BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde (/showthread.php?tid=21340) |
RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - RipVanWinkle - 05.07.2017, 13:16 Zitat:Bringen tut ein BGE jedem was, die frage ist nur wie lange es finanzierbar ist.Das ist eigentlichder interessante Teil der Frage, würde ich annehmen. Voraussetzung wäre dass man den gesamten Cashflow in ein System bekommt, wo keine Engpässe und Entwertungen entstehen und die Ausgaben und Einnahmen halbwegs ausgeglichen sind. Oder man macht ne staatliche (oder internationale) Regulierung daraus, dass Geld dort wo Bedarf herrscht nachgedruckt werden kann ohne, dass dies den Kurs ändert. Im aktuellen System mit schwankenden Währungskursen, wo sich Geld teilweise selbst entwertet, und Cash Flow, der teilweise bei Reichen und Sparern ankommt, aber nie wieder ausgegeben wird, ist ein BGE glaube ich nicht dauerhaft machbar ohne, dass man iwrgendwann zwangsläufig in einer Weltwirtschaftskrise landet, weil die finanziellen Mittel einfach immer weniger werden. (ich geh btw. davon aus, dass das auch jetzt so ist, nur würde das BGE das vermutlich besiegeln) Aber ich hab zu wenig Ahnung von Wirtschaft um das wirklich beurteilen zu können. Denke aber dafür müsste man die Kontrolle über die Wirtschaft in die Hand nehmen und das einmal komplett von vorne bis hinten durchrechnen um zu sehen obs geht. Zitat:Zudem kommt noch dazu, das du meintest man könnte um Stress abzubauen sich eine 3/4 Stelle nehmen. Wo kommt die verlorene 1/4 Arbeitszeit her?a) Automatisierung b) 1 neuer Angestellter pro 3 mit kürzerer Arbeitszeit. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Laylilay - 05.07.2017, 13:22 Ich bin z.B. unheimlich gerne Physiotherapeutin, ich liebe den Beruf. Wenn ich dann aber sehe dass ich vermutlich mit 1.2-1.2 am Ende leben muss und das trotz Familienwunsch tut das schon weh. Ich habe bicht wenig Leute in Fachbereich die gesagt haben sie wollte eigentlich Pflege machen aber für das Geld unmöglich. Ich glaube daher tatsächlich ehr dass ein BGE die Situation entspannt als zu verschärfen. Und selbst wenn die Leute zu Weiterbildungen gehen, sollte man ihnen dass dann nicht ermöglichen, statt sie unglücklich in einem Job zu lassen? RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - MianArkin - 05.07.2017, 14:08 Es gibt bereits mehrere Finanzierungsmodelle, wovon einige sogar den Staatshaushalt nicht weiter belasten, als wie er momentan eh schon ist. So wäre eine 50% Steuer auf die meisten Produkte möglich, demgegenüber fallen dann sämmtliche Einkommenssteuern weg. Somit wird der Konsum besteuert, wohingegen die Preise für Wahren (solange sie in Deutschland Produziert wurden) nicht im Preis ansteigen, da die Produzenten durch die Wegnahme der Besteuerung für ihre Arbeiter (Lohnsteuer ezt.) stark verringerte Ausgaben hätten. Es gibt da wohl auch weitere Modelle, die bereits jetzt Refinanzierbar wären. Wenn es nur darum ginge das man geld bekommt, ohne dafür zu Arbeiten: Das System nennt sich im Moment Arbeitslosengeld 2, es existiert also bereits, und das nicht erst seit heute. Die meisten Hobbys benötigen ebenfalls Geld, das man für diese Ausgibt, somit wären auch Hobbyenthusiasten dazu gezwungen, trotz eines BGE Arbeiten zu gehen, um Genug Geld zu haben. Das BGE stellt ansich nur den Minimalsatz dar, wovon ein Mensch Leben kann. Bei manchen Texten hier erscheint es mir so als würde jeder Bürger Monatlich 5000€ überwiesen bekommen . RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - RipVanWinkle - 05.07.2017, 14:18 Zitat:Die meisten Hobbys benötigen ebenfalls Geld, das man für diese Ausgibt, somit wären auch Hobbyenthusiasten dazu gezwungen, trotz eines BGE Arbeiten zu gehen, um Genug Geld zu haben.Das ist selbstverständlich richtig, aber mir ging es da jetzt nur um en Beschäftigungsaspekt des Arbeitengehens, den du vorher angesprochen hattest. Dass es für manch einen dennoch nötig werden würde zu arbeiten, um sein Hobby zu finanzieren ist natürlich korrekt. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Dr.Wandschrank - 05.07.2017, 14:29 @RipVanWinkle Du meinst psychologische Gründe zu arbeiten. Das Gefühl etwas getan und geleistet zu haben ist recht erfühlend und wichtig. Einfach nur in den Tag hinein zu leben, ohne wirklich etwas tun zu müssen, kann anstrengender oder zermürbender sein, als zu arbeiten. Sehr viele Menschen brauchen Struktur und Routine und die hat man am besten durch eine Arbeit. Deshalb bin ich mir auch ziemlich sicher, dass die meisten auch wenn es ein BGE geben sollte, immer noch arbeiten werden. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Simaris - 05.07.2017, 14:56 Also ich könnte mit weniger Arbeit durchaus auch leben. Ich brauche keinen Großen Luxus, ich bin irgendwie mit sehr wenig zufrieden. (Internet, Essen, Schlafen, ab und zu mal Ausgehen) Der einzige wirkliche Luxus den ich habe ist mein PC, da investiere ich zwar selten, aber wenn, dann ordentlich. Gut, ich muss zugeben dass bei mir schon seit Jahren die Lebenserhaltungskosten sehr niedrig sind. - Kein Auto - Ich wohne in der Elterlichen Wohngemeinschaft (ich zahle Untermiete, aber vergleichsweise wenig (160 Eur. Warm für 24 Qm incl Mitnutzung von Haushalt) - Verpflegung ist größtenteils auch inklusive, wobei ich eben auch mal Sachen fürs Haus kaufe die nicht exklusiv für mich sind. Ich habe mal im Zuge eines Versuchs mich selbstständig zu machen meine monatlichen Fixkosten runtergerechnet und bin bei nichtmal 300 euro gelandet. Wen sich meine Situation nicht ändert würe ich ergo mit 300 Eur/Monat vollkommen auskommen und ein für mich glückliches Leben führen. Da einzige was mich momentan stört ist eben der Zeitmangel verursacht durch die Arbeit. Ich könnte mir schon vorstellen nicht mehr arbeiten zu gehen, aber dafür Geld vom Staat zu kassieren dass ich faul bin könnte ich moralisch nicht vertreten. So oder so würden meine Rücklagen noch einige Jahre halten, sodass ich sowieso nichts bekommen würde, bis die nicht vorher aufgebraucht sind. Würde ich mich entscheiden können, würe ich keine 40h woche sondern eine 16h Woche nehmen und halt dementsprechend linear weniger Geld bekommen. Das würde mir immer noch reichen, ich würde niemandem auf dem Säckel liegen und ich hätte die Zeit die ich zum genießen des Lebens bräuchte. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - RipVanWinkle - 05.07.2017, 15:08 @Dr. Wandschrank: Ich muss sagen, hier habe ich Verständnisprobleme, weil ich das für mich persönlich so schlichtweg nicht kenne. Aber sicher, dass so etwas nur eine Arbeit erzielen kann? Müsste dieses Erlebnis etwas geleistet zu haben nicht auch dirch "Fortschritte" bei was auch immer man tut zu erreichen sein? Zitat:Würde ich mich entscheiden können, würe ich keine 40h woche sondern eine 16h Woche nehmen und halt dementsprechend linear weniger Geld bekommen. Das würde mir immer noch reichen, ich würde niemandem auf dem Säckel liegen und ich hätte die Zeit die ich zum genießen des Lebens bräuchte.Mir geht es da nicht unähnlich, dass ich eine 40h Woche zu zeitraubend finde. Allgemein wäre es schön, wenn man selbst bestimmen könnte, wie viele Stunden man in der Woche zu arbeiten hat und dann halt entsprechend viel Geld mehr oder weniger bekommt, je nach dem wie lange man arbeitet. Zu blöd nur, dass das beim aktuellen System wie der Arbeitsmarkt funktioniert, leider nicht wirklich drin ist (aus für den Arbeitgeber verständlichen Gründen. Die wollen ja, dass die Arbeit auch getan wird und können sich kein totales Durcheinander bei den Längen der Arbeitszeiten leisten, weil sie ja auch irgendwie kalkulieren müssen, wie viele Stellen sie ausschreiben). Überlegungen wie man das ganze offener gestalten könnte, fände ich sehr interessant. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Dr.Wandschrank - 05.07.2017, 15:43 @Simaris Es kann aber natürlich auch sein, dass du erst merkst wie gut es dir tut zu arbeiten, wenn du nicht mehr so viel arbeitest. Vielleicht öden dich die Dinge die du gerne machst irgendwann nur noch an, weil du sie so oft machen kannst. Sie waren halt um so schöner, weil sie den Kontrast zu deiner Arbeit bildetet. Wenn dieser Kontrast nicht mehr besteht erscheinen sie vielleicht nicht mehr so spaßig und erfüllend. @RipVanWinkle Ich habe nicht geschrieben nur durch Arbeit, sondern am besten durch eine Arbeit. Eine Arbeit bring gleichzeitig Verpflichtung, Verantwortung und Routine. Natürlich kann man sich auch durch Leistungen und Fortschritte erfüllt fühle welche man in der Freizeit erbringt. Auch wenn er in der Geschichte, kein gutes Images erhalten hat, stimmt der Spruch: ''Arbeit macht frei'' schon irgendwie. Ich war schon auf beiden Seiten, auf der Seite mit zu viel Freizeit und auf der Seite mit zu wenig Freizeit und ich weiß ehrlich gesagt nicht welche schlimmer und schädlicher für mich war. Man kann sich auch durch viel Freizeit, gefangenen und beklemmt fühlen. Ich erwarte aber nicht, dass man versteht was ich meine. Das ist schon eine recht psychologische und von der Persönlichkeit abhängige Sache. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Simaris - 05.07.2017, 15:54 Ich habe erst seit Dezember wieder eine stelle, vorher habe ich knapp ein drevierteljahr "pause" gemacht nachdem ich im März 201 meinen alten job gekündigt hatte. Meine freie Zeit hatte ich sehr genossen und es ist mir nicht so langweilig geworden wie ich oder andere befürchtet haben. leider hat das ganze meine Mutter gesundheitlich mitgenommen dass sie es nicht verstehen kann dass man auch ohne Arbeit nicht sofort im Drogen oder kriminellen Sumpf von den Hartz4 Empfängern bis ans Lebensende landet Ich hätte mir keinen neuen Job so schnell gesucht wenn es nicht kurz davor gewesen wäre dass meine Mutter in die klapse kommt. Während der freien Zeit habe ich keinerlei Sozialleistungen beansprucht btw, obwohl ich auf ALG2 Anspruch hatte (nach meiner 3 monate Sperrzeit durch eigene Kündigung). RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - RipVanWinkle - 05.07.2017, 16:15 @Wandschrank: Ich denke auch, dass es dabei auf die Person ankommt (ich selbst habe es eigentlich noch nie geschafft zu viel Freizeit zu haben, solange ich einen Internetanschluss habe xD). Deswegen würde ich auch sagen für manche ist Arbeiten da die beste Lösung, für manche ist es eine Lösung und vermutlich für manche auch gar keine Lösung. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Dr.Wandschrank - 05.07.2017, 17:21 @RipVanWinkle Wo ich so darüber nachdenke kann, man das mit der Freizeit am besten mit Geld vergleichen. Man hat immer zu wenig und würde gerne mehr haben. Wenn man dann aber auf einmal reich wird und sofort beginnt im Saus und Braus zu leben, ist dies erst mal spaßig und schön aber nach einiger zeit verliert alles an Wert und man freut sich über nichts mehr. So ist es halt auch wenn man viel mehr Freizeit hat. Am Anfang ist es schön, sich so vielen Dingen endlich länger widmen zu können, doch nach und nach verlieren diese Dinge an Wert, weil man sich ihnen eben zu häufig widmen kann. Mit der Freizeit, ist es somit wie mit allen andern Dingen auch, man sollte sie reguliert und in Grenzen zu sich nehmen und nicht ausschöpfen. ''Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.'' Zitat von Paracelsus RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - RipVanWinkle - 05.07.2017, 17:52 Das kann natürlich sein. In dem Fall bin ich froh noch nie an den Punkt gekommen zu sein. RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Space Warrior - 17.08.2017, 20:01 Sehr sinnvoller Beruf: Sogar mit passendem Namen für unsere Seite... RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde - Rechen666 - 17.08.2017, 23:43 (17.08.2017)Space Warrior schrieb: Sehr sinnvoller Beruf:Ich denke nicht, dass das ein tatsächlicher Beruf ist. Aber Emoji tranlator genannt zu werden ist schon ziemlich traurig. |