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RE: Brexit - HeavyMetalNeverDies! - 29.12.2018, 04:00
(29.12.2018)RipVanWinkle schrieb: Die Große Depression hat den Kapitalismus auch nicht besiegt. Warum sollte ein anderer Crash das tun?
Im Prizip braucht sich ja nur die hoch vulnerable Infrastruktur auzuhängen. So gut wie kein moderner Industriestaat ist noch in der Lage sich selbst zu versorgen, dafür ist die Bevölkerung um einiges größer geworden. Und dann gibt es da noch verschiedene Blasen, seien es Staatsschulden, Devisen, Derivate, Kryptowährungen, die auch gleichzeitig platzen können, wenn klar wird dass die Fantasiewerte niemand mehr bedienen kann. Hinzu kommt noch eine Mittelschicht welche die Nase gestrichen voll davon hat, die Vermögern der reichen mit ihren Steuergeldern zu retten.
Ich würde einfach mal sagen, zu Zeiten der großen Depression war die Zeit für das Ende des Kapitalismus einfach noch nicht gekommen. Aber ich bin zuversichtlich dass das nicht ewig hält. Irgendwann erleidet er das selbe Schicksal wie der Sozialismus.
Am Ende wird es zwar immer noch Geld geben, aber Geld wird dann nicht mehr der Sklaventreiber, sondern ein Werkzeug der Gesellschaft sein und man wird die Extremform vermeiden. Dann wird man dem Turbo-Casinokapitalismus hoffentlich einen Riegel vorschieben.
RE: Brexit - Firebird - 15.01.2019, 12:33
Heute Tag der Entscheidung und alles deutet darauf hin, dass der Deal abgelehnt wird, ein harter Brexit rückt immer näher.
RE: Brexit - Space Warrior - 15.01.2019, 13:30
Brexit, Gelbe Westen, Shutdown... endlich passiert was!
Die letzte Action im Westen war während der Proteste gegen ACTA und SOPA und die Occupy-Bewegung. Das war aber alles 2011 und '12.
RE: Brexit - Crash Override - 15.01.2019, 18:52
Die Engländer wollten es so - also sollen sie es so nehmen wie sie es verdienen. Deren Rosinenpickerei hat sie davor nicht geschützt... Zumal sowas sowieso ne sauerei ist - alles, was sie nicht wollten, haben sie nicht müssen (u.a. den Euro einführen), dafür haben sie sich nur das beste für sich rausgesucht. Jetzt fangen sie an zu sehen, wie sehr sie durch den Brexit wohl verarmen - und das wollen sie wieder nicht; aber das angebot, was sie bekamen, war denen wohl nicht gut genug.
Jetzt fallen sie auf die Schnauze - weil sie eben zu lange "nase hoch" gelaufen sind, statt dahin zu schauen, wo sie laufen.
RE: Brexit - Firebird - 15.01.2019, 20:41
Krachende Niederlage für May. 202 Jastimmen zu 432 Neinstimmen, wenn ich mich eben nicht verhört habe. Der Brexitdeal ist damit abgelehnt.
RE: Brexit - Ayu - 15.01.2019, 21:01
Confidence Vote wurde von May rausgekündigt, Chancen sind hoch dass sie rausfliegt, dann wäre wohl auch der Brexit Geschichte.
RE: Brexit - Herr Dufte - 15.01.2019, 21:18
(15.01.2019)Ayu schrieb: dann wäre wohl auch der Brexit Geschichte.
Magst du das mal erläutern?
RE: Brexit - Ayu - 15.01.2019, 21:37
(15.01.2019)Herr Dufte schrieb: Magst du das mal erläutern?
Ein negatives Vertrauensvotum gegen die Regierung bedeutet Neuwahlen und wenn die Anti-Brexit Fraktion dann die Mehrheit hat, gibt es auch kein Brexit mehr.
Zitat:The UK is due to leave the EU on Friday 29 March, unless MPs vote to delay or cancel Brexit.
RE: Brexit - Firebird - 15.01.2019, 21:42
Die Twittertrends sind gerade voll vom Brexit geprägt:
![[Bild: axwevabui71.jpg]](http://www.youscreen.de/axwevabui71.jpg)
RE: Brexit - Herr Dufte - 15.01.2019, 21:51
(15.01.2019)Ayu schrieb:(15.01.2019)Herr Dufte schrieb: Magst du das mal erläutern?
Ein negatives Vertrauensvotum gegen die Regierung bedeutet Neuwahlen und wenn die Anti-Brexit Fraktion dann die Mehrheit hat, gibt es auch kein Brexit mehr.
Das würde ja implizieren, dass es eine Fraktion gegen den Brexit geben würde. Allerdings sind die 3 großen Partein (Tories, Labour, UKIP) alle für den Brexit.
Zumal der Default, falls es blad keine Entscheidung gibt, der Hard Brexit ist. Die Neuwahlen müssten also ziemlich bald kommen.
RE: Brexit - Ayu - 15.01.2019, 22:41
(15.01.2019)Herr Dufte schrieb: Das würde ja implizieren, dass es eine Fraktion gegen den Brexit geben würde. Allerdings sind die 3 großen Partein (Tories, Labour, UKIP) alle für den Brexit.Labour ist bzw war schon immer die Anti-Brexit Fraktion falls du es nicht mitbekommen hast, haben sogar eine eigene Webseite dafür.
Zumal der Default, falls es blad keine Entscheidung gibt, der Hard Brexit ist. Die Neuwahlen müssten also ziemlich bald kommen.
http://www.labouragainstbrexit.co.uk/
Während des 2016 EU Referendums war Labour auch diejenigen, die für das Bleiben in der EU gestimmt haben.
RE: Brexit - Herr Dufte - 15.01.2019, 22:52
(15.01.2019)Ayu schrieb:(15.01.2019)Herr Dufte schrieb: Das würde ja implizieren, dass es eine Fraktion gegen den Brexit geben würde. Allerdings sind die 3 großen Partein (Tories, Labour, UKIP) alle für den Brexit.Labour ist bzw war schon immer die Anti-Brexit Fraktion falls du es nicht mitbekommen hast, haben sogar eine eigene Webseite dafür.
Zumal der Default, falls es blad keine Entscheidung gibt, der Hard Brexit ist. Die Neuwahlen müssten also ziemlich bald kommen.
http://www.labouragainstbrexit.co.uk/
Während des 2016 EU Referendums war Labour auch diejenigen, die für das Bleiben in der EU gestimmt haben.
Naja, wie du dem Link entnehmen kannst, handelt es sich dabei um Mitglieder der Labour Party die gegen den Brexit sind und die Parteiführung entsprechend überzeugen wollen. Die offiziele Position ist aber derzeit "Brexit means Brexit". Nicht weil die Labour Party den Brexit unbedingt möchte (Möchten die Tories ja auch nicht), sondern weil sie dem Referendum folgen "wollen".
Ich will gar nicht ausschließen dass sich das ändern kann, aber bin leider nicht so optimistisch.
RE: Brexit - Firebird - 15.01.2019, 23:14
Diese Idioten, jetzt kriegen sie wahrscheinlich eine scharfe Grenze zwischen Irland und Nordirland und der Nordirland-Konflikt könnte wieder ausbrechen.
RE: Brexit - Mc Timsy - 15.01.2019, 23:15
In diesem Sinne verweise ich auch darauf, dass der Labour-Chef Corbyn ein Brexiteer ist wie er im Buche steht. Der Mann kämpft seit Jahren von links für den Austritt und nutzt deshalb auch nicht das aktuelle Chaos um für einen Verbleib zu argumentieren, sondern konzentriert sich auf politische Machtspielchen. Der will Premier werden, nichts weiter.
Die wahren Pro-EUler uneingeschränkt waren und sind eigentlich die LibDems, aber die haben in den letzten Jahren schon so viele Federn lassen müssen, dass selbst von dort aus eine organisierte Kampagne gegen den Brexit sehr unwahrscheinlich ist.
RE: Brexit - Firebird - 15.01.2019, 23:21
Ich mag mir auch gar nicht vorstellen, was für ein Chaos im Handel im März ausbrechen wird. Es müssen immerhin wieder Zölle erhoben werden.
RE: Brexit - Ayu - 16.01.2019, 02:45
(15.01.2019)Mc Timsy schrieb: ...dass der Labour-Chef Corbyn ein Brexiteer ist wie er im Buche stehtNur zu blöd dass ihm seine eigene Partei wohl demnächst rauswählen wird, da er kein Vertrauensvotum gewinnen kann.
RE: Brexit - Mc Timsy - 16.01.2019, 10:30
Ayu schrieb:Nur zu blöd dass ihm seine eigene Partei wohl demnächst rauswählen wird, da er kein Vertrauensvotum gewinnen kann.
Da hätte ich absolut kein Problem mit, aber ehrlich gesagt sehe ich dazu keine Anzeichen. Corbyn hat Labour vor einigen Jahren bereits sehr deutlich übernommen und ich sehe den Mann bislang fest im Sattel, jedenfalls so fest wie gerade irgendjemand in der britischen Politik sitzen kann.
RE: Brexit - Firebird - 16.01.2019, 10:34
Irgendwie ist das eh gerade ziemlich blöd mit dem Brexit. Die Briten wissen, was sie nicht wollen, haben aber gleichzeitig nicht gesagt, was sie wollen. Eigentlich müsste nun eine klare Ansage her, was Großbritannien eigentlich will.
RE: Brexit - Crash Override - 16.01.2019, 10:48
Und das ohne Rosinenpickerei.
Ich sehe das so - entweder, die bekommen noch was auf die Rolle und machen zügig ein neues Referendum, oder eben sie sind raus - ohne Vorteile, den sie in EU hatten.
Ich bin zwar kein Brexiter, aber ich bin Fair - wenn sie die Angebote nicht annehmen wollen, sollen sie ganz hart auf die Schnauze Fliegen. Letztlich muss man Akzeptieren, das man eben nicht nur Vorteile bekommen kann - sondern auch die Nachteile, die damit einherkommen.
RE: Brexit - Malte279 - 16.01.2019, 12:10
Ich muss ja sagen, dass die Rolle von Labour und speziell von der Person Jeremy Corbyn in diesem ganzen Spiel sehr enttäuschend ist. Labour hätte als die eine große Oppositionspartei als einziges die Möglichkeit einem zweiten Referendum angesichts dieses Desasters eine Chance zu geben. Corbyn scheint allerdings keine andere Agenda als den ganz persönlichen Wunsch in die Downing Street 10 einzuziehen zu verfolgen. Er prangert zwar durchaus berechtigt das Versagen der aktuellen Regierung an, präsentiert aber keine Alternative jenseits von "macht MICH zum Premierminister" an. Ansonsten sagt er nur dass er mit der EU weiter verhandeln will, wobei schon ganz klar ist, dass es dort keine weiteren Nachverhandlungen mehr gibt und das auch nicht von der Person des Machthabers in Großbritannien abhängig ist.
Selbst für die persönliche Karriere ist Corbyns Machtsucht schädlich denn einmal angenommen er würde jetzt noch vor dem 29. März irgendwie Premierminister haben, würde damit auch der ganze Schaden durch den Brexit (der bislang eher wenig mit ihm und Labour in Verbindung gebracht wird) auch ganz stark mit an ihm und Labour haften bleiben während Labour bei einer Machtübernahme zu einem späteren Zeitpunkt zwar den Scherbenhaufen so gut wie möglich zusammenkehren müsste aber weniger direkt dafür verantwortlich gemacht würde. Angesichts der extrem veränderten Bedingungen und vor allem der mittlerweile erfolgten Zwangsausbildung der Bevölkerung darüber was Brexit jenseits von der Aneinanderreihung von sechs Buchstaben für sie persönlich bedeutet wäre ein zweites Referendum der einzig vernünftige Weg (und nein, das wäre in Anbetracht dessen, dass das was wir jetzt haben nicht das ist wofür die Mehrheit 2016 gestimmt hat nicht undemokratisch).
Leider scheint kein Mensch von ausreichend einfluss den Mut zu haben sich wirklich klar gegen die Brexiteers zu stellen. Der Schaden der durch die Spaltung der Bevölkerung in zwei Lager die vorher so nicht bestanden angerichtet wurde wird dem Land noch sehr lange weh tun, ganz unabhängig davon wie es jetzt weiter geht.