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Glaubt ihr an Götter? - Druckversion

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RE: Glaubt ihr an Götter? - Hathagat - 12.12.2012, 17:53

Und spätestens NU ist es keine Diskussion über Monotheismus/Polytheismus - sondern man wieder Atheismus/Christentum. Ich denke der Thread sollte daher geschlossen werden -.-


RE: Glaubt ihr an Götter? - Dr.Wandschrank - 12.12.2012, 17:55

@Whitey

Ich habe doch gesagt das ich auch an Gott zweifel kann.
Ich hab sogar gesagt das ich die Möglichkeit sehe das er kein guter Gott ist.

Ich wollte auch nur verdeutlichen das wenn ich wüsste das es ihn gibt ich ihm nicht folgen würde wenn er in meinen Augen nicht gerecht wäre.

Das ist für dich antiquiert? Es gibt Christen die würden mich dafür verbrennen xD



Versuch es einfach jetzt noch mal Valhall
Tut mir Leid FS sad


RE: Glaubt ihr an Götter? - Zeuge der Unity - 12.12.2012, 20:42

Wenn es einen Gott gäbe gäbe es nur einen, da das Fliegende Spagettimonster in seiner vollkommenen Nudeligkeit einmalig ist Twilight smile


RE: Glaubt ihr an Götter? - Charles - 12.12.2012, 21:14

(12.12.2012)Whitey schrieb:  Du bist nur einfach viel zu diplomatisch für sowas. Aber in solchen Fragen gibt es einfach keine Kompromisse. Denn entweder entwickelt sich die Menschheit so langsam mal weiter und lässt das Mittelalter hinter sich, was ja zum Glück die meisten Leute durchaus tun, oder wir versinken in einer Welt in der Schwachsinn und Aberglaube regieren.

So, ich bin zu diplomatisch für sowas?

Tja, könnte wohl daran liegen, dass HIER niemand mein FEIND ist!

Du übertreibst maßlos, Whitey! Niemand der hier Diskutierenden ist ein Fanatiker oder religiöser Faschist! Wenn Du dieser Meinung bist, dann bist Du noch nie einem solchen begegnet. Du kämpfst hier wahrlich gegen Windmühlen!

Vorschlag: Auch wenn ich das schon länger nicht mehr gemacht habe und eigentlich genug davon habe, lass uns doch ein wenig durch das Internet streifen an die Orte an denen sich die wirklichen religiösen Faschisten sammeln. Dort kannst Du zurecht so richtig die Sau rauslassen und DORT würdest Du mich auch von eben jener Seite erleben, welche Du hier an mir vermisst. Diese Extremisten kannst Du gerne mit Deinen Worten und Argumenten vernichten! Sie wollen das Gleiche mit uns tun - ja, auch mit supernetten Leuten wie zum Beispiel Wandi, der es wagt die göttliche Unfehlbarkeit in Frage zu stellen. Das Du gerade Wandi so angehst kann ich überhaupt nicht verstehen. Derpy confused
Also, wie schaut's aus? Üblicherweise bringen diese hasserfüllten Debatten zwar überhaupt nichts, aber es ist gut geeignet um mal Dampf abzulassen. Und das würde Dir scheinbar mal verdammt gut tun!

Außerdem hast Du einen Fehler gemacht! Wenn Du allen Ernstes behauptest es gibt keinen Gott, dann bist DU in der Beweispflicht, nicht die Gläubigen!

Überhaupt scheint es hier einige massive Missverständnisse hinsichtlich der Verortung von Beweislast und den Grundlagen wissenschaftlicher Methodik (zum Beispiel ständiges Verwechseln der Begriffe Hypothese und Theorie) zu geben.

Ich bin ja Wissenschaftler und verspüre daher eine gewisse Verpflichtung, diese Dinge einmal klarzustellen. Ich denke, ich werde demnächst mal einen eigenen Thread dazu eröffnen. Bestünde an so etwas Interesse?


RE: Glaubt ihr an Götter? - Wondi - 12.12.2012, 21:18

(12.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Überhaupt scheint es hier einige massive Missverständnisse hinsichtlich der Verortung von Beweislast und den Grundlagen wissenschaftlicher Methodik (zum Beispiel ständiges Verwechseln der Begriffe Hypothese und Theorie) zu geben.

Ich bin ja Wissenschaftler und verspüre daher eine gewisse Verpflichtung, diese Dinge einmal klarzustellen. Ich denke, ich werde demnächst mal einen eigenen Thread dazu eröffnen. Bestünde an so etwas Interesse?

Durchaus. Weil ich diese Begriffe verwende und mich deshalb angesprochen fühle.


RE: Glaubt ihr an Götter? - Charles - 12.12.2012, 21:21

(12.12.2012)Wonderbolt21 schrieb:  
(12.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Überhaupt scheint es hier einige massive Missverständnisse hinsichtlich der Verortung von Beweislast und den Grundlagen wissenschaftlicher Methodik (zum Beispiel ständiges Verwechseln der Begriffe Hypothese und Theorie) zu geben.

Ich bin ja Wissenschaftler und verspüre daher eine gewisse Verpflichtung, diese Dinge einmal klarzustellen. Ich denke, ich werde demnächst mal einen eigenen Thread dazu eröffnen. Bestünde an so etwas Interesse?

Durchaus. Weil ich diese Begriffe verwende und mich deshalb angesprochen fühle.

Alles klar, dann mache ich das demnächst! Ich möchte das gerne ein wenig vorbereiten, um es so präzise wie möglich und so allgemeinverständlich wie nötig zu fassen.

PS: Ich wollte keineswegs nur Dich persönlich ansprechen. Diese Probleme treten in diesem Forum immer wieder bei den verschiedensten Usern auf. Twilight happy


RE: Glaubt ihr an Götter? - Dr.Wandschrank - 12.12.2012, 21:42

@Charles
Ich denke du willst darauf hinaus das der Begriff Theorie gerne für Dinge genommen wir die angeblich nicht ganz bewiesen sind. Also der Spruch: Das ist aber alles nur Theorie.
Und eben da stimmt ja nicht. Denn ein Theorie ist ein Model in dem sich Fakten einordnen lassen und mit dem man Zusammenhänge mit anderen Dingen feststelle kann. So oder so ähnlich glaube ich xD
Also ich wäre auch an ein wenig Aufklärung interessiert ^^

@Valhall Raven
So und nu zum Ursprung
Du hast mal gesagt ihr habt ein anderes Bild von Gottheiten
Ich würde gern wissen wie du das genau meinst Twilight happy


RE: Glaubt ihr an Götter? - Hathagat - 12.12.2012, 22:59

Dr.Wandschrank schrieb:Du hast mal gesagt ihr habt ein anderes Bild von Gottheiten
Ich würde gern wissen wie du das genau meinst
Endlich man wat zum Thema. Twilight smile Aber wie ich bereits sagte, es geht hier nicht nur um das germanische Neuheidentum - ich bin ja nicht der einzige Anhänger dessen im Forum - sondern um alle polytheistischen Religionen. Also auch Celtoi, Rodnovery, Hellenismus, vedischer Hinduismus, Wicca, Shinto, Voodoo, Santeria, Mormonismus oder einige buddhistische Lehren. Wenn sich hier solche Leute auch mal aktiv beteiligen würden würde ich dies begrüßen. Interessant fänd' ich auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede von polytheistischen Glaubensströmungen zu finden. Nun ja, bis dahin habe ich wohl alleine den Vielgötterglauben zu verteidigen... *epische Pose einnehm'*

Aber nun zu deiner Frage: Das monotheistische Götterbild unterscheidet sich arg vom polytheistischen - oder sagen wir hier mal das christliche unterscheidet sich vom heidnischen. Der Götterbegriff der meisten Menschen ist durch den christlichen geprägt. Doch dieses Bild von einer unsichtbaren, ungreifbaren, allwissenden, allmächtigen, unförmigen Macht außerhalb dieser Logik gibt es im Heidentum nicht.
Unsere Götter sind um einiges menschlicher, das beinhaltet auch menschliche Emotionen wie Wut, Liebe, Trauer, Freude, Gier, Neid und Lust. Das treibt sie zu durchaus menschlichen Handlungen, die Freude bereiten könne, aber durchaus auch ausarten können.
Man kann sich im Heidentum die "Anderswelt" nicht wie im Christentum vorstellen. Der Himmel wirkt wie ein in magischer Aura gehüllter Ort voller Frieden und Freude und alle sind glücklich und zufrieden und alles ist schön. Ziemlich utopisch wie ich finde, aber ich lass ihnen ihren Glauben gern. Dagegen muss man sich Asgard und Vanaheim (die Götterwelt des 2. germanischen Göttergeschlechts) wie germanische Dörfer vorstellen. Nicht unbedingt bildlich, aber mit den selben Charakteristika wie eben jene Bauernsiedlungen - mit Festen und Feiern, Gelagen und Intrigen, Morden und Liebschaften, Streit und zank, Arbeit und Faulheit.... eben sehr menschliche Charakteristika, und m.M.n. wesentlich realistischer als der Friede-Freude-Eierkuchen-Christen-himmel. Nix für Ungut. RD wink
Die Götter selbst sind im christlichen Sinne mehr Mensch als Gott. Abgesehen von ihren Charaktern und Handlungen, die ich eben besang, auch vom Aussehen her. Die Christen sollen sich kein Bild von ihrem Gott machen, was womöglich für viele ein arger Grund ist, das Christentum als so schlecht greifbar zu sehen. Im Heidentum dagegen ist es sogar ein Glaubensinhalt sich Bilder von den Göttern zu machen, z.B. in Form von Pfahlgöttern oder Schmuck-Anhängern. Man kann sich den Gott direkt vorstellen, er ist allein schon von den Sinnen her greifbar, nicht nur spirituell. Da sieht man, wenn man an Odin denkt, eine Figur die aussieht wie Gandalf oder bei Thor sieht man z.B. Bud Spencer oder so und es ist okay.
Und die Götter haben auch eigene Familien, die bekannteste wird wohl das große Geschlecht der Asen sein. Und sie haben jeder einen eigenen Hof mit Ställen, Mägden und Knechten, sie treiben es munter mit ihrem Weib (oder auch mal nicht Big Grin ), erziehen ihre Söhne zu Männern und treiben so lauer lustigen Schabernack. sie werden geboren, wachsen heran und sterben irgendwann, wie es nun mal überall der Lauf der Dinge ist. Auch in der Götterwelt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die heidnischen Götter menschliche Züge haben - sie haben menschliche Emotionen, betreiben menschliche Taten, haben menschliches Aussehen und haben menschliche Leben. Und das alles sowohl mit den positiven als auch negativen Aspekten des menschlichen. Und ich finde, dass dies viel realistischer ist als dieser ewige Gutmensch, der irgendwie dennoch rachsüchtig und egozentrisch zu sein scheint, den die Monotheisten hervorbrachten - was allerdings meine Meinung ist, die ich niemandem aufschwatzen möchte.
Da könnte doch nu einer daher kommen und fragen, was denn dann die Götter von den Menschen unterscheidet. Richtig. Wahrlich, zu erst sieht man keine Unterschiede. Zumindest im Äußerlichen. Die spirituelle Ebene aber ist es, die Menschen von Göttern unterscheidet. Wir Menschen nämlich haben vergleichsweise wenig Einfluss auf unsere Umwelt. Was die Götter aber ausmacht, ist, dass sie die Kräfte der Natur kontrollieren (daher mein Zitat von irgendwann -> sie sind Ausdruck der Natur), nein um genauer zu sein sie sind die Kräfte der Natur. Das ist auch der entscheidende Unterschied zu biblischen Religionen. "Mache dir die Natur Untertan" hieße im Heidentum, man solle sich die Götter Untertan machen. Twilight smile Denn sie sind ja die Natur. Odin zum Beispiel, ein sehr facettenreicher Gott: Er ist der Sturm, die Weisheit, die Spiritualität. Und er holt gefallene Krieger zu sich, also ist er in gewisser weise auch Kampf und Tot. Dies sind alles natürliche Aspekte....
Ich denke, letztendlich lässt es sich so vereinfachen: Der Geist eines Gottes manifestiert sich in seiner Naturgewalt.
Jou, nach langer Überlegung denke ich, ich kann dir auf deine Frage "Was ist das Bild der Gottheit im Heidentum?" so antworten:
Im Heidentum ist die Gottheit ein menschliches Wesen, dessen Geist sich in seiner Naturgewalt manifestiert.
Und darin besteht auch der große Unterschied zu abrahamitischen Religionen: Dort ist die Gottheit etwas höheres als etwas menschliches - ja gar etwas unfassbares - welches über der Natur und allem anderen steht. Dieser Allmächtigkeitsgedanke besteht aber im Heidentum nun mal nicht. Unsere Götter könn(t)en ebenso gut unsere Ahnen sein, deren Geister im Wind und im Donner, im Schnee und im Wasser, im Wald und in der Erde weiterleben.....

Im gesamten Post steht das Christentum stellvertretend für alle abrahamitischen/monotheistischen Religionen.... war nur zu faul "abrahamitischen/monotheistischen Religionen" auszuschreiben. RD wink


RE: Glaubt ihr an Götter? - Charles - 12.12.2012, 23:11

(12.12.2012)Valhall Raven schrieb:  
Spoiler (Öffnen)

Ist nicht böse gemeint, aber ich fürchte dazu kann ich nur sagen:
Klingt nach einem coolen Fantasy-Roman!

Ich verstehe halt nicht was einen dazu veranlässt aus diesen Geschichten ein Weltbild abzuleiten.

Ich bin Fantasy Rollenspieler. Ich finde diese Konzepte spaßig und interessant, aber ich käme nie auf die Idee davon irgendetwas für bare Münze zu nehmen.

Ich halte mich da lieber an Kiri-kin-tha's erstes Gesetz der Metaphysik:
"Nichts Unwirkliches existiert."


RE: Glaubt ihr an Götter? - Dr.Wandschrank - 12.12.2012, 23:30

@Valhall Raven
Erst mal danke für den Ausführlichen Post Twilight happy
Ich konnte mir definitiv ein Bild machen.
Wie ich auch schon sagte glaube ich nicht daran aber ich finde es sehr interessant. Cheerilee awesome
Ich hoffe es werden sich noch mehr hier finden die deinen Glauben teilen
und mit denen du dich austauschen kannst.
Denn wie gesagt da ich selber nicht diesen Glauben habe kann ich dazu nicht so viel zu beitragen.^^
Es ist immer schwierig einen Glauben zu verstehen den man selber nicht glaubt.


RE: Glaubt ihr an Götter? - HeavyMetalNeverDies! - 12.12.2012, 23:44

(12.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Ich halte mich da lieber an Kiri-kin-tha's erstes Gesetz der Metaphysik:
"Nichts Unwirkliches existiert."

Ich glaube du verwechselst da was! Dieser Spruch stand letzte Woche in meinem Glückskeks drinnen. Cheerilee awesome RD wink Trollestia


RE: Glaubt ihr an Götter? - Hathagat - 12.12.2012, 23:46

@CharlesErnestBaron: Das liegt daran, dass deine "coolen Fantasy-Romane" auf dem germanischen Heidentum und seiben Sagen basieren. Tolkuen und Co haben das meiste einfach nur wie es ihnen passte übernommen, oder geklaut, aber das klingt mir zu harsch.

Bezüglich der Münze: Einst nahm jeder dhier das für bahre Münze und dein Glaube hätte man für eine Gute-Nacht-Geschichte gehalten (metaphorisch, nicht bös gemeint Wink ). Die Zeiten ändern sich, doch manch einer findet auch wieder zurück zu den Sitten der Ahnen.

Und ein paar einschneidende und spirituelle Erlebnisse festigten meinen Glauben gar.


RE: Glaubt ihr an Götter? - Wondi - 12.12.2012, 23:55

(12.12.2012)Valhall Raven schrieb:  @CharlesErnestBaron: Das liegt daran, dass deine "coolen Fantasy-Romane" auf dem germanischen Heidentum und seiben Sagen basieren. Tolkuen und Co haben das meiste einfach nur wie es ihnen passte übernommen, oder geklaut, aber das klingt mir zu harsch.

Na ja, Tolkien hat sich eben für die nordische Mythologie begeistert und einige Elemente für seine Geschichten übernommen (was sie gerade so gut macht, würde ich mal behaupten). "Geklaut" hat er wohl eher nicht. Das haben dann andere, und zwar von ihm.
RD laugh


RE: Glaubt ihr an Götter? - Charles - 13.12.2012, 00:21

(12.12.2012)Valhall Raven schrieb:  @CharlesErnestBaron: Das liegt daran, dass deine "coolen Fantasy-Romane" auf dem germanischen Heidentum und seiben Sagen basieren. Tolkuen und Co haben das meiste einfach nur wie es ihnen passte übernommen, oder geklaut, aber das klingt mir zu harsch.

Bezüglich der Münze: Einst nahm jeder dhier das für bahre Münze und dein Glaube hätte man für eine Gute-Nacht-Geschichte gehalten (metaphorisch, nicht bös gemeint Wink ). Die Zeiten ändern sich, doch manch einer findet auch wieder zurück zu den Sitten der Ahnen.

Und ein paar einschneidende und spirituelle Erlebnisse festigten meinen Glauben gar.

Nur nochmal zur Aufklärung: Ich habe keinen Glauben. Es ist wichtig, dass das rüberkommt. Atheismus ist die Zurückweisung der Behauptung, dass Gott oder Götter existieren, üblicherweise mit dem Verweis auf mangelnde Beweise. Nicht zu verwechseln mit der Position des Anti-Theismus (manchmal starker Atheismus genannt), welche die Existenz von Gott oder Göttern aktiv verneint und daher genau wie der Theismus einer Beweispflicht unterliegt.

Und was die bare Münze angeht: Könnte ich zeitreisen könnte ich zu Zeiten Deiner Ahnen mit meinen wissenschaftlichen Kenntnissen Dinge tun, welche sie für Magie halten würden. Vielleicht würden sie mich sogar für einen Gott halten. Aber daran wäre überhaupt nichts Übernatürliches. Lediglich ein zunächst mangelndes Verständnis. Twilight happy



@Heavy:
Hey! Don't buck with a legendary Vulcan! Cheerilee awesome


RE: Glaubt ihr an Götter? - Stormfire - 14.12.2012, 21:19

Ich Glaube an mehrere Götter (Bin Asatru)

Die Asen
Spoiler (Öffnen)

Die Wanen
Spoiler (Öffnen)



RE: Glaubt ihr an Götter? - Guinness - 15.12.2012, 19:47

Ich glaube ich bin einfach zusehr von der antiken Philosophie geprägt um die Existenz von mehr als einen Gott auch nur annähernd realistisch zu finden. Die ganzen nordischen Götter sind keine Götter in dem Sinne wie Platon oder Aristoteles den Begriff Gott verstehen würden. Sie sind nicht allmächtig, nicht (vollkommen) gut, etc. Es wirkt wie als hätte man menschliche Maßstäbe auf Götter angewendet, was ja für Feuerbach das absolute no-go war und wo ich ihm zustimmen muss.
Die charakteristische Verbindung von Philosophie und Religion wie wir sie im Christentum finden ist etwas was mir zu wichtig ist als dass ich es aufgeben könnte. Was ist ein Glaube wert der nicht philosophisch hinterfragt werden kann sondern nur auf Mythen basiert? Nichts gegen Mythen, aber sie können meiner Meinung nach nicht die alleinige Grundlage des Glaubens sein.
Der einzige Mehrgottglaube der für mich annähernd nachvollziehbar ist ist der Dualismus der Manichäer und anderer gnostischer Bewegungen, eben weil er auch auf Platons Philosophie aufbaut. Dennoch halte ich den (christlichen) Monotheismus für das plausibelste Weltbild.


RE: Glaubt ihr an Götter? - Charles - 15.12.2012, 20:26

(15.12.2012)Guinness schrieb:  Die charakteristische Verbindung von Philosophie und Religion wie wir sie im Christentum finden ist etwas was mir zu wichtig ist als dass ich es aufgeben könnte. Was ist ein Glaube wert der nicht philosophisch hinterfragt werden kann sondern nur auf Mythen basiert? Nichts gegen Mythen, aber sie können meiner Meinung nach nicht die alleinige Grundlage des Glaubens sein.

Wieso bist Du der Meinung, dass polytheistische Glaubensüberzeugungen nicht philosophisch hinterfragt werden könnten? AJ hmm


(15.12.2012)Guinness schrieb:  Dennoch halte ich den (christlichen) Monotheismus für das plausibelste Weltbild.

Wenn Du Monotheist bist, warum findest Du dann gerade den christlichen Monotheismus so plausibel? Warum nicht Islam? Ist historisch gesehen der selbe Gott. AJ hmm


RE: Glaubt ihr an Götter? - Guinness - 15.12.2012, 20:44

(15.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Wieso bist Du der Meinung, dass polytheistische Glaubensüberzeugungen nicht philosophisch hinterfragt werden könnten? AJ hmm

Wenn Du Monotheist bist, warum findest Du dann gerade den christlichen Monotheismus so plausibel? Warum nicht Islam? Ist historisch gesehen der selbe Gott. AJ hmm

Natürlich kann auch ein Polytheismus philosophisch hinterfragt werden, aber es ist kein Kernbestandteil der jeweiligen Religion. Es gibt bei polytheistischen Religionen viel weniger Theologie

Den Islam halte ich aus mehreren Gründen für nicht plausibel: Zum einen steht Gott über der Vernunft und kann unlogisch handeln. Im Christentum geht Gott über die Logik hinaus, weil der Verstand nur endliches erfassen kann. Er kann also mit der Vernunft bis zu einem gewissen Grad erkannt und verstanden werden.
Der zweite Punkt den ich seltsam finde ist die Präexistenz des Korans. Denn der Koran hat ja im Islam den Status den im Christentum Jesus Christus hat. Eine solche Präexistenz (also ein von Anfang an ungeschaffen schon da sein) kann meiner Meinung nach nicht etwas (oder jemand) anderem als Gott zustehen.
Warum ich auch nicht Jude bin (was ja die dritte große monotheistische Religion ist) ist schwrerer zu beantworten. Vermutlich liegt es schlicht daran, das der Kult so wichtig ist und weniger der Glaube, auch wenn das natürlich eine sehr grobe Vereinfachung darstellt.


RE: Glaubt ihr an Götter? - Charles - 15.12.2012, 20:57

(15.12.2012)Guinness schrieb:  
(15.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Wieso bist Du der Meinung, dass polytheistische Glaubensüberzeugungen nicht philosophisch hinterfragt werden könnten? AJ hmm

Wenn Du Monotheist bist, warum findest Du dann gerade den christlichen Monotheismus so plausibel? Warum nicht Islam? Ist historisch gesehen der selbe Gott. AJ hmm

Natürlich kann auch ein Polytheismus philosophisch hinterfragt werden, aber es ist kein Kernbestandteil der jeweiligen Religion. Es gibt bei polytheistischen Religionen viel weniger Theologie

Weniger Theologie ist ja schon mal deutlich mehr als keine. Pinkie happy

Und naja, wozu denn Theologie? Welche Erkenntnisse bringt uns Theologie?

Jeder kann die Bibel oder andere mystische Überlieferungen lesen und seine eigenen Rückschlüsse ziehen. Wenn diese Welt meiner Ansicht nach etwas nicht braucht, dann sind es Theologen. Es sei denn sie beschäftigen sich mit Philosophie. Dann könnten sie aber auch gleich Philosophie studieren.


(15.12.2012)Guinness schrieb:  Den Islam halte ich aus mehreren Gründen für nicht plausibel: Zum einen steht Gott über der Vernunft und kann unlogisch handeln. Im Christentum geht Gott über die Logik hinaus, weil der Verstand nur endliches erfassen kann. Er kann also mit der Vernunft bis zu einem gewissen Grad erkannt und verstanden werden.

Sorry, aber ich verstehe kein Wort. Nach Deiner Schilderung halte ich Gott in beiden Weltbildern für unlogisch.


(15.12.2012)Guinness schrieb:  Der zweite Punkt den ich seltsam finde ist die Präexistenz des Korans. Denn der Koran hat ja im Islam den Status den im Christentum Jesus Christus hat. Eine solche Präexistenz (also ein von Anfang an ungeschaffen schon da sein) kann meiner Meinung nach nicht etwas (oder jemand) anderem als Gott zustehen.

Ne, der Koran ist nicht das gleiche wie Christus. Und ob man nun sagt, dass der Koran von Gott geschrieben wäre oder ob die Bibel von Gott inspiriert sei halte ich für kleinlich. In beiden Fällen bleibt es die gleiche Grundbehauptung.


(15.12.2012)Guinness schrieb:  Warum ich auch nicht Jude bin (was ja die dritte große monotheistische Religion ist) ist schwrerer zu beantworten. Vermutlich liegt es schlicht daran, das der Kult so wichtig ist und weniger der Glaube, auch wenn das natürlich eine sehr grobe Vereinfachung darstellt.

Könnte es nicht eventuell auch ganz einfach daran liegen, dass Du in eine christliche Gesellschaft geboren wurdest? Ich hätte Dich schließlich auch fragen können, warum Du kein Sikh bist.


RE: Glaubt ihr an Götter? - Wondi - 15.12.2012, 21:03

(15.12.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Ne, der Koran ist nicht das gleiche wie Christus. Und ob man nun sagt, dass der Koran von Gott geschrieben wäre oder ob die Bibel von Gott inspiriert sei halte ich für kleinlich. In beiden Fällen bleibt es die gleiche Grundbehauptung.

Und das ist nicht kleinlich, sondern schlichtweg essentiell und einer der großen Unterschiede zwischen diesen beiden Religionen. Die Bibel ist von Gott inspiriert, aber menschengemacht. Sie ist damit, auch wenn dies in der Glaubensauffassung sehr selten so genannt wird, rein hypothetisch auch fehlbar. Zumindest ist sie auf jeden Fall nicht nur interpretierbar, sondern muss vielmehr ausgelegt werden.
Der Koran dagegen ist das "unverfälschte Wort Gottes". Da darf nichts interpretiert werden, denn das hieße ja, dass Gottes Wille möglicherweise nicht konkret sei.