Fußball - Druckversion

Spoiler (Öffnen)

Es begann wie erwartet: Barcelona spielte mit sehr viel Druck und Power, während Chelsea sich hinten zumauert. Und dann kam diese Zeitspanne: Tor für Barça, von Busquets, dann Rot für John Terry - er trat Alexis Sanchez mit dem Knie in den Arsch, der Linienrichter hat's gesehen. So musste Chelsea's Kapitän schon frühzeitig unter der Dusche. Und dann lief es für Barça weiter nach Plan - 2:0! Barcelona im Finale. Glaubte man. Doch Barcelona wollte alles riskieren, um auf Sieg zu spielen, sie spielten sogar 3-3-4, also mit 4 Stürmern! Piqué, Barcelona's Verteidiger musste ebenso früh vom Feld, aber nicht weil er die Arschkarte sah, sondern weil er für kurze Zeit bewusstlos am Boden war, nach einen Zusammenstoß mit Drogba und Valdez. Er spielte zwar kurz weiter, verließ aber kurze Zeit später das Feld. Hoffentlich ist es nicht gravierendes. Jedenfalls, wie schon gesagt, mit dem Abgang Piqués schwächelte die Abwehr so sehr, dass sie noch mehr auf Angriff setzen. Dann kam es anders. Konter Chelsea, Ramires sprintete und lupfte ganz in Messi-Manier den Ball über Valdez ins Tor. 2:1 und gleich Halbzeitpfiff.

Die zweite Halbzeit war eigentlich nur am Strafraum von Chelsea zu sehen, Barca hatte Ballbesitz von 72%. Es kam sogar zu einen Elfmeter für Barça. Messi trat an, und? Latte. Latte! Messi's Zauber begann genau in diesem Moment, als der Ball an die Latte knallte, zu verpuffen. Es hat sich sowieso davor abgezeichnet, aber dieser vergebene Elfmeter war der Knackpunkt. Der sonst so brave Messi bekam später noch eine Gelbe Karte - sehr ungewohnt. Barça spielte weiter Tiki-Taka, aber es war nicht mehr so schön wie sonst. Warum? Weil keiner das nötige Selbstvertrauen hatte, den nötigen Mut hatte, aus der 2. Reihe zu schießen. Nein, ständig müssen sie in den Londoner Strafraum passen und genau dort werden sie dann verhindert. Chancen gab's en Masse, Messi knallte sogar an wieder an eine Stange, doch mehr als Chancen gab es an Möglichkeiten, wo Barça zum Abschuss hätte kommen können - nein, weiterpassen war die Devise. Verzweiflung wuchs.
So risikoreich Barça auch spielte (selbst Puyol war mehr als Stürmer als Verteidiger zu sehen), sie wurden dementsprechend bestraft. Torres kam ins Spiel und wartete, während die 8 anderen Spieler im Strafraum verteidigten. Torres, der ach noch soviele Chancen verschmäht hatte, er wartete auf den Ball - und bekam ihn. Das war sein Moment. Er lief, war ganz allein. Nur Valdez war vor ihm. Kein Problem, ihn zu überlaufen. Torres hatte den Ball noch immer und war allein vor dem Tor. Und schob ihn rein. Ausgerechnet Torres, ach noch so verschmäht, brachte eine ganze Stadt ins Tal der Tränen.

Der Zauber von Barcelona, der einst die ganze Welt begeisterte, die tödlichen, traumhaften Pässe von Xavi und Inestia, abgeschlossen durch Messi in Perfektion, verliert an Faszination. 2008 könnte noch jeder für Tiki-Taka begeistern, seit den letzten 3 Spielen wurde Barcelonas Schwachstelle so deutlich wie noch nie gezeigt. Sie spielten immer nur dieses System, waren unflexibel, könnten sich nicht umschalten. Und Real Madrid und Chelsea London haben's gnadenlos ausgenutzt.