld 24/7 wählen.
In einer so indirekten Demokratie wie wir sie haben ist die direkte Einflussmöglichkeit des Bürgers auf die Politik leider sehr marginal, dass der Bürger die Politiker dennoch irgendwie gewählt hat entbindet die aber nicht von ihrer Verantwortung im Sinne des Bürgers und nicht im Sinne der Wirtschaft zu handeln. Und als Einzelperson aus solchen Gründen etwas bestimmtes nicht mehr zu kaufen ist zwar schön für das eigene Gewissen, aber bringt per se erstmal nichts, solange man der einzige ist, der das tut. Da müssen schon ein paar mehr Leute kollektiv boykottieren. Außer natürlich das Unternehmen macht dann im Ausland massiv Geld, dann ist vermutlich auch das egal.
Aber auch das ändert nichts an der Verantwortung der Politk, die ja eigentlich vom Bürger beauftragt wird. Würde das richtig laufen, dann wäre damit der Anteil des Bürgers eigentlich getan.

Zitat:Womit wir wieder beim Lobby-Einfluss angelangt wären.
Was wieder darauf hinausläuft, dass die Politik nicht tut, was sie soll.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - HeavyMetalNeverDies! - 02.02.2019, 01:35

Also nochmal zur Politik: Wenn ich mir den Haufen in Österreich oder Deutschland so ansehe, ich könnte keinen einzigen Politiker nennen, den ich irgendwie für kompetent und/oder unabhängig genug halten würde um mich gut vertreten zu fühlen. Ich habe meine Hoffnung dass die Politik irgendwas positives für mich erreichen wird schon begraben. Entweder das Volk bekommt mal seinen Arsch hoch und jeder nimmt mal seine Eigenverantwortung wahr oder diese Gesellschaft wird untergehen. Dass man alleine nichts ändern kann ist klar, das werte ich zumindest für mich persönlich nicht als eine valide Begründung zu resignieren, immerhin will ich ja Teil der Lösung sein und nicht des Problems. Das hat mMn. Auch nichts mit dem Gewissen zu tun, sondern ist rein rational gedacht. Wenn man etwas will dann ist es kontraproduktiv das Gegenteil von dem zu tun was man will. Ob andere da mitmachen kann ich leider nicht beeinflussen.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Leon - 02.02.2019, 03:12

(02.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Niemand ist komplett unschuldig. Wenn du ein Auto kaufst, brauchst du dich nicht über den Einfluss der Autolobby aufzuregen: du hast sie mitfinanziert. Außerdem, die Fahrverbote gelten nur für Städte und dort gibts öffentliche Verkehrsmittel. Wer in der Stadt mit dem eigenen Auto rumgurkt der braucht sich wirklich nicht zu beschweren.
Du vergisst, dass in den Städten auch Menschen leben, die nicht mit dem Bus z.B. ihre Einkäufe machen oder aufs Lanf fahren können, sondern eben auch mal ein Auto brauchen. Zudem wären selbst die meisten Linienbusse von einem Fahrverbot betroffen. Weiterhin müssen auch z.B. Lieferanten und Dienstleister mit dem Auto in die Stadt.

(02.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Und abgesehen von den eigenen Interessen gibt es durchaus Leute die dort wohnen und den Dreck dann ständig einatmen müssen.
Genau das ist das Problem der aktuellen Grenzwerte. Der "Dreck" kommt eben nicht nur von Dieselautos, sondern von diversen Dingen, angefangen vom Wetter bis hin zu den Heizungen der Häuser. Weiterhin sind die Grenzwerte für Innenräume und Arbeitsplätze sogar höher, so dass man (etwas überspitzt) behaupten könnte, dass selbst an einer Straße mit Stickoxidwerten 30% über dem Maximum die Luft theoretisch sauberer ist als sie zu Hause oder bei der Arbeit sein muss.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - mowny - 02.02.2019, 05:52

(01.02.2019)RipVanWinkle schrieb:  Mich stört die Gleichsetzung, dass ein Arzt kein Wissenschaftler sei, weil er ein anderes Fachgebiet hat als die "richtigen" Wissenschaftler. Er hat aber dieselbe wissenschaftliche Bildung, nur halt mit einem anderem Fachgebiet, wie du schon darstellst.

Ärzte sind etwas speziell, weil Medizin das einzige Studium ist, das üblicherweise mit dem Dr. abgeschlossen wird. Daher ist der Dr. dort etwas aufgeweicht und mit weniger wissenschaftlichem Arbeiten verbunden als in anderen Fächern.

(02.02.2019)Leon schrieb:  Genau das ist das Problem der aktuellen Grenzwerte. Der "Dreck" kommt eben nicht nur von Dieselautos, sondern von diversen Dingen, angefangen vom Wetter bis hin zu den Heizungen der Häuser.

Klar, ne Ölheizung läuft ja im Prinzip auch mit Diesel ...

Zitat:Weiterhin sind die Grenzwerte für Innenräume und Arbeitsplätze sogar höher, so dass man (etwas überspitzt) behaupten könnte, dass selbst an einer Straße mit Stickoxidwerten 30% über dem Maximum die Luft theoretisch sauberer ist als sie zu Hause oder bei der Arbeit sein muss.

Dazu wäre wirklich interessant zu wissen, ob die Grenzwerte dort denn auch erreicht werden.

(01.02.2019)Mc Timsy schrieb:  Weil es sich anbietet, noch einmal Homöopathie als Beispiel. Du wirst da draußen genug Ärzte finden, die glauben die Verabreichung von Globuli wäre über Placeboeffekte heraus wirkungsvoll. Wissenschaftlich gibt es hier aber mittlerweile keinerlei Debatte mehr. Du hast den klaren wissenschaftlichen Kontext, der die Sache so häufig widerlegt hat, dass man jetzt gerne mit Sinnvollem weiter machen würde und du hast einige Ärzte mit persönlichen Anekdoten und Hersteller, sowie quasi-religiöse Anhänger homöpathischer Mittel, die sich selbst einreden es gäbe da noch etwas zu forschen.

Vorsicht, daraus daß deren Theorie hinter Ähnlichkeitsprinzip und Verdünnerei im Allgemeinen Unfug ist, kann man nicht schließen, daß die Globuli alle unwirksam wären. Einige Stoffe werden durchaus in Verdünnungen verwendet, wie sie auch in "normalen" Medikamenten vorkommen. Die Ironie daran ist ja, daß Hahnemann eigentlich die chemische Medizin mitbegründet (und viele seiner Zeitgenossen vor seinen Kollegen gerettet) hat, aber sich dann in die Idee verrannt hat, das mit der Ähnlichkeit und der Wirksamkeitserhöhung durch Verdünnung für allgemeingültig zu halten.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Herrmannsegerman - 02.02.2019, 11:04

(01.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Es hilft überhaupt nichts jetzt mal wieder auf den Staat oder Umweltaktivisten sauer zu sein. Die Konzerne müssen aufhören zu lügen und auf Kosten der Gesundheit von Menschen Profite zu generieren.

Natürlich bin ich auf die Umweltaktivisten sauer. Es ist natürlich so das der Staat (wobei eigentlich die EU die Grenzwerte als auch die Abgastestgebung erstellt hat, wesewegen der Deutsche Staat da nicht Zwangsläufig mehr Schuld hat als andere Länder) und die Autohersteller nicht unschuldig sind, aber die Umweltverbände haben das Klagen angefangen und haben leider die Hauptschuld.

Ich persönlich habe zwar einen modernen Benziner und kann wohl noch lange fahren, aber diverse Maßnahmen treffen auch mich (z.B. die Sperrung von Fahrspuren) und ich muss halt leider sagen das ich manchmal durch die Situation mit meinen Beinen einfach dann bei einer mehr als begründeten Autofahrt mit eingeschränkt werden wenn z.B. Fahrspuren wie in Düsseldorf gesperrt werden. Ich könnte z.B. in Stuttgart auch keine Ausnahmegenehmigung beantragen, weil ich halt leider nur einen GdB von 20 habe und das nicht für eine Ausnahmegenehmigung ausreicht. (Oder generell für Mobilitätserleichterungen)

Wenn man sich eingestehen würde das es eben immer einen gewissen Anteil Autoverkehr geben wird der auch seinen Platz in der Stadt hat, wäre das egal. Dann wäre man eben Teil dieser Maße. Da aber immer wieder Leute sich nichtmal das eingestehen können und ihre Fantasien von Autofreien Städten ausleben müssen, muss ich halt leider das Argument aufbringen. Auch weil ich keine Lust habe immer mehr Geld für das Auto in der Stadt ausgeben zu müssen nur weil ich halt nicht in das Vorgefertigte Idealbild des Veganen Urbanen Radfahrverrückten passe.

(02.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Wer in der Stadt mit dem eigenen Auto rumgurkt der braucht sich wirklich nicht zu beschweren. Und abgesehen von den eigenen Interessen gibt es durchaus Leute die dort wohnen und den Dreck dann ständig einatmen müssen.

Du wohnst doch gar nicht in der Stadt, daher meine ich das du das auch nicht so richtig beurteilen kannst ob und wie man da ein Auto hat oder nicht. Mich nervt das offen gesagt immer öfter das Leute die aussließlich auf dem Land leben irgendwie immer die lautesten sind, wenn es um Einschränkungen des Autoverkehrs in Städten geht.

(02.02.2019)mowny schrieb:  Klar, ne Ölheizung läuft ja im Prinzip auch mit Diesel ...


Tut sie doch auch. Heizöl ist doch wirklich Diesel.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Crash Override - 02.02.2019, 11:37

Nur das man Heizöl noch einen Farbstoff beimischt, damit man nicht den Staat betrügen kann, ohne es zu sehen.

Letztlich würde ich gerne wissen, woher die Wissenschaftler die Ganzen Toten, die an N0x und Feinstaub gestorben sind, herbekommen wollen. Das da dann die Pneumologen aufschreien, weil niemand von denen auch nur einen Toten mit dieser Diagnose auf dem Pathologie - Tisch liegen hatte, kann man daher auch gut verstehen. Ebenso auch, das man die "veralteten" (das mag jeder sehen wie er will - aber seit dem Zeitpunkt der Studie hat sich vieles verändert, was man nicht einfach mal Mathematisch berechnen kann) Studien gegen korrekte Studien austauscht - bei der auch u.a. unterschiede dabei gemacht werden, ob man jetzt auf dem Land wohnt oder in einer Stadt, oder ob man Raucher oder Nichtraucher ist usw - ist nachvollziehbar.

Sonst könnte man ja auch behaupten, wie es in den 80ern war, das man 2018 mit Autos Fliegen kann und es auch noch Laserdisc gibt... Was leider nicht der Fall ist.

Das dann halt die Wissenschaftler erneut von vorn anfangen müssen, ist dann eben deren Problem - aber man kann auch in der Wissenschaft nicht nur auf einem Punkt stehen bleiben, sondern sollte mit der Zeit gehen, denn sonst kann man irgendwann seinen Wissenschaftlichen Titel an die Wand hängen. Und genau da liegt der Knackpunkt: die Wissenschaftler wollen bei dieser Angelegenheit nicht mit der Zeit gehen, da man vehement auf den alten Studien beharrt, die nicht mehr zeitgemäß sind, weil sich vieles verändert hat.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - HeavyMetalNeverDies! - 02.02.2019, 11:48

(02.02.2019)Herrmannsegerman schrieb:  Natürlich bin ich auf die Umweltaktivisten sauer. Es ist natürlich so das der Staat (wobei eigentlich die EU die Grenzwerte als auch die Abgastestgebung erstellt hat, wesewegen der Deutsche Staat da nicht Zwangsläufig mehr Schuld hat als andere Länder) und die Autohersteller nicht unschuldig sind, aber die Umweltverbände haben das Klagen angefangen und haben leider die Hauptschuld.

Und ich bin auf Leute sauer die meinen, dass es ihr Menschenrecht ist, die Umwelt zu verpesten, die nicht nur ihr eigener, sondern auch der Lebensraum anderer Menschen ist.

Zitat:Du wohnst doch gar nicht in der Stadt, daher meine ich das du das auch nicht so richtig beurteilen kannst ob und wie man da ein Auto hat oder nicht. Mich nervt das offen gesagt immer öfter das Leute die aussließlich auf dem Land leben irgendwie immer die lautesten sind, wenn es um Einschränkungen des Autoverkehrs in Städten geht.

Ich bin gebürtiger Wiener und habe dort meinen Hauptwohnsitz. Ich kann recht gut beurteilen wie gut oder schlecht ich mit dem Auto durch die Stadt komme. Da lass ich das Auto im P&R stehen und fahre mit den Öffis rum.

Am Land (Nebenwohnsitz) lass ich mir ja einreden dass man ein Auto braucht. Da gibt es aber auch selten Grenzwertprobleme und ein wesentlich geringeres Verkehrsaufkommen und geringere Bevölkerungsdichte.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Herrmannsegerman - 02.02.2019, 12:31

(02.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Und ich bin auf Leute sauer die meinen, dass es ihr Menschenrecht ist, die Umwelt zu verpesten, die nicht nur ihr eigener, sondern auch der Lebensraum anderer Menschen ist.

Okay.jpg

(02.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ich bin gebürtiger Wiener und habe dort meinen Hauptwohnsitz. Ich kann recht gut beurteilen wie gut oder schlecht ich mit dem Auto durch die Stadt komme. Da lass ich das Auto im P&R stehen und fahre mit den Öffis rum.

Das ist irgendwie interesannt zu hören, weil du neulich noch erzählt hast du würdest bei deinen Eltern wohnen.


RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread - Mc Timsy - 02.02.2019, 12:50

HeavyMetalNeverDies schrieb:Ich bin gebürtiger Wiener und habe dort meinen Hauptwohnsitz. Ich kann recht gut beurteilen wie gut oder schlecht ich mit dem Auto durch die Stadt komme. Da lass ich das Auto im P&R stehen und fahre mit den Öffis rum.

Nur mal so nebenbei Heavy, die Stadt ist auch das natürliche Habitat von Menschen, die beispielsweise wegen Behinderungen nicht in der Lage sind ohne weiteres auf öffentliche Vekehrsmittel auszuweichen. Wer schon einmal eine ernste Beinverletzung hatte oder anderweitig beeinträchtigt war weis, dass 100Meter gerader Asphalt mit einer Treppe am Ende einem wie eine Besteigung des Mount Everest vorkommen können. Individualverkehr ist da dann jedoch manchmal noch immer effektiv möglich.

Jetzt kann man natürlich mit dem Argument der barrierefreien Öffis kommen und ich würde voll und ganz zustimmen. Aber in so manchem Fall ist selbst in einer Stadt ein privates Verkehrsmittel unerlässlich, oder die "bessere" Alternative. Sei also bitte nicht zu wütend, nicht alle Autofahrer machen das aus Boshaftigkeit. RD wink