Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? (/showthread.php?tid=1657) |
RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - InvaderPsi - 13.06.2012, 23:35 Ich sehe das wie Voodooslove. Zum Thema Unsterblichkeit habe ich mich in einem anderen Thread zwar schon geäußert, aber dann eben nochmal kurz hier: Ich kann auch nicht verstehen, dass manche das anstreben. Das Argument "Privatinsel", etc. zählt da für mich überhaupt nicht, da ich so einen Luxus gar nicht will. (Und wenn es jeder hat, was ist daran überhaupt noch Luxus? Ist doch widerlich, Meere voller Inseln die allesamt irgendjemandem gehören...) Es wäre an einem solchen Leben einfach nichts besonderes mehr. Man würde nichts mehr daraus machen, nurnoch in den Tag hinein leben und alles ewig aufschieben - eben, weil man nicht mehr das Gefühl hätte, etwas aus den Jahren machen zu "müssen", die man hat. Denn was man unendlich hat, das verliert für einen an Wert und Besonderheit. Schrecklicher Gedanke... Generell widert es mich an, dass manche sich mit natürlichen Gegebenheiten nicht zufrieden geben können. Natürlich ist es eben, dass man mit dem Körper lebt und auch stirbt, mit dem man geboren wurde. Wie kann man sich denn wünschen, seine eigenen Körperteile abzutrennen, um sie durch maschinelle zu ersetzen? Das ist nur noch krank und entbehrt jeglicher Vernunft. Sorry, aber ist so. In so einer Welt möchte ich nicht leben, die aus halben Maschinen besteht. Wir sind Menschen und keine Roboter... Klar, wenn Behinderte oder allgemein körperlich eingeschränkte Personen durch diese Erfindungen (Prothesen, etc.) an Lebensqualität gewinnen, bzw. manche Maschinen sogar Leben retten können (z.B. Herzschrittmacher), ist das eine tolle Sache und ich bin dankbar dafür, dass es das alles gibt. Aber dabei sollte es auch bleiben und nicht "auf Wunsch Körperteile ersetzen"... Wo sind wir denn, in einem Science Fiction-Film? Schlimm genug, dass es Schönheits-OPs gibt (damit meine ich jene, die wirklich nicht notwendig sind - manche Fälle kann ich verstehen und diese meine ich damit nicht - beispielsweise Brustimplantate nach dem Brustkrebs; Entstellungen durch Unfälle und ähnliches), soetwas kann ich schon nicht nachvollziehen, aber genanntes Ersetzen von Körperteilen auf eigenen Wunsch ist nochmal ein Wahnsinn für sich. Oo Man sollte, bei aller Liebe zu technischen Hilfsmitteln, Unterhaltung wie Fernsehen, etc. und all den Dingen, die das Leben erleichtern, nicht den Sinn für die Realität verlieren. So weit kommt es noch, dass alles simuliert wird und nichts echtes mehr existiert. Aber hey, wer soetwas gut findet, kann sich in ein paar Jahren bestimmt in 'ne kleine Kapsel legen und in eine Art Koma legen lassen, um ein komplett simuliertes Leben zu "leben", während der eigene Körper da vor sich hin gammelt. Wem es gefällt, der kann das gerne machen - aber bitte ohne mich. Ich möchte mir doch gerne ein bisschen Normalität bewahren - meinen eigenen Körper behalten, mit meinen echten Körperteilen empfinden, mit denen ich auch geboren wurde (auch wenn ich damit keine Hyperkräfte habe, lol) und in einer echten Welt leben - mit Natur und allem was dazu gehört. Irgendwo hört es auch auf, trotz all der Faszination, die Technik so mit sich bringt... RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - Sheogorath - 14.06.2012, 00:42 (13.06.2012)InvaderPsi schrieb: Ich kann auch nicht verstehen, dass manche das anstreben. Das Argument "Privatinsel", etc. zählt da für mich überhaupt nicht, da ich so einen Luxus gar nicht will. (Und wenn es jeder hat, was ist daran überhaupt noch Luxus? Ist doch widerlich, Meere voller Inseln die allesamt irgendjemandem gehören...)meh. war evtl ein schlechter Vergleich. Ich meinte halt: man kann sich viel größere Ziele setzen, wenn man mehr Zeit hat. Zitat:Es wäre an einem solchen Leben einfach nichts besonderes mehr. Man würde nichts mehr daraus machen, nurnoch in den Tag hinein leben und alles ewig aufschieben - eben, weil man nicht mehr das Gefühl hätte, etwas aus den Jahren machen zu "müssen", die man hat. Denn was man unendlich hat, das verliert für einen an Wert und Besonderheit. Schrecklicher Gedanke...Vielleicht ist das der Unterschied zwischen uns beiden. Ich habe kein Gefühl, irgendwas "aus den Jahren machen zu müssen". Hm, eigentlich lebe ich jetzt schon in den Tag hinein BTW: ich bin mir nicht 100%ig sicher, ob ich tatsächlich ewig leben will. Aber Transhumanismus ist für mich eine Utopie, also gehe ich hier gerade vom Optimalfall aus. Zitat:Generell widert es mich an, dass manche sich mit natürlichen Gegebenheiten nicht zufrieden geben können. Natürlich ist es eben, dass man mit dem Körper lebt und auch stirbt, mit dem man geboren wurde. Wie kann man sich denn wünschen, seine eigenen Körperteile abzutrennen, um sie durch maschinelle zu ersetzen? Das ist nur noch krank und entbehrt jeglicher Vernunft. Sorry, aber ist so. In so einer Welt möchte ich nicht leben, die aus halben Maschinen besteht. Wir sind Menschen und keine Roboter...Nein es ist nicht "so". Das ist deine (100% subjektive) Meinung. Und ich bin (im Optimalfall) nicht gewillt, einfach zu sterben, nur weil es halt "natürlich" ist. Und zumindest ich würde mir nichts grundlos austauschen lassen. Wenn während meiner Lebenszeit Mind Uploading und künstliche Ersatzkörper erfunden werden, werde ich erst dann davon Gebrauch machen, wenn mein ursprünglicher Körper nicht mehr benutzbar ist. Never touch a running system! Zitat:Wo sind wir denn, in einem Science Fiction-Film?Du sagst es als wäre es was schlechtes Zitat:Schlimm genug, dass es Schönheits-OPs gibt (damit meine ich jene, die wirklich nicht notwendig sind - manche Fälle kann ich verstehen und diese meine ich damit nicht - beispielsweise Brustimplantate nach dem Brustkrebs; Entstellungen durch Unfälle und ähnliches), soetwas kann ich schon nicht nachvollziehen, aber genanntes Ersetzen von Körperteilen auf eigenen Wunsch ist nochmal ein Wahnsinn für sich. OoBei "Schönheits"-OPs muss ich dir sogar zustimmen. Aber gut, ich habe auch schon Probleme mit Solariumbenutzern. Und wie gesagt: ich würde mir nichts funktionierendes ersetzen, aber falls auf Einmal die Möglichkeit bestehen sollte, zu entscheiden, wie mein nächster Körper aussehen soll, da würde ich mir definitv diverse Extras wünschen. Nen Greifschwanz zB Hm, sowas ist ja kein "ersetzen" im eigentlichem Sinne, sondern ein "hinzufügen". Gilt es immer noch als todesböse satanisch und gegen die Natur? XD Zitat:Man sollte, bei aller Liebe zu technischen Hilfsmitteln, Unterhaltung wie Fernsehen, etc. und all den Dingen, die das Leben erleichtern, nicht den Sinn für die Realität verlieren. So weit kommt es noch, dass alles simuliert wird und nichts echtes mehr existiert. Aber hey, wer soetwas gut findet, kann sich in ein paar Jahren bestimmt in 'ne kleine Kapsel legen und in eine Art Koma legen lassen, um ein komplett simuliertes Leben zu "leben", während der eigene Körper da vor sich hin gammelt. Wem es gefällt, der kann das gerne machen - aber bitte ohne mich. Ich möchte mir doch gerne ein bisschen Normalität bewahren - meinen eigenen Körper behalten, mit meinen echten Körperteilen empfinden, mit denen ich auch geboren wurde (auch wenn ich damit keine Hyperkräfte habe, lol) und in einer echten Welt leben - mit Natur und allem was dazu gehört. Irgendwo hört es auch auf, trotz all der Faszination, die Technik so mit sich bringt...Was hat denn diese Realität jemals für mich getan? egal. "nichts mehr existiert"? srsly? das wäre in der tat ne sehr radikale Form von Realitätsflucht XD Aber mhh. Wenns schlussendlich doch stärker richtung Cyberpunk wird und schlussendlich eh alles scheiße ist, warum denn nicht? Im nicht-so-ganz optimalen Fall würde ich's machen. Ansonsten erwähnte ich ja bereits, wo sowas nützlich wäre. RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - InvaderPsi - 14.06.2012, 01:16 (14.06.2012)Sheogorath schrieb: Vielleicht ist das der Unterschied zwischen uns beiden. Ich habe kein Gefühl, irgendwas "aus den Jahren machen zu müssen". Hm, eigentlich lebe ich jetzt schon in den Tag hinein Okay. Das ist schade, aber jedem das Seine. Ich für meinen Teil möchte einfach nicht später alt und grau da sitzen (oder bewegungsunfähig liegen, je nachdem...) und an all das denken müssen, was ich doch so gerne getan hätte aber niemals getan habe. Im Nachhinein das Gefühl zu haben, Dinge verpasst zu haben, die man dann nie mehr nachholen kann, muss schrecklich sein. Daher sind diese Jahre eben so wertvoll - irgendwann hat man die Gelegenheit nicht mehr und dann war's das. Aber eben das macht die Zeit, die einem gegeben ist, so wertvoll - dass man nunmal nicht unendlich davon hat. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass das Leben, welches man im Bewusstsein, dass man unendlich lange existiert, führen würde, kein besonders aufregendes oder schönes sein würde. Denn man wüsste die Tatsache, ewig Zeit zu haben, wahrscheinlich nicht zu schätzen. (Generell würde der ganze Kreislauf des Lebens dann irgendwie aus den Bahnen geraten. Wozu sollte man noch Nachwuchs bekommen, wenn eh niemand stirbt? Und alle Folgen, die aus solchen Gedankengängen resultieren.) Zitat:Nein es ist nicht "so". Das ist deine (100% subjektive) Meinung. Natürlich ist es krank, wenn man von dem ausgeht, was normal ist. Alles, was nicht normal ist, bezeichnet man schließlich als abartig. (In manchen Fällen halte ich das nicht für angebracht - beispielsweise Homosexualität; in anderen wiederum muss ich sagen, dass ab einem gewissen "Grad" der Abnormalität der Rahmen einfach gesprengt wird. Und das ist für mich so ein Fall. Schließlich wäre davon das gesamte Weltbild und die Art, wie wir leben, betroffen. Somit fällt das nicht unter "das kann jeder für sich selbst entscheiden", da die gesamte Menschheit sich durch solche Gegebenheiten verändern würde. Da ich davon auch betroffen bin - und ebenfalls viele andere, die soetwas sicherlich nicht nur >nicht befürworten< würden, sondern eindeutig verhindern wollen würden, kann ich es somit schon als krank und unvernünftig bezeichnen. Esseidenn, die Mehrheit wäre tatsächlich DAFÜR, die Menschheit gegen Cyborgs "auszutauschen" - dann wäre ein solches Leben wohl leider "Normalität". Ist heutzutage glücklicherweise aber nicht so und ich gehe eben von dem aus, was ich ursprünglich kenne und womit ich aufgewachsen bin.) Zitat: Und ich bin (im Optimalfall) nicht gewillt, einfach zu sterben, nur weil es halt "natürlich" ist. Gut, okay, Unsterblichkeit halt. Möchte mich jetzt in dem Thread hier nicht mehr groß dazu einlassen. Wenn du dir ein ewiges Leben wünschst - okay, deine Sache. Sehr schön, es beruhigt mich ein bisschen, dass du das nicht tun würdest. Allerdings würden es einige Menschen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tatsächlich freiwillig tun - was mich eben erschreckt. Denn natürlich würden diejenigen dann über weitaus größere körperliche Kräfte verfügen und dies würde zur Folge haben, dass immer mehr Menschen sich diesem grausigen Trend anschließen und sich eben - wie ich sagte - die komplette Menschheit irgendwann zu Cyborgs "verwandelt". Möglicherweise wird es, wenn es ersteinmal eingeführt wurde, dann auch zur Pflicht - man wäre ja eine bessere Arbeitskraft und was weiß ich nicht alles. Möchte mir das eigentlich auch gar nicht so ausmalen. Schauderhaft. Zitat:Du sagst es als wäre es was schlechtes Ist es für mich in dem Sinne auch. Wie erwähnt - nichts gegen Fortschritt und Hilfsmittel. Aber bitte, kein Leben wie in einem Videospiel. Zitat:Bei "Schönheits"-OPs muss ich dir sogar zustimmen. Aber gut, ich habe auch schon Probleme mit Solariumbenutzern. Dann haben wir da ja sogar mal gleiche Ansichten, was Schönheits-OPs und Solarien betrifft. Nette Sache. xD Und freut mich halt immernoch, dass du's nicht würdest, aber die Menschheit würde sich allein durch die Möglichkeit eben verändern. (Falls das nun kein Witz ist, worüber ich mir gerade nicht sicher bin ) Was heißt denn, "nächster Körper"? Wenn tatsächlich komplett künstliche Körper zum Standard werden, oder im nächsten Leben, oder wie? ^^ Gegen die Natur wäre alles, was den normalen menschlichen Körper verändert, wenn es nicht gerade um Prothesen geht, die man wirklich braucht. So ist eben meine Ansicht und Definition. Todesböse und satanistisch nenne ich die ganze Schose ja nichteinmal direkt, aber ich finde eben den Gedanken an so eine künstliche Welt, regiert von Halb-Robotern, die jegliche Verbindung zur Realität und ursprünglichen Welt verloren haben, einfach mehr als höchst unangenehm. Ich sehe das als Bedrohung für mein eigenes Wohl, weil ich in so einer Welt nicht leben möchte und sie mir durch derartige Umstände aufoktroyiert werden würde. RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - Sheogorath - 14.06.2012, 02:06 (14.06.2012)InvaderPsi schrieb: Natürlich ist es krank, wenn man von dem ausgeht, was normal ist. Alles, was nicht normal ist, bezeichnet man schließlich als abartig. (In manchen Fällen halte ich das nicht für angebracht - beispielsweise Homosexualität; in anderen wiederum muss ich sagen, dass ab einem gewissen Rahmen der Abnormalität der Rahmen einfach gesprengt wird. Und das ist für mich so ein Fall. Schließlich wäre davon das gesamte Weltbild und die Art, wie wir leben, betroffen. Somit fällt das nicht unter "das kann jeder für sich selbst entscheiden", da die gesamte Menschheit sich durch solche Gegebenheiten verändern würde. Da ich davon auch betroffen bin - und ebenfalls viele andere, die soetwas sicherlich nicht nur >nicht befürworten< würden, sondern eindeutig verhindern wollen würden, kann ich es somit schon als krank und unvernünftig bezeichnen. Esseidenn, die Mehrheit wäre tatsächlich DAFÜR, die Menschheit gegen Cyborgs "auszutauschen" - dann wäre ein solches Leben wohl leider "Normalität". Ist heutzutage glücklicherweise aber nicht so und ich gehe eben von dem aus, was ich ursprünglich kenne und womit ich aufgewachsen bin.)Du bist ziemlich konservativ. Denn die Sache ist: was heute "normal" ist, kann morgen schon wieder in einen Topf mit Hexenverbrennung geworfen werden. Ich verstehe generell nicht, was an der aktuellen Normalität schützenswert sein soll. Aber ich betrachte mich auch als "nicht normal". Auch: vielleicht sehen wir uns ja in einigen Jahrzehnten wieder. Auf verschiedenen Seiten der Barrikaden Zitat:Gut, okay, Unsterblichkeit halt. Möchte mich jetzt in dem Thread hier nicht mehr groß dazu einlassen. Wenn du dir ein ewiges Leben wünschst - okay, deine Sache.Ich denke nicht. Zumindest sehe ich nicht viel Sinn darin. Körperliche Arbeit wird heute schon immer mehr und mehr von Maschinen erledigt. Aber auch wenn sowas nötig sein sollte, habe ich einen Gegenvorschlag: du legst dich hin, steckst dir ein Kabel in die Datenbuchse bzw setzt den Elektrodenhelm auf, schließt deine Augen, und machst die Kameraaugen eines superstarken Arbeitsroboters auf, der neben dir liegt. Wenn du fertig bist, trennst du die Verbindung, und bist wieder zurück in deinem Körper. Das könntest du sogar von zuhause aus übers Internet machen. Und als netten Nebeneffekt kannst du nicht mehr an einem Arbeitsunfall sterben, denn dann ist bloß der Roboter hin. Zitat:Ist es für mich in dem Sinne auch. Wie erwähnt - nichts gegen Fortschritt und Hilfsmittel. Aber bitte, kein Leben wie in einem Videospiel.Dann spielst du die falschen Spiele Zitat:Was heißt denn, "nächster Körper"? Wenn tatsächlich komplett künstliche Körper zum Standard werden, oder im nächsten Leben, oder wie? ^^ Gegen die Natur wäre alles, was den normalen menschlichen Körper verändert, wenn es nicht gerade um Prothesen geht, die man wirklich braucht. So ist eben meine Ansicht und Definition.Nun, ich gehe davon aus, dass es ziemlich unmöglich ist, einen menschlichen Körper wirklich lange in einem halbwegs guten Zustand zu halten. Ich denke es wäre einfacher, wenn man sozusagen "umzieht", sobald man (mal wieder) gealtert ist. So ein neuer Körper wäre vermutlich teilweise biologisch, weil ein reiner Roboterkörper vermutlich etwa so häufig kaputtgehen und so lange halten würde wie ein durchschnittlicher PKW oder Computer, außerdem wäre das sicher auch "bequemer". Ganz biologisch wird aber auch nicht gehen, denn selbst ohne der ethischen Probleme wäre es einfach nicht praktikabel, einen menschlichen Klon ~20 jahre lang reifen zu lassen. Man müsste vermutlich verschiedene Gewebearten unabhängig vom Rest in der richtigen Form wachsen lassen, oder sich was komplett neues überlegen. Nanoroboter zB, die sich so ähnlich verhalten wie lebende Zellen, anstatt echte zu benutzen. Und ich denke auch hier nicht, dass es irgendwem aufgezwungen wird. Eher wirds so enden, dass man ~60 jahre lang sparen muss, damit man sich den nächsten Körper leisten kann, falls man weiterleben will... Was ist eine "künstliche Welt" in diesem Zusammenhang? Oder anders gefragt: was ist an der aktuellen Lebensweise des Menschen nicht "künstlich"? Was ist die "ursprüngliche Welt"? Und ich habe nichts gegen Halbroboter. Aber ich ahne es schon: sie werden's nicht einfach haben, sobald es sie gibt... RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - InvaderPsi - 14.06.2012, 02:23 (14.06.2012)Sheogorath schrieb: Du bist ziemlich konservativ. Denn die Sache ist: was heute "normal" ist, kann morgen schon wieder in einen Topf mit Hexenverbrennung geworfen werden. Ich weiß, dass die Definition von "normal" sich stetig ändert. Ich wollte damit nur sagen, dass ich es unter diesem Gesichtspunkt nach heutiger Sicht als "krank" bezeichnen kann. Zitat:Ich denke nicht. Zumindest sehe ich nicht viel Sinn darin. Körperliche Arbeit wird heute schon immer mehr und mehr von Maschinen erledigt. Aber auch wenn sowas nötig sein sollte, habe ich einen Gegenvorschlag: du legst dich hin, steckst dir ein Kabel in die Datenbuchse bzw setzt den Elektrodenhelm auf, schließt deine Augen, und machst die Kameraaugen eines superstarken Arbeitsroboters auf, der neben dir liegt. Wenn du fertig bist, trennst du die Verbindung, und bist wieder zurück in deinem Körper. Das könntest du sogar von zuhause aus übers Internet machen. Und als netten Nebeneffekt kannst du nicht mehr an einem Arbeitsunfall sterben, denn dann ist bloß der Roboter hin. Okay, das wäre ein Kompromiss. (Wobei mir der Gedanke daran immernoch nicht gefällt, mein Bewusstsein in einen anderen Körper zu "verlagern"). Eigentlich habe ich den Punkt mit den Arbeitgebern nur deshalb erwähnt, weil ich verdeutlichen wollte, dass die Gesellschaft einem früher oder später sowieso keine andere Wahl lassen würde, als diesem Trend eben auch zu folgen, weil er körperlich eben recht viele Vorteile bringen würde. Somit würde ein Großteil der Menschheit schnell seine Körperteile "austauschen", wenn dies ersteinmal möglich ist. Zitat:Nun, ich gehe davon aus, dass es ziemlich unmöglich ist, einen menschlichen Körper wirklich lange in einem halbwegs guten Zustand zu halten. Ich denke es wäre einfacher, wenn man sozusagen "umzieht" [...] Okay, langsam steigen wir scheinbar wirklich ein bisschen auf die Thematik der Unsterblichkeit um. Ob diese sofort mit der "Technisierung des Körpers" einhergehen würde, ist dann die Frage. Aber da ich sowieso, wie du weißt, keine Befürworterin der Unsterblichkeit bin, erübrigt sich das für mich so ziemlich. Zitat:Was ist eine "künstliche Welt" in diesem Zusammenhang? Oder anders gefragt: was ist an der aktuellen Lebensweise des Menschen nicht "künstlich"? Was ist die "ursprüngliche Welt"? Nunja, künstliche Welt eben, weil du ja ansprachst, dass man eben alles simulieren kann und eine Simulation, wenn sie denn "gut" ist, gar nicht so schlecht sei. Das sehe ich eben kritisch, weil ich das ethisch nicht für vertretbar halte. Ich finde, man sollte sich nicht einfach eine eigene Welt zusammenbasteln, nur, weil man vielleicht über die technischen Mittel verfügt. Ich möchte eben schon noch in der Welt leben, in der ich geboren wurde. Sicherlich ändert diese sich durch technischen Fortschritt und so weiter, aber was du ansprachst, hörte sich für mich eben nach einer komplett künstlich kreierten Welt an. Und der Gedanke passt mir eben nicht. RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - Erkenbrand - 17.06.2012, 17:33 Technokratische Utopie. Aber wer weiß schon, was noch kommt. Transhumanismus nützt aber rein gar nichts, wenn der Mensch sich nicht ethisch weiterentwickelt. Und da sehe ich im Moment schwarz. Die ehemalige Hochburg der Zivilisation, die westliche kulture Hemisphäre ist im Niedergang und die Chinesen und anderen Aufstreber ohne jede Moral. Wie einst Europas Großmächte eben. DEr Kreis schließt sich. RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - Tobiasu - 17.06.2012, 20:38 Also m.E. nach ist die werdung zum Übermenschen, wenn man mit nietzsches Worten sprechen will, eher ein innerer Vorgang. So etwas mit Gentechnik etc. bewirken zu wollen beinhaltet mehr gefahren, als Vorteile. Das man mit derartigem durchaus sehr viel gutes bewirken kan, steht außer Frage. Doch das problem ist hier eher, das es schwer ist hier die Grenze zu finden, fängt man erst mit so etwas an. Zudem wird so etwas nur weiter zu sozialen Ungerechtigkeiten führen. Wer kann sich sowas leisten? Bezahlen dann die nicht gentechnisch behandelten Kinder demnächst viel höhere Beiträge in Bezug auf Krankenkassen? Zumal größere kognitive Fähigkeiten nicht unbedinkt zu Gutem führen muss. RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - lordhasen - 24.06.2012, 19:18 Naja sozialen Ungerechtigkeiten gibt es leider heute noch . Und sie wird schlimmer . Aber ich sehe Transhumanismus vor allem als lösung der Sozialen frage . Denn in einer Welt wo die meisten (körperlichen-) arbeiten von Maschienen erledigt werden und der Tod nicht mehr existiert würde man vermutlich ein allgemeines Grundeinkommen einführen . Die welt würde zwar nicht perfekt werden vor allem Neo-Ludditen terroristen würden ein Problem darstellen . Es könnte sogar ein Weltkrieg geben wobei man vorher wohl reservate ähnlich wie bei den Eingeborenen von Amerika auf machen würde wo diese Menschen leben könnten ohne diese technologien . RE: Was ist eure Meinung zum Transhumanismus? - Space Warrior - 30.07.2013, 12:23 Sorry für das Ausgraben eines so alten Threads (Reanimation, haha). Ich bin absoluter Befürworter des Transhumanismus, samt Biotechnik, Genmanipulation, Eugenik, Informationstechnologie und so weiter und so fort. Wenn es das gäbe, würde ich mich auch umbauen lassen. Klar liegen darin viele Risiken, aber das wird schon klappen. Wer es nicht möchte oder damit nicht umgehen kann, muss nicht umgewandelt und verändert werden. Da alle in die Welt aus Transhumanismus und Hochtechnologie hineingeboren (gezüchtet?) werden, kennen sie es nicht anders und wem es nicht gefällt, der hat eben gelitten (oder könnt ihr es der heutigen Industrie und Zivilisation ankreiden, das Leben von Menschen mit Chemikalienunverträglichkeit zu erschweren?). Die Menschen können sich in viele mögliche Formen umbauen und züchten lassen und ganz neue Spezies könnten kreiiert werden. Ich hätte nichts dagegen, das wäre das Utopia. Klar, viele nennen das per se "krank", "gestört", "pervers" gar "unnatürlich". Damit haben sie zum Teile absolut Recht, es ist gut möglich, dass so ein "Experiment" massiv nach hinten losgeht und die Welt vernichtet. Auch extreme Abnormitäten und Verbrechen gegen die Menschheit und das Universum wären möglich, natürlich müssen alle Transhumanismusvorgänge scharf kontrolliert werden, dass kann die neue transhumanistisch optimierte Regierung tun.Wie gesagt, halte ich das "Dystopie-Cyperpunkt-Szenario" oder einen Weltuntergang aber für sehr unwahrscheinlich, außerdem ist die Welt eh nicht so toll, also der Versuch wäre es wert. By the way, es gibt bereits Strömungen in diese Richtung. Hybriden aus diversen Tierarten, auch Menschen, werden bereits in Geheimen Labors gezüchtet. Äh... lasst euch nicht davon beirren, dass es im verlinkten Artikel als "krank" und "bösartig" bezeichnet wird. Im Jahr 2045 soll es bereits "virtuelle Realität" geben. Bevor ich es vergesse, es gibt verschiedene "Bereiche" davon, hauptsächlich Biologie und Kybernetik. Ich wünsche mir sehr biologische Fortschritte wie Gentechnik, solche Metallteile wären dann doch ein wenig... eklig? Außerdem würde man mit lauter lebenswichtigen mechanischen Teilen doch etwas "versklavt durch Technik" sein, was mir sehr Unbehagen bereitet. Sind manche auch heute schon durch sowas wie Herzschrittmacher, bei sowas würde ich auch lieber sterben als es mir einsetzen zu lassen. Aber gegen Biotechnik gibt es nichts einzuwenden, um sich verbesserte, schönere Körper bauen zu lassen. Summa sumarum: Transhumanismus ist schön, praktisch, harmonisch, fortschrittsbringend und cool. Fehlen nur noch transluminalschnelle Raumschiffe, neue Planeten und Außerirdische und alles wäre perfekt. Die Zukunft kann kommen, Antanica |