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Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Druckversion

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RE: Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Malte279 - 07.03.2016, 13:59

(07.03.2016)Rechen666 schrieb:  Bezüglich den Kreuzzügen, finde ich sie aus Sicht der Zeit absolut bzw teilweise gerechtfertigt. Jerusalem wurde von den Islamisten besetzt. Die einzig logische Schlussfolgerung war halt Krieg. Die Moslime schlachteten zu dieser Zeit leider die Wallfahrenden ab, dadurch wurde die Kirche zum Krieg gezwungen.
Jerusalem war bereits im Jahr 638 (also mehr als 450 Jahre vor dem Aufruf zum ersten Kreuzzug) unter islamische Herrschaft gefallen. Die Politik gegenüber Christen war seither wechselhaft, aber ein massenhaftes Abschlachten oder eine absolute Sperrung der Pilgerrouten hatte es schon aus wirtschaftenlichen Gründen nicht gegeben. Der wohl schwerste Übergriff auf den man einen Kreuzzug hätte basieren können war wohl die Zerstörung der Grabeskirche in Jerusalem im Jahre 1009. Tatsächlich wurde darauf auch beim ersten Kreuzzugaufruf Bezug genommen, aber das war 86 Jahre später!
Zu dem Zeitpunkt als Papst Urban 1095 in Clermont zum ersten Kreuzzug aufrief lässt sich eigentlich keine besondere Verschärfung der Situation für christliche Pilger attestieren. Eine größere Rolle spielte dabei wohl das politische Ziel eine Wiedervereinigung der griechisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche zu erzielen. Der Bruch zwischen beiden war 1054 mit dem Abendländischen Schisma so deutlich geworden, dass man frühere Bitten des byzanthinischen Reiches um Hilfe gegen die Seldschuken weitgehend ignoriert hatte (wodurch die Eroberung Anatoliens durch die Seldschuken nach ihrem Sieg über die Byzantiner bei Mantzikert 1071) mit ermöglicht wurde. Von päpstlicher Seite sah man dort wohl die Chance auch in Byzanz wieder an Einfluss zu gewinnen.
Hinzu kam auch die große Besorgnis über die zahlreichen innerabendländischen Konflikte und ein daraus resultierendes Bemühen diese Gewalt und damit "innere Probleme" zu "exportieren".
Ohne diese zusätzlichen Aspekte wäre es wohl zu dem Zeitpunkt (Ende des 11. Jahrhunderts) nicht zu dem erfolgreichen Kreuzzugaufruf gekommen. Wäre es tatsächlich alleine um eine Bedrohung der Pilger oder Sorge um die religiösen Stätten gegengen, dann hätte dieser Aufruf eher 90 Jahre früher während der Herrschaft von al-Hakim erfolgen müssen, der ein für die islamischen Verhältnisse der früheren Herrscher eine außergewöhnlich rigide Politik gegen die Christen gefahren hatte. Massenpogrome vergleichbar mit denen gegen Juden in Europa im Rahmen der Kreuzzüge hatte es dabei aber nicht gegeben. Auch sollte nicht übersehen werden, dass "der Islam" damals genausowenig geeint war wie heute und entlang religiöser und weltlicher Herrschaftsansprüche gespalten war (Shiiten, Suniten, Fatimiden, Drusen...) und muslimische Herrscher auch deshalb ein Interesse daran hatten die christlichen Minderheiten nicht ins Lager des jeweiligen Gegners zu treiben.
Sorge um Pilger und heilige Stätten war eine gute "offizielle" Begründung die man propagieren konnte. Unter Betrachtung der tatsächlichen Situation zur Zeit des ersten Kreuzzugaufrufes ist diese Sorge aber nicht als tatsächlicher Hauptgrund vor den anderen genannten Faktoren zu werten.


RE: Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Hyperactive Cloud - 07.07.2016, 09:21

Ich finde es mehr als Sinnlos wenn man angeblich im Namen Gottes andere Menschen tötet. Es heißt ja nicht umsonst "du sollst nicht töten". Außerdem sind dass in meinen Augen keine richtigen Gläubige welche sowas tun. Weder beim IS noch bei Katholiken oder sonst wem.


RE: Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Whitey - 08.07.2016, 15:23

(07.07.2016)Hyperactive Cloud schrieb:  Ich finde es mehr als Sinnlos wenn man angeblich im Namen Gottes andere Menschen tötet. Es heißt ja nicht umsonst "du sollst nicht töten". Außerdem sind dass in meinen Augen keine richtigen Gläubige welche sowas tun. Weder beim IS noch bei Katholiken oder sonst wem.

Diverse Religionen sagen aber auch ganz andere Sachen. Natürlich ist dieses ganze Religionsgehabe kompletter Unsinn, aber es dient eben gut dazu, die fanatische Masse zu mobilisieren. Sei das nun um Jerusalem zu erobern oder das christliche Abendland vor der Geißel der Minarette zu schützen. Meistens stehen dahinter aber ganz weltliche politische Interessen.

Ich bin aber auch dagegen, diesen Leuten einfach ihre Religion abzusprechen. Der IS sind richtige Gläubige. Und das ist das Problem. Die legen ihre Religion natürlich sehr martialisch aus, aber nur weil sie so gemacht ist, dass man sie so auslegen kann. Das gilt für alle anderen Religionen natürlich genauso. Natürlich sind das sicherlich keine netten Menschen und haben ein riesiges Gewaltpotential, aber die Religion spielt dennoch eine Rolle und ich würde mir wünschen, dass die Mehrheit der Leute anfängt, sie als das Problem zu sehen, das sie ist.

Vor allem eben, wenn Religion politisch wird, was sie eigentlich niemals werden sollte, aber leider immernoch ist, auch im angeblich modernen Zeitalter von 2016. Ich erinnere nochmal daran, dass wir in Deutschland immernoch Homosexuelle benachteiligen und zwar aus religiösen Gründen.


RE: Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Diego - 08.07.2016, 19:17

Ein Kreuzzug ist mMn Ketzerei, Häresie, um hübsch populistische Begriffe zu verwenden. Das neue Testament gibt dafür keine Grundlage und als Christ sollte man sich schon an Christi Wort ausrichten.
Tatsächlich lässt sich aus den Lehren Jesu Christi eher das Motto der platonischen Ethik "Es ist besser Unrecht zu Leiden, als Unrecht zu tun." ableiten.

Für andere Religionen mag anderers gelten, Koran und auch die Tora sind wirklich blutrünstig, doch nicht so das neue Testament der Bibel.


RE: Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Jojodaisuke - 12.07.2016, 07:18

Ich, als überzeugter Atheist, sehe in Religion nur einen Sinn und Zweck. Religion gibt den Menschen Hoffnung. Das funktionierte bei dem schwarzen Tod, sämtlichen Kriegen und anderen, vielleicht persönlichen Katastrophen. Ein gutes Beispiel sind schwere Krankheiten. Egal ob an sich selber, oder an der Familie, die Religion gibt einem Hoffnung und lässt einen Menschen länger durchhalten.


RE: Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Chase - 12.07.2016, 07:50

(12.07.2016)Jojodaisuke schrieb:  Ich, als überzeugter Atheist, sehe in Religion nur einen Sinn und Zweck. Religion gibt den Menschen Hoffnung. Das funktionierte bei dem schwarzen Tod, sämtlichen Kriegen und anderen, vielleicht persönlichen Katastrophen. Ein gutes Beispiel sind schwere Krankheiten. Egal ob an sich selber, oder an der Familie, die Religion gibt einem Hoffnung und lässt einen Menschen länger durchhalten.

Thema des Threads sind eigentlich die Christlichen Kreuzzüge. Nicht warum Menschen glauben.


RE: Kreuzzüge - Töten im Namen des Herrn - Jojodaisuke - 12.07.2016, 07:58

(12.07.2016)Chase schrieb:  
(12.07.2016)Jojodaisuke schrieb:  Ich, als überzeugter Atheist, sehe in Religion nur einen Sinn und Zweck. Religion gibt den Menschen Hoffnung. Das funktionierte bei dem schwarzen Tod, sämtlichen Kriegen und anderen, vielleicht persönlichen Katastrophen. Ein gutes Beispiel sind schwere Krankheiten. Egal ob an sich selber, oder an der Familie, die Religion gibt einem Hoffnung und lässt einen Menschen länger durchhalten.

Thema des Threads sind eigentlich die Christlichen Kreuzzüge. Nicht warum Menschen glauben.

Oh das tut mir leid. Habe ich falsch interpretiert.