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"Freihandelsabkommen" TTIP - Druckversion

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RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - SilverSpoon - 24.10.2014, 08:19

Das war jetzt etwas ausführlicher, aber wieder ohne Quelle.

Quatsch, der Durchschnitts Amerikaner is meiner Meinung nach viel zu beschäftigt damit seine Familie durch zu bringen. Der Mittelstand dort is so gut wie abgeschafft und die Schere klappt immer weiter auf.

Man muss auch zwischen den Menschen, die ich größten teils als offen und freundlich wahrgenommen habe und der Regierung unterscheiden. Und da laufen viele Sachen für mein Empfinden schief.

Ich selbst rege mich regelmäßig auf wenn gesagt wird die Amerikaner sind dumm. Stimmt nicht, aber die meisten sind sehr uninformiert. In den Nachrichten wird oft nur aus den USA berichtet, wenn aus dem Ausland dann übertrieben schrecklich.

Ich denke viele haben einfach die Befürchtung, dass dieses hinter verschlossenen Türen verhandelte Abkommen viele Errungenschaften der Europäischen Demokratie untergräbt.


Hast du Öffentliches und EU Recht belegt?

Heute wurde CETA vorläufig unterschrieben, für dieses Abkommen wurden Richtlinien geändert, damit Teersand einen Status ähnlich dem Diesel hat...


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Mc Timsy - 24.10.2014, 09:49

SilverSpoon schrieb:Hast du Öffentliches und EU Recht belegt?

Jop, dazu noch was Rechtsgeschichte und -philosophie, aber zurück zum Thema.


Ok, für was genau soll ich dir Quellen liefern? Inhaltlich steht für niemanden irgendetwas fest. Es gibt ein paar Medienberichte, wo Beispiele genannt wurden wo Schiedsgerichte nicht im Sinne von Konzernen, sondern von Verbrauchern, Ureinwohnern oder der Umwelt entschieden haben. Wenn du willst suche ich dir etwas davon raus, aber für meine Position ist die Sache ziemlich irrelevant.

Meine Einschätzung der Lage beruht auf dem was ich in Gesprächen mit Beteiligten erfahren habe, sowie meiner juristischen Einschätzung, dass TTIP von den Parlamenten der Mitgliedsstaaten ratifiziert werden muss. Für alle Nicht-EU-Rechtler die mitlesen. Die Frage ist, ob es sich bei TTIP um einen Vertrag zwischen der EU und den USA handelt, oder um ein so genanntes "gemischtes Handelsabkommen".
Wenn nur die EU von dem Vertrag betroffen ist, dann muss das EU Parlament und die Mehrheit des Europäischen Rates zustimmen. Bei einem gemischten Abkommen geht der Ball weiter an die Mitgliedesstaaten. Dann verhandelt die Kommission zwar im Namen der Staaten, zustimmen müssen die aber selber.
Da sehe ich viel zu viele Stolpersteine für das Abkommen. Da traue ich unserer großen Koalition zwar durchaus zu, dass sie im Bundestag auch gegen großen Widerstand in der Bevölkerung zustimmen würde. Für den Bundesrat kann ich da nicht garantieren und im Zweifel wird sich irgendjemand es nicht nehmen lassen die Sache vor das Verfassungsgericht zu bringen. In anderen Ländern, einige Beispiele hatte ich genannt, ist die Ratifizierung eines kritischen Abkommens für mich nur sehr schwer vorstellbar.

Ich kann dir jetzt natürlich Quellen angeben, von Leuten die das aus welchen Gründen auch immer ähnlich geäußert haben.

Karel de Gucht schrieb:Deswegen lassen Sie mich hier sagen, dass es auf Grund der Breite der Verhandlungen sehr wahrscheinlich ist, dass TTIP ein "gemischtes Abkommen" sein wird. Und ein "gemischtes Abkommen" bedeutet klar, dass nationale Parlamente und Verfassungsorgane wie der Bundesrat über TTIP mitentscheiden werden.

Zitat aus dieser Rede im Deutschen Bundestag.

Selbst wenn ich mich irre und der EuGH zu dem Schluss kommt, dass dies nur ein Vertrag zwischen der EU und den USA ist, so ist immernoch das EU-Parlament betroffen. Auch hier ist genug Platz für öffentlichen Druck. Deshalb ist meine Position einfach: "Keine Panik Leute! Vor allem keine unnötige Dämonisierung der Amerikaner." Das Abkommen hat zu viel Potenzial, als dass man es von Anfang an Zerreden sollte. Nagut, hat man getan, trotzdem wünsche ich mir ein bisschen weniger Hysterie in der Debatte. Auch die Europäer sind als Verhandlungspartner nicht auf den Kopf gefallen und bei allem Misstrauen was man in Politiker haben sollte. Die meisten sind trotzdem ganz normale Leute, die vor allem wiedergewählt werden wollen. Zumindest kann ich versichern dass die meisten sich das Brunnen-Vergiften vor Jahren abgewöhnt haben und nurnoch in seltensten Fällen kleine Kinder essen.Twilight happy



Ein Nachtrag noch zu gestern:

SilverSpoon schrieb:Liest Du hier auch nur die Andeutung das die Einfuhrumsatzsteuer oder der Zoll für Verbraucher fallen soll? Ich nicht. In diesem Vertrag geht bis jetzt um B2B und B2G, nicht mehr nicht weniger.

Also, die Sache mit der Einfuhrsteuer ist garnicht mein Problem. Aber bei den Zöllen die der Verbraucher noch angeblich weiter zahlen soll müssen wir reden.
Zum einen werden Zölle meines Wissens nach auf die Waren und auf das Herkunftsland erhoben. Nicht aber anhand der Person berechnet die importiert. Wenn ich ein amerikanisches Auto kaufe muss ich den Zoll für den Import eines amerikanischen Autos bezahlen. Egal ob ich mir nur eines, oder eine Millionen Stück schicken lasse. Ich sehe keinen Grund wieso in diesem Freihandelsabkommen vermerkt sein sollte, dass Endverbraucher weiterhin Zölle zu zahlen hätten. Denn spezielle "Verbaucherzölle" gibt es meines Wissens nach nicht. Vor allem sind die meisten Verbraucher auch nicht einmal direkt von den Zöllen betroffen, sondern zahlen diese über die Preise der Händler. Wie soll denn eine Zollsenkung ablaufen, die bestimmte Personengruppen ausklammert? Ich bin in Zollfragen jetzt kein Experte, aber ich denke du kannst mich aufklären sollte mir hier irgendwas bisher entgangen sein.

Falls du, ähnlich wie bei der Einfuhrumsatzsteuer eine steuerliche Absetzbarkeit durch Unternehmen meinst, dann wäre das für mich vorstellbar. Aber hätte mit TTIP direkt nichts zu tun.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - SilverSpoon - 24.10.2014, 10:17

Korrigier mich, aber kann es sein das du nicht nur kein Volljurist, sondern gar keiner bist? Ich meine nur weil du 4 juristische Kurse belegt hast, haste ja wohl keinen juristischen Abschluss.
Ich hab auch Kurse in Psychologie, aber stell mich hier nicht als Dr. Silber Freund vor...

Bei den Zöllen hast du natürlich Recht, da habe ich mich falsch ausgedrückt, trotzdem wird für den Verbraucher nicht die Einfuhrumsatzsteuer fallen.

Allerdings gibt es jetzt ja schon unterscheide in der Zollabwicklung zwischen Unternehmen und Verbrauchern, siehe EORI. Also wenn man es drauf anlegen wollen würde, wäre es durchaus möglich Gesetze und Abkommen zur Erleichterung des Handels im Bezug auf Zollerleichterung für Unternehmen zu schaffen.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - kommo1 - 24.10.2014, 13:36

Er hat doch geschrieben, dass er Politikwissenschaftler und kein Jurist ist.
Mein Weltbild geht gerade vor die Hunde. Ich hätte nicht gedacht, dass Timsy bei dem Thema jemals so hart rangenommen wird. Big Grin


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - SilverSpoon - 24.10.2014, 14:18

Er hat geschrieben, er sei kein Volljurist, hat aber den Anschein erweckt einen anderen juristischen Abschluss zu haben.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Mc Timsy - 24.10.2014, 17:49

@SilverSpoon

Ok, weist du was, ich glaube wir beide haben einander etwas auf dem falschen Fuß erwischt. Das nehme ich gerne auf meine Kappe, aber lass uns beide das nochmal in vernünftig angehen.

Hallo, ich nenne mich McTimsy. Bin Politikwissenschaftler und studiere ansonsten Öffentliches Recht und Europarecht im Nebenfach. Du hast also völlig Recht, ich habe zwar eine juristische Ausbildung genossen, bin aber kein Volljurist und wollte auch nicht den Anschein erwecken. Wenn ich bei dir den Eindruck erweckt habe tut es mir leid. Europarecht ist allerdings auch außerhalb des Juristenspektrums eine erstaunlich weit verbreitete Sache. Wenn du also schreibst, du hättest dies von deinem Dozenten für Europarecht gehe ich nicht automatisch davon aus, dass es sich bei dir um eine Volljuristin handelt. Eine europarechtliche Ausbildung habe ich auch schon bei dem ein oder anderen VWLer, oder European-Studies Absolventen erlebt. Oder eben bei uns Politikwissenschaftlern. Mir war nicht bewusst, dass du meine Worte so auffassen würdest, dass ich mir hier Ausbildungen andichte, die ich nicht habe.
Tatsache ist. Ich habe die Vorlesungen und Übungen besucht. Den selben Stoff durchgenommen wie die Volljuristen und am Ende mit Ihnen meine Klausuren geschrieben. Nur eben in dem begrenzten Bereich den ich dir genannt habe, was mich natürlich von jedweden juristischen Weihen fern hält. Ich hoffe damit ist dieses Missverständniss endgültig ausgeräumt und wir können mit dem Thema des Threads fortfahren und ansonsten auch zukünftig in entsprechender Form weiter diskutieren. Da wir vorher noch nicht das Vergnügen hatten noch ein persönliches "Willkommen in der Welt der Politischen Diskussionen auf Bronies.de! - Hort von Verschwörungstheorien, Halbwahrheiten und Schwarzes Loch für deine Lebenszeit." RD wink


Gut, bezüglich der Zoll-Frage denke ich, haben wir ebenfalls eine Ebene der Argumentation erreicht. Da hast du natürlich Recht wenn du sagst, dass man dort sicherlich einen Weg finden würde Privatkunden anders zu handhaben als Unternehmen. Einzig sehe ich nicht einen sinnvollen wirtschaftlichen Nutzen den jemand dadurch haben könnte. Shrug

Bezüglich unserer kleinen Quellen-Problematik, wäre es mir wichtig, dass wir hier klären auf welcher Ebene wir hier fortfahren. Dein Hauptproblem scheint mir ja die Investitionsschutzklausel zu sein. Wir hatten uns wohl ein bisschen missverstanden als ich um Quellen bat. Ich zweifle nicht an, dass eine Investitionsschutzklausel kommen soll und wollte diesem Punkt auch nicht widersprechen. Wesentlich wichtiger war mir die Aussage zu klären. Privatkunden müssten Zölle trotz Freihandelsabkommen zahlen. Das haben wir ja mittlerweile auch geklärt.
Meine Argumentation, so schwierig auch mit Quellen belegbar, weil persönliche Einschätzung der politischen Situation sind natürlich nicht aus der Luft gegriffen. Grob zusammen gefasst: Das Abkommen ist schon sehr schwer umzusetzen, auch wenn alles perfekt liefe. Ich sehe also nur minimale Chancen für dieses Konstrukt. Ich kann hier aufgrund mangelnder inhaltlicher Informationen nur im Konjunktiv sprechen. Ohne zu wissen über was nachher entschieden wird, sind da Vorhersagen völlig unmöglich.
Ich kann nicht garantieren, dass der EuGH in TTIP ein "gemischtes Handelsabkommen" sieht. Ich schätze TTIP aber selbst so ein und sehe aber auch die Alternative, nämlich dass das Europaparlament entscheiden muss, nicht als Katastrophe an.
Ich kann nicht garantieren, dass Hollande oder die Syriza ein zu weitreichendes Abkommen bekämpfen würden. Ich schätze gerade die Griechen da aber sehr kämpferisch ein. Ebenso wenig garantieren kann ich für das Verhalten von Viktor Orban. Aber wenn ein Staatschef versucht das System Putins zu kopieren, Medien gleichschaltet, ausländische Investoren versucht raus zu drängen und sich darüber mit der US-Administration überwirft, glaube ich auch nicht, dass Ungarn zu den vehementen Befürwortern einer amerikanischen Annäherung gehören wird. Außerdem weis ich, dass die Politiker, anders als der Stammtisch dies oftmals annimmt, durchaus mitbekommen wie die Bevölkerung dort draußen tickt. Ich könnte natürlich versuchen dir jeden dieser Punkte mit Hilfe von Quellen darzulegen und genau zu begründen. Aber das Problem hierbei ist, dass es sich am Ende um persönliche Einschätzungen handelt. Solltest du daran interessiert sein würde ich natürlich mein Bestes tun.

Ich halte jedenfalls nichts von der Spekulation, nur weil eine amerikanische Lobby es vielleicht will, wird es auch zwingend gemacht. Da fehlt mir jede Grundlage für. Denn erstmal stehen auch europäische Lobbies da und haben ihre eigenen Interessen, zum anderen treten auch die USA nicht als ein einheitlicher Akteur auf. Da sind jede Menge Ministerien von betroffen, die ganze Sache muss noch durch den Kongress und da gibt es genug Staaten und Lobbies die vielleicht nachverhandeln wollen. Hinzu kommen die Kongresswahlen im November diesen Jahres und obwohl die Republikaner eher freihandelsorientiert sind als die Demokraten, so habe ich meine Zweifel ob Obama wirklich in der Lage wäre sie zu einer Zustimmung zu bewegen. Ganz davon abgesehen, dass Demokraten und Republikaner ohnehin in den letzten Jahren gezeigt haben, dass sie durchaus dazu bereit sind den kompletten Staat gegen die Wand zu fahren, nur um die gegenseitigen politischen Ziele zu blockieren. So à la Fiskal-Klippe. Twilight: No, Really?
Auch sonst verhandeln die USA hier nicht NAFTA. Die Europäische Union ist ein starker Wirtschaftsakteur und begegnet den Amerikanern in den Verhandlungen da wirklich auf Augenhöhe. Im Gegensatz zu Mexiko, Kanada, Israel oder den anderen Staaten mit denen die USA so ihre Freihandelsabkommen unterhalten. Die Zersplitterung der Union ist dabei einerseits eine Schwäche unserer Position. Andererseits müssen die Amis höllisch aufpassen, dass sie in den Verhandlungen wirklich genügend Interessen berücksichtigen. Ein einfaches Durchbringen der eigenen Ansichten wird es da nicht geben. Für keinen von beiden.

Vielleicht um mal eine Quelle anzugeben. Die Konrad Adenauer Stiftung ist zwar absolut Pro-TTIP. Trotzdem ist ihr Artikel zu den Bedingungen in den USA sehr lesenswert. Bei der Masse an Akteuren auf amerikanischer Seite, wie auch bei der Masse an Konjunktiven sehe ich ernste Probleme beim Ratifikationsprozess. Bei so vielen Fragezeichen auf US-Seite habe ich meine Schwierigkeiten damit mir vorzustellen, dass TTIP in Europa wirklich anlaufen wird. Selbst wenn die Verhandlungen irgendwann abgeschlossen sein sollten.


@kommo1

Hey, macht doch mal richtig Spaß. Mit 'ner ordentlichen argumentativen Breitseite wird man im Internet viel zu selten konfrontiert. Da gibt es meistens nur das Standard-Geplänkel und rituelles Anbrüllen und danach gehen alle wieder nach Hause. Wünschte nur es wäre nicht ausgerechnet ein Thema gewesen wo ich die Position mit den ungünstigen Startbedingungen gewählt habe. Pinkie happy
Aber nagut ich hab's mir bewusst ausgesucht und wenn SilverSpoon mich nicht völlig vernichtet treffen wir uns bei anderen Themen wieder. RD laugh


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Beaumaris - 24.10.2014, 18:54

(24.10.2014)Mc Timsy schrieb:  Nur weil ein Impuls nicht "aus der Politik selbst" kommt, bedeutet dies nicht, dass die angestoßene Änderung nicht trotzdem legitim ist.

Das ist sehr wohl wahr. Aber Legitimität wird für meine Begriffe aufgrund der absehbaren Konsequenzen zugestanden. Lieber ein prüfender Blick zu viel als zu wenig. So finde ich eine Einstufung in ein "gemischtes Handelsabkommen" sinnvoll. Dass das ganze dadurch langwieriger wird, liegt dann an der Natur der Vorgehensweise, aber das ist aus meiner Sicht kein wirkliches Malum.

(24.10.2014)Mc Timsy schrieb:  Ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, dass es gerade die Offenheit für Lobbies ist, die einen politischen Prozess auszeichnet. Denn das politische System braucht nunmal ein Input. Bei TTIP missfällt mir nicht, dass Lobbies an dem Prozess beteiligt werden. Mir missfällt aber, dass nicht mehr Lobbies wie Verbraucherschutzorganisationen oder die Wissenschaft daran beteiligt sind.

Schon klar, dass der Berufspolitiker nicht überall Ahnung von haben kann und gleich alle Probleme von selbst erkennt. Ich sehe auch ein, dass es keine unabhängige Expertise in diesem Zusammenhang gibt. Inwiefern bestimmte Lobby-Gruppen aber auf Augenhöhe Einfluss nehmen, kann ich mir aber denken. Du sagst es ja auch selbst, dass es einseitig ist.

(24.10.2014)Mc Timsy schrieb:  Ich verstehe zwar die Argumente für die Geheimhaltung und teile sie, weil ich den öffentlichen Diskurs oftmals als hysterisch empfinde. Dennoch fehlt bei TTIP ein vernünftiges Maß an Einflussnahme durch Außenstehende.

Da hab ich lieber einen hysterischen öffentlichen Diskurs, weil das Thema umstritten scheint, als eine Hinterkammerpolitk. Die öffentliche Indignation lässt sich ganz offensichtlich auf letzteres zurückführen. Mit zunehmender Entfremdung von der Politik nimmt das Misstrauen in der Bevölkerung logischerweise zu. Was den Rechtspopulisten schließlich zu Wahlerfolgen verhilft. Aber hier sind wir auf einer Linie.

(24.10.2014)Mc Timsy schrieb:  Da wir vorher noch nicht das Vergnügen hatten noch ein persönliches "Willkommen in der Welt der Politischen Diskussionen auf Bronies.de! - Hort von Verschwörungstheorien, Halbwahrheiten und Schwarzes Loch für deine Lebenszeit." RD wink

Mc Timsy, du bist dein Geld echt wert! RD laugh


AW: "Freihandelsabkommen" TTIP - SilverSpoon - 24.10.2014, 19:24

Mc Timsy, chapeau! Das zeugt echt von Größe. FS grins

Ich freue mich auf weitere Diskussionen mit dir.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - kommo1 - 24.10.2014, 19:45

(24.10.2014)SilverSpoon schrieb:  Mc Timsy, chapeau! Das zeugt echt von Größe. :blush:

Ich freue mich auf weitere Diskussionen mit dir.

Get a room you two.Pinkie happy


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - SilverSpoon - 07.11.2014, 22:16

Ich hab neulich ein Interview mit einem Pressesprecher eines großen Autoherstellers (AG ist die Rechtsform) gesehen, er meinte wenn TTIP kommt, würde die Autoindustrie geschätzte 15 Milliarden Euro im Jahr sparen, weil sie alle Autos nach einem Standard gebaut werden könnten.

Ich bin vor lachen fast von der Couch gerutscht als er dann meinte damit KÖNNTE man neue Arbeitsplätze schaffen. Klar KÖNNTE man, aber ich verwette meinen linken Fuß darauf, dass ein Großteil als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - HeavyMetalNeverDies! - 07.11.2014, 23:59

(07.11.2014)SilverSpoon schrieb:  Ich hab neulich ein Interview mit einem Pressesprecher eines großen Autoherstellers (AG ist die Rechtsform) gesehen, er meinte wenn TTIP kommt, würde die Autoindustrie geschätzte 15 Milliarden Euro im Jahr sparen, weil sie alle Autos nach einem Standard gebaut werden könnten.

So weit so gut. Klingt logisch.

Zitat:Ich bin vor lachen fast von der Couch gerutscht als er dann meinte damit KÖNNTE man neue Arbeitsplätze schaffen. Klar KÖNNTE man, aber ich verwette meinen linken Fuß darauf, dass ein Großteil als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird.

Die Frage ist wohl eher wer die Arbeitsplätze bekommt. Weil wenn Zölle und so wegfallen dann ist es aus Sicht internationaler Konzerne logisch dort produzieren zu lassen, wo das Lohnniveau am niedrigsten ist. Demnach würden neue Arbeitsplätze vor allem im Niedriglohnsektor entstehen. Selbiges Problem trat meines Wissens bei NAFTA ein, wodurch Jobs von der USA nach Mexiko verlegt wurden.

Das zweite Problem was damit einhergeht ist, dass der Ressourcenaufwand steigt wenn man die Produktionen quer über den Planeten so verstreut, dass die Arbeitsschritte immer dort erfolgen wo es gerade am günstigsten ist, weil es dadurch natürlich erheblich mehr Transporte gibt.
Wie das mit dem angeblichen "Klimaschutz" einhergehen soll ist mir bis heute ein Rätsel. Derpy confused


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - HeavyMetalNeverDies! - 12.01.2015, 09:28

Dokumente aus TTIP wurden nun veröffentlicht. Ein schritt in die richtige Richtung.

http://fm4.orf.at/stories/1752178/


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Space Warrior - 06.11.2015, 04:08

Der Inhalt von TPP, das so ähnlich wie TTIP ist (praktisch das gleiche, nur in Asien statt Europa), wurde komplett veröffentlich: http://theantimedia.org/our-worst-nightmares-confirmed-full-text-of-tpp-finally-revealed/

Es ist echt schlimmer, als die meisten gedächt hätten... Octavia angry


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Space Warrior - 05.02.2016, 03:53

Just an diesem Tag wurde "TPP" (Trans-Pacific Partnership) unterzeichnet, praktisch so wie TTIP, aber in Bezug auf Asien und Südamerika, anstatt Europa: http://www.latimes.com/business/la-fi-pacific-trade-agreement-signed-20160204-story.html

Gültigkeit erhält das Abkommen aber erst, wenn der US-Kongress dem zustimmt (wahrscheinlich erst nach der kommenden Präsidentschaftswahl).

Die Konzern-Elite/Finanzoligarchie/Hochfinanz kommt damit näher an ihre Ziele zur totalen Versklavung der Menschheit.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Mc Timsy - 05.02.2016, 11:49

Nur um das klar zu stellen. Nicht nur der US-Kongress soll dem Abkommen zustimmen, sondern alle Parlamente der beteiligten Staaten. Der US-Gesetzgeber ist schließlich nicht für Japan, Australien oder Vietnam zuständig. RD wink


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Meganium - 05.02.2016, 20:08

Was ich in letzter Zeit in manchen Imageboards mit Pony-Content im Header hab stehen sehen, bereitet den Imageboards offenbar, zurecht, Sorgen.

Unter anderem werden Seiten, wie diese hier verlinkt, in der US-Amerikaner aufgefordert werden, den Kongress zu einem Nein zu TPP zu bewegen.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Space Warrior - 05.02.2016, 21:50

Meganium schrieb:Was ich in letzter Zeit in manchen Imageboards mit Pony-Content im Header hab stehen sehen, bereitet den Imageboards offenbar, zurecht, Sorgen.
Durch solche repressiven Copyright-Gesetze sehe ich das Internet auch in Gefahr. Theoretisch könnten 3/4 der User in einem Forum wie diesem, dann abgemahnt und den Betreibern die Bude gestürmt werden, weil sie schonmal Bilder aus der Serie gepostet oder eine Fan-Fiction veröffentlicht haben.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Rechen666 - 06.02.2016, 18:49

Durch TTIP sehe ich den Freihandel in der Welt, die Demokratie, die Freiheit und die Selbstbestimmung aller Menschen in Gefahr. Es ist quasi ein Abkommen um uns komplett zu dirigieren, zumindest jeden einzelnen Bürger. Es würde danach zwar Demokratie heißen aber die Breite Masse wäre den "Mittlesmännern" der Demokratie, also den Konzernen egal. Die breite Masse wird danach einfach nur noch dirigiert, sie interessiert es nicht das geringste. Naja und die Menschen werde immer ärmer. Wenn dieses Abkommen zustande kommt sehe ich diesen Staat und diese Gemeinschaft als null und nichtig an.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Space Warrior - 06.02.2016, 19:00

(06.02.2016)Rechen666 schrieb:  Wenn dieses Abkommen zustande kommt sehe ich diesen Staat und diese Gemeinschaft als null und nichtig an.
Wenn es so weitergeht, haben Staaten bald nichts mehr zu sagen und werden langsam von Megacorporations abgelöst. Merkt man schon daran, dass in TTIP Konzernen sowas wie eigene Gerichtshöfe und die Möglichkeit, nationale Gesetzgebungen zu umgehen, zugestanden werden (der Staat entmachtet sich selbst).
Würde mich nicht wundern, wenn es in ein paar Jahren auch "Konzernstreitkräfte" geben wird. Staaten und ihre Regierungen haben dann nichts mehr zu sagen und sind nur Marionetten für die Wirtschaftselite.

So wie in diversen Cyberpunk-Welten. ^^

(06.02.2016)Rechen666 schrieb:  Es würde danach zwar Demokratie heißen aber die Breite Masse wäre den "Mittlesmännern" der Demokratie, also den Konzernen egal.
Laut repräsentativen Umfragen lehnen 93% der Bürger TTIP ab und an einer Demonstration in Berlin Anfang letzten Oktobers, haben 250,000 Menschen teilgenommen. Hier wird also zugunsten der Konzern-Eliten wissenlich die Vox Populi ignoriert.


RE: "Freihandelsabkommen" TTIP - Lethrael - 06.02.2016, 19:04

Gut erklärt mir bitte eines,
was wisst ihr wirklich über dieses Abkommen?
Und wie habt ihr dieses Wissen erhalten?
Dieses ganze verdammte Abkommen ist geheimer als jeder
Plan für einen dritten Weltkrieg.
Bedienen eure Quellen nur einen extremen Teil eines Meinungsspektrums,
oder haben die wirklichen Zugriff auf so geheime Unterlagen.
Seriously ich vertraue unserer Regierung in diesem Fall,
warum auch nicht, sie hat bisher nichts getan, was wirklich schilimm gewesen wäre.
Und nein wir schaffen das war nötig, aus humanitärer Sicht.
Wie wäre es mal mit einem Schritt zurück und Quellenkritik?