Ich will ein Lied euch singen!
Mein Held ist eigner Art:
Ein Mod vor allen Dingen
Mit Hammer, fair und hart,
Trägt stattlich weiße Westen
Und bannt die Trolls im Nu –
Ihr merkt, es gilt dem Besten,
Dem alten Sparkle Blue.

Dem Forum dient er ehrlich
Seit Jahren Tag wie Nacht,
Und wird es auch gefährlich:
Blue Sparkle hält die Wacht.
Er thront auf seinem Posten,
Das sagt ihm seine Pflicht,
Und graut der Tag im Osten,
Den Admin graut es nicht.

Es zieren seine Züge
Ein Lächeln hier und da,
Er freut sich zur Genüge
Und hält sich wunderbar.
Den Freunden ist er gänzlich
Ein Hafen und ein Hort,
Er weiß: ist es mal brenzlig,
Reicht oft ein weises Wort.

Gezeter kann er schlichten,
Hilft gern von dort bis hier.
Doch manchmal heißt es: richten!
Dann kommt er auch zu dir.
Er jagt dich wie ein Tiger,
Den Hammer in der Hand –
Wähnst du dich noch als Sieger,
Hat er dich schon gebannt.

Ich weiß, es muss erst währen,
Ich wünsch ihm alles Glück,
Es kann an einem zehren
Und mancher tritt zurück.
Geht er noch, ist's ein Jammer,
Wir brauchen diesen Mann:
Ich halt es mit dem Hammer,
Wenn solch ein Admin dran!

Ein brütend heißer Tag erwartete die junge Stute auf den Feldern. Den ganzen Sommer über würde sie hier arbeiten und bereits nach wenigen Tagen bereute sie ihre Wahl. Sie hätte auch wie die vielen anderen Studenten einen normalen Ferienjob annehmen können, doch ihre Eltern hatten darauf bestanden, dass sie etwas landwirtschaftliches machte. Mit leicht verärgerter Schnute, band sich die junge Bavaria ihre blau-weiß karierte Arbeitsschürze um, richtete die Schleife in ihrem Haar und verließ das Haus.

Heute würde es so richtig losgehen hatte man ihr gesagt. Sie war schon ein paar Tage länger hier doch die anderen Erntehelfer würden erst heute kommen. Die Sonne brannte gnadenlos auf ihre Mähne und schon bevor die Arbeit überhaupt begann, lief ihr der Schweiß in dicken Perlen von der Stirn. Der alte Jenkins wartete schon auf dem Feld.

"Ah, Fräulein Brezn, schön das Sie hier sind!", rief er sie gleich zu sich. Selbst nach mehren Tagen und obwohl er ein guter Freund ihrer Eltern war, ließ er einfach nicht davon ab, sie Fräulein zu nennen. Mit leicht erröteten Wangen lief sie zu dem alten Hengst.
"Die Erntehelfer verspäten sich etwas, wir müssen also schon einmal ohne sie anfangen", erklärte ihr der alte Hengst. Ein lautes Seufzen drang aus Bavarias Mund doch zum Glück entging es dem alten Jenkins aufgrund seiner latenten Schwerhörigkeit. Wie die Spargelernte genau ablief wusste sie bereits also nahm sie sich den bereitgestellten Korb und lief zum Ende des Feldes. Jenkins würde auf der anderen Seite anfangen.

Es dauerte nicht lange, da war die kleine Bavaria, vor allem aber ihre Schürze, bereits voller Dreck. Die Sonne war gnadenlos und Celestia schien sich ausgerechnet heute besonders viel Mühe zu geben. Der Schweiß lief ihr in Bächen hinab und so konzentrierte sie sich nur halbherzig auf die Ernte. Die Bewegung war immer die gleiche und war schnell so automatsich ausgeführt, dass sie kaum noch darüber nachdenken musste. Der erste Korb war schnell gefüllt und der zweite und dritte folgten sogleich. Beim vierten Korb war Bavaria in Gedanken schon längst nicht mehr auf dem Feld. Ihr Verstand schweifte in ihrer Fantasiewelt ab und so merkte sie den ersten Ruf gar nicht. Erst beim zweiten Mal riss er sie aus ihren Gedanken.

"Aua! Pass doch auf!", hörte sie eine Stimme, die eines Engels gleich an ihre Ohren drang. Geschockt sah sich Bavaria um. Niemand war auf dem Feld zu sehen. Der alte Jenkins war noch immer auf der anderen Seite des Feldes beschäftigt und viel zu weit weg, doch Bavaria war sich sicher, eine Stimme gehört zu haben.
"Hier unten!", hörte sie die gleiche Stimme ein weiteres Mal.

Etwas irritiert sah Bavaria auf das Feld hinab. Ihren Augen wollte sie nicht länger trauen, zeigten sie ihr doch Bilder, die ganz klar nicht möglich sein konnten. Inmitten der grünlichen Spitzen, die aus der Erde ragten, war eine dabei, die anders war. Ihre leuchtend blaue Farbe hob sie sichtlich von allen anderen ab. Vorsichtig begann sie mit ihrem Huf die Erde rund herum wegzugraben. Tatsächlich steckte vor ihr in der Erde ein blauer Spargel.

"Danke!", sprach das bläuliche Spargelgemüse sie an.
"Man bekommt ja kaum Luft unter all dieser Erde.

Bavaria war wie in Trance. Die himmlische blaue Farbe des Gemüses ergoss sich in ihre Augen und übertönte alles andere. Sie konnte spüren wie ihr Herz in einem Anflug von Wahnsinn dachte, es wäre im Körper eines Kolibris.

"Ich danke Euch, holde Maid, Blue Spargel ist mein Name, es ist mir eine Ehre meine Retterin kennenzulernen. Erlaubt mir die Frage, wie den Euer werter Name ist?", fragte sie das Stangengemüse und Bavaria war sprachlos. Nie zuvor hatte sie ein Gemüse gesehen, dass sie so beindruckt hatte. Seine längliche Form, seine schier makelose, glatte Oberfläche und die Spitze, die etwas dicker in ein leicht tieferes Blau mündete. Sie war hin und weg.

"Bav ... Bavaria, Bavaria Brezen", antwortete sie dem Gemüse stotternd und spürte wie bei diesen simplen Worten bereits ihre Wangen eröteten.

"Es ist mir eine Freude Euch kennenzulernen, Miss Brezn. Es ist lange her, dass ich ein Gesicht so schön wie das Eure erblicken durfte. Erlaubt mir Euch zu sagen, dass Euch die Schleife in Eurem Haar einfach vorzüglich steht", schmeichelte ihr das Spargelgewächs und Bavaria wandte sich leicht schüchtern von ihm ab.

Sie wusste nicht woran es lag, doch dieses Gemüse war anders. Seine Stimme war wie Ambrosia für ihre Ohren und seine Farbe war etwas, das sie ihren Augen niemals wieder vorenthalten wollte. Vorsichtig berührte sie mit ihren Huf seine Außenhaut. Ein wahrer Blitz durchzog sie, sandte ihr Herz in Höhen, die sie nie zu erreichen gedachte, und besiegelte den Entschluss, den sie schon lange getroffen hatte. Mit leicht geöffnetem Mund kam sie ihm näher.

"Oh, Miss Brezn!", hauchte der Spargel und errötete ganz leicht was seine Krone in ein leichtes Violett färbte.

"Oh, Blue", hauchte ihm Bavaria entgegen. Ihr Mund öffnete sich, kam ihm näher, bis nur noch ein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte. Ihr Herz schlug kräftiger denn je, drohte ihren Brustkorb vor lauter überschüssiger Kraft zu sprengen und auch der Spargel war sich sicher, dass dies der eine Moment war. Der eine magische Moment, in dem die Zeit ein Fremdwort und die Welt nicht von Belangen war. Nur noch Milimeter trennten ihre Lippen von den seinen und dann geschah es.

Sein Geschmack übertraf alles was sie sich je erträumt hatte. Sie kannte den Geschmack von Spargel doch er war anders. Einen Hauch von Heidelbeere dachte sie zun erkennen, während ihre Zunge das Gefühl weiter erkundete. Es ging viel zu schnell vorbei. Der Moment, eine Ewigkeit, die Zeit jedoch nur ein Augenblick. Kaum hatte es begonnen, war es auch schon wieder zu Ende. Auch wenn es sich wie tausend Jahre angefühlt hatte, jetzt wo es vorbei war, fühlte es sich wie nur eine Sekunde an. Etwas enttäuscht schluckte Bavaria. Der abgebissene Stängel steckte noch in der Erde und Stille legte sich über das Feld. Mit einem Huf ergriff sie ihn, riss ihn vollendes aus der Erde und mit einem Schulterzucken, biss sie ein zweites Mal davon ab. Den erdigen Rest warf sie hinter sich.

"Naja, ich hatte schon Bessere", kommentierte sie das Erlebnis, bevor sie sich wieder der Ernte widmete. Binnen Minuten war der Blaue Spargel vergessen und nur der leichte Nachgeschmack von Blaubeeren erinnerte an die seltsame Begegnung.