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Zirkelschlüsse - Druckversion

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RE: Zirkelschlüsse - Meganium - 23.03.2014, 17:03

Bei Verschwörungstheorien werden "Beweise" plakativ für Rechthaberei benutzt, obwohl Zusammenhänge völlig verschieden oder garnicht vorhanden sind.

Viele Verschwörungstheoretiker behaupten ja beispielsweise, die Mondlandung sei gefälscht. Dann saugt man sich irgendwelche Informationen her, z.B., dass es damals noch keine Kameras gegeben hat, die die starke solare Strahlung hätten standhalten können, und dann behaupten die Verschwörungstheoretiker "[i]Ja und genauso haben wir das gemeint! Seht ihr denn die Wahrheit nicht? Noch niemand war auf dem Mond! Das geht doch garnicht! Blablabla..."

Und bei genauerer Recherche über die Mondlandung findet man plötzlich Informationen über Mondfahrzeuge, die immernoch Signale aussenden, und immernoch empfangbar sind, sowie angebrachte Spiegel, mit denen man per Lasermessung den Abstand zum Mond bestimmen kann. Klar, das Mondfahrzeug wurde von den Illuminati dort hin teleportiert, um "die Wahrheit" zu verdecken.
Dass auf einmal doch Astronauten auf dem Mond waren, kümmert den Verschwörungstheoretikern eh nicht - sie ignorieren dies, und geben weiter Halbwahrheiten in die Welt, die z.B. aus Zirkelschlüssen besteht, damit diese Leichtgläubigen sich hinter einer argumentativ-schützenden Mauer verstecken können, die eh nicht gebrochen werden kann.

Dem können Zirkelschlüsse logischer, bzw. empirischer Natur entgegenwirken. Natürlich sind die Zirkelschlüsse empirischer Natur wesentlich komplexer, und es bedarf noch nichtmal einen "argumentativen Ring". Meiner Ansicht nach können bereits kausal-logische Fragmente des Rings benutzt werden, um Zirkelschlüsse fundamentalistischer Natur zu durchbrechen.


RE: Zirkelschlüsse - HeavyMetalNeverDies! - 23.03.2014, 17:58

(23.03.2014)Meganium schrieb:  Viele Verschwörungstheoretiker behaupten ja beispielsweise, die Mondlandung sei gefälscht. Dann saugt man sich irgendwelche Informationen her, z.B., dass es damals noch keine Kameras gegeben hat, die die starke solare Strahlung hätten standhalten können, und dann behaupten die Verschwörungstheoretiker "Ja und genauso haben wir das gemeint! Seht ihr denn die Wahrheit nicht? Noch niemand war auf dem Mond! Das geht doch garnicht! Blablabla..."


Zunächst mal: Das was du hier betreibst ist pure Verallgemeinerung. Es gibt weit mehr als nur eine Version die sich verschiedenste Verschwörungstheoretiker zurecht gelegt haben.

Zitat:Und bei genauerer Recherche über die Mondlandung findet man plötzlich Informationen über Mondfahrzeuge, die immernoch Signale aussenden, und immernoch empfangbar sind, sowie angebrachte Spiegel, mit denen man per Lasermessung den Abstand zum Mond bestimmen kann.

Und du sitzt höchst persönlich bei der Nasa oder in irgend einem Observatorium und siehst mit eigenen Augen dass da irgendwelche Signale zurückkommen?

Was nicht heißen soll dass es das nicht tut aber deine Argumentation ist ein reiner Glaubensansatz solange du nur das siehst was du über den Fernseh- oder Computer-Bildschirm daheim wahr nimmst. Dann gäbe es natürlich diese Videoaufnahmen und genau die hat man verwendet um nach Widersprüchen zu suchen. Die Logik besagt dass man in offiziellen Videomaterial keine Widersprüche finden dürfte wenn dieses der Beweisführung dienen soll dass die Mondlandung tatsächlich stattgefunden hat. Finden sich dennoch Widersprüche dann darf die offizielle Version angezweifelt werden.

Zitat:Klar, das Mondfahrzeug wurde von den Illuminati dort hin teleportiert, um "die Wahrheit" zu verdecken.

Mein Englischlehrer damals in der Berufschule hatte übrigens die Theorie dass das erste Video gefaket war weil es zu der Zeit vielleicht Probleme gab, die Amis sich keine Blamage eingestehen wollten, desshalb alles inszeniert haben und erst in Folgemissionen wirklich am Mond waren.

Zitat:Dass auf einmal doch Astronauten auf dem Mond waren, kümmert den Verschwörungstheoretikern eh nicht - sie ignorieren dies, und geben weiter Halbwahrheiten in die Welt, die z.B. aus Zirkelschlüssen besteht, damit diese Leichtgläubigen sich hinter einer argumentativ-schützenden Mauer verstecken können, die eh nicht gebrochen werden kann.

Der Verschwörungstheoretiker der nicht leibhaftig dabei war ist in der selben Situation wie du, da du auch nicht leibhaftig dabei warst. Der einzige Unterschied besteht darin dass dem Verschwörungstheoretiker klar ist, dass eine Fernsehübertragung locker manipuliert werden kann weil du als Zuschauer gar keine Ahnung haben kannst wo und wann das gefilmt wurde, während du leichtgläubig darauf hereinfallen könntest dass es genau dort gefilmt wurde wo man behauptet, es aber nicht ist.

Zitat:Dem können Zirkelschlüsse logischer, bzw. empirischer Natur entgegenwirken.

An einer Bildschirmübertragung ist nichts empirisches. Da könntest du genau so gut her gehen und [i]"StarWars" als Beweis für Aliens heranziehen. Oder "Zurück in die Zukunft" als Beweis dafür dass man durch die Zeit reisen kann. Sorry, aber alles was du nicht persönlich erlebst ist Schall und Rauch und muss auch dementsprechend kritisch betrachtet werden sonst läufst du Gefahr sehr leicht aufs Korn genommen werden zu können.

Die Mondlandung ist etwas wo ich letztenendes meine Unkenntnis darüber aussprechen muss. Heißt ich entscheide mich weder dafür noch dagegen. Ich weiß es einfach nicht. Habe auch nicht daran gezweifelt bis ich mir das Video von den Verschwörungstheoretiker gesehen habe aber ich hatte auch keine Ahnung was der dann Tatsächlich für Indizien für seine "Beweislast" heranzieht.

Ist natürlich sehr leicht wem was zu unterstellen wenn du ihn gar nicht erst zu Wort kommen lässt. Womit wir wieder beim Eingangssatz wären. Rolleyes


RE: Zirkelschlüsse - 404compliant - 24.03.2014, 03:01

(23.03.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Und du sitzt höchst persönlich bei der Nasa oder in irgend einem Observatorium und siehst mit eigenen Augen dass da irgendwelche Signale zurückkommen?

Nun, nicht ich, aber weltweit haben Amateurfunker den Funkverkehr mitgehört, und konnten bestätigen, dass er aus Richtung Mond kommt.

(23.03.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Sorry, aber alles was du nicht persönlich erlebst ist Schall und Rauch und muss auch dementsprechend kritisch betrachtet werden sonst läufst du Gefahr sehr leicht aufs Korn genommen werden zu können.

Ok, dann nutze ich die Steilvorlage Gelegenheit, offiziell zu bezweifeln, dass HeavyMetalNeverDies existiert, da ich außer seinen Beiträgen keine Bestätigung seiner Existenz habe. RD laugh


btt:
Was man bei der ganzen Beweislogik leicht mal aus dem Blick verliert, ist dass auch die Wissenschaften keine 'endgültigen' Beweise führen können. Niemand kann beweisen, dass 1+1=2 ist.*) Beweise basieren auf anderen Beweisen, und diese wieder auf Annahmen und Axiomen. Letztlich ist das Gesamtgebilde aber nur richtig, wenn man gewisse Grundregeln 'glaubt'.

Das hat u.U. interessante Konflikte zur Folge: In der Mathematik gibt es z.B. die Teilfraktion der Konstruktivisten. Die haben aus dem Prädikatenkalkül der Logik die doppelte Verneinung heraus gestrichen, weil dies fundamental für den Satz vom ausgeschlossenen Dritten ist. Kurz gesagt sagt dieser, dass jede logische Aussage entweder wahr oder falsch ist. Konstruktivistitsch betrachtet ist eine Aussage aber nur wahr, wenn sie beweisbar ist, und falsch, wenn sie widerlegbar ist. Zu behaupten, jede Aussage ist beweisbar oder widerlegbar, ist den konstruktivisten zu viel. Als Folge zählen in der konstruktivistischen Mathematik auch keine indirekten Beweise, nur direkte Herleitungen. Dennoch kann erstaunlich viel der Mathematik so erhalten werden.





RE: Zirkelschlüsse - MianArkin - 27.03.2014, 14:30

Beim herrumstöbern auf Doggennetz.de (und deren Links in den Artikeln) hab ich auch einen Lustigen gefunden Pinkie happy .
Zitat:Sie behauptet, eine Sanktionierung sei nicht begründet in „Ethik und Moral“, sondern
in einer „Ordnungswidrigkeit“ … also „Ordnungswidrigkeit“/„Sanktion“ sollen sich
selbst/gegenseitig „begründen“ … ? … eine „Zirkel-Argumentation“, also Nicht-
Argumentation … worin denn soll das Bezeichnen und Sanktionieren eines
Verhaltens als „Ordnungswidrigkeit“, und sollen Vorschriften hierzu begründet sein,
wenn nicht in dem Bewahren eines „Rechtsguts“, das natürlich begründet werden
muss, jedoch eben nicht „ethisch-moralisch“ … ?
Quelle: http://riemenschneider-berlin.com/cgi-data/weblog_basic/uploads/2014/02/drei-abhandlungen-zu-zoophilie-kultur-und-gesellschaft-teil-03-erkenntnis-oder-machtmissbrauch.pdf (S.18)

Was für ein Rechtsverständniss RD laugh .