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Tipps und Tricks für Fanfics - Druckversion

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RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Blue Sparkle - 04.06.2013, 23:07

Zum Thema kitschig: Stichwort Betaleser. Hör dir die Meinung anderer an und zwinge sie notfalls zu einem ehrlichen Urteil.

Namen:
Bei Menschen hätte ich gesagt, nimm dir ein Telefonbuch.
So ist es halt schwer. Aber wenn man wirklich will findet man sicher etwas originelles.

Wenn du nicht weißt wass deine Figuren machen sollen:
Ganz wichtig ist der zentrale Konflikt und die Prämisse, die du mit deiner Geschichte verfolgst. Warum schreibst du sie überhaupt?
Wenn du das weißt, weist du auch was nötig ist damit du dieses Ziel erreichen kannst und daher auch was deine Figuren machen sollten.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - OnkelMo - 07.06.2013, 17:51

Zitat:Ganz wichtig ist der zentrale Konflikt und die Prämisse

Die Prämisse ist in Trivialliteratur eigentlich Nebensächlich. Man schreibt, um zu unterhalten bzw. weil man nun mal diese Story im Kopf hat und sie erzählen möchte. Der Konflikt ist dagegen der Standpfeiler einer jeden Story! Ich habe es hier glaube ich auch schon erwähnt: Nimm dir einen Anfang (die Ausgangssituation) und einen Konflikt. Das beides zusammen, ergibt dann auch eigentlich schon das Ende der Story.

Ein Beispiel:

Ausgangssituation: Celestia findet einen Liebesbrief von einem gewöhnlichen Bürger, adressiert an ihre Schwester Luna.

Konflikt 1: Tia hat den Brief gelesen und muss sich nun entscheiden (sie steht also vor einem moralischen Konflikt): A) Luna davon erzählen oder B) so tun als wüsste sie nichts und den Brief Luna geben oder C) Den Brief verschwinden lassen

Konflikt 2: Luna als Adelige und Herrscherin des Landes ist an die Etikette gebunden. Ein "Normalsterblicher" und die Prinzessin der Nacht zusammen wäre wahrscheinlich nicht denkbar bzw. ein Sittenverstoß.

Konflikt 3: Luna muss sich nun entscheiden (moralischer Konflikt) ob sie ihm/ihr einen Korb gibt oder sich darauf einlässt.

Und das bringt uns automatisch zum Ende:

Ende: Entweder sie lässt ihn/sie abblitzen oder geht eine Beziehung ein und bricht "die Regeln".


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Blue Sparkle - 07.06.2013, 23:31

Ich gehe natürlich immer davon aus, dass der geneigte Autor schon etwas mit seiner Geschichte aussagen möchte, also auch eine Prämisse vorhanden ist.^^

Ansonsten hast du natürlich recht.
Übrigens. Je stärker die Zwangsbedingung ist, die den Konflikt bewirkt, in M0s Beispiel die Etikette, desto größer der Konflikt. Ein größerer Konflikt bedeutet auch mehr Spannung und Drama, aber NUR wenn der Autor auch weiß damit umzugehen, denn sonst ist es leicht ins Melodrama oder ins Klicheehafte abzudriften.
Der Autor sollte dem Konflikt in jedem Fall gewachsen sein.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - OnkelMo - 08.06.2013, 00:37

Zitat:Ich gehe natürlich immer davon aus, dass der geneigte Autor schon etwas mit seiner Geschichte aussagen möchte, also auch eine Prämisse vorhanden ist.^^

Um James N. Frey zu zitieren: Die Prämisse einer Geschichte ist einfach eine Feststellung dessen, was mit den Figuren als Ergebnis des zentralen Konflikts der Geschichte passiert. Wie Mr. Frey auch (mMn) richtig feststellt, wird die Prämisse oftmals unbewusst mit eingebracht. Würden wir hier im Forum rumfragen: "Warum hast du deine erste Geschichte geschrieben?", so würde kaum jemand antworten "Weil ich eine Prämisse beweisen wollte", sondern wohl eher "Weil ich Lust drauf hatte" etc. Schreibt man einen Kriegsepos, an dessen Ende alle Städte in Trümmern liegen und die Protagonisten gebrochene Schatten ihrer Selbst sind, ist die Prämisse z.B. "Krieg führt ins Unglück". Hier ist darauf zu verweisen, dass die Prämisse in Unterhaltungsliteratur nur für das fiktive Werk gilt. Man könnte ja einen Kriegsepos schreiben, an dessen Ende man als König der Welt darsteht, weil man alle Länder unterjocht hat. In jedem Fall aber ist die Prämisse - ob bewusst oder unbewusst - vorhanden. Sie vorher explizit zu formulieren mag einem als Autor mehr Struktur zum arbeiten geben, jedoch bezweifle ich, dass viele hier ihre Geschichte nach der Prämisse und nicht viel eher nach dem Konflikt richten (also quasi "unbewusst" etwas aussagen).


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Hagi - 08.06.2013, 08:15

Da muss ich M0 absolut zustimmen. Eine Prämisse mag zwar nütztzlich sein, wenn sie vorher festgelegt ist, ist aber absolut nicht notwendig. Insbesondere bei längeren Geschichten wo es nicht nur einen Konflikt gibt sondern mehrere ist es ziemlich schwer die Prämisse selbst herauszulesen.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Blue Sparkle - 08.06.2013, 22:38

Ich meinte mit der Aussage auch nicht, dass er sich vorher eine Prämisse zurechtlegt und nach der dann Schreibt.
Eher dass der Autor eine Idee im Kopf hat wohin die literarische Reise überhaupt gehen soll. Kein zielloses Umherwandern sondern, ein zielgerichtetes Arbeiten mit dem Konflikt.
Der Autor überlegt sich so etwas ja vorher ob er jetzt die Welt in Trümmern sehen will oder als strahlender Held den Protagonisten daraus erstehen lässt, um mal bei deinem Beispiel zu bleiben.
Die Prämisse ist also bei dir wie bei mir nur die Konsequenz des Handelns des Autors. Wink

Ich hab Frey's Buch im übrigen auch gelesen, liegt sogar neben meinem Bett^^


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - HopplaDoodle - 08.06.2013, 23:26

Ein paar Konflikte sind mir schon eingefallen, mein Kopf rattert auch schon die ganze Zeit. Nur habe ich sie noch nicht aufgeschrieben ... das sollte ich mal mit der Zeit tun.^^"

Aber ein Szenario hätte ich da schon:
Spoiler (Öffnen)

Der Grund für seine Verwandlung ist geheim. Pinkie happy


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Erzähler - 08.06.2013, 23:59

Ich sehe schon Frey's buch ist sehr beliebt, hab ich vor ner weile mal gelesen, bin aber nicht überall der selben Meinung, besonders nachdem ich King's Buch gelesen habe der ja eine radikal gegengesetze Methodik des schreibens hat (sofern man seine "Geschichte Ausgraben" herangehen Methodik nenne kann). Für mich funktioniert der Zwischenweg am besten, eine relativ gut vorstellung wohin es mit den Charaktern geht, aber mit genug spielraum für abweichungen. Im sinne von ich weiss weiss wie charakter A ist und was aus ihm Wird, aber habe nur einige punkte festgelegt wie er dahin kommt.

Und es stimmt das manche geschichten mehrere Prämissen pro charakter zu haben scheinen, aber wenn man es genau ansieht macht er nur eine Hauptveränderung durch. Harry Potter zum beispiel hat die hauptprämisse Lieb führt zum Sieg. Es mag zwar viele zwischenprämissen wie Liebe führt zur Selbstaufopferung oder Furcht führt zu Tod geben. Aber letztendlich spielen sie alle ins grosse ganze hinein.

Dann zu Doodles idee:

Spoiler (Öffnen)



RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Blue Sparkle - 09.06.2013, 00:04

In der Tat beziehe ich viel von meinem dahingehenden Wissen aus Freys Buch. Ich muss aber auch sagen, dass es für meine Arbeitsweise sehr gut passt. Ich plane gewisse Dinge gerne im Voraus, wie zum Beispiel Konflikte, von denen ich mir immer eine lange Liste mache. Oder Charaktersheets zu allen wichtigen Charakteren.

Schlussendlich ist das aber Geschmackssache. Mein Schreiben ist dadurch deutlich besser geworden.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Erzähler - 09.06.2013, 00:14

Oh das tue ich auch (du solltest mal die seiten mit Hintergrundinformationen zu Broken Crystal sehen). Allerdings da ich weis wie meine Charakter reagieren und wie die welt funktioniert kann ich auch jederzeit den plot etwas anpassen ohne das grosse ziel aus den Augen zu verlieren. Selbst wenn jemand etwas sagt, dass nichts mit dem plot zu tun hat und vielleicht nur als roter Hering dient, weiss ich warum er etwas sagt und warum es sinn macht das er es sagt. Trotzdem wusste ich vielleicht nicht bis er es sagt, das er es sagen wird. (is bissel kompliziert zu erklähren).


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - OnkelMo - 09.06.2013, 14:05

Zu Freys Schreibratgeber:

Er ist als Einstieg zum Schreiberling recht gut geeignet. Viele der Dinge, die Frey erzählt kannte ich aber bereits, einige waren mir neu. Insgesamt ist das Buch gut, wenn Frey auch teilweise... ungünstige Beispiele heranzieht. Sein Beispielcharakter des Detektivjungen ist ein dickes Klischee, das Interview mit dieser Figur ist dagegen wieder gut gelungen.

Zunächst mal gibt es auch einfach nicht den Ratgeber. Literatur ist Kunst und Kunst wird nur durch das Können und die Fantasie des Künstlers limitiert. Wenn man so gut wie Steven King schreiben kann, dann kann man auch jegliche Regelkonformität brechen. Letztlich ist Freys Buch lediglich eine Orientierungshilfe, keine Anleitung, die es zu befolgen gilt.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Erzähler - 09.06.2013, 14:48

Naja ich sehe all diese ratgeber mehr als Ideensammlung, als als regelwerk.

Ich persönlich kann zum beispiel mit Freys Interviewtechnik nichts anfangen. (Ich kenne meine Charakter so auswendig da ich während ihrer entstehungsphase sehr viel zeit mit ihnen verbringe). Andererseiz geht mir Kings "Geschichtenausgrabe" methode dann doch etwas zu weit und würde bei mir in Komplettem Chaos enden. So nehme ich was mir für mich nützlich erscheint um mein eigenes vorgehen zu verbessern.

Ich muss auch sagen das ein Klischee perse nichts schlechtes ist (mal abgesehen davon das Klischee ursprünglich im sinne von bewährt benutzt wurde und nur in unserem jetzigen sprachgebrauch eine negative bedeutung hat). Ein leser braucht zumindest zu beginn etwas, an dem er sich festhalten kann, autoren die versuchen ganz ohne klischees aus zu kommen enden meist wie Kafka, den ich zwar mag, der aber unglaublich schwer verdauliche kost ist.

Es ist also nichts schlechtes daran mit einem Klischee zu beginnen, solange es nicht alles ist.

The Song of Ice and Fire ist ein beispiel dafür. Wir haben zu beginn sehr klischeehafte charakter, den Tomboy, das Prinzesschen, den Bluthund, den ehrenhaften Herrscher, die verräterischen Intreganten ect. aber je weiter man voran kommt je mehr sieht man, dass sie alle komplexe und dreidimensional charakter sind. Das geht sogar soweit, das man mitleid mit einem versuchten Kindsmörder bekommt als ihm schlimme dinge passieren. Oder zumindest kann man verstehen warum er ist wie er ist. Er mag immernoch ein Bastard sein aber einer der auch Menschliche züge hat.

Allgemein bin ich der meinung die wichtigste frage beim erschaffen von Charakter / Welten / Plots ist die frage warum, warum ist derjenige wie er ist? selbst wenn man es nie in der geschichte verwendet so färbt es doch die schreibweise.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Hagi - 09.06.2013, 19:19

Ich persönlich vertrete die Meinung das Ratgeber besonders für Erstautoren pures Gift sind.

Grund: Wer einen Ratgeber ließt BEVOR er seine ersten paar Seiten abtippt der schränkt sich selbst ein. Man ist dann versucht sich an den Ratgeber zu halten da man ja noch keine Erfahrung hat und genau das finde ich falsch. Bei seinem ersten Werk sollte man völlig unbeeinflusst und frei schreiben. Es ist schwer genug die erste Geschichte anzufangen und sich dann noch zusätzliche Limitierungen durch etwaige Ratgeber einzubauen finde ich schlecht.

Ja, diese Variante hat zur Folge dass man bei der ersten Geschichte vielleicht einige Fehler macht aber die MUSS man auch machen. Anders kann man sich nicht verbessern. Es ist von essentieller bedeutung für einen Autor Fehler zu machen. Nur so wächst man.

Bsp.: Ich habe versucht ein bereits erzähltes Erreigniss in meiner Story noch einmal aus der Sicht eines anderen Charakters zu erzählen weil ich dachte das es sicher gut ankommen wird. Tatsache war, und deswegen ist Feedback im Thread auch so unglaublich wichtig), dass es bei den Lesern ganz und gar nicht angekommen ist. Ein klarer Fehler meinerseits aber ein Fehler den ich weder bereue noch ändern werde. Allerdings habe ich daraus wieder ein bisschen was gelernt.

PS: Mit Ratgeber meine ich jetzt explizite Bücher zum thema, ein paar Infos sollte man sich zu der Materie schon vorher holen damit man die übelsten Anfängerfehler vermeiden kann oder um sich ein bisschen mehr selbstverreauen zu holen


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Blue Sparkle - 09.06.2013, 20:03

Man sollte solche Ratgeber als das nehmen, was sie sind; Ratgeber, keine gedruckten Dogmatismen.
Man muss sich nicht dran halten, aber sie können Fehler ausmerzen ehe sie überhaupt entstehen.
Oder auf Probleme Hinweisen, die sich aus bestimmten Entscheidungen ergeben, und die man immer im Hinterkopf behalten sollte, wenn man schreibt.
Zum Beispiel die Erzählperspektive. Jede hat so seine Vor und Nachteile über die man sich klar sein sollte ehe man sie verwendet.
Oder die Genrekonventionen. Wenn man ein bestimmtes Genre im Blick hat, dann sollte man auch wissen, wie die Erwartungshaltung der Leser diesbezüglich ist. Denn einen Leser zu enttäuschen, führt schnell dazu, dass dieser die Geschichte in den Mülleimer wirft. Natürlich kann man Konventionen auch bewusst brechen, aber für einen jungen Autor ist das eine sehr diffizile Angelegenheit, denn diese Konventionen können sehr viel Sicherheit bieten.

Wenn man diese Informationen alle schon hat, braucht man wohl auch keinen Ratgeber mehr^^


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - DerWächter/mmmm - 09.06.2013, 22:38

Ich kann mich Hagi gößtenteil eigentlich nur anschließen.

Am besten ist es wirklich aus seinen Fehlern zu lernen. Außerdem wäre das ganze auch ziemlich langweilig, wenn alle sich NUR NOCH an Ratgebern orientieren würden, weil so etwas ziemlich schnell jegliche eigene Kreativität abtötet.

Aber in einigen Punkten sollte man trotzdem zumindest einige Tipps befolgen.
Zum einen sollte man auf jeden Fall (grade in den Anfängen) auf einen Betaleser vertrauen. Denn es bringt niemandem etwas, wenn die Geschichte von niemandem gelesen wird weil alle durch zu viele Rechtschreibfehler abgeschreckt werden. Denn dann gibt es auch kein inhaltliches Feedback und man kann sich kaum verbessern.

Ein weiterer Punkt ist der, dass man vor dem Schreiben zumindest einen groben Plan haben sollte was man schreiben möchte. Wenn man einfach so drauf los schreibt geht das auch gerne mal schief. Insbesondere, wenn man dann plötzlich nach der Hälfte der Story festsitzt. Einfach weil man sich keine Gedanken gemacht hatte und jetzt eben vor Problemen steht, die sich nicht lösen lassen ohne dass man die FF komplett umschreibt, oder schwere logische Brüche in Kauf nimmt.

(Bsp: Man erschafft einen übermächtigen Antagonisten, macht sich aber vorher keine Gedanken wie dieser zu besiegen ist. Dann steht der Protagonist dem Antagonisten gegenüber und hat eigentlich keine Chance. Weil auch eine bisher unbekannte Schwachstelle bereits einen großen logischen Bruch bedeuten würde, oder einfach nur abgedroschen und flach wirken würde.)

In diesem Fall kann es gut passieren, dass man völlig die Lust am Schreiben verliert. Und damit ist auch niemandem geholfen.

Auch sollte man sich vorher auf Charaktereigenschaften der Charaktere festlegen und diese auch nach Möglichkeit einhalten. Es ist extrem merkwürdig, wenn ein Charakter sich in einem Kapitel ohne zu zögern auf mehrere Hydras stürzt, im nächsten Kapitel aber Angst vor seinem eigenen Schatten hat.

Auch sollte man definitv unglaubwürdige OCs vermeiden. Darunter fallen (wenn es keine guten Gründe gibt) Alicorns (die sich in der Regel eigentlich nur als Antagonisten eignen), aber auch Charaktere die alles können, von jedem gemocht werden und auch ansonsten nicht die geringste Schwäche haben.


Also abschließend mein Tipp:

Orientiert euch an solchen Ratschlägen wie ihr sie hier findet, versucht aber nicht diese immer zu 100% um zu setzen. Schon 10% reichen fürs erste.

Macht euch vorher einen Plan von dem, was ihr schreiben wollte. Grobe Storyline, vlt ein paar Stichpunkte zur genauen Handlung.

Wählt eure Protagonisten mit Bedacht. Und bleibt nach möglichkeit in Charakter. Außerdem solltet ihr unglaubwürdige und OP Chars vermeiden.

Egal wie gut ihr der deutschen Sprache mächtig seid, oder wie sehr ihr glaubt das zu sein:
Sucht euch einen Betaleser, der für euch noch mal die meisten Fehler ausmerzt. Er kann euch im Zweifelsfalle auch auf inhaltliche Problematiken/Fehler hinweisen.

Und das allerwichtigste:

Nehmt euch Kritik zu Herzen. Niemand von uns will euch etwas Böses. Wir wollen euch letztenendes nur helfen euch zu verbessern. Egal wie gut ihr vielleicht schon seid, man kann immer noch besser werden. Und auch wenn die Kritk mal eher negativ angehaucht ist, macht weiter. Seht die Kritik nicht als das anprangern eurer Fehler an, sondern eher als Hinweise was ihr besser machen könntet.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - OnkelMo - 09.06.2013, 23:12

Zu Kritik und Fehlern:

Ich würde behaupten, dass beides unverzichtbar ist, will man sich verbessern. Am besten ist es sogar, wenn man ins kalte Wasser geschubst wird: Man findet das eigene Geschreibsel super toll und die Kritiken zerreißen die Story in der Luft. Danach wieder aufzustehen und weiterzuschreiben ist so, als hätte man die Augen zum ersten Mal geöffnet. Anschließend kann man sehr viel besser mit Kritik, aber auch mit Selbstkritik umgehen. Nur niemals entmutigen lassen! Auch ein Steven King hat klein angefangen.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Dandelo - 09.06.2013, 23:26

Nur ist es in meinen Augen die Pflicht des Kritikers, den Autoren (wir gehen von einem Anfänger aus) nicht in Grund und Boden zu stampfen. Ich habe in der Vergangenheit oft genug erlebt, dass junge Schreiber ihr Hobby an den Nagel gehängt haben, weil ein Kritiker - obwohl seine Meinung gerechtfertigt war - sie mit Zynismus, Sarkasmus, gemeinen Vergleichen und anderen Sachen niedergemacht hat.

Beide sind in dem Fall in der Pflicht. Der Schreiber, weil man sich immer verbessern kann; der Leser, weil er immer zur Verbesserung beitragen sollte.


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Hagi - 09.06.2013, 23:26

Kann ich nur bestätigen Onk3lM0!

So ein Sturz ins kalte Wasser kann aber auch verdammt hart sein. Es ist oftmals unglaublich schwierig danach wieder auzustehen.

Als ich noch auf English geschrieben habe und versucht hatte meine Storys zu EQD zu schicken war ich immer völlig am boden zerstört wenn ich abgelehnt wurde. Hab dann die Seite erstmal ne Woche lang boykottiert und sämtliche Prereader dort mit der kompletten Enzyklopädie der Beleidigungen betitelt.

Nach 2 Wochen sauer sein und weiteren 3 Wochen runterkommen hab ich dann ne neue Story angefangen.

Hat aber tatsächlich 3 Versuche gedauert bis ich endlich kapiert habe dass mein Englisch, auch wenn ich es gut sprechen kann im geschriebenen einfach nicht gut genug für eine Fanfic ist. Vermutlich wird es das auch nie werden.

Was ich damit sagen will, es geht einem jeden gleich wenn man harte Kritik bekommt. Egal von wem. Es ist nicht Falsch den Betaleser zu hassen, es ist auch nicht falsch eingeschnappt zu sein und völlig angepisst zu sein wenn das passiert. Das wichtigste ist nur das man diese Wutanfälle für sich behält, sich beruhigt und dann wieder aufsteht und das ganze objektiv betrachtet. Das kann eine Stunde dauern oder wie bei mir über nen Monat.

Einfach nicht den Kopf hängen lassen und einen ganz wichtigen Punkt sollte man sich immer merken:

Ein Betaleser kennt euch nicht! Er hat KEINEN Grund eure Story schlechtzumachen. Wenn er es dennoch tut, dann hat er einen Grund den er euch im Feedback meistens auch nennen wird. Nachdem ihr den ersten Wutanfall hinter euch habt, seht euch diesen Grund an und fragt euch: "Hat er damit recht?"

Meistens sieht man dann schnell das er tatsächlich recht hat (nicht immer)


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - OnkelMo - 09.06.2013, 23:52

Zitat:So ein Sturz ins kalte Wasser kann aber auch verdammt hart sein. Es ist oftmals unglaublich schwierig danach wieder auzustehen.

Ich würde ihn nicht empfehlen, wenn ich nicht wüsste, wie weh es tun kann, seine ganze harte Arbeit als einen Haufen Schund abgestempelt zu bekommen. Nur wieder aufstehen! Wer liegen bleibt, verliert. Enttäuschung und Wille sind die Waagschalen der Kunst und vieler weiterer Dinge im Leben. Daher finde ich auch "Remember the Name" von Fort Minor so gut:

This is ten percent luck
Twenty percent skill
Fifteen percent concentrated power of will
Five percent pleasure
Fifty percent pain
And a hundred percent reason to remember the name

Gerade auf lange Sicht gesehen, haben die Jungs damit recht!


RE: Tipps und Tricks für Fanfics - Corexx - 10.06.2013, 01:37

"Kaltes Wasser" ist voll okay, wenn es entsprechend umgesetzt ist. Einen völligen Zerriss muss auch ein Anfänger abkönnen (in dem Fall, dass die Ambition nicht im Geringsten mit der Wirklichkeit übereinstimmt), doch dieser muss möglichst sachlich neutral geschrieben, konstruktiv gestaltet und höflich formuliert sein. Als schnöder Leser kann man gerne reichlich Satire oder Sarkasmus ins Feld führen (vor allem wenn der Autor gerne zurückfeuert und man einen spannenden, für beide Parteien unterhaltsamen Schlagabtausch hinbekommt), aber als Betaleser sollte man sich das Möglichkeit verkneifen, sofern keine persönliche Nähe vorliegt.