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RE: Patriotismus - Beaumaris - 20.08.2014, 01:06

(16.08.2014)Blitzsturm schrieb:  
Zitat:Außerdem hat in der heutigen Zeit eine landestypische Kultur und Tradition für viele kaum noch einen Stellenwert im Alltag und viele möchten auch damit nichts zu tun haben.
Man kann heute nur noch von einer homogenen westlichen Kultur sprechen, die in Europa, Nordamerika und Australien vorherrscht. Und die sich durch folgendes auszeichnet: man sieht mehr Gemeinsamkeiten und Sympathien in Jemandem der dasselbe Handy hat, denselben Sport verfolgt, dieselbe Automarke fährt oder die gleiche Musik hört, als in Jemandem der aus demselben lokalen Kulturraum stammt.
Die Art des Konsums und der Freizeitgestaltung ist heute für die meisten Menschen entscheidender als ein kultureller Hindergrund oder sofern ein sprachlicher Nenner existiert, eben auch wichtiger als eine bestimmte Sprache. Die westlichen Kulturen werden sich immer stärker aneinander angleichen. Das liegt einfach an der Beschaffenheit der Träger von Kultur und Sprache, den Medien. Also werden dir Grenzzäune nicht viel bringen, wenn du das vermeiden willst.
Diese idiotische Entwicklung muss eben aufgehalten werden.

Nö.
Aber mal angenommen: Wie willst du dem entgegentreten? Staatlich verordnete Diskriminierung? Beenden aller Beziehunen mit unseren westlichen Verbündeten und nur noch teutsche Einheitsmedien? Wiederherstellung des Kaiserreichs? AfD wählen? Signaturbanner mit einem Patriotismuszitat in einem Ponyforum?

Erkläre doch mal bitte ausführlich: wieso sollte die Ethnie denn überhaupt ein Kriterium im alltäglichen Umgang oder in der Politik sein?

Wären dann nicht auch
(19.08.2014)Blitzsturm schrieb:  Bürgerkriege und Auseinandersetzungen wegen ethnischer Unterschiede deutlich unwahrscheinlicher
?

Außerdem: Falls eine Kultur oder Tradition wirklich "erhaltenswert" ist, dann wird sie auch ohne staatliches Zutun überleben und wird auch nicht verloren gehen, wenn sich die Grenzen mal ändern sollten - andernfalls ist die Prägung der Bevölkerung für die bestimmte Kultur einfach zu schwach und muss daher fallengelassen werden: Alles andere wäre nur noch ein Hinauszögern des Unvermeidlichen.
Wenn du meinst die "deutsche Kultur" würde sich in einem geeinten europäischen Staat nicht halten, dann musst du ja große Zweifel bzgl. dem Wert der "deutschen Kultur" haben.

(19.08.2014)Blitzsturm schrieb:  Außerdem ist der durchschnittliche NPD-Anhänger meist nicht sehr intelligent und somit gar nicht oder kaum zu politischen Diskussion fähig,
Naja, ein NPDler begründet sich nicht unbedingt viel besser als du, denn in deiner Letztbegründung läuft es auf folgendes hinaus: sowas kann man als deutscher Patriot einfach nicht wollen und deutsche Kultur muss vor fremden resp. feindlichen Einflüssen (wie auch immer die beschaffen sein mögen) geschützt werden weil halt Bauchgefühl.

(19.08.2014)Blitzsturm schrieb:  Ich habe nichts und werde auch niemals etwas mit der NPD zu tun haben.
Die AfD ist eine "light version" der NPD. Läßt man den Narzissmus der kleinen Differenzen mal außen vor, sind die Forderungen der beiden Partein so ziemlich dieselben. Wenn du anderer Meinung bist, dann nenne doch mal drei inhaltliche Unterschiede zwischen NPD und AfD. (Das es Unterschiede in der Wählerschaft gibt will ich gar nicht leugnen).

Es gibt sogar eine Rateseite (von den Piraten), in der man Aussagen von Parteimitgliedern oder aus Broschüren der richtigen Partei (NPD/AfD) zuordnen muss:
http://afdodernpd.de/ (einige sind echt knifflig)


RE: Patriotismus - Blitzsturm - 20.08.2014, 02:09

@Beaumaris
Zitat:Nö.
Aber mal angenommen: Wie willst du dem entgegentreten? Staatlich verordnete Diskriminierung? Beenden aller Beziehunen mit unseren westlichen Verbündeten und nur noch teutsche Einheitsmedien? Wiederherstellung des Kaiserreichs? AfD wählen? Signaturbanner mit einem Patriotismuszitat in einem Ponyforum?
Ich muss weder die Beziehung mit den Westmächten abbrechen
noch jemanden diskriminieren, um etwas gegen die zu sehr auf Konsum
und Statussymbole aufgebaute Gesellschaft zu tun. Twilight happy
Ein bisschen Werteförderung würde schon reichen.
Für Kaisereichs-Wiederherstellung und AfD-Wahl bin ich aber zu haben. RD wink
Die Signatur ist doch nicht schlimm, oder? AJ hmm
Es gibt im Forum genug Off-Topic Signaturen,
da muss man sich über meine wohl nicht aufregen, ist doch mein Problem.
Toleranz muss auch beidseitig erbracht werden können
(also auch für meine Siggi), sonst ist das Gerede darüber gar nichts wert.

Zitat:Erkläre doch mal bitte ausführlich: wieso sollte die Ethnie denn überhaupt ein Kriterium im alltäglichen Umgang oder in der Politik sein?
Weil Nationalstaaten mMn die Vertretung der jeweiligen Ethnie sind
und diese somit in der Politik und im alltäglichen Umgang
eine übergeordnete Rolle spielen sollte.

Zitat:Naja, ein NPDler begründet sich nicht unbedingt viel besser als du, denn in deiner Letztbegründung läuft es auf folgendes hinaus: sowas kann man als deutscher Patriot einfach nicht wollen und deutsche Kultur muss vor fremden resp. feindlichen Einflüssen (wie auch immer die beschaffen sein mögen) geschützt werden weil halt Bauchgefühl.
Ich kann meine Grundhaltung hierzu eben schlecht in Worte fassen,
werde es demnächst allerdings trotzdem mal versuchen. Pinkie happy

Zitat:Die AfD ist eine "light version" der NPD. Läßt man den Narzissmus der kleinen Differenzen mal außen vor, sind die Forderungen der beiden Partein so ziemlich dieselben. Wenn du anderer Meinung bist, dann nenne doch mal drei inhaltliche Unterschiede zwischen NPD und AfD. (Das es Unterschiede in der Wählerschaft gibt will ich gar nicht leugnen).
Drei Unterschiede? Aber gerne:

- NPD fordert oftmals offen die Wiedererrichtung des dt. Reiches (und zwar eines Reiches, dass dem Dritten ähnelt) während die AfD sich klar für die Deutsche Republik ausspricht.

-NPD begründet ihre Aussagen auf Rassentheorien und Fremdenhass,
während bei der AfD rationale Argumente vorgebracht werden.

-NPD will grundsätzlich so gut wie alle Ausländer/Migranten abschieben,
während die AfD nur die Abschiebung von ausländischen Sträftätern fordert.

Unterschiede in der Wählerschaft hast du ja schon erwähnt,
dass schenke ich mir also.

Zitat:Es gibt sogar eine Rateseite (von den Piraten), in der man Aussagen von Parteimitgliedern oder aus Broschüren der richtigen Partei (NPD/AfD) zuordnen muss:
http://afdodernpd.de/ (einige sind echt knifflig)
Ich habe diesen "Test" fünfmal gemacht und hatte vier richtige.
Wobei die Piraten kein tolles Beispiel für eine "gute Partei" abgeben,
die sind sich ja nicht mal untereinander einig. Shrug

Zum Stadtthema:
Zitat:Ich wohn selber in ner Kleinstadt( die sich nur aus historischen grunden stadt nennen darf)

Nun ich kann dir sagen: es ist hier relativ tollerant

Wir haben z.B. bei uns in der Feuerwehr ein homosexuelles mitglied, das keinerlei probleme hat und von allen Aktzeptiert wird. (traurig das man sowas noch erwahnen muss...)

Also, nicht alle Dörfer sind intollerannt, ich fuhl mich hier auch wohler als in der Stadt in der ich arbeite... Die menschen sind einfach nicht so hektisch...merkt man schon beim Autofahrn
In meiner Stadt gibt es auch keine große Intoleranz,
ich würde aber sagen, dass es allgemein nicht ausschließlich an der Größe der Siedlung hängt. Twilight happy


RE: Patriotismus - Charles - 20.08.2014, 11:03

(20.08.2014)Blitzsturm schrieb:  
Zitat:Ich wohn selber in ner Kleinstadt( die sich nur aus historischen grunden stadt nennen darf)

Nun ich kann dir sagen: es ist hier relativ tollerant

Wir haben z.B. bei uns in der Feuerwehr ein homosexuelles mitglied, das keinerlei probleme hat und von allen Aktzeptiert wird. (traurig das man sowas noch erwahnen muss...)

Also, nicht alle Dörfer sind intollerannt, ich fuhl mich hier auch wohler als in der Stadt in der ich arbeite... Die menschen sind einfach nicht so hektisch...merkt man schon beim Autofahrn
In meiner Stadt gibt es auch keine große Intoleranz,
ich würde aber sagen, dass es allgemein nicht ausschließlich an der Größe der Siedlung hängt. Twilight happy

Yo, kommt halt ganz darauf an was mit "relativ tolerant" gemeint ist. Shrug

Ansonsten kann ich noch sagen, dass man in Stuttgart Innenstadt noch vor 15 Jahren von allen Seiten schräg angeschaut wurde und sich den einen oder anderen dummen Spruch anhören musste, wenn man dort als Männerpaar händchenhaltend rumlief. Sowas habe ich in Köln beispielsweise nicht erlebt, aber dafür auf Dörfern leider jedes mal. Und naja, auch schlimmeres.

Außerdem, was macht denn der homosexuelle Feuerwehrmann so? Lebt er das normal aus oder wissen zwar einfach alle, dass er homosexuell ist, aber ansonsten zeigt er das nicht in der Weise, wie Heterosexuelle das andauernd tun (insbesondere wenn man mit jemandem zusammen ist) und nur deswegen ist es OK? AJ hmm


RE: Patriotismus - Adama - 20.08.2014, 16:29

Es ist kein mannWink (vieleicht wird es deswegen auch so gut augenommen)

Und die person lebt das offen aus


RE: Patriotismus - Charles - 20.08.2014, 16:59

(20.08.2014)Adama schrieb:  Es ist kein mannWink (vieleicht wird es deswegen auch so gut augenommen)

Könnte ich mir ehrlich gesagt auch vorstellen, muss aber nicht so sein. Shrug


(20.08.2014)Adama schrieb:  Und die person lebt das offen aus

So mit Partnerin und allem? AJ hmm


Naja, ist ja auch egal, Hauptsache man hört auch mal aus der Kleinstadt/Dorf die gute Nachricht, dass es mit der Akzeptanz funktioniert. Eeyup


RE: Patriotismus - Adama - 20.08.2014, 18:00

Also neulich hab ich sie hand in hand mit partnerin getroffen... In der offendlichkeit


Man muss naturlich sagen das wir hier ein zusammenschluss von mehreren dorfern sind, die hauptstadt sozudagenWink und auf den dorfern gegts eher wie vor 10 jahren vor... Also ob das bei den ortsteilwehren auch so gut ankommen wurde... Keine ahnung... Wir haben ja z.B. Auch nen immigranten der keine probleme bei uns hat... In feuerwehren (leider ) selten (also immigranten... Probleme weis ich nicht)


RE: Patriotismus - Solaire - 20.08.2014, 20:32

@Blitzsturm:

Was fasziniert dich eigentlich so sehr am Kaiserreich? Bzw. an der Idee dieses wieder einzuführen?


RE: Patriotismus - Lappen - 20.08.2014, 22:35

(20.08.2014)SolarFlare schrieb:  @Blitzsturm:

Was fasziniert dich eigentlich so sehr am Kaiserreich? Bzw. an der Idee dieses wieder einzuführen?

Zumindest die Kaiserhymne war geil.


RE: Patriotismus - Lappen - 20.08.2014, 22:43

(19.08.2014)Mc Timsy schrieb:  [...]
Definiere "knistert", der Konflikt in Belgien ist tatsächlich erstaunlich wenig in der Bevölkerung verankert. Einer Abspaltung von irgendwas stimmen tatsächlich garnicht so viele Menschen zu und die politischen Parteien dort spielen diese Karte weitaus häufiger aus als eigentlich angebracht werden. Da werden vor allem Finanzierungsfragen gerne an ethnischer Rethorik aufgebläht und die flämischen Parteien versuchen sich gerne für vergangene Fehltritte der Wallonen zu revanchieren als diese noch den Staat dominierten. Trotzdem hält der Staat bislang und gewaltsame Ausschreitungen finden auch nicht statt.
[...]

Ist das bei denen nicht eher so wie bei der unabhängigkeit Bayerns? Man witzelt gerne drüber und ein wenige Laute schreien rum, aber im Endeffekt ist alles gut so wie es ist.
Das Bild könnte allerdings durchaus anders sein, wenn man vorzugsweise russische Staatsmedien konsumiert. Die berichten ja gerne mal von irgendwelchen "Referenden" und "Abspaltungen" die dann doch nur Online-Umfragen und heiße Luft sind.

EDIT: Hängt sich das nicht normalerweise an den letzten Post ran?


RE: Patriotismus - Mc Timsy - 20.08.2014, 23:11

Lappen schrieb:Ist das bei denen nicht eher so wie bei der unabhängigkeit Bayerns? Man witzelt gerne drüber und ein wenige Laute schreien rum, aber im Endeffekt ist alles gut so wie es ist.

Leider, obwohl dies etwas im Widerspruch zu meinen vorherigen Aussagen steht, ganz so ungefährlich ist die Sache in Belgien tatsächlich nicht. Wobei es schon so ist, dass eine Mehrheit der Belgier sich nicht mit den Separationsforderungen der Parteien identifizieren kann. Trotzdem werden sie aber gewählt.
Der Konflikt in Belgien basiert in erster Linie auf der wirtschaftlichen Stärke des flämischen Nordens gegenüber der südlichen Wallonie.
Früher mal dominierten die Wallonen den Staat und haben den Norden ziemlich mies behandelt. (Ein Spruch vom Anfang des 20. Jahrhunderts: "Das Niederländisch ist die Sprache der Bauern und der Schweine.) Nachdem im Süden die Industrie aber unwichtiger wurde hat sich der Norden zum neuen Machtzentrum Belgiens entwickelt. Zwar ist die Zustimmung für die Abspaltung im Norden garnicht so hoch wie die Wahlergebnisse suggerieren, aber es gibt eine durchaus verbreitete Stimmung es den Wallonen heimzuzahlen. Was bedeutet, dass man keine große Solidarität mit dem Süden zeigt und auf strikte Einhaltung der Sprachgrenzen besteht. Die ganze Sache ist ziemlich vertrackt und obwohl ich nicht Glaube, dass Belgien in naher Zukunft gespalten werden wird, so ist dieser Streit eine enorme Bedrohung der Leistungsfähigkeit des Staates. Die letzten paar Dinge die den Staat noch zusammen halten sind die ungeklärte Frage wer Brüssel bekäme, wem der Brüsseler Flughafen zustünde und die Monarchisten auf beiden Seiten.


RE: Patriotismus - Blitzsturm - 20.08.2014, 23:31

Zitat:@Blitzsturm:

Was fasziniert dich eigentlich so sehr am Kaiserreich? Bzw. an der Idee dieses wieder einzuführen?
Am Kaiserreich an sich:
Einfach alles, die Fahnen, die Uniformen, die Lieder, der Patriotismus usw. Cheerilee awesome
An der Wiedereinführung:
Mir würde ein Kaiserreich einfach besser gefallen,
ich würde mich mit ihm besser identifizieren können, als mit der Bundesrepublik.

Zitat:Zumindest die Kaiserhymne war geil.
Pinkie approved RD salute

Zitat:Leider, obwohl dies etwas im Widerspruch zu meinen vorherigen Aussagen steht, ganz so ungefährlich ist die Sache in Belgien tatsächlich nicht. Wobei es schon so ist, dass eine Mehrheit der Belgier sich nicht mit den Separationsforderungen der Parteien identifizieren kann. Trotzdem werden sie aber gewählt.
Der Konflikt in Belgien basiert in erster Linie auf der wirtschaftlichen Stärke des flämischen Nordens gegenüber der südlichen Wallonie.
Früher mal dominierten die Wallonen den Staat und haben den Norden ziemlich mies behandelt. (Ein Spruch vom Anfang des 20. Jahrhunderts: "Das Niederländisch ist die Sprache der Bauern und der Schweine.) Nachdem im Süden die Industrie aber unwichtiger wurde hat sich der Norden zum neuen Machtzentrum Belgiens entwickelt. Zwar ist die Zustimmung für die Abspaltung im Norden garnicht so hoch wie die Wahlergebnisse suggerieren, aber es gibt eine durchaus verbreitete Stimmung es den Wallonen heimzuzahlen. Was bedeutet, dass man keine große Solidarität mit dem Süden zeigt und auf strikte Einhaltung der Sprachgrenzen besteht. Die ganze Sache ist ziemlich vertrackt und obwohl ich nicht Glaube, dass Belgien in naher Zukunft gespalten werden wird, so ist dieser Streit eine enorme Bedrohung der Leistungsfähigkeit des Staates. Die letzten paar Dinge die den Staat noch zusammen halten sind die ungeklärte Frage wer Brüssel bekäme, wem der Brüsseler Flughafen zustünde und die Monarchisten auf beiden Seiten.
Hab ich das also doch richtig mitbekommen. Twilight happy
Wollen die sich in einzelne Länder teilen oder sich einem Staat anschließen?


RE: Patriotismus - Mc Timsy - 21.08.2014, 01:02

Blitzsturm schrieb:Hab ich das also doch richtig mitbekommen.

Wollte es nicht so aussehen lassen als hättest du es komplett falsch mitgekriegt. Ich halte die manchmal bereits angestimmten Abgesänge auf den belgischen Staat aber für verfrüht. RD wink

Blitzsturm schrieb:Wollen die sich in einzelne Länder teilen oder sich einem Staat anschließen?

Hängt davon ab wen du fragst. Die meisten wollen tatsächlich in Belgien verbleiben, aber bei den politischen Parteien gibt es da andere Strömungen die dominieren.
Bei den Flamen ist die stärkste Fraktion wohl die, welche einen eigenen Staat fordern würde. Einen Anschluß an die Niederlande fordert, trotz den sprachlichen Gemeinsamkeiten, so gut wie keiner. Bei den Wallonen sind die Stimmen wesentlich stärker, die auf einen Erhalt des Staates setzen. Sollte der Staat allerdings tatsächlich zerfallen, so gäbe es hier starke Stimmen, die sich für einen Anschluß an Frankreich stark machen würden. Ergibt sich allerdings mehr aus wirtschaftlichen Erwägungen. Wer absolut garnicht für die Spaltung ist sind die deutschsprachigen Belgier im Südosten des Landes. Das ist die am stärksten geschützte Minderheit der Welt, die bei einem Zerfall Belgiens definitiv nur verlieren könnten. Die Zweite Kammer des belgischen Parlamentes verschafft den Deutschsprachigen dort eine wesentlich stärkere Repräsentation als ihnen wegen ihrer Einwohnerzahl zustünde.
Der Staat hat ein paar gravierende organisatorische Probleme, aber bislang hält er. Was zu großen Teilen daran liegt, dass es heute nicht um wirkliche Unterdrückung geht. Die Parteien nutzen die Sprachgrenzen sehr gerne um ihrem Klientel Vorteil zuzuschießen, aber da es keine staatliche Willkür gegenüber einzelnen Ethnien gibt ist die Motivation für die Zivilbevölkerung den Separationsforderungen Nachdruck zu verleihen ziemlich gering.


RE: Patriotismus - HeavyMetalNeverDies! - 21.08.2014, 05:32

Mein Receiver hat ne "A.F.D."-Taste. Ist der jetzt böse bzw. rechts? AJ hmm


RE: Patriotismus - Mc Timsy - 21.08.2014, 08:15

Nein, bei Receivern ist das nicht sehr wahrscheinlich. Es wird sich vermutlich eher um einen Libertarianer handeln.


RE: Patriotismus - Charles - 21.08.2014, 10:14

(20.08.2014)Blitzsturm schrieb:  
SolarFlare schrieb:Was fasziniert dich eigentlich so sehr am Kaiserreich? Bzw. an der Idee dieses wieder einzuführen?
Am Kaiserreich an sich:
Einfach alles, die Fahnen, die Uniformen, die Lieder, der Patriotismus usw. Cheerilee awesome
An der Wiedereinführung:
Mir würde ein Kaiserreich einfach besser gefallen,
ich würde mich mit ihm besser identifizieren können, als mit der Bundesrepublik.

(20.08.2014)Blitzsturm schrieb:  
Zitat:Zumindest die Kaiserhymne war geil.
Pinkie approved RD salute

Dir ist aber schon hoffenlich klar, dass du einer schwer romantisierten Fantasievorstellung des Kaiserreichs anhängst, oder? Shrug

Ich sage dir: Du, der du dieses Leben im überschwänglichem Luxus unserer Zeiten in einer der wirtschaftlich führenden Nationen der Welt ganz selbstverständlich nimmst, verschließt die Augen vor der Tatsache, dass es der absoluten Mehrheit der Menschen im Kaiserreich verglichen zu heute absolut dreckig ging. Schon mal geschaut wie die Arbeitszeiten waren oder wie es den Arbeitslosen erging? Lässt dein Fanboyismus es zu zu akzeptieren, dass es gute Gründe dafür gab, Bismarck als den "Blut und Eisen"-Kanzler zu bezeichnen? Schonmal darüber nachgedacht, was deutscher Imperialismus auf der Welt angerichtet hat (um komme mir ja nicht mit den Briten, dass die viel schlimmer gewesen seien, ein Unrecht wiegt ein anderes nicht auf). Hast du realisiert, dass das Parlament im Kaiserreich eigentlich gar nichts zu melden hatte?

OK, du willst ja ein "reformiertes Kaiserreich", doch im Kern bleibt es ja dasselbe, nämlich eine pseudoparlamentarische Monarchie.

Andererseits fände ich das alles gar nicht schlimm, wenn du nicht auch noch immer sagen würdest, dass du dir das Kaiserreich zurückwünschst. Warum kann das alles nicht einfach eine Sandkastenfantasie von dir bleiben? Hätte die Vorteile, dass du dich der brutalen Wahrheit nicht stellen müsstest und gleichzeitig müsste ich nicht ständig weiter an dir rumnörgeln, weil wenn es sich dabei nur um ein Hobby von dir handelte, ich selbstverständlich keinerlei Einwände dagegen hätte. Pinkie approved

Zusammengefasst: Echte Monarchisten im 21. Jahrhundert haben nicht mehr alle Tassen im Schrank, hingegen Leute die einfach geschichtliche Nationalromantiker sind, die einfach friedlich einem Hobby nachgehen und daraus keine realpolitischen Forderungen ableiten, sind natürlich völlig OK und jeder der solche Leute als Nazis bezeichnet, ist ein Arschloch! Kann es nicht dabei bleiben? Dann müsstest du vielleicht auch nicht die beschissene AfD wählen. Shrug


RE: Patriotismus - Blitzsturm - 21.08.2014, 16:08

Zitat:Dir ist aber schon hoffenlich klar, dass du einer schwer romantisierten Fantasievorstellung des Kaiserreichs anhängst, oder? shrug
Ja, das ist mir klar.
Das neue Kaiserreich sollte
aber diesbezüglich nicht nur eine "Fantasievorstellung" sein. Twilight happy

Zitat:Ich sage dir: Du, der du dieses Leben im überschwänglichem Luxus unserer Zeiten in einer der wirtschaftlich führenden Nationen der Welt ganz selbstverständlich nimmst, verschließt die Augen vor der Tatsache, dass es der absoluten Mehrheit der Menschen im Kaiserreich verglichen zu heute absolut dreckig ging. Schon mal geschaut wie die Arbeitszeiten waren oder wie es den Arbeitslosen erging? Lässt dein Fanboyismus es zu zu akzeptieren, dass es gute Gründe dafür gab, Bismarck als den "Blut und Eisen"-Kanzler zu bezeichnen? Schonmal darüber nachgedacht, was deutscher Imperialismus auf der Welt angerichtet hat (um komme mir ja nicht mit den Briten, dass die viel schlimmer gewesen seien, ein Unrecht wiegt ein anderes nicht auf). Hast du realisiert, dass das Parlament im Kaiserreich eigentlich gar nichts zu melden hatte?
Man kann die damaligen Lebensbedingungen nicht mit den Heutigen vergleichen,
dass Kaiserreich hätte sich weiterentwickelt, so wie es jedes andere Land der Welt auch getan hat.
Bismarcks Politik war brutal, aber ohne sie wäre Deutschland vielleicht heute noch nicht vereint, eine Lösung ohne Kriege war einfach nicht mehr möglich, die letzte friedliche Chance hatte man 1848 verspielt.

Zitat:Andererseits fände ich das alles gar nicht schlimm, wenn du nicht auch noch immer sagen würdest, dass du dir das Kaiserreich zurückwünschst. Warum kann das alles nicht einfach eine Sandkastenfantasie von dir bleiben? Hätte die Vorteile, dass du dich der brutalen Wahrheit nicht stellen müsstest und gleichzeitig müsste ich nicht ständig weiter an dir rumnörgeln, weil wenn es sich dabei nur um ein Hobby von dir handelte, ich selbstverständlich keinerlei Einwände dagegen hätte. Pinkie approved

Zusammengefasst: Echte Monarchisten im 21. Jahrhundert haben nicht mehr alle Tassen im Schrank, hingegen Leute die einfach geschichtliche Nationalromantiker sind, die einfach friedlich einem Hobby nachgehen und daraus keine realpolitischen Forderungen ableiten, sind natürlich völlig OK und jeder der solche Leute als Nazis bezeichnet, ist ein Arschloch! Kann es nicht dabei bleiben? Dann müsstest du vielleicht auch nicht die beschissene AfD wählen. shrug
Einfache Antwort? Nein!
Mir passt euer Paneuropa-Kurs auch nicht,
aber ich schimpfe nicht in jedem meiner Posts so direkt darüber,
obwohl ich das könnte.
Ich will und werde meine Meinung diesbezüglich nicht ändern
und mir ist auch egal ob die Leute hier dann "NAZI!" schreien oder nicht. Shrug


RE: Patriotismus - Mc Timsy - 21.08.2014, 16:08

CharlesErnestBarron schrieb:Andererseits fände ich das alles gar nicht schlimm, wenn du nicht auch noch immer sagen würdest, dass du dir das Kaiserreich zurückwünschst.

Da will ich mich doch mal ganz flux anschließen. Habe selber ein paar Freunde die eine gewisse Faszination für die Monarchie empfinden. Uniformen, Paläste, überhaupt die Zeiten von Königin Victoria und Kaiser Wilhelm. Sowas hat eine gewisse Faszination und wer da Spaß daran hat, der darf sich damit so viel beschäftigen wie er will. Die Welt war ja auch so schön einfach damals. Oben der Kaiser, unten der Mohr und der Erbfeind lauerte links des Rheins. Twilight: No, Really? Nagut, "einfach" verträgt sich nicht unbedingt mit Menschenrechten.
Aber hey, man darf auch das Mittelalter oder die Römer klasse finden ohne zu Kreuzzügen oder Kreuzigungen aufzurufen. Cheerilee awesome


Aber die Forderung die Monarchie wieder einzuführen, da kann ich beim besten Willen nichts dran erkennen. In manchen Ländern gibt es sie noch, allerdings sieht selbst Großbritannien sich mittlerweile einer wachsenden Republikaner-Strömung gegenüber. Wenn Lizzy dann mal nicht mehr ist und der neue König es nicht schafft diese Spitzenrepräsentantin vernünftig zu ersetzen könnte auch auf der Insel die Monarchie anfangen zu wackeln. So ist der Lauf der Geschichte, manche haben blutige Revolutionen gebraucht, bei anderen ist es der Zahn der Zeit.
Wer sollte überhaupt einen sinnvollen Anspruch haben? Wittelsbacher? Habsburger? Hohenzollern? Letztere haben die Monarchie hier ziemlich beeindruckkend gegen die Wand gefahren und die Familie verbietet sich schon aus diplomatischen Gründen. Ich meine, Deutschland, mehr oder weniger frisch wiedervereinigt, ändert seine Verfassung auf Monarchie und setzt eine Familie ein, deren Herrschaftsgebiet heute zu großen Teilen nicht mehr in Deutschland liegt. In Paris und Warschau würde ich mich dann aus Prinzip schonmal darauf einstellen, dass die Deutschen wieder irgendwelche Grenzen verschieben wollen.
Ansonsten, ein neuer? Eine würdige Bürgerin, die sich so sehr um unser Land verdient gemacht hat, dass wir sie ihr ganzes Leben lang mit Schloß, ansehnlichem Gehalt und zumindest symbolischem Einfluss in der Politik ausstatten wollen? Nagut, wenn sie es verdient hat meinetwegen, aber was soll die Person denn bitte tun um so viel Ehrung zu rechtfertigen? Da würd' mir ja fast nur einfallen, dass die Person den ewigen Weltfrieden mit friedlichen Mitteln durchgesetzt hat.


@Blitzsturm

Du bist allerdings herzlich eingeladen dich über Pan-Europa auszulassen wie du es vermagst. Ich wäre dir sogar dankbar wenn du mir aufzeigen könntest, wo ich vielleicht nicht ausreichend nachgedacht oder irgendwelche tatsächlichen Bedrohungen dieses Planes übersehen habe. Die Sachen mit dem Kulturerhalt oder der angeblich notwendigen ethnischen Vertretung der Völker halte ich bei einem Blick in die Welt einfach für nicht ausreichend. Ich wäre ja glücklich wenn mir jemand vor Augen führen könnte, dass es tatsächliche, unzweifelhafte Bedrohungen auf diesem Weg gibt. Dann hätte ich das Gefühl, die Ablehnung basiere auf mehr als romantischer Verklärung der Nation und jeder Menge Vorurteilen. Dann könnte ich dieser Position wesentlich aufgeschlossener gegenüber stehen.

Man muss ja nicht einer Meinung sein, aber man sollte nie aus Trotz an einer politischen Position festhalten, sondern diese immer vernünftig begründen können. Vor allem sollte man immer bereit sein, sich selbst eines Besseren belehren zu lassen, anstatt von Anfang an zu betonen, man werde seine eigene Position ohnehin nicht überdenken. Das ist für die Idioten die das Ding zwischen ihren Schultern nur als Regenschutz verwenden und sich IS anschließen. Die sollte man sich einfach nicht als Vorbild nehmen.


RE: Patriotismus - Lappen - 21.08.2014, 21:59

(20.08.2014)Mc Timsy schrieb:  [...]
Leider, obwohl dies etwas im Widerspruch zu meinen vorherigen Aussagen steht, ganz so ungefährlich ist die Sache in Belgien tatsächlich nicht. Wobei es schon so ist, dass eine Mehrheit der Belgier sich nicht mit den Separationsforderungen der Parteien identifizieren kann. Trotzdem werden sie aber gewählt.
Der Konflikt in Belgien basiert in erster Linie auf der wirtschaftlichen Stärke des flämischen Nordens gegenüber der südlichen Wallonie.
Früher mal dominierten die Wallonen den Staat und haben den Norden ziemlich mies behandelt. (Ein Spruch vom Anfang des 20. Jahrhunderts: "Das Niederländisch ist die Sprache der Bauern und der Schweine.) Nachdem im Süden die Industrie aber unwichtiger wurde hat sich der Norden zum neuen Machtzentrum Belgiens entwickelt. Zwar ist die Zustimmung für die Abspaltung im Norden garnicht so hoch wie die Wahlergebnisse suggerieren, aber es gibt eine durchaus verbreitete Stimmung es den Wallonen heimzuzahlen. Was bedeutet, dass man keine große Solidarität mit dem Süden zeigt und auf strikte Einhaltung der Sprachgrenzen besteht. Die ganze Sache ist ziemlich vertrackt und obwohl ich nicht Glaube, dass Belgien in naher Zukunft gespalten werden wird, so ist dieser Streit eine enorme Bedrohung der Leistungsfähigkeit des Staates. Die letzten paar Dinge die den Staat noch zusammen halten sind die ungeklärte Frage wer Brüssel bekäme, wem der Brüsseler Flughafen zustünde und die Monarchisten auf beiden Seiten.

Dann ist das ja genau so wie in Deutschland. Hier hasst ja auch der Norden den Süden, der Süden den Norden, der Westen den Osten, der Osten den Westen und jeder die benachbarte Stadt/das benachbarte Dorf.

(20.08.2014)Blitzsturm schrieb:  [...]
Einfach alles, die Fahnen, die Uniformen, die Lieder, der Patriotismus usw. Cheerilee awesome
[...]

Ich fand die deutschen Ordensritter auch ziemlich cool. Aber mit Schwertern Ungläubige erschlagen passt nicht so gut ins 21. Jahrhundert.


RE: Patriotismus - Charles - 21.08.2014, 22:03

(21.08.2014)Mc Timsy schrieb:  Man muss ja nicht einer Meinung sein, aber man sollte nie aus Trotz an einer politischen Position festhalten, sondern diese immer vernünftig begründen können. Vor allem sollte man immer bereit sein, sich selbst eines Besseren belehren zu lassen, anstatt von Anfang an zu betonen, man werde seine eigene Position ohnehin nicht überdenken. Das ist für die Idioten die das Ding zwischen ihren Schultern nur als Regenschutz verwenden und sich IS anschließen. Die sollte man sich einfach nicht als Vorbild nehmen.

Oder aber es hat pubertäre Gründe. Shrug


RE: Patriotismus - Mc Timsy - 21.08.2014, 22:36

CharlesErnestBarron schrieb:Oder aber es hat pubertäre Gründe.

AJ hmm Mag sein. Ich persönlich fand das Konzept "Pubertät" immer doof und würde jedem davon abraten, aber du könntest Recht haben. Pinkie happy