Starthilfe für neue Autoren - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Bronytum (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=23) +--- Forum: Fanfic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=9) +---- Forum: Diskussionen, Empfehlungen, Sonstiges (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=52) +---- Thema: Starthilfe für neue Autoren (/showthread.php?tid=7461) |
RE: Starthilfe für neue Autoren - Thunderhoof - 14.11.2012, 17:25 Hey, vielen Dank für diesen Thread und die Tipps die damit kommen. Ich habe gestern die Storyline für meine erste Geschichte fertiggeschrieben und habe jetzt nach Tipps für weiteres vorgehen gesucht. Da kam dein Thread grade richtig. Vielen Dank dafür RE: Starthilfe für neue Autoren - Flying-Claw - 14.11.2012, 18:48 Einfach geniales Tutorial! RE: Starthilfe für neue Autoren - Hagi - 18.11.2012, 22:27 Da ich es in letzter Zeit hier im Forum und auch sonst wieder immer öfter sehe möchte ich noch einen ganz speziellen Punkt detailiert ansprechen. Er ist beinahe so wichtig wie die Handlung der Geschichte selsbt und verdient daher meines Erachtens eine Sonderbehandlung hier. Show Vs Tell! Zu Deutsch: Der Unterschied zwischen "Zeigen" und "Sagen" (Hier ist "Sagen" das schlechte und "Zeigen" das Gute) Es ist ein gern gemachter Fehler, vor allem bei neuen Autoren. Man sagt dem Leser einfach wie sich sein Charakter fühlt und was genau passiert. Dadurch bekommt man am Schluss eine Geschichte die sich liest wie ein Zeitungsartikel. Aber wie kommt das? Es ist eigentlich ganz einfach erklärt. Es ist leichter etwas zu sagen als es zu zeigen. Das soll aber nicht heißen das es besser ist, nein ganz im Gegenteil. Da es allerdings ziemlich schwer ist das ganze rein theoretisch zu erklären (und ich darauf auch keine Lust habe da ich kein Lehrer bin) werden wir die Sache hier mit Beispielen behandeln! Beispiel 1: Spoiler (Öffnen) Beispiel 2: Spoiler (Öffnen) Ich mache es mir hier etwas leicht da es keinen Kontext gibt in dem das ganze stehen muss aber ich hoffe es ist trotzdem verständlich was ich sagen will. Es müssen nicht immer nur die Beschreibungen sein. Hier ein anderes Beispiel: Spoiler (Öffnen) Hier geht es im Prinzip um das gleiche wie in den anderen 2 Beispielen allerdings habe ich, anstatt die Szene detailiert zu beschreiben einfach einen gesprochenen Satz+Reaktion daraus gemacht. Es hilft einem seinen Charakter dreidimensionaler zu gestalten wenn man zeigt 'wie' sie etwas tun. Ein weiteres Beispiel. Jetzt einmal ein etwas längeres: (Das ist aus einem anderem Tutorial, daher nicht Pony) Spoiler (Öffnen) Genug der Beispiele. Ich könnte hier jetzt Ewig so weitermachen aber das würde nichts bringen. Stattdessen kommen wir zu ein paar Tips die euch erkennen lassen ob ihr etwas "Sagt" oder "Zeigt" 1.) Achtete auf bestimmte Schlüsselwörter! "Er war ..." "Sie ist..." So fangen viele "Sagen"-Sätze an 2.)Vermeidet es ein Gefühl beim Namen zu nennen anstatt es zu beschreiben. Es ist in Ordnung zu schreiben das euer Charakter traurig ist aber dann will ich auch sehen wie sich das äussert. Das sind Tips, keine Regeln. Jede Geschichte ist einzigartig und verlangt eine individuelle Behandlung was dieses Thema anbelangt daher werde ich mich auch davor hüten hier irgendwelche Regeln in Stein zu hauen weil das einfach nicht funktionieren würde. Am besten kann euch allerdings immer noch ein Anderer sagen ob ihr etwas sagt oder zeigt. Der Autor selbst übersieht so etwas sehr gerne, daher ist eine zweite Meinung hier Gold Wert *hust* Betaleser *hust* Ich hoffe ich konnte dieses Thema, welches extrem wichtig für den Erfolg einer Fanfic ist, aber leider auch extrem blöd zu erklären ist, einigermaßen verständlich rüberbringen. P.S.: Geschrieben nicht korregiert. Rechtschreibfehler suche ich Morgen RE: Starthilfe für neue Autoren - OnkelMo - 18.11.2012, 23:17 Zitat:(Hier ist "Sagen" das schlechte und "Zeigen" das Gute) *Patentierte Corexx-Pfeife auspack* *In Pfeife pust* Corexx, dein Einsatz! RE: Starthilfe für neue Autoren - Corexx - 18.11.2012, 23:47 (18.11.2012)Onk3lM0 schrieb:Zitat:(Hier ist "Sagen" das schlechte und "Zeigen" das Gute) Dem Thema wächst mittlerweile eigentlich ein zu langer langer Bart, aber was solls: Sowohl Show, als auch Tell können gewinnbringend eingesetzt werden! Das eine dem anderen zu bevorzugen ist und bleibt aber kein möglicher Fehler (im Fall der Bevorzugung von Tell), sondern eine persönliche Präferenz. Wenn eine Szene es erfordert, kann Tell 20% cooler sein; das muss man schlicht selbst entscheiden. Nicht immer muss unter Berücksichtigung aller 5 Sinne dem Leser offenkundigst gezeigt werden, dass eine Figur gerade, wie hagis Beispiel Nr. 1 besagt, wütend ist, in dem man sie groß und breit (oder kurz und bündig) als wütend darstellt. Je nach Kontext, Szenenaufbau oder Schreibstil reicht ein "Sie ist wütend.". Das gleiche Ziel wird bei beiden Methoden erreicht (der Leser erfährt, dass entsprechende Person wütend ist). Wenn der Schwerpunkt der Geschichte auf z.B. der Interaktion zwischen zwei oder drei Personen ist, die in einem Raum sich mit dem Mobiliar gegenseitig auf die Nerven gehen, ist es nicht zwangsläufig besser, wenn man für alle Charackere stets umfangreich veranschaulicht, wie sie gerade vorgehen. Ein schnelles, zuweilen abgehacktes Vorgehen, wie es Tell ermöglicht, kann genauso von Gewinn sein. Zumal die meisten Schreibstile beides haben werden: Show und Tell-Anteile. Mal hält man sich kurz und will auf eine plakative Aussage hinaus, mal möchte man umfangreich dem Leser verständlich machen, wie es z.B. im Innenleben einer Person ausschaut, die z.B. eine gewisse Emotion nicht einfach nur erlangen, sondern durchleben soll. Auch fällt unter den Tisch, dass sich beides, sowohl Show als auch Tell, hervorragend miteinander kombinieren lassen. Dafür ein Zitat aus meinen 'Of Virtues & Elements'. Ein verknapptes Tell leitet hier ein erläuterndes Show ein. Nach der ersten Zeile weiß man als Leser um die Beschaffenheit der Emotion der handelnden Person eigentlich schon Bescheid und deshalb funktioniert der dahinterkommende Teil, der erläuternder Natur ist und die Konsequenz aus dem plakativ herbeigeführten Gemütszustand beschreibt: Spoiler (Öffnen) In diesem Sinne ist der Einsatz von Tell nur unter bestimmtem Prämissen ein suboptimals Vorgehen, aber praktisch nie ein Fehler. Es geht hier schlicht um das Ausloten von Möglichkeiten, von Präferenzen. Eine klare Richtig/Falsch-Dichotomie liegt nicht vor. Dennoch halte ich hagis Darlegung für hilfreich, vor allem wenn man als Anfänger Probleme hat das Fühlen seiner Protagonisten zu paraphrasieren und unbewusst viel Tell schreibt, weil das Unvermögen noch zu groß ist, um in Show abzutauchen (was dann chronologisch z.T. sehr detaillierter Zeitabläufe zur Folge hat, aber kein wirkliches Lese-Erlebnis). Man sollte nur den folgenreichen Schluss nicht ziehen, dass das eine dem anderen per se überlegen wäre. RE: Starthilfe für neue Autoren - Checked Checklist - 19.11.2012, 00:19 (21.10.2012)hagi schrieb: 1.) Wenn der Sprecher wechselt, macht einen neuen Absatz! Getrost dürfen dies alle ignorieren, die ihre Fanfic beispielsweise durch Autoren wie Thomas Bernhard inspirieren lassen... ...oder natürlich einfach jegliche Form von Regelästhetik krititisch zurückweisend ablehnen. Kurzum - ohne Trollen zu wollen - dies hier sind alles nur Vorschläge und alles nur Vorschläge von einer einzigen Person - aber ihr als Autor seid der Künstler und in der Kunst zunächst erst mal nur euch und euren Vorstellungen verpflichtet. Es ist wie beim Kochen: Es muss einem selbst schmecken und es gilt nicht etwas kochen, was einem nicht schmeckt, weil es vielleicht den anderen so mundet. Seid am Ende selbst damit zufrieden, was ihr geschrieben habt. Ja, vielleicht gefällt es dann nicht den anderen, aber zumindest hattet ihr selbst Freude beim Schreiben und musstet euch nicht ärgern, weil ihr währenddessen nicht ihr selbst sein, euch selbst ausleben, kurzum - machen konnten, was ihr wolltet, so dass ihr am Ende gar selbst keinen Spaß mehr hattet. Noch anmerken möchte ich, dies hier der Vollständigkeit wegen zu schreiben, dass irgendwo an diesen Fakt erinnert wird. Für den Fall, dass jemand darauf eingehen möchte, sei hier vorweg kundgetan, dass ich vermutlich um meines Gemütes Willen, mich nicht auf eine Debatte einlasse - nicht aus Ignoranz, sondern um mich nicht unschön in diese hineinzusteigern. RE: Starthilfe für neue Autoren - Hagi - 19.11.2012, 05:53 Schön mal ein bisschen Kritik hier zu bekommen @Corexx: Warum habe ich gesagt das Show besser ist als Tell? Ganz einfach, weil es meistens so ist! (!meistens!) Ein Autor der genau weiß was er tut kann mit tell genau das gleiche erreichen wie mit Show. Aber es gibt einen einfachen Grund warum in ausnahmslos jedem Tutorial im Bezug aufs Schreiben dieses Thema behandelt wird und zwar so wie ich es auch behandelt habe.Neue Autoren, an die sich dieser Thread ja richtet, haben meistens noch nicht die Erfahrung um Tell gewinnbringend einzusetzten. Woher auch. @Checked Checklist Ich weiß wirklich nicht was Thomas Bernhard mit meinen Tips zur Formatierung zu tun hat. Diese Punkte Punkte haben absolut nichts mit der Story selbst zu tun und sorgen lediglich dafür das man nicht beim Öffnen einer Story auf einen unformatierten A4 Block Text starrt. Abschließend bleibt noch ein wichtiger Punkt zu sagen, denn ich auch immer wieder in meinen vorherigen Posts erwähnt habe! Das sind TIPPS keine Regeln!!! Wer sie sich zu Herzen nehmen will der soll das tun und wer nicht, naja der eben nicht RE: Starthilfe für neue Autoren - Checked Checklist - 19.11.2012, 10:59 (19.11.2012)hagi schrieb: @Checked ChecklistDu würdest es verstehen, wenn du die Werke von Thomas Bernhard kennst. Viele seiner Werke zeichnen sich durch einen eklatanten Mangel an Absätzen und Kapiteln aus, so dass der Text eben genau wie ein einziger unformatierer Block daherkommt. (19.11.2012)hagi schrieb: Abschließend bleibt noch ein wichtiger Punkt zu sagen, denn ich auch immer wieder in meinen vorherigen Posts erwähnt habe! Das sind TIPPS keine Regeln!!! Wer sie sich zu Herzen nehmen will der soll das tun und wer nicht, naja der eben nicht Das Problem - jetzt mal außen vor, dass ich in meiner Dummheit nun doch zur Antwort hinreiße - ist, dass selbst wenn es nur Tipps sind, welche Regelästhetik angewendet werden sollte, diesen hier nun ein hoher Stellenwert eingeräumt wurde, noch mehr durch das versehen dieses Themas mit einem Sticky. Aber schon bereits dadurch, dass nun jegliche anderen Themen dieser Art stets mit dem Verweis auf dieses erste abgetan würden. Das liegt freilich nicht an dir, sondern auch an der foreninternen Mechanik, genauso wie ab einer bestimmten Länge eines Themas immer häufiger nur noch der erste Post und hier die letzten gelesen werden - wenn überhaupt. Trotzdem entscheidet hier wiederum deine Gunst darüber, welche Punkte, Anmerkungen, Ergänzungen und Kritiken aus dieser Diskussion mit in den Startpost aufgenommen werden. Jetzt soll es dann aber auch mal gut sein - sonst find ich den Tag über keine Ruhe. Edit: Um meine Botschaft mal ganz einfach noch anzufügen: Unabhängig davon ob es nur Tipps sind, wird durch diese trotzdem ein dichotomes Richtig/Falsch suggeriert und sei es nur bezogen auf deine Person, welche ja hier ausdrückt, wie sie einen Text für wünschenswert hält. Um es noch mit einem Beispiel zu würzen, wird in Bezug auf die Royal Canterlot Voices abgeraten in Majuskeln zu schreiben. Gleichzeitig gibt es mit Terry Pratchetts Figur Gevatter Tod eine schon populäre Figur, deren Sprechakte durchweg in Majuskeln geschrieben sind, weil dies schlicht einen Teil der Figur ausmacht. RE: Starthilfe für neue Autoren - Hagi - 19.11.2012, 11:48 Ich verstehe sehr gut was du meinst. Ich habe von Thomas Bernhard bisher nur ein Buch gelesen (Ein Kind) daher will ich mich auch nicht darüber auslasen. Aber ich denke trotzdem das es falsch ist einen Weltberühmten Autor mit uns Hobbyschreibern zu vergleichen. Den das sind wir unterm Strich doch alle. Gevatter Tod habe ich nicht gelesen daher kann ich dazu nur das Wiederholen was ich bisher gesagt habe. Ein Autor der genau weiß was er tut, kann alles tun! Aber ein Autor der an seiner ersten Fanfic schreibt sollte etwas vorsichtiger sein. Wenn dieser Post so rüber kommt als würde ich hier nur meine eigene Meinung vertreten wollen so tut mir das Leid. Es ist nicht meine Absicht meine Ideale irgendjemand aufzuzwängen und bisher hat leider nur Essi[g] mir eine Ergänzung zukommen lassen, die ich auch gerne eingebaut habe. Wenn jemand anderes einen Beitrag dazu leisten will so wäre ich mehr als nur froh ihn hier einzutragen! RE: Starthilfe für neue Autoren - Checked Checklist - 19.11.2012, 12:11 Schön, dann lasse ich dir mal meine Ergänzungen zukommen, die recht überschaubar sind. Zunächst sollte viel mehr auf mögliche Alternativen hingewiesen und der Rat gebende Charakter betont werden, da die Tipps in Form von "Wenn der Sprecher wechselt, macht einen neuen Absatz!" als konkrete Handlungsweise erscheinen und weit davon entfernt einen neuen Autor vorsichtig zu begleiten. Ein Passus, dass in letzter Instanz der Autor jedes Mittel einsetzen darf, wenn er sich davon eine von ihm intendierte Wirkung erhofft, würde mich auch sehr freuen. Im Übrigen ziehe Bernhard und Pratchett nicht heran, weil sie berühmt sind, sondern eben eine Alternative zu den Herangehensweisen im Startpost darstellen. Natürlich stehen sie aufgrund ihre Berühmtheit praktischerweise auch in einer Position, dass sie eben jeden neuen Fanficschreiber schon bekannt sein könnten und insofern er durchaus schon gesehen hat, dass hier Autoren diese Mittel bewusst eingesetzt haben. RE: Starthilfe für neue Autoren - Hagi - 19.11.2012, 13:47 Startpost aktualisiert! Ich hoffe ich habe deine Bedenken dadurch mindern können. Wenn sonst noch jemand irgendwelche Ergänzungen hat dann schreibt mir doch einfach oder postet sie direkt hier. Je mehr Leute hierzu beitragen desto hilfreicher wird es am Schluss auch. RE: Starthilfe für neue Autoren - Corexx - 19.11.2012, 13:51 (19.11.2012)hagi schrieb: Ich hoffe ich habe deine Bedenken dadurch mindern können. Wenn sonst noch jemand irgendwelche Ergänzungen hat dann schreibt mir doch einfach oder postet sie direkt hier. Man könnte bei deinem Show vs. Tell-Teil noch meine Gegenoffensive zusätzlich verlinken. Sonst bleibt am Ende noch ein falscher Eindruck von Tell (als das stets und immer zu vermeidende Übel) im Raume - und das eben nicht nur bei Anfänger des Schreibens. :p RE: Starthilfe für neue Autoren - Hagi - 19.11.2012, 14:17 @Corexx: Schon so gut wie erledigt! RE: Starthilfe für neue Autoren - Checked Checklist - 19.11.2012, 19:47 Ja, Danke, Danke. Mir ist es später eingefallen, dass ich es gar nicht als Ankündigung formuliert hatte, dir also noch einen Absatz oder auch konkret was zu den Punkten ausformuliertes, bzw. umformuliertes zukommen zu lassen. Möchte hier ja nicht nur kritisieren, sondern auch konstruktiven Beitrag leisten. Nunja, aber erlaube mir nochmal die Punkte selbst anzusprechen, die ich, jetzt ich persönlich, ein wenig anders anordnen würde. Ich würde entweder 'Planung' oder die 'Die Charaktere und was man vermeiden soll' an den Anfang stellen, gefolgt von 'Das Schreiben selbst' oder 'Abgedroschene Phrasen' -also quasi diese Duos tauschen. Die Liste mit den Tags, also 'Die richtigen Tags für meine Geschichte:' würde ich zwischen 'Proof Reader/ Beta-Leser' und 'Posten der Story' stellen, denn welche Tags eine Geschichte benötigt steht ja erst sicher fest, wenn diese geschrieben und abgeschlossen ist. Davor kann sich dieses jederzeit während dem Schreiben ändern und in dieser Abfolge wirkt es, als ob jemand bereits seine Geschichte noch vor dem Beginn in diese Systematik einteilen müsste. Auch die Anmerkung, dass eine Geschichte einen Haupttag und maximal 1-2 Nebentags haben sollte, wäre vielleicht eher einleitend vor der Liste besser platziert, worin sich dann auch noch eine Erläuterung einbauen ließen, was es mit den Tags als eine Systematik für Fanfics überhaupt auf sich hat, damit eben neue Autoren nicht erstmal nur mit einem Wand voller Definitionen zugekleistert werden. Wobei die Liste, als Punkt, auch oben stehen bleiben kann, wenn dort ein Sätzchen stünde, dass es die Tags sind, die eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Fanfics bieten. Ja, das wär's dann auch schon - ich mache mir mal wieder darüber Gedanken, warum ich mich außerhalb des Studiums mehr mit meinem Fach beschäftige, als darin... RE: Starthilfe für neue Autoren - Hagi - 20.11.2012, 06:45 Mit der Reihenfolge der Kapitel hast du wohl recht. Ich habe sie jetzt einmal ein bisschen mehr chronologisch geordnet. Auch die Tags-sektion habe ich etwas aufgebessert. RE: Starthilfe für neue Autoren - Maze - 22.11.2012, 23:18 Was für neue Autoren vielleicht auch hilfreich sein kann: Verwendet kein Schuldeutsch! Aber benutzt die Grammatik! Sätze dürfen mit einem "Und" anfangen; Elipsen finden sich in Romanen und Zeitschriften wieder. Würde ein Deutschlehrer große deutsche Literaturwerke korrigieren, würde es überall Anstriche geben. Wortwiederholungen darf es geben, da Widerholungen für eine Verstärkung des wiederholten Wortes sorgen und dadurch eine Verdichtung entsteht. Sätze dürfen in Folge auch immer wieder gleich anfangen und sei es ein "dann... und dann... und dann... und dann...", wenn dadurch ein Rhytmus aufgebaut wird, der eine Bedeutung hat! Es gibt viele unsinnigen Regeln im Deutschunterricht - und diese Regeln finden auch nur in der Schule Anwendung. Es hat durchaus seinen guten Grund, warum in der Schule darauf hingewiesen wird, alternative Satzanfänge zu wählen. Weil es oft ein Zeichen für mangelnde, schriftliche Sprachgewandheit ist. Aber daraus die Regel abzuleiten, dergleichen dürfe es niemals nicht geben, ist absurd und wird von Textgrammatikern (zumindest von einigen) auch verpönt und kritisiert. Und die Sprachgewandheit erlernt ein Autor (sei es Anfänger und schon Fortgeschrittener) nicht, indem er sich an feste Regeln hält. Spielt mit der Sprache! Testet Wiederholungen aus, Ellipsen, Satzanfänge mit Und! Und erlebt, wie es ankommt. Wie ihr euch dabei fühlt, wie andere darauf reagieren. Ob es "euer Ding" ist. Ob ihr damit klar kommt. Und wenn es nicht gut ankommt, dann lernt daraus, aber verwerft diese sprachlichen Möglichkeiten nicht sofort, wegen einem einzigen Fehlschlag. Unterschied zwischen Medium und Konzeptualität Das ist zwar nun recht theoriebelastet, aber als Autor sollte man auch folgende Eigenschaften von Sprache explizit (jeder kennt sie intuitiv) kennen: Sprache existiert in drei Formen: Entweder hörbar in Form von Schallwellen, oder lesbar in Form von (digitalen) Schriftstücken oder ertastbar in Form von Blindenschrift. Für Zunge / Geruch kenne ich keine sprachliche Umsetzung. Die Blindenschrift ordnen wir der Einfachheithalber der schriftlichen Sprache zu. Die Sprache kann von ihrem Medium her nur entweder-oder sein: Schriftlich oder mündlich. Das Konzept dahinter kann aber - vom Medium unabhänging - mehr oder weniger schriftlich oder mehr oder weniger mündlich sein. Ein Beispiel: Eine SMS mit dem Inhalt: "Hol den Wagen ab. Wartet nicht auf mich, komme später." Die SMS ist vom Medium her schriftlich. Aber der Inhalt ist konzeptionell sehr mündlich ausgelegt - wie in einem Gespräch. Eine schriftliche Bewerbung hingegen sollte in der Regel sehr konzeptionell schriftlich angelegt sein - also den "schriftlichen Sprachregeln" (die völlig anders sind, als die Regeln des Mündlichen!) gehorchen. Es müssen die Regeln der Rechtschreibung und (schriftlichen!) Grammatik eingehalten werden. Eine Rede vor Publikum ist medial mündlich, aber häufig konzeptionell schriftlich, etwa bei einer Beerdigung. Man spricht, wie man schreiben würde. Für einen Autoren gilt es sich nun klar zu machen, auf welcher Ebene z.Bsp. sein Erzähler angesiedelt werden soll: Eher "mündlich"? Eher "schriftlich"? Ab und an wechselnd? Wenn die Charaktere in der Geschichte sprechen: Tun sie dies "mündlich" oder "schriftlich"? Es gibt kein Rezept, kein "Richtig" und kein "Falsch". Charaktere, die auch in ihrer direkten Sprache "schriftlich" reden erhöhen den Lesefluss, da man sich als Leser nicht z.Bsp. auf Dialekte einlassen muss; da man als Leser nicht zwischen mehreren gültigen "Regelwerken" hin- und herspringen muss. Vielleicht beherrscht man als Autor manche dieser "Regelwerke" nicht - ich etwa beherrsche keinen Dialekt. Wie soll ich dann eine Figur im Dialekt reden lassen? Auch die Erzähler der Geschichte sind nicht festgelegt. Es gibt im Konzeptionellen keine klaren Abstufungen. Das Mediale ist entweder-oder, das Konzeptionelle ist fließend. Die Vergegenwärtigung dieser Eigenschaften von (geschriebener) Sprache mag es leichter machen, mit den konzeptionellen Eigenschaften zu spielen. Das Medium der Schrift werden wir, es sei denn, wir gestalten ein Hörbuch, nicht ändern können. Aber die Konzeption: Ausprobieren! Sprachgewandheit entwickeln durch Tun, durch Ausprobieren. RE: Starthilfe für neue Autoren - Hagi - 23.11.2012, 05:49 Ich müsste Lügen wenn ich behaupten würde, dass ich das alles 100%ig verstanden habe aber der Teil den der mir klar ist, hört sich gut an. Ich habe einen Link zu diesem Post zu den Nützlichen Links gehängt. Vielen Dank für deine mithilfe!! RE: Starthilfe für neue Autoren - OnkelMo - 23.11.2012, 17:45 Zitat:Sätze dürfen mit einem "Und" anfangen; Elipsen finden sich in Romanen und Zeitschriften wieder. Würde ein Deutschlehrer große deutsche Literaturwerke korrigieren, würde es überall Anstriche geben. Was du da ansprichst erfordert bereits ein gewisses Sprachgefühl. Ich versichere dir, wenn jemand als First-Time-Autor eben das ausprobiert, wird er damit auf die Nase fallen. Was du meinst ist wahrscheinlich etwas ähnliches wie eine klimatische Steigerung des Satzes, erzeugt durch Wortwiederholung. Oder auf Deutsch gesagt: Ich bin hier, um dich zu beschützen! Um mein Wissen zu teilen, um Frieden zu bringen und... um unser aller Leben zu retten! Hier ist die Wortwiederholung zwar nicht "und dann..." aber "um... zu...". Der Klimax wird dabei durch die Steigerung des Inhaltes hervorgerufen. Von "Wissen teilen" zu "Frieden bringen", zu "aller Leben retten". Die Auswirkung bzw. Dimension der Aktionen steigert sich dabei (alle Leben zu retten ist z.B. ein gewaltigerer Akt, als sein Wissen zu vermitteln). Die Formulierung "und dann..." finde ich aber generell nicht gerade gut gewählt. Selbst bei guten Autoren hört es sich einfach bescheiden an, wenn sie Sätze/Aktionen mit "und dann..." verknüpfen. Als Anfänger würde ich von dieser Formulierung erst mal absehen. Mit Klimaxen kann man dagegen natürlich schon mal rumexperimentieren. Zitat:Das ist zwar nun recht theoriebelastet, aber als Autor sollte man auch folgende Eigenschaften von Sprache explizit (jeder kennt sie intuitiv) kennen: In kurz: Wählt ein Sprachjargon für die jeweiligen Akteure. Warum eigentlich so umständlich? Nenn die Schriftformen doch einfach "formell" und "informell". Ersteres wäre dann deine schriftliche Sprache, letzteres die Alltagssprache (mündliche Sprache). Beispiel: Ein Richter würde wohl kaum informell Reden, sondern eher formell. Ich erteile dem Ankläger das Wort! Bitte erläutern Sie uns, die genauen Geschehnisse!" Ein Typ auf einer Party würde dagegen wohl eher informell reden. Haste mal 'ne Zichte? Kriegst auch später ein Bier dafür! Um das mit dem "und dann..." nochmal anzusprechen: Ein informeller Charakter, wie z.B. ein Kind kann durchaus diese Wortwahl benutzen. Wir sind in das Haus gegangen. Und dann kamen Oma und Opa. Und dann haben wir alle gegessen. Der Erzähler hat dabei jedoch meistens einen Sprachton. Es sei denn er wechselt die Ebenen, wie z.B. von auktorialem zu personalem Erzähler. Ich hoffe, ich habe alles sinngemäß erläutert. Insgesamt gesehen finde ich, dass man zwar durchaus rumprobieren sollte, aber als First-Time Autor sollte man erstmal einen geeigneten, eigenen Stil dafür finden. In anderen Worten: Lernt erst mal schwimmen, bevor ihr Segeln geht! Ohne eine solide Grundlage wird aus Experimenten mit verschiedenen Stilmitteln nämlich eher eine Katastrophe, als ein literarisches Meisterwerk. RE: Starthilfe für neue Autoren - Blue Sparkle - 24.11.2012, 00:12 Eine Sache die mir noch aufgefallen ist ist die Auswahl der Erzählperspektive. Man denkt als junger Autor eigentlich automatisch, dass die Ich-Perspektive am leichtesten sei, weil man sich auf einen Charakter konzentrieren kann. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. Einen auktorialen oder personalen Erzähler zu wählen ist wesentlich einfacher, weil man sehr viel ungebundener arbeiten kann. Beim Ich-Erzähler ist man an diese Person gebunden. Es ist schwer sich dabei nicht zu widerholen oder die Perspektiven der anderen Figuren zu erläutern, weil man sich in diese erst aus Sicht des Erzählers hineinversetzen muss. Bei den beiden anderen Typen hat man dies nicht. Sie sind meines Erachtens für einen Anfänger deutlich einfacher zu handeln. RE: Starthilfe für neue Autoren - OnkelMo - 24.11.2012, 00:40 Zitat:Sie sind meines Erachtens für einen Anfänger deutlich einfacher zu handeln. Dem schließe ich mich an! Bei einem personalen Erzähler ist es schwer, nicht in Versuchung zu kommen, auch andere Charaktere von innen zu betrachten. Ihre komplette Gedankenwelt entfällt, was normalerweise mit einem Verlust an Atmosphäre einhergeht. First-Time Autoren können diesen Verlust dann kaum kompensieren. Bei erfahreneren Autoren mag es gelingen, da diese bereits im Umgang mit der Charakterentwicklung geübt sind und somit die personale Sicht interessant gestalten können sowie die anderen Charaktere tiefgründig genug erscheinen lassen können, damit deren fehlende Innenansicht nichts von der Atmosphäre nimmt. |