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Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Druckversion

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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - RaffaRocker - 23.08.2014, 18:05

Naja da muss ich wohl auch was zu machen Cheerilee awesome
Wer mich nicht kennt zuerstmal zu meiner Situation um meine meinung zu verstehen:
ich sehe mich im Fandom als Polymath. ich mache quasi alles was geht. Habe mich an Customs versucht, Gravuren und Fräsarbeiten, zeichne, mache Buttons, hab mich schon an Plushies versucht und hab sogar schon backförmchen hergestellt! Denke also ich bin hier mal ganz gut aufgehoben RD laugh

Meine Meinung zum ganzen: Ja, vieles wird überteuert verkauft. oft steht nunmal leider der Preis viel mehr in Bezug auf das Argument "Unikat". Meiner Meinung nach das schlechteste Argument was man für eine Preisentscheidung darbringen kann. Preise werden gestaltet nach Nutzen, Materialpreis, Arbeitsstunden und, je nachdem ob der Käufer dann mitbestimmt, eventuell noch dem ideellen Wert. Ein plushy aus Minky , gehen wir von mittlerer Größe, also etwa 30cm Höhe und 35-40 cm Länge aus, hat einen Materialpreis von knappen 30€. (Siehe Spoiler "Preisrechnung")
Schnittmuster gibt es, wenn man diese denn benutzt und sich nicht selbst die Mühe macht eines zu entwickeln, denn wenn man es genau nimmt ist es ansonsten nicht rechtens seine Plushys zu verkaufen, auf etsy.com für 4-12€ oder auf deviantArt kostenlos und als creative Common Lizens, d.h., man darf sie auch tatsächlich benutzen, also berechnen wir nichts für das Schnittmuster, denn die die man so kaufen kann darf man nicht für solche Zwecke verwenden.
Dann die Stickereien. Sagen wir 5€ für ne Maschienenstickerei.
Wenn man keine Nähmaschine hat wird man wahrscheinlich nicht damit anfangen, daher rechnen wir vielelicht mit 30€ für Verschleiß der Maschine. obwohl das schon fast zu viel is. nehmen wir da auch nich eventuell abgebrochene Nadeln und Faden dazu. kostet schließlich auch, hat man aber dann am Ende mit Sicherheit noch über.
Rechnen wir die Füllwatte dabei, wäre mit Versand dann für das zur Zeit günstigste Angebot auf Ebay 10€ für 7 Kilogramm... Reicht denk ich für knapp 10 Plushys. Also vielleicht 50 cent pro.
Zeitaufwand für eine/n geübte/n Näher/in : etwa 10 Stunden. Wenn wir nicht direkt von einem 450€-Job bei 20 Stunden in der Woche ( ~5,6€ die Stunde) ausgehen haben wir vielleicht einen Stundenlohn von... sagen wir 8€. Angemessen denk ich, bekomm ich für meinen Kellnerjob auch und Stresslevel lassen sich nicht vergleichen. Also 80€ Zeitaufwand.
Gesamt haben wir dann einen Preis von 80+30+30+0,5+5=145,50€. Soweit ich weiß liegt ein Plüschi dieser Größe häufig drüber... aber naja, vielleicht hat man noch Sonderwünsche oder bestellt den Stoff woanders... trotzdem: gehen wir von grob 150€ als angemessen aus.
Meckern kann man allerdings, wenn es an die größeren Varianten dieser kuschelviecher geht! sagen wir dann für z.b. eine Pinkie von einer Größe von 60 x 70 cm. Nehmen wir sicherheitshalber die 3-fache Menge des Stoffes. Gehen wir mal nicht von Vergünstigungen aus, sollte man nie, also 90€. Sicherheitshalber auch die Kosten für Faden, Nadeln und Maschine auf 50€, Stickereien sind jetzt größer, 20 bis 30€ maximal. Zeitaufwand BLEIBT NAHEZU GLEICH. Da man nun größere Teile hat kann man viele Stellen einfacher nähen oder hat es zum Beispiel beim Stopfen einfacher , bleiben wir also bei 10 Stunden á 8€. 80€+50+30+90=250€
Auch irgendwie genauso wie oben SCHEIßE VIEL FÜR EIN STOFFTIER was es im Endeffekt ja noch ist, aber gerechtfertigt. Glaub mal nicht dass jemand ein so großes plushy für den Preis verkauft. Die noch größere RD auf der GC letztes Jahr (Okay, mehrfarbige Mähne und so, Flügel + Horn... machen wir 300€ draus.) Ist meines Wissens nach für über 1500€ (!!!) Weg gegangen. Das einzige was so einen Preis rechtfertigt ist "Charity". Dann is das mir ja wurscht. Aber auch sonst ist der Preis näher an der Realität als vielleicht 250€.
Gläser sind teils auch sehr teuer und besonders (!!!) Buttons sind häufig arg überteuert - aber das is ja nicht nur bei Bronies so sondern immer.

Naja, fazit und so:
Meist viel zu horrende Preise für eine verhältnissmäßig kleine Leistung.

Preisrechnung (Öffnen)



RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Crash Override - 23.08.2014, 18:20

Meine AJ (inkl. Hut, und Socken!) hat in der Größenordnung (32cm) etwa 170€ gekostet - das wäre bei deinem Preisbeispiel sogar noch zu billig, da grade die Accessories ja nicht mitberechnet wurden. Nur würde mich die Näherin wohl (verbal) erschlagen, wenn ich ihr mehr zahle RD laugh [/irony]

Ausserdem nimmt nicht jeder grade den "Billigsten" Stoff oder Füllwatte - teilweise werden auch Kügelchen verwendet, die wieder andere Beträge haben. Somit kann man sagen, dass das zwar eine nette Beispielrechnung ist, aber dennoch sollte man immer drauf achten, was verwendet wird. Denn ein Plush aus Minky ist da anders als eins aus Fleece - grade was das "Gefühl" angeht. Fleece ist meines Wissens auch billiger als Minky...

So just my 2 Cents btw.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - RaffaRocker - 23.08.2014, 18:24

(23.08.2014)Crash Override schrieb:  Ausserdem nimmt nicht jeder grade den "Billigsten" Stoff oder Füllwatte - teilweise werden auch Kügelchen verwendet, die wieder andere Beträge haben. Somit kann man sagen, dass das zwar eine nette Beispielrechnung ist, aber dennoch sollte man immer drauf achten, was verwendet wird. Denn ein Plush aus Minky ist da anders als eins aus Fleece - grade was das "Gefühl" angeht. Fleece ist meines Wissens auch billiger als Minky...

Klar, man kann auch bei Gravuren Gläser aus Kristallgras oder eben Pressglas für 1€ pro stück benutzen. Verallgemeinern will ich ja auch gar nicht ^^ Aber irgendwie muss man eine beispielrechnung ja gestalten!
und es bleibt ja durchaus recht viel Stoff über, also gleicht sich das mit mehr plushys auch aus denk ich Wink
Fleece hab ich auch mit Freuden nicht als Beispiel genommen - das ist anders zu nähen und die Qualität für ein Plushy ist... anders RD laugh


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Crash Override - 23.08.2014, 18:31

Is' ja kein Problem.

Ich kann da nur mich selbst Zitieren:

Spoiler (Öffnen)



RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - PrimeColor - 23.08.2014, 18:40

Eben, das Material ist auch immer ausschlaggebend.

Fertig man etwas aus Zinn, ist es auch günstiger als etwas, dass aus Bronze gefertigt wird.

Bei Plushies wiederum hat jeder Näher eigene Vorlieben, bzw. nimmt einen Stoff der aus seiner Meinung die besten Qualitäten als Plushie-Material hat.

Preiswert kann manchmal besser sein, als teureres Material. Aber in der Regel sind es ja doch die teureren Materialien, die in ihrer Qualität überzeugen.

Vergessen wir dann auch nicht, dass sich logischerweise die Preise auch von der Größe abhängig sind. Die kleinsten Plüshies auf der GalaCon, die ich zu Gesicht bekommen habe, haben 80 Euro gekostet. Die Größten so 150-500 Euro.

Und wie gesagt, neben x Twilight Sparkles, Raritys & Co. Kann man in der Fanmade-Szene auch seinen eigenen OC anfertigen lassen. Und wie gesagt Hasbro wird sowas weder selber machen, noch lizenzieren lassen. Das weiß ich aus zuverlässiger Quelle, nämlich Hasbro selber.

Und in Sachen Plushies, muss ich sagen, dass ich die Fanmade-Plushies auch hübscher finde, als die Offiziellen. Natürlich ist ihre Preisklasse anders, aber wie gesagt ich weiß die Arbeit zu Honorieren. Aber ich habe mir auch nur auf der GalaCon nur eine kleine Derpy für 80 Euro gekauft. Derpy confused


Spoiler (Öffnen)



RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - BlackCherry - 24.08.2014, 11:17

Man darf bei all den Materialkostenberechnungen finde ich aber auch nicht ganz außer Acht lassen, welche Massen an Zeug man bei sich liegen hat wenn man fit für Aufträge sein will AJ hmm

Natürlich kann man jedesmal alles extra erst bestellen ~ aber dann könnt ihr gleich noch minimum 10€ Versandkosten mit draufschlagen.

Allein bei dem Garn für die Stickmaschine zögere ich aktuell z.B. noch, es gibt so unendlich viele Farbnuancen und für jedes Cutie Mark braucht man schon meist mehrere Farben und auch die Augen bestehen mit Schwarz+Weiß aus allein 6 verschiedenen Garnen. (Eine Rolle Garn kostet ~ 2,40€ das heißt bei 4 Farben für ein spezielles Pony braucht es Garn für 10€, dass nur wiederverwendbar ist wenn wieder dieses Pony oder eines mit ähnlicher Augenfarbe bestellt wird.)

Meistens hat man mit der Zeit auch viel an Stoff angesammelt, da nicht jede Bestellung vorhersehbar ist und eine bestimmte Farbe wird vielleicht Monate nicht gebraucht.

Ich hab bisher nur wenig Minky, viel Fleece und einige bunte Baumwollstoffe für andere Sachen und mir graut es schon mal nachzurechnen wieviele € da eigentlich ungenutzt liegen - und wieviele es auch wohl bleiben werden.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Evenprime - 24.08.2014, 13:23

Angenommen ich sehe ein Plushie das mir gefällt aber zu teuer ist. Dann kann ich mir vorrechnen lassen, wieviel dessen Produktion kostet. Das ändert aber nichts daran, dass es mir zu teuer ist, selbst wenn die Kostenrechnung ergibt, dass der Händler unter Wert verkauft. Ausser ich will dann basierend auf der Rechnung anfangen dem Händler einen günstigeren Preis abzuringen.

Umgekehrt, wenn ich eines sehe das mir gefällt und den Preis wert ist, sehe ich nicht, was eine Aufschlüsselung der Kosten mir bringt. Ich bin ja schon bereit das Geld auszugeben, das verlangt wird.

Da im Gegensatz zu Handwerkern ich *nicht* auf dir Leistung von Nähern angewiesen bin (btw. finde ich daher die Vergleiche mit Handwerkern diesbezüglich für unsinnig), sehe ich keinen Grund deren Preisgestaltung anzufechten. Wenn sie den Preis zu hoch ansetzen, kaufe ich nicht oder woanders.

Wieviel ein Plushie theoretisch kosten kann, kann man ja in diesem Thread nun nachlesen. Einen Bedarf an einer spezifischen Kostenrechnung pro Händler sehe ich nicht. Nur weil ein Näher eine besonders teure Nähmaschine nutzt oder 500 km Anfahrt hat bin ich auch nicht bereit ihm für ein gleichwertiges Plushie mehr zu zahlen als dem Händler der um die Ecke wohnt und evtl. kostenlos Werkzeug der Schneiderei von Verwandten nutzen kann.

Kurz; Es ist mit egal wie einfach oder schwer, billig oder teuer es ein Näher hat sein Plushie zu produzieren und zu mir zu schaffen. Ist das fertige Produkt als solches mir den Preis wert, wirds gekauft, sonst nicht. Twilight happy


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Crash Override - 24.08.2014, 14:40

Das' nenn ich mal ein Argument @ Evenprime. Leider haben nicht viele eben genau das verstanden...

Z.b. gefällt mir ein Plushie von einer "Peachy Sweet". einerseits, weil's ne Apple ist, andererseits weil ich sie noch nicht in der herde habe und zum 3.ten, weil's ebenfalls ein "Hosentaschen-Plushie" * ist.

Viele würden sie nicht für die veranschlagten 200€ kaufen; zwar sieht man sie an, zeigt aber kein interesse (weil's eben kein Mane 6 oder bekannteres Pony ist, sondern nur ein "Background-Pony" ).
Warum der Näher grade sie genäht hat (und ob der wusste bzw. damit rechnete, dass ich ebenfalls dort bin), ist mir als Kunde grade Egal - mir gefällt sie, also kauf ich sie. Wäre mir der Preis zu hoch, hätte ich gehandelt. Allerdings fand ich den Preis noch im Rahmen - somit fiel ein Handel aus.




RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Triss - 24.08.2014, 15:43

(24.08.2014)Crash Override schrieb:  Das' nenn ich mal ein Argument @ Evenprime. Leider haben nicht viele eben genau das verstanden...

Ich glaube, das liegt einfach daran, dass jeder ein völlig unterschiedliches Verhältnis zu Geld in diese Diskussion mit rein bringt, und da ist es schwer, Verständnis zu zeigen. Ähnlich wäre die Diskussion wohl, wenn es z.B. um teure Automarken geht. Da sind die Argumente dieselben: man bezahlt für die Marke, viele sind teure Einzelstücke, es liegt an jedem einzelnen, was er ausgeben will... und trotzdem wird man oft einfach hören, dass es viel zu viel Geld ist.
Wer froh ist, dass er im Monat 300€ netto raus hat, um damit zu leben (und da wir hier in einer Zielgruppe sind, in der viele Anfang 20 sind und somit studieren oder sich in einem Ausbildungsverhältnis befinden, gibt es davon sicher einige), der wird einen gänzlich anderen Blick auf diese Diskussion haben, behaupte ich einfach mal.

Und letztlich wird man sich sowieso nie einig.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - mrx1983 - 24.08.2014, 16:24

(24.08.2014)Triss schrieb:  
(24.08.2014)Crash Override schrieb:  Das' nenn ich mal ein Argument @ Evenprime. Leider haben nicht viele eben genau das verstanden...

Ich glaube, das liegt einfach daran, dass jeder ein völlig unterschiedliches Verhältnis zu Geld in diese Diskussion mit rein bringt, und da ist es schwer, Verständnis zu zeigen. Ähnlich wäre die Diskussion wohl, wenn es z.B. um teure Automarken geht. Da sind die Argumente dieselben: man bezahlt für die Marke, viele sind teure Einzelstücke, es liegt an jedem einzelnen, was er ausgeben will... und trotzdem wird man oft einfach hören, dass es viel zu viel Geld ist.
Wer froh ist, dass er im Monat 300€ netto raus hat, um damit zu leben (und da wir hier in einer Zielgruppe sind, in der viele Anfang 20 sind und somit studieren oder sich in einem Ausbildungsverhältnis befinden, gibt es davon sicher einige), der wird einen gänzlich anderen Blick auf diese Diskussion haben, behaupte ich einfach mal.

Und letztlich wird man sich sowieso nie einig.

Ja das spielt letztendlich auch noch darein, wieviel jeder überhaupt an Geld zur Verfügung hat.
Manche müssen da nicht so sehr drauf achten, ich z.B. muss aber mit jedem Cent rechnen.
150€ sind da schon sehr hoch, und Preise um die 500€ ist für mich da einfach nur noch absolut crazy.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Crash Override - 24.08.2014, 17:36

Letzten Endes muss es jeder für sich selbst entscheiden: "Kann ich mir das leisten", "Will ich mir das leisten" oder "Leiste ich mir das jetzt".

Das gibt so gesehen keinen Grund für andere, sich darüber aufzuregen, wenn jemand etwas in dessen Auge kauft, das für ihn selbst "überteuert" angesehen werden würde.

Ich hatte es früher schonmal gesagt und betone es Nochmal:

"Egal wer etwas kauft, was einem selbst zu Teuer erscheint: Man sollte eigentlich froh sein, dass man es nicht für andere bezahlen muss."


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - PrimeColor - 24.08.2014, 18:51

Eben, jedem ist es letztlich selbst überlassen, was er für sein Geld holt und welche Preisklasse es hat.

Einige Leute sammeln Ü-Ei Figuren, während andere Porzellanfiguren sammeln, die mit Sicherheit 3 mal so viel, wenn nicht sogar mehr kosten können.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Lihannanshee - 24.08.2014, 20:44

(24.08.2014)mrx1983 schrieb:  Ja das spielt letztendlich auch noch darein, wieviel jeder überhaupt an Geld zur Verfügung hat.
Manche müssen da nicht so sehr drauf achten, ich z.B. muss aber mit jedem Cent rechnen.
150€ sind da schon sehr hoch, und Preise um die 500€ ist für mich da einfach nur noch absolut crazy.

für fünfhundert Euro kann ich mir soviel essen kaufen. *-*
Und einen neuen Kratzbaum für meine Katzies. *-*


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - rtry - 24.08.2014, 22:31

(24.08.2014)Lihannanshee schrieb:  
(24.08.2014)mrx1983 schrieb:  Ja das spielt letztendlich auch noch darein, wieviel jeder überhaupt an Geld zur Verfügung hat.
Manche müssen da nicht so sehr drauf achten, ich z.B. muss aber mit jedem Cent rechnen.
150€ sind da schon sehr hoch, und Preise um die 500€ ist für mich da einfach nur noch absolut crazy.

für fünfhundert Euro kann ich mir soviel essen kaufen. *-*
Und einen neuen Kratzbaum für meine Katzies. *-*

Essen: Sicher kannst du dir für 500€ Essen kaufen.

Oder auch nicht.
für 500€ kannst du aber auch für 50x bürgerlich Essen gehen
oder 25x gut essen gehen
oder 10x gehoben essen gehen
oder 1x 5 Sterne mitnehmen

Noch ein schönes Beispiel bei Lebensmitteln? Was rechtfertigt Sektflaschen zu 1000€? Nur weil sie von einem bestimmten Anbaugebiet oder Winzer kommen?
Dennoch ist der Markt vorhanden. Die die den Markt kennen sagen "Es ist gerechtfertigt" , wobei ich persönlich nie den Unterschied zwischen einen superteuren Champagner und ner Flasche Rotkäppchen schmecken würde.

Sag mir doch mal bitte was einen 500€ Kratzbaum rechtfertigt! Ich sehe da auch nur zugeschnittenes HOlz welches zusammengeleimt, getacktert und mit Seil überzogen wird. Meist muss man den auch noch selber zusammenbauen ...

Alles ist eine Frage der Dienstleistung und des Anspruchs.

Weiteres Beispiel: IT
Warum zum Henker soll ich mir ein iPhone kaufen wenn ich ein Android mit gleicher Leistung für die Hälfte bekomme? Dennoch verkauft sich BEIDES wie warme Semmel

Warum kostet der Prozessor "Intel Core i7 3970X" 800€ ,obwohl ein "Intel Core i7 4790" ähnliche Werte hat, aber nur 260€ kostet? Vom reinen Materialwert wären beide Bauteile nichtmal 20€ wert. In dem Fall stecken mitunter viel Entwicklungsarbeit dahinter und die Ausbeute (grob gesagt: Anzahl der erfolgreich hergestellten Siliziumchips im Vergleich zu den Abfallprodukten) ist beim höherpreisigen Produkt geringer.

könnte noch in vielen Preisregionen weitermachen.
Auto: warum kostet ein Dacia 5000€ weniger als ein vergleichbares Auto von VW?
Dienstleistung: Warum kostet der Dorffriseur 7€ während man auch die gleiche Leistung bei einem Friseur in Berlin für 20€ erhält?
Warum kostet der Paketversand bei Hermes 3€ weniger als bei DHL? Schließlich bringen beide die Ware von A nach B und setzen (leider!) auf Fremdfirmen die ihre Mitarbeiter zu Dumpinglöhnen anstellen?

(Ja die Beispiele lassen sich nicht unbedingt auf die hier angesprochene Problematik übertragen, ich will nur zeigen dass es überall krasse Gegensätze gibt)

Um nochmal auf das Fandom zurückzukommen:
Ja, ich habe mir bei der Galacon ein Plushie für 500€ gekauft. Warum? Sicher nicht weil es günstig war Wink
Aber einerseits habe ich gesehen welcher Aufwand darin steckt Cadence zu nähen, weil komplex mit gefärbten Flügeln, Accessoirs, Horn, große Stickereien; andererseits gibts immer ein gewissen "haben wollen" Gefühl. Und wenn beides passt, kauft man es. Seltsamerweise glaube ich nicht, dass ich es gekauft hätte wenn ich mein Geld was ich auf Arbeit verdient hätte genommen hätte. Nee, letztendlich habe ich sie aus einem Teil der Einnahmen finanziert die ich selber auf der Galacon gemacht habe. Also Fanmade Stuff verkaufen um welches zu kaufen...

Und wenn wir wieder dabei sind, kann ich auch gleich sagen warum ein Glas auf der Galacon bei mir auch bei 15€ losging und bei 100 aufhörte (Mittelwert lag aber bei 30). Es steckt meine Freizeit drin, wo ich mir selber sagen kann wieviel sie mir wert ist. Da kann ich sagen dass ich ungefähr mit einem Drittel des Bruttolohns rechne den mir mein Brötchengeber zahlt. Dazu kamen noch 1200km Fahrstrecke, Übernachtungskosten und (ja ich gebe zu) ein gewisser kleiner Con-Aufschlag, welchen ich zum Ende der Galacon als Rabatt wieder abgezogen hatte.
Dazu kommen Con-unabhängige Kosten wie Energie- und Materialkosten, die teils auch nicht so gering sind wie ich vor kurzem festgestellt habe. Bei Veranstaltungen wo ich nicht weit fahren muss (Stichwort Lunafest) fallen einige der Kosten weg, wodurch die Ware wieder günstiger wird.
So, und nun dirft ihr min Rost aufeinanger legen


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Lihannanshee - 24.08.2014, 22:38

(24.08.2014)rtry schrieb:  Sag mir doch mal bitte was einen 500€ Kratzbaum rechtfertigt! Ich sehe da auch nur zugeschnittenes HOlz welches zusammengeleimt, getacktert und mit Seil überzogen wird. Meist muss man den auch noch selber zusammenbauen ...

Ich sagte UND einen Kratzbaum.
für den kommen vllt 80 euro weg wenn er echt groooooooß ist. Twilight happy


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Leon - 24.08.2014, 23:02

@rtry:
Es ist schon klar, was du mit deinen Beispielen versuchst, darzustellen, aber leider hilft das bei der Diskussion genausoviel weiter wie ein einfaches „ist halt so“. Viele Dinge bei den Beispielen sind Industrieprodukte, die man nicht direkt mit handgemachten Enzelstücken vergleichen kann. Hier will auch niemand, dass ein Näher seine Plüschis für Preise auf dem Level von 4de o.ä. verkauft. Es geht nach meiner Auffassung eher um Unterschiede zwischen einzelnen Händlern oder die zwischen dem „Standard-“ und „Conventionpreis“. Bei einem Näher fände ich es z.B. nicht gerechtfertigt, wenn er deutlich mehr als ein anderer verlangt nur aufgrund seines Namens, wenn die Qualität die gleiche ist.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - rtry - 24.08.2014, 23:25

nunja, aber ein Näher entscheidet ja selbst wie viel für ein Plush verlangt wird. Wenn dann die Verkaufszahlen stimmen, warum sollte der Preis sinken? Ist doch wie über all eine Sache von Angebot und Nachfrage. Warum sollte sich ein Näher an den Preisen eines anderen orientieren? Da könnte man dann ja wieder von (ich übertreibe mal) Kartellen und unseriösen Absprachen sprechen.
Sicher ist es für viele Fans nicht möglich ein handgenähtes Plush zu kaufen, weil die PReise entsprechend hoch sind, aber letztendlich ist es ein Luxusgut was nicht unbedingt benötigt wird. Zusätzlich decken inzwischen immer mehr Unternehmen diese Lücke ab, allerdings mit teils sehr unterschiedlicher Qualität.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Kampfbrot - 24.08.2014, 23:27

Meine Meinung [²]
Dreistellige beträge für Zeug ausgeben, das man in anderer Qualität, Grösse und aus anderem material für 30 EUR im Einzelhandel kaufen kann - wo kommen wir denn da hin...?
Mehr als 50 EUR für ein Stofftier (und mehr sind auch selbstgenähte Plüschies für mich nicht) käme mir nie in den Sinn.
Ich hab diverse Varianten und Schnittmuster gesehen und angegrabbelt:
- Sitzend, stehend, liegend
- als Schulterpony oder Kuschelpony
- aus Minky, Fleece oder irgendwas Kratzigem
- genäht, gehäkelt, gestrickt

Sieht alles geil aus, fühlt sich meist toll an, teilweise musste man mich mich operativ von den Plüschis entfernen, aber kaufen würd ich so ein Teil nicht.
Weil es für mich keinen praktischen Wert hat.
Weil es bei mir Staub ansetzen würde.
Weil sich andere mehr drüber freuen.
Für mich tuts die Nici-Fluttershy für 15,99 €, die glotzt mich vom Büro-Schrank aus an, und wird 2x im Jahr gewaschen. Mit nem Custom-Tier würd ich nix anderes tun, daher hab ich mein geld in Dinge gesteckt, die ich im Alltag verwenden kann, oder die länger halten. Sowas wie T-Shirts (die mich 6-10 € Material und ein, zwei Stunden Freizeit kosten) oder meine heissgeliebte Fluttershy-Gürteltasche, für die mein Leder-Handwerker des Vertrauens auch 150 EUR haben wollte. Er hat sich geweigert, mehr zu nehmen - ich hätte auch 180 gezahlt, ohne mit der Wimper zu zucken.

Letzten Endes ist jedes Produkt das wert, was jemand anderes bereit ist, dafür zu zahlen.
Sei es jetzt das Plüschie für 300 €, die Tasche für 150, das Custom Blindbag für 50 oder 135.000.000 $ für das hier (und das ist weit mehr als Material, Arbeitszeit und Miete rechtfertigen können:
Spoiler (Öffnen)

[²] - Kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Leon - 24.08.2014, 23:57

(24.08.2014)rtry schrieb:  nunja, aber ein Näher entscheidet ja selbst wie viel für ein Plush verlangt wird. Wenn dann die Verkaufszahlen stimmen, warum sollte der Preis sinken? Ist doch wie über all eine Sache von Angebot und Nachfrage. Warum sollte sich ein Näher an den Preisen eines anderen orientieren? Da könnte man dann ja wieder von (ich übertreibe mal) Kartellen und unseriösen Absprachen sprechen.
Die Preise sollen ja auch nicht zwangsläufig sinken, wobei es auch keinen Grund gäbe, sie (signifikant) zu erhöhen. Von mir aus soll ein Näher gerne 400€ für ein Plüschi verlangen, was ich gleichwertig von einem anderen für 185€ oder nochmal einem anderen für 230€ bekomme. Dann soll er sich aber auch nicht beschweren, dass er z.B. weniger verkauft, bzw. „zu viele Händler da waren“. Ebenso sehe ich dann auch keinen Grund, dass er oder Käufer sich mit mehr oder weniger fadenscheinigen Argumenten um Kopf und Kragen reden und versuchen, den Preis zu rechtfertigen.

Btw: Sich an Marktpreisen orientieren, also ein normaler Wettbewerb ist mehr oder weniger genau das Gegenteil von Absprachen / Kartellwirtschaft, da eben die Preise nicht untereinander ausgemacht oder „künstlich“ hochgehalten werden.


RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten) - Yoraiko - 25.08.2014, 17:07

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