Wenn ich da eine Fortsetzung beginne, wird die bestimmt auch solang brauchen. Und ich will mich irgendwann auch mal auf andere Projekte konzentrieren.

Lassen wir diesen Satz mal im Raum schweben:

Zitat:Big Mac wusste nicht, wohin mit seinen Blicken. Wenn er seine
Großmutter und seine kleine Schwester betrachtete, spürte er ein warmes Prickeln in der Nase, das Tränen ankündigte.

Tatsächlich pricketle meine Nase einen großteil des Kapitels, so konnte ich doch ziemlich gut mit Bic Mac mitfühlen, und verdammt die prickelt immer noch....

Grundlegend zum Kapitel kann ich nicht sprechen, da es für mich zwei deutlich unterschiedende Sinnabschnitte hatte.

Der Erste Umfasst den Anfänglichen Teil mit Applebloom bis zum Eintreffen der 300 von Manehatten... erst jetzt errinert mich die Zahl an einen film. Ist das Zufall?
Jedenfalls, wirkte dieser ganze Teil, ruhig. Alleine Appleblooms sicht, machte die ganze Bedrohung zu einem Starken Regenguss. Aber man Stand unter einem Großem Schirm. Ich konnte wirklich mal zurücklehnen und den Verlauf aufmerksam Verfolgen.
Hier fällt mir auch gleich der Umbruch von der Schreibweise auf, denn Zuvor wurde immer mir Stilmitteln gearbeitet, wie etwa Metahern oder Wiederholungen. Hier war dies mehr eine erzählung und es gefällt mir, weil es diese ganze Negative Seite der Situation, diese Last von den Schultern nimmt und verschnaufen lässt. Applebloom wirkt dabei die ganze Zeit betroffen, und ist sich der ernstheit der Lage bewusst. Behällt aber ihre Kindliche verspieltheit.
Zuende wird dan noch ein mal die Waage belastet, und Applejack weist Applebloom zurecht, die anhand von entweder naivität, langewile oder ener Mischung aus beidem einen Reißaus gemacht hat.

Wider sieht Applebloom nur die Strafe, und nicht den Schutz, was sie mit wiederholendem " Das ist nicht fair!" zum ausdruck bringen will, und schmiedet zugleich einen Plan, bei dem ich , als Leser im unwissenden gelassen werde, und hey, ich war neugierigererer. (<--extra)

Nachdem sie alles zusammen hat, gehen wir in den zweiten Teil über, der Ankunft der anderen Städte, den man vielleicht noch mal vom folgenden abgrenzen sollte.
Manehattener Standard, der für einen Kriegsplatz unangemessen ist. Guy de irgendwas und seine 300....erinnertn mich spontan an einen Film, war das extra?

Celestia bleibt weiter hinter schloss und riegel, nicht mal für den Besuch, dürfte man sie stören, den es gibt wichtigeres zu tun.

Mayor Mare konnte eine eskalation auch mithilfe der Wachen verhindern, ihre Sorgen sind nicht unbegründet.

Doch am erhabensten ist das einmarschieren, und die Reaktion der Ponys aus Ponyville. Hoffnung ist ein seltend gut, und auch, wenn es besser aussieht, wiegt es immer noch gegen de schrecken auf, das sehr gut dargestellt wurde.

Langsam nimmt der epsiche erzählfluss wieder teil und trägt ein jeden weiter mit dem ständigen Gefühl einer Wand die sich einem Nähert, und hinter einem ist der Abgrund. Und die Mauer wird langsam schneller. Und die die neben einem Stehen, nicht gefunden.

Der spannungsbogen strebt seinen Weg richtung Himmel, doch hällt er inne und sucht das Finale, noch nicht gefunden.

Die fliehenden, die zurückgelassenen, auch wenn Ketten sie Verbinden, lösen sie sich voneinander, ein Grund, nicht gefunden.

Eine beeindruckende stelle, wie man in die realität der Finsternis zurückgebracht wird und trauer dein ständiger begleiter sich in jeder erdennklichen form präsentiert.

Und mein persöhnlicher gänsehaut/ moment ist die Konfrontation von Applejack und Applebloom. Ihr Sinn ihr handeln vertieft, und das ganze, auch merklich für Applebloom, in die nackte Wahrheit dreht. Denn es ist Unfair, aber nicht nur gegenüber Applebloom, und das ist bewegend.

Folgende Abreise hat was endgültiges, denn die Karten stehen schlecht und Hoffnung auf wiedersehen, nicht gefunden. Erwähne ich mal, dass die Zeit des Abschieds, eine Zeit der Tränen für mich war, vergossen wurden sie nicht, aber gehalten habe ich sie.

Rarity? Nicht gefunden, wer hier nicht auch mit etwas werfe wollte, hatte sicher andere Gedanken, die weniger zerstörend waren.

Denn Sweetie Belle weiß es nicht, Scottaloo weiß es nicht. Nur zwei dürften es wissen. Und die Flucht gibt Hoffnung, den würde es erwähnt, wenn es nicht wichtig sein würde... vieleicht, aber wer kann das hier so genau sagen.

Die "300"-Sache war tatsächlich nur Zufall. Ich hab den Film nicht gesehen, was anderes als eine "Das - ist - SPARTA!"-Anspielung würde ich mir gar nicht zutrauen Aber wenigstens ist es dir aufgefallen, wenn schon nicht mir

Ein Daa-lis-ma-Stein, eine Apfelblüte, eine nichtgefundene Tür.
Hier klingen mannigfaltige Motive an, die alle in der einen oder anderen Form etwas mit Gemeinschaft zu tun haben: Zusammenhalt, Diplomatie, Kompromissbereitschaft, Kommunikation, Gemeinwohl, Familie, Liebe, Kennenlernen, Freundschaft, Rivalität, Zweckgemeinschaft, Reisegenossenschaft. Das alles bietet dieses eine Kapitel, und das ohne sich auf forciert epische Dramatik oder gestelzte Manierismen verlassen zu müssen. Vielmehr sind es die ruhigen, scheinbar selbstverständlichen Momente, die am effektvollsten wirken: ein rebellisches junges Mädchen, das sich nützlich und unabhängig erweisen will; eine ältere Schwester, die zwischen wütender Autorität außen und ängstlicher Unsicherheit innen in Bezug auf ihre Schwester und Quasi-Tocher oszilliert; eine Großmutter, die vor dem Hintergrund der Tatsache, dass man von ihr das Zurücklassen ihrer Heimat und ihrer Wurzeln verlangen muss, Trost im Kreise ihrer Familie ebenso findet wie spendet; drei junge Fohlen, die nicht trotz, sondern vielleicht gerade wegen einer heraufbrodelnden Krise Freundinnen werden.
Ein emotionaler Mikrokosmos; wie ein Apple-Bloom-gelber, ins Applejack-orangefarbene changierender Fleck im Zentrum einer Rose.

Der Truppenaufmarsch ist überraschenderweise der für mich am wenigsten interessante Part dieses Kapitels. Das hat nichts mit deinem deskriptiven Schreiben zu tun, das wie nahezu immer über jegliche Kritik erhaben ist. Aber hat man - spätestens nach Lektüre J.R.R. Tolkiens und Poul Andersons - eine Heerschau gelesen, hat man sie alle gelesen. Spannender ist schon die direkt darauf folgende Interaktion zwischen Mayor Mare und Guy de Catt, weil sie einen Einblick sowohl in die Diplomatie und das selbst in Krisenzeiten gewechselte politische Kleingeld Equestrias als auch in die beiden betreffenden Charaktere und deren Persönlichkeitsstrukturen erlaubt. Erstens festigt dies deinen Status als Autor, der mit seinen Figuren ausgesprochen virtuos umzugehen weiß; zweitens ist es wahrscheinlich auch plotrelevant, weil ich sowohl Mayor Mare als auch Guy unterstelle, noch eine nennenswerte Rolle im weiteren Verlauf einzunehmen. Nenn' es Intuition - die ich, Feeling Pinkie Keen sei Dank, ja auch gar nicht erklären muss.

Ich habe das Kapitel via Laptop an meinen Arbeitsplatz mitgenommen und ebendort rezipiert (bis zum Abend zu warten steht bei dem Suchtfaktor deiner Fic einfach nicht zur Debatte); und insbesondere die Lektüre der zweiten Hälfte war deshalb recht fragmentiert und von Pausen unterbrochen. Das hat häufiges Neuansetzen und Nochmalslesen von (Ab-)Sätzen nach sich gezogen, aber vielleicht gerade deshalb, d.h. weil es die Auseinandersetzung mit den emotionalen Zwiespalten der handelnden Charaktere im Allgemeinen und der Apple Family im Besonderen prolongiert hat; gleich einem langen, kummervollen Abschied, wie die Apples es sicher nur zu gut nachvollziehen könnten, gerade deshalb also hatte dieser Abschnitt eine besonders elektrisierende Wirkung.
Das Aufeinandertreffen der CMC (mit der faszinierenden Hinzufügung von Diamond Tiara) war dann etwas leichtherziger, und hat zum Kapitelende nochmals ein Atemholen ermöglicht. Ihre Charakterskizzierungen sind bislang exzellent getroffen, aber das ist von dir ja schon gar nicht mehr anders zu erwarten.


Einige abschließende Randnotizen:

Zitat:Sie schaute aus dem Fenster und sah Granny Smiths Hinterkopf, der ihr auf die Brust gesunken war.

Ich weiß was du gemeint hast, aber die Formulierung hat mich in der ersten Sekunde wirklich glauben lassen, dass der armen Granny jemand den Hals umgedreht habe.

Erstmals (jedenfalls dass es mir aufgefallen wäre) haben wir eine zeitliche Einordnung der Fic in Bezug auf die Serienkontinuität: zwei Wochen nach den Ereignissen in Bridle Gossip.

Derpy x Spirit is best Devourer-Pairing.

Wenn du Daa-lis-ma nicht im weiteren Verlauf noch als Word of Power oder magische Invokation von beträchtlicher Potenz wiederaufleben lässt, bin ich zutiefst betrübt.

Und ein Zitat zum Schluss, das Apple Bloom allerdings wohl nur bedingt Trost gespendet hätte, obwohl es auf ihre Ausgangssituation in diesem Kapitel zugeschnitten scheint:

“It was not fair, it was not fair, it was not fair. So cried his child's heart, and then his child's heart died a little. For that is also the way of the world.”
[Stephen King: The Wind through the Keyhole]

Zitat:Ein Daa-lis-ma-Stein, eine Apfelblüte, eine nichtgefundene Tür.

Du faszinierst mich einfach immer wieder

Faszinierend finde ich auch, wie du mit Lobhudeleien bewaffnet hier durch die Gärten meiner Geschichte flanierst und an jeder Ecke eine einpflanzt; vielen Dank dafür Ich versuch mal, die rötliche Verfärbung meines Gesichts zu überdecken, indem ich gleich weitermache mit deinem tollen Kommentar

Zitat:Ich habe das Kapitel via Laptop an meinen Arbeitsplatz mitgenommen und ebendort rezipiert (bis zum Abend zu warten steht bei dem Suchtfaktor deiner Fic einfach nicht zur Debatte); und insbesondere die Lektüre der zweiten Hälfte war deshalb recht fragmentiert und von Pausen unterbrochen.

Sag bloß, ich halte dich von der Arbeit ab So haben wir nicht gewettet. Hätte nicht gedacht, dass du so erpicht bist auf dieses Kapitel, wo ich doch zuvor schon ankündigte, es als kleinen "Puffer" zu benützen. - Auch dafür ein Danke.

Zitat:Ich weiß was du gemeint hast, aber die Formulierung hat mich in der ersten Sekunde wirklich glauben lassen, dass der armen Granny jemand den Hals umgedreht habe.

Zitat:Wenn du Daa-lis-ma nicht im weiteren Verlauf noch als Word of Power oder magische Invokation von beträchtlicher Potenz wiederaufleben lässt, bin ich zutiefst betrübt.

Verrat doch nicht alles

Ach, aber jetzt sind schon fünf Kapitel plus Prolog draußen, also wo anfangen? Was soll's, hier kommen einfach mal meine Gedanken dazu:

Prolog:

Kapitel 1:

Kapitel 2:

Kapitel 3:

Kapitel 4:

Kapitel 5:


Ich merke, ich beziehe mich hier hauptsächlich auf den Inhalt.
Zur Form selbst kann ich eigentlich nur sagen, dass sich dein Schreibstil flüssig liest und du es wirklich verstehst, die Gefühle anderer rüberzubringen. Respekt.
Vielleicht ein paar mehr Absätze, besonders bei den Beschreibungen und der Beschreibung der Handlung an sich. Das wär's dann aber auch schon.

Leider kann ich bei Anspielungen an Stephen King auch nicht wirklich mitreden. Aber was du und Randir so rausgestellt haben... Nochmals Respekt