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Glaubt ihr an Gott? - Druckversion

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RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 19.12.2012, 23:51

(19.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Vorausgesetzt Gott wäre eine Sache, würde ich Dir vermutlich Recht geben. Trollestia

Eh, nenn Gott nicht eine Sache, der ist auch nur ein Mensch!

Wait... Cheerilee awesome


RE: Glaubt ihr an Gott? - InLoveWithDashy - 20.12.2012, 00:53

Gott und Religion war nie ein großes Thema bei mir.
In meiner Familie sind alle Katholiken und die meisten davon auch gläubig.
Ich persönlich glaube nicht direkt an Gott.
Ich bin mir nicht sicher ob es Gott gibt und die Frage ob, war auch nie ein Thema bei mir.
Mir ist Gott und Religion egal, es hat mich nie interessiert.
Ich kenne viele gläubige Christen und Muslime, einige davon sind streng gläubig und ich respektiere deren Glaube.
Bei manchen meiner türkischstämmigen Bekannten sowie einem Christen stieß ich anfangs auf Ignoranz.
Sie konnten einfach nicht begreifen wie Jemand mal nicht an Gott glauben kann.
Schon erstaunlich wie aggressiv manche Leute sich Verhalten wenn es darum geht.
"Ohne Glaube hat das Leben kein Sinn. Wenn du nicht an Gott glaubst woran glaubst du dann? Das ist dumm! Behindert sowas"
Ich war erstmal so alla "Chillt mal eure Cocks, ob man glaubt oder nicht ist nicht das wichtigste im Leben"
Vor einiger Zeit habe ich besagten Leuten dann klar machen können das es mein Ding ist ob ich glauben möchte.
Ich finde es ist jedem frei überlassen ob und zu welcher Religion er sich bekennt.
Ich jedenfalls glaube nicht an Gott, zweifel seine Existenz nicht direkt an halte aber das ganze für sehr unwahrscheinlich und ich beschäftige mich wie gesagt nicht damit da es mir egal ist und es mich nicht interessiert.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Moony_van_Kenobi - 20.12.2012, 01:13

AJ hmm Ob ich an Gott glaube, sage ich mal so ich nehme die Dinge wie sie kommen, ob es Gott wirklich gibt werde ich schon früher oder später eh erfahren ( wenn nicht dann ...nicht).
Andererseits kann selbst ich nicht leugnen, dass es viele Wunder auf dieser Welt gibt, dass man die Präsents einer höheren Macht nicht gänzlich ausschliessen kann AJ hmm ( wie das wunder des Lebens an sich). Würde man mich also fragen, ob ich an Gott glaube, ich würde sagen, dass ich mir nicht zu 100% sicher bin.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 20.12.2012, 08:11

(20.12.2012)InLoveWithDashy schrieb:  
Spoiler (Öffnen)

Es freut mich sehr für Dich, dass Du letztendlich Deinen Leuten Deinen Standpunkt klar machen konntest. War das denn sehr schwierig? Bei mir waren die Reaktionen sehr gemischt. Von "Ich akzeptiere das völlig und sehe das genauso"! bis hin zu "Naja, finde ich jetzt nicht sooo gut (und lasse daraufhin den Kontakt zu dir völlig einschlafen, da ich nichts mehr mit dir zu tun haben will, aber zu feige bin das zu sagen)...".

Solltest Du übrigens nach einem Begriff für Deine Einstellung zu Religion suchen, wäre eventuell Apatheismus passend. Siehe auch diesen Link:
http://en.wikipedia.org/wiki/Apatheism



(20.12.2012)Moonseeker schrieb:  Andererseits kann selbst ich nicht leugnen, dass es viele Wunder auf dieser Welt gibt, dass man die Präsents einer höheren Macht nicht gänzlich ausschliessen kann AJ hmm ( wie das wunder des Lebens an sich).

Tja, manche nennen es Wunder, andere nennen es Biochemie. Pinkie happy

Für das Leben (wie auch für höchstwahrscheinlich alles andere) wird kein Gott benötigt. Pinkie approved

Ansonsten hast Du Recht: Man kann die Existenz einer "höheren Macht" nicht gänzlich ausschließen. Aber die Chancen auf dessen Existenz sind vernachlässigbar gering. Zumindest sollte man nicht daran glauben, solange kein empirischer Hinweis auf dessen Existenz gefunden wurde.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Veho - 22.12.2012, 11:29

als Atheist nein.
Denoch ist unser universum verdammt groß, die möglichkeiten sind endlos.
noch immer gibt es unerklärbares und es wird wohl auch nie alles erklärbar sein.
es lässt sich nicht beweißen ob es einen gott gibt oder nicht.
Auch wenn ich nicht glaube sicher bin ich mir nicht... AJ hmm


RE: Glaubt ihr an Gott? - Ozy - 22.12.2012, 18:08

Ich bin Atheist, was nicht immer so war, jedoch kann ich nichts dafür weil das eher aus der Initative meiner Eltern entsprang als aus meiner eigenen. Als Kind hab ich noch durchaus an Gott geglaubt, weil ich halt für ein großes Spielzeug zu Weihnachten gebetet habe, das was Kinder halt tun und so wie sie eben sind: egoistisch. Weiterführend kommt das ganze mit der Nächstenliebe im Christentum, sprich später nutzt man Gott nicht mehr egoistisch sondern man betet aus Überzeugung. Da war der Punkt wo es für mich aufgehört hat, und insbesondere die Tatsache, dass ich jeden Sonntag zur Kirche musste ging mir gegen den Strich. Also fing ich an die Bibel zu studieren und fand derart viele Widersprüche, dass ich ziemlich fix zum Atheisten wurde. Hinterher setzte ich mich noch mit der genaueren Moral des christlichen Gottes auseinander und fand sie irgendwie nicht ansprechend, da sie von einer gewissen Aroganz gekennzeichnet ist. Daher bin ich seit vielen Jahren ein Atheist, jedoch habe ich kein Problem mit Christen o.A., solange sie meine Ansichten nicht durchkreuzen wollen.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Umiibig - 22.12.2012, 20:18

hm... das kann ich nicht so genau beantworten. als kleines kind hab ich immer mit meiner mum und meinen brüdern gebetet, dass mein vater heil von der arbeit kommt. später war ich ministrantin und jetzt?? naja... zum teil glaub ich daran und manchmal auch nicht. wenn ich mich besonders betrogen vorkomme, dann frage ich gott, warum er mir das antut.


RE: Glaubt ihr an Gott? - EisVogel - 29.12.2012, 16:03

Also ich glaub nicht an Gott, ist aber nicht schlimm an etwas mächtigeres zu denken oder zu glauben Twilight happy


RE: Glaubt ihr an Gott? - HueHue - 29.12.2012, 16:06

Klingt vielleicht blöd aber ich glaube an Gott.

Das liegt vieleicht daran, weil mich meine Eltern früher immer in die Kirche mitgeschleift haben. FS grins


RE: Glaubt ihr an Gott? - AlexDerBeruehrte - 29.12.2012, 16:12

Ohne den Glauben an Gott, ist eine Existenz nicht wertvoll. Schweiget Still, ihr Heiden, oder wollt ihr den Zorn Gottes auf euch lenken? Wahrhaftig unklug wäre diese Entscheidung, da diese große Konsequenzen in Form von Leid und Pein auf euer eigenes Haupt zurückwerfen könnte! Erfüllt doch nur diesen kleinen Tribut an Gott, ein Gebet pro Tag um Buse zu tun und Gott friedlich zu stimmen, welcher die sorgenfreie Existenz auf diesem Planeten erlaubt!

Denkt an meine Worte und entscheidet erneut! Danke meine Schäfchen.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Silky Skene - 29.12.2012, 16:20

Ich bin ein Wolf im Schafspelz. [Bild: cl-pp-grin.png]
Und bleibe weiterhin eine Ungläubige.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Hooflinger - 29.12.2012, 16:21

(29.12.2012)AlexDerBeruehrte schrieb:  Ohne den Glauben an Gott, ist eine Existenz nicht wertvoll. Schweiget Still, ihr Heiden, oder wollt ihr den Zorn Gottes auf euch lenken? Wahrhaftig unklug wäre diese Entscheidung, da diese große Konsequenzen in Form von Leid und Pein auf euer eigenes Haupt zurückwerfen könnte! Erfüllt doch nur diesen kleinen Tribut an Gott, ein Gebet pro Tag um Buse zu tun und Gott friedlich zu stimmen, welcher die sorgenfreie Existenz auf diesem Planeten erlaubt!

Denkt an meine Worte und entscheidet erneut! Danke meine Schäfchen.

Soviel Bullshit habe ich nicht mehr gelesen seit ich die Bibel aufschlug. (Ja ich hab mal die Bibel gelesen, aber nur weil ich auch mal einen schlechten Roman lesen wollte)

Erstmal sollte dieser "Gott" sich um andere Probleme auf der Welt kümmern als um ein paar Leute die nicht an ihn glauben. Wo ist denn dein "Gott" für die hungernden Kinder in Afrika und sonst wo auf der Welt? Wo ist denn dein "Gott" wenn sich Kriege über die Welt ausbreiten und sich "seine geliebten Wesen" selbst Vernichten?

Ich sag dir wo er ist. In dem schlechten Roman der sich "Bibel" nennt. Aber hey, die Kirche hat mit 2 Milliarden auflagen echt Plan von Merchandising.

Gut ich muss ehrlich zugeben, ich kann Gott nicht wiederlegen. Aber das brauche ich auch gar nicht. Er widerlegt sich selbst. Denn wenn er seine Menschen doch soooo lieben würde, hätte er gar nicht zugelassen das soviel Leid auf dieser Welt passiert.

Nuff more to say about it.


RE: Glaubt ihr an Gott? - HeavyMetalNeverDies! - 29.12.2012, 16:44

(29.12.2012)Dovahkiin schrieb:  Soviel Bullshit habe ich nicht mehr gelesen seit ich die Bibel aufschlug. (Ja ich hab mal die Bibel gelesen, aber nur weil ich auch mal einen schlechten Roman lesen wollte)

Erstmal sollte dieser "Gott" sich um andere Probleme auf der Welt kümmern als um ein paar Leute die nicht an ihn glauben. Wo ist denn dein "Gott" für die hungernden Kinder in Afrika und sonst wo auf der Welt? Wo ist denn dein "Gott" wenn sich Kriege über die Welt ausbreiten und sich "seine geliebten Wesen" selbst Vernichten?

Ich sag dir wo er ist. In dem schlechten Roman der sich "Bibel" nennt. Aber hey, die Kirche hat mit 2 Milliarden auflagen echt Plan von Merchandising.

Gut ich muss ehrlich zugeben, ich kann Gott nicht wiederlegen. Aber das brauche ich auch gar nicht. Er widerlegt sich selbst. Denn wenn er seine Menschen doch soooo lieben würde, hätte er gar nicht zugelassen das soviel Leid auf dieser Welt passiert.

Nuff more to say about it.

Tja, das ist eine typische Streitfrage. Aus philosophischer Hinsicht kann man hier keine Schlüsse ziehen weil man die Existenz als ganzheit nicht kennen kann, denn dazu müsste erst einmal die Frage nachweislich beantwortet werden, ob es sowas wie Wiedergeburt oder eine andere Form von Existenz nach dem Tod gibt. Die Diskrepanz besteht darin, dass sich der Tod unseren Möglichkeiten zur Beobachtung entzieht, womit diese Frage nicht beantwortet werden kann.

Wenn es zB. so etwas wie Wiedergeburt gibt, so dass man viele aufeinander folgende Leben lebt, dann wird sich in der gesamtheit Unrecht und Recht in einer universellen Ordnung wieder ausgleichen, welche aus dem Bezugspunkt eines einzelnen Lebens nicht begriffen werden kann.

Desshalb ist es nicht so einfach von einer (nicht) möglichen Einwirkung Gottes zu reden, wenn man sich dazu nicht einiger philosophischer Thesen bedient und alle relevanten Aspekte hinterfragt.

Die Probleme auf der Welt kommen nur durch menschliche Interpration und ausschließlich in den Köpfen der Menschen selbst zustande. Wenn man das Universum als Bezugspunkt annimmt und nicht die eigene Person, dann gibt es noch nichtmal so etwas wie Recht oder Unrecht.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 29.12.2012, 21:10

(29.12.2012)Dovahkiin schrieb:  Soviel Bullshit habe ich nicht mehr gelesen seit ich die Bibel aufschlug.

Haha, das. Pinkie approved

Schlechtester Troll ever.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Piet.Lu - 29.12.2012, 21:18

Ich bin Agnostiker, das gibt es leider nicht als Antwortmöglichkeit.
Ich weiß nicht, ob es Gott gibt, ich weiß aber auch nicht, ob es ihn nicht gibt. Letztlich ist es mir aber auch egal, da ja der Mensch sich schon selbst zu helfen weiß - auch wenn er sein Wissen oftmals nicht einsetzt.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 29.12.2012, 21:32

(29.12.2012)AlexDerBeruehrte schrieb:  Ohne den Glauben an Gott, ist eine Existenz nicht wertvoll. Schweiget Still, ihr Heiden, oder wollt ihr den Zorn Gottes auf euch lenken? Wahrhaftig unklug wäre diese Entscheidung, da diese große Konsequenzen in Form von Leid und Pein auf euer eigenes Haupt zurückwerfen könnte! Erfüllt doch nur diesen kleinen Tribut an Gott, ein Gebet pro Tag um Buse zu tun und Gott friedlich zu stimmen, welcher die sorgenfreie Existenz auf diesem Planeten erlaubt!

Denkt an meine Worte und entscheidet erneut! Danke meine Schäfchen.

Dass Du meine atheistische Existenz als nicht wertvoll bezeichnest nehme ich als schwere Beleidigung!

Aber glücklicherweise halte ich Dich für einen Troll. Von daher bleibt Dir mein real-weltlicher Zorn (vorerst) erspart!

Dennoch werde ich Deinen Avatar melden, da dieser aus meiner Sicht creepy ist und das ist in diesem Forum nicht als Avatar erlaubt!



(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Tja, das ist eine typische Streitfrage. Aus philosophischer Hinsicht kann man hier keine Schlüsse ziehen weil man die Existenz als ganzheit nicht kennen kann, denn dazu müsste erst einmal die Frage nachweislich beantwortet werden, ob es sowas wie Wiedergeburt oder eine andere Form von Existenz nach dem Tod gibt. Die Diskrepanz besteht darin, dass sich der Tod unseren Möglichkeiten zur Beobachtung entzieht, womit diese Frage nicht beantwortet werden kann.

Die Frage nach einem mutmaßlichen Leben nach dem Tod ist nicht die gleiche Frage wie die, ob es einen Gott gibt.

Außerdem entzieht sich der Tod nicht unserer Beobachtung. Ist ein Mensch tot, kommen dessen Hirnfunktionen (messbar) zum Erliegen. Und soweit wir wissen ist nur das Gehirn als Organ dazu in der Lage alles zu produzieren, was einen Menschen gemeinhin ausmacht. Dementsprechend ist in dem Moment in dem das Hirn tot ist, auch alles was den Menschen ausgemacht hat verschwunden.

Oder wenn Du einen philosophischeren Ansatz in Form einer Rhetorischen Frage bevorzugst: Wohin geht ein verloschenes Kerzenlicht?

Die unphilosophische Antwort: Nirgendwo hin! Das Kerzenlicht ist einfach nicht mehr da. Es kann ein NEUES entzündet werden, aber das ist nicht das selbe Kerzenlicht wie zuvor.


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Die Probleme auf der Welt kommen nur durch menschliche Interpration und ausschließlich in den Köpfen der Menschen selbst zustande.

Das stimmt nicht! Die Welt stellt uns vor eine Myriade von völlig realen Problemen. First and Foremost die Frage, wie wir uns am Leben erhalten, allen Widrigkeiten zum Trotz. Sag einem hungernden Kind, dass seine Probleme nur in seinem Kopf entstehen und Du solltest wissen, was ich meine!


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Wenn man das Universum als Bezugspunkt annimmt und nicht die eigene Person, dann gibt es noch nichtmal so etwas wie Recht oder Unrecht.

Das finde ich sehr vage. Ich würde dagegen halten, dass wenn man die Evolution als ein Ergebnis der Entwicklung des Universums betrachtet, es Recht und Unrecht sehr wohl gibt. Und zwar in Form dessen, was wir als soziale Gruppentiere für unserer Fortbestand als sinnvoll erachteten. So gibt es zum Beispiel keine menschliche Kultur, in der das Töten von Babies im großen Stil Brauchtum wäre. Warum? Weil jede Kultur die dies getan hätte, heutzutage nicht mehr existieren würde. Und schon sind wir bei einer objektiven Moral gelandet. Diese ist nicht gottgegeben, sondern hat sich aus den Notwendigkeiten unserer Existenz in diesem Universum von selbst ergeben.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Strawberry - 29.12.2012, 21:42

Ich glaube an Gott.

Als Kind zwar intensiver als heute als Erwachsener aber tief in mir ist der Glaube an Gott.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Railway Dash - 29.12.2012, 22:38

An Gott - oder auch jede andere "Person", die als höheres oder gar allmächtiges Wesen erklärt wird - glaub ich nun nicht.

Wer daran glaubt / glauben will (egal, wie sich dieses höhere Wesen nun gerade nennt), bitte, meinethalben, ist jedem seine Sache (hua, ich weiß: der Dativ ist dem Genitiv sein Tod). Nur eine Bedingung:

Man versuche nicht, mich zwangszubekehren. Das vertrag ich nicht.

Drüber diskutieren: gern; jeder geht in seine Kirche / Tempel / sonstiges Gebäude: auch gern, jemand meint, er müsse mir seinen Glauben aufzwingen und mich konvertieren: abgelehnt. Genauso abgelehnt ist es, wenn ich durch die Glaubensausübung des anderen über Gebühr beeinträchtigt werde. Meint z.B. der Mensch in der Wohnung unter mir, er müsse nachts um 2 Uhr seinen Gebets-Gesangsabend feiern und tut das aber in einer derart brüllenden Lautstärke, daß ich es hier oben in Zimmerlautstärke habe, dann hört mein Verständnis und meine Toleranz auf. Er kann ja meinethalben gerne Gebete singen, sein Problem - aber er muß dabei nicht versuchen, allein kraft seiner Stimme die Entfernung Erde - Himmel (oder wo auch immer seine religiöse Entität sich seiner Meinung nach aufhält) zu überbrüllen und damit alle anderen Menschen in seinem Umkreis "zwangsbeglücken".

Solange ich in Ruhe gelassen werd, kann wie gesagt jeder gern glauben, woran er will.

Bei der Reinigungsbrigade in meiner S-Bahn-Abstellanlage ist einer dabei, der ist streng gläubiger Moslem. Also auch bei der Nachtschicht mit Gebetsteppich und Gebet Richtung Mekka. Na bitte sehr, sein Hobby, da red ich ihm mit Sicherheit nicht rein - solange er seine Arbeit trotzdem erledigt, und das tut er. Geht also durchaus. Und ob er nun den Ramadan einhält oder nicht, ist bei mir ebenfalls ausschließlich seine Angelegenheit. Daß wir friedlich koexistieren, hat einen einfachen Grund: keiner von uns versucht, dem anderen seinen Glauben oder Nicht-Glauben madig zu machen und ihn zu konvertieren.

Meine Eltern waren 1998 auf Kanada-Rundreise. In den großen Städten wie Toronto oder Vancouver sahen sie es: da stehen Stätten verschiedenster Religionen einträchtig nebeneinander, und jeder besucht eben das Haus seiner Religion - stört sich dort kein Mensch daran. Aber, auch hier wieder: keiner hat zu versuchen, den anderen zwangszubekehren, sonst gibts in Kanada auch schnell mal den Rauswurf aus dem Land (klar: Einwanderungsland).

Ich geh übrigens trotzdem ganz gerne in Kirchen - in alte Kirchen, wohlgemerkt, Neubauten sind mir egal. Allerdings nicht der Religion wegen: nein, Kirchen sind oft jahrhundertealte Bauwerke, in denen über die Zeit kaum etwas verändert wurde (nur Erhaltung des Gebäudes). Da kann ich mir am "lebenden Objekt" angucken, wie Architektur vor Jahrhunderten funktioniert hat, wie die Baukunst damals aussah, was sie geschaffen hat - ohne Bagger oder Maschinentechnik, alles durch blanke Mechanik entstanden. Das ist für mich das Bemerkenswerte an solchen alten Gebäuden - wozu die Menschen schon vor Hunderten von Jahren fähig waren (wir sind ja nicht die ersten Menschen auf der Welt), was sie damals hingestellt haben, was bis heute gehalten hat (na gut, etwas Werterhaltung am Gebäude vorausgesetzt). Dann finde ich in Kirchen z.B. auch Glocken - häufig ebenfalls Hunderte von Jahren alt und gegossen ebenfalls völlig ohne Technik. Nix computergefräste Gußform, nix computergesteuerter Gießvorgang - nein: solide Handarbeit! Und wer sich damit beschäftigt hat, weiß, wie verflucht schwer das Gießen einer Glocke von Hand ist: ich darf das flüssige Metall (ach ja: Elektroöfen zum Erhitzen gabs damals auch noch nicht, war auch Handarbeit und eine wahre Meisterleistung, daß die Legierung nicht zu heiß und damit zu dünnflüssig, aber auch nicht zu kalt und damit zu klumpig wurde!) nicht zu schnell gießen, aber auch nicht zu langsam. Ich muß bedenken, daß meine Glocke gleichmäßig abkühlt und ebenfalls nicht zu schnell, sonst zerspringt sie mir spätestens beim ersten Läuten. Die Form muß stimmen, der gewünschte Ton muß möglichst auch noch stimmen - und das alles ohne Computerprogramme oder irgendwelche Maschinen, alles von Hand, und diese Glocken klingen heute, viele hundert (!!! Wir wissen, wie kurz ein Menschenleben ist - diese Dinger sind manchmal 10 Menschenalter alt!) Jahre später, immer noch. - Oder ich finde (selten, aber ab und zu doch noch) Einzeigeruhren aus dem 15. Jahrhundert - keine Nachbauten, nein, die Originale, und die laufen heute noch! Mit handgeschmiedeten Zahnrädern... das mach heute mal einer nach, aber nicht als Wegschmeißuhr oder "Kunstobjekt", sondern als tatsächlichen Zeitmesser, sogar noch hinreichend ganggenau (klar, ist keine Atomuhr, man sehe aber auch den historischen Zusammenhang, eine derart genaue Zeitmessung war vor 600 Jahren schlicht noch nicht erforderlich), und die soll dann aber bitte im Jahr, sagen wir, 2512 auch noch immer funktionieren. Desgleichen die jüngeren, aber immer noch jahrhundertealten astronomischen Uhren, Zeitmeßgeräte mit derart vielen Komplikationen, daß einem schwindlig wird, wenn man versucht, sie zu verstehen, oder in der Zahnräder drin sind, die sich so extrem langsam drehen, daß sie seit ihrer Erbauung vielleicht erst eine Viertelumdrehung hingelegt haben - aber die Uhr funktioniert trotzdem, und auch hier wieder: nix Computer, nix Knöppchendrücken zum Berechnen, nein: Geistes- und Handarbeit, einmal mehr! Und gerade unsere komplizierte Datumsmathematik (Schaltjahrregeln!) und vielleicht gar noch die Mondphasen in eine Mechanik übersetzen - das ist eine Leistung, da halt ich heute noch die Luft an. - Dann die oft sehr kunstvolle Ausstattung und Ausmalung des Kirchenraumes, der schiere kunsthistorische Wert der Altäre, oder die prachtvollen Orgeln (Orgeln bauen ist, vor allem bei sehr großen Exemplaren, ähnlich schwer wie Glocken gießen): da staune ich immer wieder, wozu Vorfahren von uns, von denen selbst seit Jahrhunderten schon nur noch Knochen übrig sind (wenn überhaupt), in der Lage waren, was sie erschaffen haben. Für den Erhalt dieser noch immer in Gebrauch befindlichen Bau- und Kulturdenkmale spende ich dann auch gerne etwas. - Der religiöse Hintergrund an sich ist mir eher egal, ich muß ja selber nicht dran glauben - wie gesagt, mir geht es um all das, was in diesen Bauwerken sicht- und greifbar ist.

Neubauten sind in der Hinsicht für mich natürlich witzlos - sind für mich ähnlich seelenlose Zweckbauten wie Bürogebäude.


RE: Glaubt ihr an Gott? - HeavyMetalNeverDies! - 29.12.2012, 23:08

(29.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Die Frage nach einem mutmaßlichen Leben nach dem Tod ist nicht die gleiche Frage wie die, ob es einen Gott gibt.

Außerdem entzieht sich der Tod nicht unserer Beobachtung. Ist ein Mensch tot, kommen dessen Hirnfunktionen (messbar) zum Erliegen. Und soweit wir wissen ist nur das Gehirn als Organ dazu in der Lage alles zu produzieren, was einen Menschen gemeinhin ausmacht. Dementsprechend ist in dem Moment in dem das Hirn tot ist, auch alles was den Menschen ausgemacht hat verschwunden.

Oder wenn Du einen philosophischeren Ansatz in Form einer Rhetorischen Frage bevorzugst: Wohin geht ein verloschenes Kerzenlicht?

Die unphilosophische Antwort: Nirgendwo hin! Das Kerzenlicht ist einfach nicht mehr da. Es kann ein NEUES entzündet werden, aber das ist nicht das selbe Kerzenlicht wie zuvor.

Jedoch bist du nicht das Kerzenlicht, noch bist du dass Messinstrument, noch bist du die gemessene Hirnfunktion einer anderen Person. Von daher ist ziemlich gegenstandslos was du messen kannst. Du ziehst lediglich aus den offensichtlich vorliegenden Fakten den nächstbesten Schluss und musst dich dann damit zufrieden geben, weil du nicht mehr tun kannst als du ohnehin schon tust. Irgendwo stößt experimentelle Wissenschaft an ihre Grenzen.
Stichwort: Qualiaproblem
Es ist eine Sache wenn du schlussfolgerst dass dein Bewusstsein mit elektrischen Signalen zusammenhängt aber eine vollkommen andere Sache wenn du stirbst und wiedergeboren wirst und du noch Erinnerungen an dein letztes Leben in dir trägst, weil dann weißt du sicher dass es sowas wie Wiedergeburt gäbe. Angenommen du könntest dich also an tausend Lebenszeiten erinnern dann würdest du einen Durchschnittswert aus guten und schlechten Lebenszeiten erhalten. Angenommen du hättest die Erinnerung an einer unbegrenten Anzahl von vorangehenden Leben, dann wirst du mit Sicherheit eine perfekte Ausgewogenheit aus guten und schlechten Lebenszeiten feststellen. Mit diesem Wissen würdest du dann zu dem Schluss kommen dass ein perfektes Gleichgewicht besteht und weiters wäre lediglich der Inhalt einzelner Lebenszeiten unheilvoll, nicht aber alle Lebenszeiten in ihrer Ganzheitlichkeit.

Mein Ansatz war also, wenn man als Mensch nur eine einzige Lebenszeit erfassen kann, dann könnte man unmöglich eine zutreffende Aussage über die Gerechtigkeit Gottes aufstellen, sofern sich diese auf viele Lebenzeiten beziehen würde. Desshalb bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man wissen müsste ob es eine Existenz nach dem Tod gibt um weiter schlussfolgern zu können, ob die Gegenwart eine (Nicht-)Auswirkung eines vorhanden oder nicht vorhandenen Gottes ist.

Die Aussage, dass es keinen Gott geben kann, nur weil es Unrecht auf der Welt gibt, setzt nämlich voraus, dass man seine eigene Lebensspanne mit der des ganzen Universums gleichsezten würde. Folglich: Wenn ich das Universum nicht wahrnehmen kann, dann existiert es nicht. Aus der Annahme heraus ist das Universum dann aus meiner Perspektive knappe 25 Jahre alt und es dürfte dann auch keine Atome geben, weil ich sie nicht sehen kann. Die Wissenschaftlichen Fakten sehen hier aber anders aus.

(29.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Das stimmt nicht! Die Welt stellt uns vor eine Myriade von völlig realen Problemen. First and Foremost die Frage, wie wir uns am Leben erhalten, allen Widrigkeiten zum Trotz. Sag einem hungernden Kind, dass seine Probleme nur in seinem Kopf entstehen und Du solltest wissen, was ich meine!

...

Das finde ich sehr vage. Ich würde dagegen halten, dass wenn man die Evolution als ein Ergebnis der Entwicklung des Universums betrachtet, es Recht und Unrecht sehr wohl gibt. Und zwar in Form dessen, was wir als soziale Gruppentiere für unserer Fortbestand als sinnvoll erachteten. So gibt es zum Beispiel keine menschliche Kultur, in der das Töten von Babies im großen Stil Brauchtum wäre. Warum? Weil jede Kultur die dies getan hätte, heutzutage nicht mehr existieren würde. Und schon sind wir bei einer objektiven Moral gelandet. Diese ist nicht gottgegeben, sondern hat sich aus den Notwendigkeiten unserer Existenz in diesem Universum von selbst ergeben.

Ja, vielleicht habe ich mich schlecht ausgedrückt. Ich wollte sagen dass unsere Probleme nur für uns selbst relevant sind. Dem Universum als ganzen ist es ziemlich egal wie unsere Probleme aussehen und ob wir damit zurecht kommen oder nicht. Die Physik wird trotzdem die selbe bleiben und sich die Erde weiter um die Sonne bewegen, selbst wenn die Menschheit nicht mehr existiert. Angenommen wir überleben noch ein paar Milliarden Jahre und werden dann von der sterbenden Sonne verschluckt, ist es ferner der Milchstraßen-Galaxie egal ob durch den Tod einer Sonne eine Zivilisation ausgelöscht würde. Unsere Probleme sind also rein selbstsüchtiger Natur weil andersrum. Wenn in einer Milliarde Lichtjahre Entfernung wo ein Stern exxplodiert ist es nicht unser Problem, auch wenn dadurch eine uns unbekannte Zivilisation ausgelöscht wird.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 29.12.2012, 23:36

(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Jedoch bist du nicht das Kerzenlicht, noch bist du dass Messinstrument, noch bist du die gemessene Hirnfunktion einer anderen Person. Von daher ist ziemlich gegenstandslos was du messen kannst.

Alles was ich messen kann ist gegenständlich. Pinkie approved


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Du ziehst lediglich aus den offensichtlich vorliegenden Fakten den nächstbesten Schluss und musst dich dann damit zufrieden geben, weil du nicht mehr tun kannst als du ohnehin schon tust. Irgendwo stößt experimentelle Wissenschaft an ihre Grenzen.
Stichwort: Qualiaproblem

Diese Qualia-Problematik scheint im Moment irgendwie Mode zu sein. Nur, was sagt sie uns? Wenn unsere Sinneseindrücke nicht mit der tatsächlichen Realität übereinstimmen macht das für uns keinerlei Unterschied. Also muss ich ganz pragmatisch fragen: Was soll's? FS grins


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Angenommen du könntest

(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Angenommen du hättest

Zu viel Konjunktive, Heavy! Damit kann ich nicht arbeiten! Twilight: not bad


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Die Aussage, dass es keinen Gott geben kann, nur weil es Unrecht auf der Welt gibt

Diese Aussage habe ich nicht gemacht. Aber ich sage zumindest, dass es keinen allgütigen Gott geben kann, wenn es Unrecht auf der Welt gibt. Allgütigkeit wird dem Gott der Christen üblicherweise unterstellt.


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  setzt nämlich voraus, dass man seine eigene Lebensspanne mit der des ganzen Universums gleichsezten würde. Folglich: Wenn ich das Universum nicht wahrnehmen kann, dann existiert es nicht.

Nein, dann existiert es nur für Dich nicht.


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Aus der Annahme heraus ist das Universum dann aus meiner Perspektive knappe 25 Jahre alt und es dürfte dann auch keine Atome geben, weil ich sie nicht sehen kann. Die Wissenschaftlichen Fakten sehen hier aber anders aus.

Das ist ja Unsinn und das weißt Du auch. Du hast tonnenweise Beweise für das Gestern, das Vorgestern und in Abstufungen bis zum Anbeginn der Zeit. Du kannst Dich entscheiden diese zu ignorieren, aber das macht sie nicht ungeschehen.


(29.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ja, vielleicht habe ich mich schlecht ausgedrückt. Ich wollte sagen dass unsere Probleme nur für uns selbst relevant sind. Dem Universum als ganzen ist es ziemlich egal wie unsere Probleme aussehen und ob wir damit zurecht kommen oder nicht. Die Physik wird trotzdem die selbe bleiben und sich die Erde weiter um die Sonne bewegen, selbst wenn die Menschheit nicht mehr existiert. Angenommen wir überleben noch ein paar Milliarden Jahre und werden dann von der sterbenden Sonne verschluckt, ist es ferner der Milchstraßen-Galaxie egal ob durch den Tod einer Sonne eine Zivilisation ausgelöscht würde. Unsere Probleme sind also rein selbstsüchtiger Natur weil andersrum. Wenn in einer Milliarde Lichtjahre Entfernung wo ein Stern exxplodiert ist es nicht unser Problem, auch wenn dadurch eine uns unbekannte Zivilisation ausgelöscht wird.

Wenn sie uns auch nur annähernd ähnlich wären und ich würde von ihrem Schicksal erfahren hätte ich Mitleid mit ihnen. Es wäre also nicht egal. Zumindest mir nicht.