Brexit - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Brexit (/showthread.php?tid=24978) |
RE: Brexit - Ayu - 16.01.2019, 20:17 Ein weiteres Vertrauensvotum, nur dieses Mal nicht gegen May sondern gleich die ganze Partei und jetzt muss die ganze Regierung abstimmen, ob die Partei noch in der Regierung bleibt. Fällt die Wahl negativ aus, was sehr wahrscheinlich ist, gibt es Neuwahlen bezüglich der Regierungsverteilung. Die Opposition hat auch angekündigt, nur für dem Verbleib zu stimmen, wenn der "No Deal" bezüglich Brexit wegfällt. RE: Brexit - Firebird - 16.01.2019, 20:44 May hat das Misstrauensvotum überstanden, 325 zu 306 Stimmen, sehr knapp. RE: Brexit - Railway Dash - 17.01.2019, 01:54 (16.01.2019)Mike84 schrieb: Leider scheint kein Mensch von ausreichend einfluss den Mut zu haben sich wirklich klar gegen die Brexiteers zu stellen. Der Schaden der durch die Spaltung der Bevölkerung in zwei Lager die vorher so nicht bestanden angerichtet wurde wird dem Land noch sehr lange weh tun, ganz unabhängig davon wie es jetzt weiter geht. Weiß man eigentlich, wie die Queen zu dem ganzen Thema steht? Ich weiß, offiziell darf sie nur repräsentieren und ist vom politischen "Funktionsumfang" wohl am ehesten vergleichbar mit unserem Bundespräsidenten. Aber immerhin darf sie, darf der Buckingham Palace insgesamt doch sicher auch eine eigene Meinung haben - von der hört man aber absolut gar nichts. Vielleicht würde es ja was bringen, wenn die Krone sich da mal positioniert? Auf die Queen werden ja traditionell große Stücke gehalten - vielleicht sollte Elizabeth II. hier mal ganz bewußt ihre Kompetenzen überschreiten (in ihrem Alter und mit ihren vielen Dienst-Jahrzehnten wird sie sich das wohl EINmal erlauben dürfen, zumal es da ja auch darum geht, Schaden von ihrem Land abzuwenden!) und sich in die Diskussion einschalten, vielleicht kann das ja zur Schadensbegrenzung oder zu einer wenigstens halbwegsen Normalisierung der Diskussionen und Verhandlungen beitragen. Wenn die Berufspolitiker sich gegenseitig anblaffen, wird das kaum Lösungen bringen und inneren Frieden schaffen; sagt hingegen die Queen mal was an, so denke ich, daß das bei der Bevölkerung dort eine deutlich größere Akzeptanz über Partei- und Meinungsgrenzen hinweg finden wird, und dann könnte sich auch das Parlament wohl kaum noch darüber hinwegsetzen und mit dem gegenseitigen schrillen, aber absolut unproduktiven Gekeife und Gegenseitig-Blockieren weitermachen wie bisher. Oder sehe ich das zu einfach, zu naiv? RE: Brexit - Malte279 - 17.01.2019, 11:20 Der Queen ist es tatsächlich fast schon verboten eine Meinung öffentlich zu vertreten (und es wird irgendwann mal spannend werden, wenn (möglicherweise) mit Charles jemand antritt der mit seiner Meinung nicht so sehr hinter dem Berg halten kann wie Elizabeth). Während der Brexit Kampagne behauptete ein großes Schundblatt (ich meine es war die Sun, bin aber nicht mehr ganz sicher) dass die Queen für den Brexit sei, was von Vertretern des Buckingham Palace (nicht von der Queen persönlich) mit Verweis auf die Neutralität sofort dementiert wurde. 2017 hat die Queen das höchstmaß an Meinung (pro Europa) gezeigt in dem sie zur Rede zur Lage der Nation vor dem Parlament in diesen Klamotten erschien: Mehr wird sie aber nicht tun und wenn sie aktiv ins politische Geschäft eingreifen würde könnte dass sogar die Monarchie an sich ins Wackeln bringen. Unter den Briten gibt es manche die die Monarchie als Geldverschwendung sehen (wobei sie rein wirtschaftlich durch die ganzen Tourismus Einnahmen etc. wohl ein sehr gutes Geschäft für das UK ist und in manchen Zeiten auch die Moral der Bevölkerung stärken kann). RE: Brexit - Mc Timsy - 17.01.2019, 11:51 Um Mike's Angaben abzurunden: Queen Elisabeth dürfte sehr bewusst sein, dass sie nur deshalb so lange und unangefochten als Königin akzeptiert wird, so lange sich das Königshaus niemals in irgendwelche Belange einmischt. Charles, der regelmäßig dadurch auffällt, dass er den Abgeordneten im Unterhaus Briefe schickt um sie von seiner Meinung zu politischen Themen (vor allem Agrarwirtschaft, Tierschutz und Homöopathie) informiert erzeugt auch normalerweise nur entnervtes stöhnen damit. Wenn er eine politische Meinung öffentlich kundtun will, so die Idee, dann muss er auf seinen Thronanspruch verzichten und sich bürgerlich zur Wahl stellen. Ich glaube aber, dass dieses prominente Schweigen der Queen ihr schon die ein oder andere schlaflose Nacht bereitet haben dürfte. Die Frau wurde 1926 geboren. Das Jahr der Balfour-Deklaration, bei dem das Empire seinen Kolonien mehr politische Eigenständigkeit zugestand und das Commonwealth bildete. Aber zu diesem Zeitpunkt stand das Empire territorial noch fast in alter Stärke auf dem Globus. Seitdem konnte die Frau zusehen, wie das Empire mit jedem vergehenden Jahrzehnt sichtbar kleiner wurde und könnte, wenn es für Großbritannien ganz katastrophal liefe, sogar den Bruch mit Schottland und damit das Ende der Union erleben. Dann wäre sie sogar die letzte Monarchin des Vereinigten Königreiches gewesen. Bei der Entwicklung gibt sie diesen Titel aber vermutlich nur an ihren Sohn oder Enkel ab. Der Verdacht, dass sie mit ihrem Hut ein politisches Statement gesetzt hat kommt dabei nicht von ungefähr. Die Queen hat sich den Ruf erworben immer sehr genau ihre Kleidung und erst recht ihre Hüte auszuwählen um politische Statements zu setzen. So auch als sie ein grünes Kleid für den Besuch Irlands wählte. Und vergessen wir nicht die Spielereien mit den Broschen zu Trumps Staatsbesuch. Wir hatten da eine Brosche die die Queen von den Obamas geschenkt bekommen hatte, eine Brosche, die ihre Mutter zur Beerdigung des Vaters und sie später zur Beerdigung ihrer Mutter getragen hatte (Trauerbrosche), sowie eine Brosche aus Kanada, als der Streit zwischen Kanada und Amerika gerade eskalierte. Dahinter könnte ein Drang zu diskreten politischen Statements stehen, oder aber auch überhaupt nichts. Da die Queen keinerlei politische Statements macht und sich aus allem heraus hält, gleichzeitig aber unglaublich beliebt und angesehen ist, interpretieren manche Menschen vielleicht auch schlicht mehr dort hinein als intendiert war. Mikes Verweis auf den Hut zeigt aber auch schön, was wahrscheinlich bei einer öffentlichen Aussage passieren würde. Es war ein blauer Hut mit blauen Blumen, die einen gelben Pollenstempel haben und einige Brexiteers sind ausgeflippt. Ebenso wie sie wegen dem, versöhnlich gemeinten Feuerwerk in London in die Luft gegangen sind. Für die knallharten Brexiteers ist die EU eine Nazi-Diktatur der man sich gerade entzieht und offensichtlich ist jede blau-gelbe Farbkombination gleichzusetzen mit Landesverrat. RE: Brexit - Malte279 - 25.01.2019, 11:12 Die Queen hat sich jetzt tatsächlich ganz vorsichtig geäußert. Sie hat dabei sowohl das Wort Brexit als auch jede Andeutung einer Präferenz pro / contra Brexit vermieden (ganz wie ihr Amt es von ihr verlangt). Im wesentlichen kann ihr Anmahnen nach "common ground" zu suchen und "never loosing sight of the bigger picture" wohl als besonders an die Adresse der Parteiführer (May und Corbyn) verstanden werden. Letzterer macht das Ausschließen eines no Deals zur Vorbedingung für Gespräche, erstere kann einen no Deal nicht ausschließen ohne damit den von ihr ausgeschlossenen (und auch von Corbyn nicht gewollten) Exit vom Brexit als einzige Alternative zu ihrem bisherigen Deal (für den es keine Mehrheit gibt) stehen zu lassen. RE: Brexit - Firebird - 30.01.2019, 14:45 Es nervt langsam wie planlos dieser Brexit ablaufen wird. Gestern wurde ja abgestimmt und jetzt ist nur noch klarer geworden, was sie nicht wollen, keinen No-Deal-Brexit, keine Verlängerung der Frist etc. Das einzige, was sie wollen ist eine Nachverhandlung des ganzen Deals. Mit jedem Tag wird ein No Deal-Brexit wahrscheinlicher. RE: Brexit - Eldur - 30.01.2019, 16:55 Mal ganz persönlich: Ich spare seit etlichen Monaten (eigentlich schon seit Jahren, weil mich hier und da dann doch mal ein bezahlbares Industrie-Plüschi angelacht hat und weil halt das Leben dazwischenkommt), um mir nen britischen Amp leisten zu können. Ich freue mich NICHT darauf, dass der in 2 Monaten gleich mal 19% + Zollgebühren teurer wird Hatte das Problem schonmal, als die verdammte Schweiz gigantrillionenweise Teuros gekauft hat und der Wert des Teuros damit schlagartig um 20% in den Keller gerutscht ist. Auch da hat mir das "RL" dann einen Rückschlag verpasst und ich musste mein Vorhaben aufschieben... Resultat könnte also durchaus sein, dass ich es gar nicht mache, weil mir das zu blöd wird Kurz: GB aus der Zollunion raus geht für mich als Endkunden, der chronisch pleite ist, mal gar nicht PS: Die Tails of Equestria-Sachen kommen auch von der Insel... RE: Brexit - HeavyMetalNeverDies! - 30.01.2019, 18:47 einen britschen Amp? Einen Marshall JVM410? RE: Brexit - Eldur - 31.01.2019, 00:23 Dafür müsste ich nicht nur im Lotto gewinnen, sondern überhaupt erstmal spielen Ich liebäugelte nach viel Review-Leserei mit nem Vox VT80+, aber ich sehe gerade, dass man den gar nicht mehr bekommt Der war zuletzt bei ca. 400€ plus ca. 100€ für die "Fußleiste" (vor dem Schweizer €-Kauf Anfang 2015 ca. 320 + 80). Das Geld hatte ich seitdem nur einmal über und hab mir davon dann aber ne Akustische besorgt... die war es allerdings auch wert! Scheint wohl durch den VT100X ersetzt worden zu sein, der deutlich preiswerter ist - wobei ich mir dann die Frage stelle, ob der qualitativ mithalten kann. Muss mich dazu erstmal wieder schlau machen oder mich im Gebrauchtmarkt umsehen Ein AC30 oder 15 (würde für meine Zwecke reichen) wäre ja auch cool, aber eben noch etwas preisiger Ich brauche halt etwas, das auch noch klingt, wenn einem nicht gleich die Ohren aufgrund der Lautstärke abfallen Hab momentan nen Peavey Bandit 112, der klingt erst gut, wenn auch die Nachbarn was davon haben RE: Brexit - Ayu - 18.02.2019, 15:02 Wegen den ganzen Gestreite hat sich Labour jetzt in zwei kleinere Parteien aufgespalten. RE: Brexit - Malte279 - 18.02.2019, 16:29 Tatsächlich schon aufgespalten einschließlich neuer Partei? Wundern würde es mich nicht, ich frage nur weil bislang auf Tagesschau.de nur von dem Parteiaustritt mehrerer prominenter Labour-Abgeordneten die Rede ist. Es bleibt mal abzuwarten das noch rechtzeitig geschieht um noch etwas entscheidend zu bewegen. Falls sich da tatsächlich so kurzfristig (oder man weiß ja nicht wie lange es schon für den Eventualfall geplant und vorbereitet wurde) eine neue Partei formiert könnte die Anhänger auch unter denjenigen Konservativen gewinnen für die No-Deal einfach keine Option ist. Eine echte Option und eine Vertretung derjenigen für die No-Deal keine Option ist und die sich auch einem zweiten Referendum (angesichts der sehr viel klareren Verhältnisse) nicht verschließen würde halte ich für begrüßenswert. Man sollte sich aber nicht täuschen, selbst falls es ein zweites Referendum geben sollte würde das Ergebnis nicht extrem eindeutig in eine andere Richtung ausfallen als beim ersten mal. Der Schaden der gesellschaftlichen Spaltung an sich ist angerichtet und wird sich auch nicht mehr so einfach kitten lassen. Die Frage ist da eher ob zusätzlich zu dem Schaden durch diese Spaltung auch noch der des Brexits (insbesondere eines No-Deals) zwecks "Gesichtswahrung" in Kauf genommen werden sollte oder nicht. RE: Brexit - Ayu - 18.02.2019, 16:39 Das die Partei sich aufteilt war direkt gegen ca 13:20 eine wichtige Live-Sondermeldung im TV, sofern man in UK wohnt, gibt nämlich wohl Neuwahlen. Die Aussteiger sind jetzt die Independent Group Partei, wurde scheinbar schon länger geplant. RE: Brexit - Space Warrior - 18.02.2019, 21:14 Dieser Moment, wo du im Pub deinen Tee schlürfst und geschockt erfährst, dass Artikel 13 der Copyright-Reform am 1. April besiegelt werden könnte... ...aber dich erinnerst, dass du die EU am 29. März verlassen wirst! Wahrscheinlich wird nicht viel passieren, weil die Realität meistens den langweiligsten Weg geht. RE: Brexit - Malte279 - 18.02.2019, 22:46 Scheint erstmal doch nichts wirklich bedeutendes zu sein falls da nicht noch was kommt. Sieben Labour members of parliament haben ihren Austritt aus der Labour Party erklärt und dabei gesagt, dass sie es nicht als die Gründung einer neuen Partei verstanden haben wollen wenn sie sich jetzt als "independent group" bezeichnen. Falls da nicht noch irgendwas kommt ist das nicht gerade eine wirkliche "Spaltung der Partei" oder so. RE: Brexit - Herr Dufte - 23.02.2019, 17:06 Ich komm einfach nicht auf die Briten klar. Ich verstehe auch nicht wie die Bevölkerung da so ruhig bleiben kann. Man sieht jetzt Jahre lang zu wie die Leute in den Abgrund fahren und sie können jederzeit die Bremse drücken, tun es aber einfach nicht. Es ist einfach derart traurig wie Politiker zum Machterhalt und "Gesichtswahrung" (als ob das noch möglich wäre) das ganze Land mitreißen. Irgendwo ganz tief in mir habe ich noch einen letzten Funken Hoffnung, dass jemand sagt "Lass mal den Brexit nicht machen". Aber leider sieht es eher danach aus, dass eher einen neuen blutigen Konflik in Irland und eine wirtschaftliche Katastophe akzeptiert als einfach mal Rückgrat zu zeigen. RE: Brexit - Firebird - 23.02.2019, 21:09 Ich kann mir einfach noch immer nicht vorstellen, wie das mit dem Handel gehen soll, wenn GB ohne Zollunion aus der EU ausscheidet. Keine Seite, weder EU noch GB, ist vorbereitet auf die drohenden Zölle. RE: Brexit - Mc Timsy - 23.02.2019, 23:15 Firebird schrieb:Ich kann mir einfach noch immer nicht vorstellen, wie das mit dem Handel gehen soll, wenn GB ohne Zollunion aus der EU ausscheidet. Keine Seite, weder EU noch GB, ist vorbereitet auf die drohenden Zölle. Antwort: Garnicht. Da gibt es nichtmal wirklich was zu diskutieren, Versorgungswege brechen zusammen, in Großbritannien gehen große Mengen an Jobs verloren und der Insel stehen Versorgungsengpässe bevor, die höchstens von den erwartbaren Versorgungsengpässen Irlands übertroffen werden können, weil auch die Iren auf Fähren und Trucks von Britannien aus angewiesen sind. Ich schätze mal beide Seiten würden versuchen die Kontrollen verlangsamt einzuführen um den Effekt in der ersten Zeit zu mindern, was aber nur so lange klappt, bis die anderen WTO-Staaten Einspruch erheben. Da manche Versorgungswege für andere europäische Industrien über britische Zulieferer führen, muss sich auch das Festland auf Probleme einstellen, wobei uns nach aktuellen Einschätzungen kein Totalverlust von Industriezweigen, oder ernste Versorgungsengpässe bei Medikamenten drohen. Auch hier dürfte Nordirland aber die größten Probleme bereiten. Schranken? - Werden Nachts zerstört. Zollbeamte? - Werden erschossen. Polizisten zum Schutz der Zollbeamten? - Werden erschossen. Soldaten? - Willkommen in den 80ern! Und jetzt haben Unionisten und Republikaner eine neue Generation von Kämpfern, die genau so radikal sind wie ihre Väter, aber 20 Jahre keinen Krieg mehr gekannt haben. Die gehen da rein, ohne aus erster Hand zu wissen wie schlimm die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt werden kann. Antworten aus Großbritannien darauf? 0! RE: Brexit - Herr Dufte - 23.02.2019, 23:23 Ich versteh auch nicht was die Briten wollen. Pure Verzweiflung, anders kann ich das nicht deuten. Man will die Backstop Lösung nicht akzeptieren? Toll. Dumm nur dass es KEINE Lösung für die Irlandfrage gibt. Man hat die Wahl zwischen einen Scheinaustritt mit Backstop, Abbruch vom Brexit oder Bürgerkrieg. RE: Brexit - Firebird - 23.02.2019, 23:46 Was bei einem ungeregelten Brexit wohl am gravierendsten wäre für die Insel: Die Medikamentenversorgung könnte komplett zusammenbrechen, Grund: Der Großteil der nötigen Medikamente kommt heute vom Festland, überwiegend aus Dänemark. Mit Zollschranken und dem zu erwartenden Chaos unmittelbar nach dem Austritt dürfte das echt unangenehm werden für Leute, die dringend ihre Medkamente brauchen. |