Feuerwehr Fanclub [26 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Spaß & Sinnlos (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=15) +---- Forum: Offtopic-Fanclubs (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=46) +---- Thema: Feuerwehr Fanclub [26 Feuerwehr Ponys im Einsatz] (/showthread.php?tid=20917) |
RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 13:50 Ich geb mal ein Beispiel: In Niedersachsen darf der (freiwilliger) Feuerwehrmann Gebrauch von Sonderfahrtsrechten nehmen, sollte sich aber Verkehrsgerecht verhalten. Beziehungsweise darf man davon gebrauch machen, es ist aber vom Gebrauch abzuraten. Als Feuerwehrmann sind jegliche Warnsignale wie Martinshorn oder Warnleuchte für freiwillige Feuerwehrmänner verboten. Auch jeglich Kennzeichnung von diesen. So erschwert man den Dienstweg der freiwilligen Feuerwehr. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Police Pony - 01.03.2016, 14:35 Hier muss man nun aber trennen. Das Sonderrecht ist wesentlich ungleich dem Wegerecht zu betrachten. Beim Wegerecht, also freie Bahn ist zu schaffen bei Verwendung [...], gehe ich voll mit. Der Wegerechtsparagraph ist da abschließend. Das Sonderrecht widerum im Wortlaut des §35 StVO ist bundesweit geltendes Recht und spricht "der Feuerwehr" eben dieses zu. Im Rechtssinn ist unter "der Feuerwehr" grundsätzlich mal die Gesamtheit der Feuerwehr zu zählen, also auch der einzelne Mann zum Zeitpunkt der Indienstversetzung (regelmäßig der Alarm). Damit ist in der Folge grundsätzlich die Inanspruchnahme von Sonderrechten unter Wahrung der rechtlichen Einschränkungen (dringend geboten, Wahrung öffentliche Sicherheit und Ordnung) möglich. (überwiegend herrschende Meinung, es gibt aber eine gewisse Rechtsunsicherheit da einzelne Gerichte hier wohl anders urteilten) Nun aber kommt "das Aber". Sonderrechte bedeutet ja nichts anderes als im gesamten Einsatzverlauf bis zum Wegfall des Grundes (also hoheitlichter Auftrag, dringend geboten) sich mit Absicht gegen Regelungen der StVO zu verhalten, also eigentlich zumeist bußgeldbewährte Ordnungswidrigkeiten zu begehen. Dazu zählt beispielsweise als Feuerwehrmann bereits auf der Fahrbahn herumlaufen, kann man ebenso darunter fassen. "Das Aber" entsteht aber meistens aus dieser unschönen Kombination, dass der gemeine Feuerwehrmann im Privat-PKW nicht als solcher hinreichend erkennbar ist und die gesamte Rechtsauffassung zwar grundsätzlich die Inanspruchnahme zubilligt, aber auch die erhebliche, rechtliche Folge sieht. Dann kommt von Seiten der zuständigen Ministerien die sogenannte Fürsorge ins Spiel, die Behörden für ihr Personal betreiben müssen (entstammt dem Berufsbeamtentum). Daher haben sich viele Ministerien so positioniert, dass sie von Sonderrechtsfahrten in privaten PKW's abraten da der einzelne Feuerwehrmann mitunter rechtliche Folgen zu fürchten hat. Ferner unterstellt man halt auch, dass der gemeine Feuerwehrmann ebendiese Folgen nicht selbst überhaupt erst überblicken kann und sich quasi aus "gutem Willen" dann Gedeih und Verderb ausliefert. Da die Feuerwehr Ländersache ist, kann das grundsätzlich auch jede zuständige Landesbehörde mit eigener Ansicht vertreten. Daraus erwachsen aber auch noch weitere Probleme. Weiß die Einsatzkraft, wann er lediglich die Straßenverkehrsordnung missachtet und ab wann das Strafgesetz? War es dringend geboten, wurde verhältnismäßig gehandelt? Hat der Feuerwehrmann gegen Dienstpflichten verstoßen, wenn der Dienstherr die Inanspruchnahme verbietet oder davon abrät? ... Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse ist es sehr schwierig zu beurteilen. Ich selbst sehe "einfache Sachverhalte" wie eine durchgezogene Linie ignorieren oder ein Parkverbot im etwaigen Einzelfall unkritisch, bei Einbahnstraßen und Rotlicht sieht es da anders aus. Man ist leider furchtbar schnell in einer Gefährdung Dritter (das meint dieses "unter Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit [...]" nämlich) und hat letztenendes keine Sonderrechte mehr, daraufhin einen verdammt schweren Stand mitunter und die entsprechenden Konsequenzen. Oh, sehe gerade in der Vorschau das ich mich in einem Textblock ereifert und ausgestobt habe. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 14:49 Da liegt der Knackpunkt. . . Handelt man richtig oder falsch? Ich habe mir damals viele Videos zu diesem Thema angesehen. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Police Pony - 01.03.2016, 15:01 ...und nicht zu verachten folgender Umstand: Ich soll in Bruchteilen von Sekunden entscheiden, ob ich richtig oder falsch liege mit meinem Handeln. Selbes Spiel beim Durchsetzen von Maßnahmen im hoheitlichen Auftrag mit Hilfe von Verwaltungsakten, die in letzter Konsequenz mit Zwang durchgesetzt werden können bis hin zur körperlichen Gewalt. Das ist auch so ein Minenfeld. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 15:11 JA ist es! Und es erschwert bzw verwirrt viele Feuerwehrkameraden und Zivilisten in entscheidenen Momenten. Wie hier schön zu sehen ist, werden die Einsatzkräfte behindert durch einen Passanten, der nicht mit der Situation umzugehen weiß. Manchmal sind Passanten aber auch nicht bereit für die Einsatzkräfte Platz zu machen. Das kann manchmal schlimme folgen haben: Manchmal kommt es aber auch vor, dass Angehörige der Feuerwehr ein Einsatzfahrzeug erwischen, weil sie schnell zur Feuerwarte gelangen wollen und gefährden somit nicht nur sich sondern auch ihre Kameraden. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Record - 01.03.2016, 16:25 Bei uns können sie auch nicht fahren. Vor allem die Taxifahrer sind sehr rücksichtslos. http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/Schwerer-Unfall-Rettungswagen-kollidiert-mit-Taxi-und-kippt-um;art1172,285307 RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 16:38 Wenn Helfer zu Opfern werden . . . Da könnt ich weinen und fluchen gleichzeitig.
Es bekommt jeder in der Fahrschule beigebracht Platz für Einsatzkräfte zu machen. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Record - 01.03.2016, 17:07 Leider passiert der Feuerwehr selber auch Fehler. http://www.br.de/nachrichten/unterfranken/inhalt/unfall-feuerwehr-grossostheim-100.html Ich hätte keine Ahnung was ich dann als Maschinist machen würde, wenn mir das passiert. Gibt man da sich selber die Schuld? RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 17:43 Fehlverhalten beider Parteien. Ist aber schwer zu sagen. Nun ist aber Schluss mit den Unfallfotos. Jetzt mal etwas Lustiges: RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Record - 01.03.2016, 17:58 Helene ist NICHT lustig. Auch wenn es eine Parodie ist. Hier mal ein kleiner Song und keine Parodie. ^^ RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 18:13 Ich kann dazu nur äußern: Lustiges (Öffnen) RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Police Pony - 01.03.2016, 22:03 Hm, ich weiß nicht ob es etwas bringt wenn man die Videos als Spoiler verpackt, aber bei so einer ganzen Reihe an Videos tut sich zumindest das Handy erst einmal schwer mit dem Laden. Sollten wir vielleicht mal ausprobieren, die künftig in Spoiler zu verpacken. Es bleibt halt bei dem Unfallthema nur festzustellen, dass insbesondere Fahrzeuge der BOS natürlich stets in die Gefahr kommen zu verunfallen. Die Regeln, die sie missachten dürfen, sollen ja gerade deshalb eingehalten werden, damit es nicht zu Unfällen kommt. Ich teile aber auch die Auffassung, dass der "normale Fahrer" oftmals mit einem privilegierten Fahrzeug erheblich überfordert sind, obwohl "zur Seite fahren" in den meisten Fällen nicht von einem Parkvorgang zu unterscheiden ist, zumindest von der Lenkbewegung und dem Seitenblick. Die Frage am Ende ist halt, wer damit nach Hause geht. Feuerwehrfahrzeuge im Graben, doof. In der Presse Bilder davon, doof. Gericht, doof. Schaden, auch doof. Regress richtig doof, Gesundheitsschäden und mehr egal bei wem: Ziel verfehlt, also auch doof. Die Ursache jetzt mal dahingestellt, da die Ursache und die Schuldfrage eine komplexe Sache ist, aber die Verhütung muss man im eigenen Interesse bei sich selbst sehen, da wir mehr Erfahrung mit Alarmfahrten haben als der normale Fahrer. Eher nehme ich in kauf, dass ich eine halbe Minute später ankomme als das das Fahrzeug gar nicht mehr kommt und weitere Kräfte bindet. Natürlich kann eine halbe Minute im Einzelfall zu spät sein, aber so hart und nüchtern das auch klingt: Wir können, leider, nicht immer helfen. ... Und ja, ich kenne die Wirkung von Adrenalin und ich weiß auch wie anstrengend ein Zugführer auf dem Beifahrersitz werden kann aber als Fahrer hat man die Verantwortung für das Fahrzeug und da muss man auch mal "durchatmen" - und Notfalls den Mund aufmachen. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 22:16 Es ist immer noch ein Problem, welches nicht vernünftig geregelt ist. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Police Pony - 01.03.2016, 22:19 Wie hat bei mir ein Dozent mal das Feuerwehrrecht bezeichnet: "Ein marschiger Sumpf voller Widersprüche und Ungereimtheiten, bei dem Sie mit jedem Schritt mehr Fragen als Antworten finden und nach kurzer Zeit versunken sind." ... und so zieht sich das durch einige Rechtsgebiete. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 22:22 Besser hätte ich das nicht sagen können. Ich frage mich aber auch, warum sich die Führung der jeweiligen Einsatzkräfte nicht einigen können, oder zumindestens ein Lösung herbei führen können. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Police Pony - 01.03.2016, 22:41 Eigentlich habe ich eine längere Antwort vorbereitet, aber gerade das gefunden: Rechtssprechung Der BGH, unter dem BVerfG die höchste, gerichtliche Instanz in der BRD, hat das bereits verhandelt und sich mehr als deutlich geäußert, auch zur hoheitlichen Tätigkeit ab Alarmierung. Bedeutet von Seiten des Gesetzgebers ist die Sache eindeutig. Dann liegt das Problem wohl wo anders und das könnte die "Befürchtung" sein, dass man der Feuerwehrkraft die Bürde der Sonderrechte nicht zumuten will. Das kann man pro und contra argumentieren, was vielleicht auch sinnvoll ist. Daraus resultieren aber auch Einzelfallentscheidungen bzw. Entscheidungen für Wehren auf unterster Führungsebene. Ich persönlich würde einzelnen Mitgliedern bei uns auch die Sonderrecht dienstrechtlich untersagen. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 01.03.2016, 22:44 Hmm. Dann wäre es doch besser, eine spezielle Schulung zu machen. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Police Pony - 01.03.2016, 22:53 Hm, ich kann ja mal den Vergleich ziehen. Meine berufliche Ausbildung, also nicht Feuerwehr, im Bereich Sonder- und Wegerechte war ... öhm ... irgendwann mal ein halbherziger Themenblock über die zwei Paragraphen der StVO, die eben Sonder- und Wegerecht sich nennen, und ein oder zwei Tage Fahrsicherheitstraining. Jetzt kann man noch argumentieren, dass "beruflich" und "FFW" ja etwas anderes ist und man beruflich ja viel mehr Erfahrung sammelt, aber zumindest bei uns als Stützpunktwehr ist das vom Aufkommen durchaus vergleichbar, besonders da der Großteil der Einsätze vor Lageklärung unter "Eilbedürftig" gefahren wird. Der Rest ist oftmals ähnlich, von der Rechtsstellung her. Allerdings kann man mir eine weitaus fundierte Ausbildung im Recht unterstellen als der freiwilligen Feuerwehrkraft, die hauptberuflich beispielsweise Schreiner ist. Ich kann oder sollte die Tragweite meines Handelns eher voraussehen können und ich bin mir äußerst unsicher, ob man das selbst mit spezieller Beschulung herbeiführen könnte. Ich denke diesen Fürsorgecharakter der Führung im Umgang mit dem Sonderrecht wird man nicht ohne weiteres wegdiskutieren können. RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Guardian - 02.03.2016, 21:14 RE: Feuerwehr Fanclub [22 Feuerwehr Ponys im Einsatz] - Police Pony - 05.03.2016, 10:22 Gestern hatten wir einen dieser Einsätze, die man nicht ernsthaft mal erleben möchte. Irgendwann gegen 07:30 Uhr, als ich eigentlich an meinem Urlaubstag ausschlafen wollte, ist der Melder unangenehm über den Nachttisch gewandert und hat mir zusammengefasst gesagt: "VU mit Person schwer, Schulbus umgestürzt." Der (Linien-)Bus ist tatsächlich in eine kritische Schräglage an einem Hang neben der Straße geraten und hat beim Abkommen vom Straßenkörper mehrere Leichtverletzte hervorgerufen. Glücklicherweise für alle Beteiligten ist der Bus dergestalt in schnöden Hecken gelandet, dass diese ihn tatsächlich gehalten haben und sich die circa fünfzig Kinder selbstständig über Fenster und Türen retten konnten. Ursache war wohl, laut Presse, das der Busfahrer auf dieser zugegebenermaßen meist sehr steilen, kurivgen und engen Strecke dem Folgevekehr mehr Raum zum Überholen einräumen wollte und dabei von der Straße ins Bankett abkam. Hätten die Hecken den Bus nicht gehalten wäre er mutmaßlich in ein Feld abgestürzt und ein Überschlag / Umkippen wäre auf Grund der örtlichen Gegebenheit mutmaßlich nicht auszuschließen gewesen. In der Folge wäre das vermutlich ein denkwürdig hässlicher Tag geworden. |