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Krim/Ukraine - Druckversion

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RE: Krim/Ukraine - MianArkin - 13.03.2014, 23:28

Das du ausgerechnet die HVA herranziehst ist schon ein Schmarren.
Die Erzäheln dir auch nur das was sie selbst meinen, für sie war ihr Kampf gerecht, gegen den Bösen Westen der alles Zerstören wollte, die andere Seite redete ebenso über den Warschauer Pakt.
Und die Staatssicherheit:
Klopp die in die Tonne Junge.
Mein Vater war auch bei der Stasi, weshalb ich mir hier klar Erlaube deine Texte zu Kritisieren.
Hinter denen steckt ebensoviel Polemik wie hinter den Argumenten der Nato betreffend der momentanen Lage der Krim.
Viel heiße Luft aber wenig Reales.


RE: Krim/Ukraine - Applehaze - 14.03.2014, 01:29

(13.03.2014)MianArkin schrieb:  Das du ausgerechnet die HVA herranziehst ist schon ein Schmarren.
Die Erzäheln dir auch nur das was sie selbst meinen, für sie war ihr Kampf gerecht, gegen den Bösen Westen der alles Zerstören wollte, die andere Seite redete ebenso über den Warschauer Pakt.
Und die Staatssicherheit:
Klopp die in die Tonne Junge.
Mein Vater war auch bei der Stasi, weshalb ich mir hier klar Erlaube deine Texte zu Kritisieren.
Hinter denen steckt ebensoviel Polemik wie hinter den Argumenten der Nato betreffend der momentanen Lage der Krim.
Viel heiße Luft aber wenig Reales.

Ich bin überrascht und erfreut über deinen neutralen Tonfall, von dem einige ,mir gegenüber nur spärlich Gebrauch machen.

Es lässt sich wirklich spekulieren, ob die HVA durch ihre professionelle, exakte und besonnene Vorgehensweise möglicherweise den dritten Weltkrieg verhindert haben.
Am Ende kann man sagen, der Auslandsnachrichtendienst der DDR hat nicht nur dem Vaterland gut getan, sondern auch den Frieden bewahrt in der Welr bewahrt.
RYAN ist das russische Akronym für >RAKETNO YADERNOYE NAPADENIE<, was soviel wie >nuklearer Raketenangriff< bedeutet, den die sowjetische Führung ab 1981 - Das war ein Jahr nach der Machtübernahme durch Ronald Regan und seine eiskalten Krieger - jeden Augenblick erwartete.
Bis die US-Raketen Moskau erreicht hätte, haätte es nicht einmal 6 min Vorwarnzeit gegeben.
Im Ramen der Operation RYAN, die als die größte gemeinsame Aktion der Zivilen KGB´s und den militärischen GRU, in Friedenzeiten im Jahre 1981 startete, wurde versucht möglichst umfassende Erkenntnisse über die Alarm- Kriegsplanung der NATO und ihre Angriffsvorbereitungen in Erfahrung zu bringen, um auf dieser Basis rechtzeitig reagieren zu können.
So erhielten die KGB-Auslandsdirektiven seit 1983 die zwanzig Indikatoren für einen unmittelbaren Kriegsbeginn, das beinhaltete >Halte die Wichtigen Regierungsinstitutionen, Hauptquartiere und andere Anlagen, die an der Vorbereitung eines atomaren Racketenangriffs beteiligt sind, unter ständiger Beobachtung, bestimme das normale>>Tätigkeitsniveau<<, darunter Fallen: Wieviele Autos stehen auf den Parklplätzen, die Anzahl der beleuchteten Zimmer, veränderungen bei Merkmalen von Sonder oder Krisensituationen e.t.c.
Die sowjetische Kriegsangst wurde hauptsächlich davon getragen, was der Westen unter dem Namen "Able Archer" stets plante und Kriegsübungen veranstaltete, die der Realität in nichts nachstanden.
Und ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo die sowjetischen Aufklärer unter Hochdruck, nach Anzeichen für einen nuklearen Erstschlag ausschau hielten, begann ein NATO Manöver unter US-Führung in dem ein solcher Erstschlag unter sehr realistischen Dingen geübt wurde. Simulation von koordinierter Freigabe von Atomrakten war das Ziel. In dem Übungsmanöver dass der Realität in nichts nachstand wurde sogar die "DEFCON1" - die höchste Alarmbereitschaft der amerikanischen Streitkräfte - ausgerufen.

Die sowjetische Führung offensichtlich vom unmittelbaren US-Angriff überzeugt und sie hatte ihre eigren strategischen Atomstreitkräfte in den Alarmzustand versetzt und zudem ihre Luftstreitkräfte in der DDR und in Polen alarmiert.
Das kleinste Versehen und die Katastrophe wäre nicht mehr aufzuhalten gewesen.

Es sei sicher >keine Übertreibung<, dass die HVA während des Kalten Krieges, die NATO recht gut abgedeckt hatte. Das hatte Ex-CIA -Mitarbeiter Milton Boron in seiner Rede in Berlin festgestellt.

Durch ihre lückenlose Arbeit und die kontinuierliche Weitergabe von Informationen konnte die HVA Moskau beruhigen und einen Atomkrieg verhindern. Ehre gebührt ihnen!


Und das MfS, oder wie du sagste "Stasi" war eine Institution, die heute noch gängige Praxis ist. Die BRD hält den traurigen Rekord mit den meisten abgehörten Telefonaten weltweit. Der einzige Unterschied zu damals ist, dass die öffentlichen Akten des MfS in Kilometern gezählt werden, beim BND werden die streng geheimen mittlerweile in Gigabyte gemessen.

Das MfS hat Fehler gemacht, war aber in Zeiten des Kalten Krieges und der Blockkonfrontation, darausfolgene Sabbotageakte Seitens des Westens durchaus gerechtfertigt.
Gerechtfertigt ist aber nicht, damals wie heute, dass Menschen einfach so in die Privatsphäre anderer Menschen ohne ernsthafte Bedrohunganzeichen einsehen können, da stimme ich dir voll und ganz zu und da hat auch das MfS einen großen Fehler begangen.


RE: Krim/Ukraine - Vidar - 14.03.2014, 13:27

(11.03.2014)Bloomberg schrieb:  Zumal sich die westliche "Schützenhilfe" sowieso nicht mit Ruhm bekleckert, wenn sie erklärt, die Entscheidung in die Hände des Volkes zu liegen sei illegal.

Das der Westen sich da nicht mit Ruhm bekleckert ist auch nichts neues, aber was das Referendum bei der Krim angeht. Das Ding ist nicht ganz unproblematisch, auch rechtlich. Schließlich hat Russland ja seine Soldaten als Hobbypartisanen verkleidet die Krim besetzen lassen und unter den ganzen Bewaffneten wählt man doch eher das "richtige" bzw was andere für richtig erachten. Angeblich gibt es dazu nur zwei Wahlmöglichkeiten. Ja zu Russland oder Unabhängigkeit von der Ukraine ( was im Grunde genommen dazu führt das die Krim sich später Russland anschließt ). Weiß jemand darüber vllt mehr? Weil wenn das stimmt, kann man sowas auf keinen Fall ernst nehmen und das Ding wäre tatsächlich illegal. ( Wo wäre dann der Volkswille ) Aber gut das steht nur im Raum und könnte selber nur Propaganda sein. Wäre aber tatsächlich mal eine Überprüfung wert ob das stimmt.


RE: Krim/Ukraine - HeavyMetalNeverDies! - 14.03.2014, 14:22

(14.03.2014)Vidar schrieb:  
(11.03.2014)Bloomberg schrieb:  Zumal sich die westliche "Schützenhilfe" sowieso nicht mit Ruhm bekleckert, wenn sie erklärt, die Entscheidung in die Hände des Volkes zu liegen sei illegal.

Das der Westen sich da nicht mit Ruhm bekleckert ist auch nichts neues, aber was das Referendum bei der Krim angeht. Das Ding ist nicht ganz unproblematisch, auch rechtlich. Schließlich hat Russland ja seine Soldaten als Hobbypartisanen verkleidet die Krim besetzen lassen und unter den ganzen Bewaffneten wählt man doch eher das "richtige" bzw was andere für richtig erachten. Angeblich gibt es dazu nur zwei Wahlmöglichkeiten. Ja zu Russland oder Unabhängigkeit von der Ukraine ( was im Grunde genommen dazu führt das die Krim sich später Russland anschließt ). Weiß jemand darüber vllt mehr? Weil wenn das stimmt, kann man sowas auf keinen Fall ernst nehmen und das Ding wäre tatsächlich illegal. ( Wo wäre dann der Volkswille ) Aber gut das steht nur im Raum und könnte selber nur Propaganda sein. Wäre aber tatsächlich mal eine Überprüfung wert ob das stimmt.

So ohne weiters würde ich das auch nicht glauben. Aus meiner Sicht heraus erscheint es logisch nicht zur EU zu wollen - zu diesem Sauhaufen. Jeder Mensch der mit halbwegs offenen Augen durch die Welt geht sieht eigentlich dass die EU nur ihre Bürger verarscht. Arme Staaten die zur EU gehen bekommen Kürzungen bis zum Abwinken weil sie drohen den Euro runter zu reißen und reiche Staaten die dazu gehen können für die armen Staaten zahlen bis zum geht nicht mehr.
Die Ausführung der EU ist ein einziges Debakel. Es gleicht an nationalen Selbstmord da einzuwilligen. Hauptsache in der Ukraine fand sich ein Entertainer, bekannt aus Sport und Milchschnittenwerbung (welch eine Qualifikation) der wahrscheinlich für gutes Geld "Werbung" für die EU macht weil diese neue Handelsräume benötigt. Die EU hat nichts mit Völkerrechten zu tun sondern ist lediglich an Geld interessiert.


Krim/Ukraine - GettoToaster - 14.03.2014, 14:23

Mir persönlich soll es egal sein.Putin handelt hier nur,wie andere auch reagiert hätten.
Das ausgerechnet die USA sich darüber so mokieren halte ich für lächerlich.Murika hat selbst genug verwerfliche Aktionen gebracht.


RE: Krim/Ukraine - HeavyMetalNeverDies! - 14.03.2014, 15:48

KenFM zur aktuellen Geopolitik.

https://www.youtube.com/watch?v=rh6ESH9tDgU

Kann man Problemlos nebenher laufen lassen. Ist soweit nur Audio-material und ein Standbild.


RE: Krim/Ukraine - Vidar - 14.03.2014, 16:48

(14.03.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  
(14.03.2014)Vidar schrieb:  
(11.03.2014)Bloomberg schrieb:  Zumal sich die westliche "Schützenhilfe" sowieso nicht mit Ruhm bekleckert, wenn sie erklärt, die Entscheidung in die Hände des Volkes zu liegen sei illegal.

Das der Westen sich da nicht mit Ruhm bekleckert ist auch nichts neues, aber was das Referendum bei der Krim angeht. Das Ding ist nicht ganz unproblematisch, auch rechtlich. Schließlich hat Russland ja seine Soldaten als Hobbypartisanen verkleidet die Krim besetzen lassen und unter den ganzen Bewaffneten wählt man doch eher das "richtige" bzw was andere für richtig erachten. Angeblich gibt es dazu nur zwei Wahlmöglichkeiten. Ja zu Russland oder Unabhängigkeit von der Ukraine ( was im Grunde genommen dazu führt das die Krim sich später Russland anschließt ). Weiß jemand darüber vllt mehr? Weil wenn das stimmt, kann man sowas auf keinen Fall ernst nehmen und das Ding wäre tatsächlich illegal. ( Wo wäre dann der Volkswille ) Aber gut das steht nur im Raum und könnte selber nur Propaganda sein. Wäre aber tatsächlich mal eine Überprüfung wert ob das stimmt.

So ohne weiters würde ich das auch nicht glauben. Aus meiner Sicht heraus erscheint es logisch nicht zur EU zu wollen - zu diesem Sauhaufen. Jeder Mensch der mit halbwegs offenen Augen durch die Welt geht sieht eigentlich dass die EU nur ihre Bürger verarscht. Arme Staaten die zur EU gehen bekommen Kürzungen bis zum Abwinken weil sie drohen den Euro runter zu reißen und reiche Staaten die dazu gehen können für die armen Staaten zahlen bis zum geht nicht mehr.
Die Ausführung der EU ist ein einziges Debakel. Es gleicht an nationalen Selbstmord da einzuwilligen. Hauptsache in der Ukraine fand sich ein Entertainer, bekannt aus Sport und Milchschnittenwerbung (welch eine Qualifikation) der wahrscheinlich für gutes Geld "Werbung" für die EU macht weil diese neue Handelsräume benötigt. Die EU hat nichts mit Völkerrechten zu tun sondern ist lediglich an Geld interessiert.

Momentan sollte man eh alles skeptisch betrachten was man über die Situation in der Krim, sonst gerät man in Gefahr der Propaganda zum Opfer zu fallen und zwar Propaganda beider Seiten. Von der EU halte ich selber auch nicht viel, man muss da nur anschauen was die EU Kommission wieder für ein Dünnpfiff ablässt was am Ende auf unser aller Kosten geht ( Sprichwort TTIP ), sowas sollte man bereits im Entstehen einreißen.
Aber gut zurück zur Krim und Ukraine. Die Ukraine ist in einer richtig beschissenen Situation, eingeschlossen zwischen zwei Großmächten die beide Interesse am Land haben, nun hat man ein richtiges Pulverfass da und es kann jeder Zeit zur Eskalation kommen, dafür ist nur ein Schuss notwendig der den falschen trifft, dazu hat man gerade den Pro Russischen Janukowytsch rausgeschmissen und die LAge ist überall angespannt.
Politisch kann sich die Ukraine zwischen EU oder Russland entscheiden, ist in etwa so als müsste man sich entscheiden ob Merkel oder Bush die Weltherrschaft bekommen sollen, beides Scheiße. In der Krim entscheiden sich nun die ersten für Russland und man will jetzt ein Referendum durchdrücken. Inwieweit das Referendum legitim ist nunja, ich bezweifel es.
Ich hab auch so das Gefühl das zuviele dort nicht verstehen das Putin nicht deren Freund ist sondern nur wegen dem Hafen an der Krim interessiert ist, würde die Ukraine nach dem Regierungswechsel nämlich Richtung EU gehen wird es für ihn richtig schwer den Hafen da zu halten.


RE: Krim/Ukraine - HeavyMetalNeverDies! - 14.03.2014, 17:03

(14.03.2014)Vidar schrieb:  Ich hab auch so das Gefühl das zuviele dort nicht verstehen das Putin nicht deren Freund ist sondern nur wegen dem Hafen an der Krim interessiert ist, würde die Ukraine nach dem Regierungswechsel nämlich Richtung EU gehen wird es für ihn richtig schwer den Hafen da zu halten.

"Freund" ist relativ. Wenn Putin in die eigene Kasse wirtschaftet ist dass für die Russen und alle angehörigen immer noch besser als wenn man wie die EU in fremde Kassen wirtschaftet was allen Völkern der EU schadet. Putin ist doch nur deswegen so unten durch weil er sich gemeinsam mit den Chinesen gegen die USA in Sachen Erdgasmonopol stellt. Nun muss man noch wissen dass Deutschland angeblich seit 1945 immer noch ein besetztes Land ist, was die "gute Beziehung" zur US-Diktatur erklären könnte. Ist ja auch komisch dass Snowden in Deutschland kein Asyl gewährt wurde obwohl Deutschland doch von der NSA-Affäre betroffen war. Folgerichtig wäre es im Interesse von Deutschland (dem deutschen Volk) gewesen möglichst viele Informationen von Snowden zu erlangen. Merkel war aber eher der Ansicht dass man die "Freundschaft" mit jenem Land, was einen selbst (sogar Merkel persönlich) ausspioniert, nicht gefährden sollte. Russland hat die Gunst der Stunde ergriffen und dem NSA-Whistleblower mal eben Asyl gewährt.


RE: Krim/Ukraine - Blue Sparkle - 14.03.2014, 19:19

Wo ist es denn besser, wenn sich Putin in die eigene Tasche wirtschaftet, als wenn die EU in irgendwelche andere Kassen wirtschaftet? Das geht beides am Wohl des Volkes vorbei.
Darf ich raten? Putin macht's mit freiem Oberkörper zu Pferde.

Abgesehen davon ist es aktuell vollkommen sinnfrei Snowdon nach Deutschland zu holen. Solange ein Auslieferungsabkommen mit den USA besteht.
Das müsste erst gekippt werden bevor da irgendwas passieren kann (gilt übrigens für den Rest von Europa ebenso).


RE: Krim/Ukraine - HeavyMetalNeverDies! - 14.03.2014, 19:45

(14.03.2014)Blue Sparkle schrieb:  Wo ist es denn besser, wenn sich Putin in die eigene Tasche wirtschaftet, als wenn die EU in irgendwelche andere Kassen wirtschaftet? Das geht beides am Wohl des Volkes vorbei.
Darf ich raten? Putin macht's mit freiem Oberkörper zu Pferde.

Abgesehen davon ist es aktuell vollkommen sinnfrei Snowdon nach Deutschland zu holen. Solange ein Auslieferungsabkommen mit den USA besteht.
Das müsste erst gekippt werden bevor da irgendwas passieren kann (gilt übrigens für den Rest von Europa ebenso).

Deutschland muss zuerst überhaupt mal ein souveränes Land werden.






RE: Krim/Ukraine - No Nickname - 14.03.2014, 21:56

Die EU funktoniert auf jeden Fall mal besser als alles was wir davon hatten. Die Länder in Europa versuchen endlich mal mit einander zu arbeiten und Barrieren abzuschaffen. Vor allem reden wir jetzt Miteinander anstatt das wir irgendwelche bescheuerten Kriege anfangen bloss weil Land X eine größere Flotte hat oder Land Y mehr Kolonien besitzt. Im Augenblick ist die EU außerdem die beste Chance auf friedliche Weise einen europäischen Großstaat mit gleichen Gesetzen und Rechten für alle Bürger zu schaffen. Wäre jedenfalls nicht das Schlechteste in meinen Augen.


RE: Krim/Ukraine - Mc Timsy - 14.03.2014, 23:02

Heavy Metal schrieb:Deutschland muss zuerst überhaupt mal ein souveränes Land werden.

Nope!

Wir brauchen definitiv kein Deutschland, dass seine Interessen wieder versucht mit der Holzhammermethode durchzudrücken. Ebensowenig brauchen wir andere Staaten in Europa, die das gleiche machen. Die staatliche Souveränität ist die Antwort des 19ten Jahrhunderts auf die Probleme des ausgehenden 18ten. Die Welt hat sich weiter gedreht und obwohl einige Aspekte dieses Konzepts durchaus noch Gültigkeit haben so ist der Versuch der einzelnen europäischen Staaten ihre Politik aneinander vorbei zu machen nicht nur gefährlich, sondern auch unmoralisch und völlig realitätsfern. Jetzt aber zum Thread-Thema.

Meine Meinung über die Krim-Krise:
Putin fällt erstaunlich weit in altes Sowiet-Muster zurück, was definitiv eine Gefahr für sein Land darstellt. Ebenso für Europa, aber mit der Aktion hat Putin Russland einen Bärendienst erwiesen. Erinnern wir uns, in der Ukraine ging es um ein Handelsabkommen mit der EU, von einer Mitgliedschaft bei EU oder NATO hat in Brüssel niemand gesprochen. Was Putin jetzt vermutlich bekommt, ist die Krim. Schlimmstenfalls fällt er noch im Osten und Süden ein, aber mit der Aktion hat Putin vor allem eines geschafft. Die Staaten der ehemaligen UdSSR werden jetzt umso mehr versuchen sich mit China oder NATO zu einigen.

Auch wenn Putin den starken Mann markiert, Russland ist nicht das Sowiet - Imperium. Der Westen ist abhängig von russischem Gas, aber ohne den Westen fehlt Russland das Geld. Die Isolation, in die eine solch imperialistische Politik führt, wird dringend benötigte Investitionen in Russland verhindern. Allein das Gerücht, Russland könnte ausländische Betriebe enteignen ist Gift für die Wirtschaft. Die gegenseitigen Abhängigkeiten machen mir allerdings Hoffnung, dass auf beiden Seiten von vorschnellen Entscheidungen Abstand genommen wird. Ein offener Krieg liegt in niemandes Interesse. Ein Handelskrieg wäre für den Westen und Russland extrem schmerzhaft, mittelbar dadurch auch für jedes andere Land. Putin mag ein machthungriger Autokrat sein, aber für derart unvernünftig halte ich ihn nicht.

Der Schaden ist aber in jedem Fall angerichtet. Das Völkerrecht wurde wieder mit Füßen getreten, was bei Russland als selbst ernanntem Vorkämpfer staatlicher Souveränität eine tragische Komik beinhaltet. Egal wie man zu den Ereignissen des Maiden und der Machtübernahme der Opposition in Kiew steht. Das Völkerrecht gestattet keinen Einmarsch in ein anderes Land, erst Recht keine teilweise Annektion. Bevor hier einer mit den zahlreichen Flecken auf der westlichen Weste kommen will. Selbst wenn die NATO zehn mal in Afghanistan einmarschiert, so berechtigt das Russland nicht zum Einmarsch in der Ukraine. Wobei Truppen ohne Hoheitszeichen für sich selbst schon ein Verstoß gegen internationales Recht sind.

Ich sehe das Völkerrecht ziemlich kritisch, aber wenn man es schon bemühen will, dann sollte man nicht versuchen es auf Biegen und Brechen ins genaue Gegenteil zu verkehren. Gilt für Russland ebenso wie für westliche Staaten.
Das Referendum mit seiner Wahl zwischen "Ja!" und "Ja" ist selbstverständlich illegitim. Wobei sich Russland von dieser Nebensächlichkeit nicht abschrecken lassen wird.


Leute, ich hatte eigentlich gehofft den Kalten Krieg durch die Gnade der späten Geburt vermieden zu haben. Ich schätze es garnicht, wenn mir ein elender russischer Macho ala Putin da einen Strich durch die Rechnung macht. Bin aber auf jeden Fall froh nicht einer der Verantwortlichen im diplomatischen Dienst zu sein. In dieser Situation lehne ich mich gerne zurück und hoffe, dass die Männer und Frauen im Auswärtigen Amt ihr Geld wert sind.RD wink


RE: Krim/Ukraine - Blue Sparkle - 14.03.2014, 23:40

Was ich aktuell befürchte ist, dass Putin nicht wie von Mc Timsy prophezeit einknicken wird.
Dem entgegen steht nämlich sein Selbsterhaltungstrieb. Seine Machtbasis stellt vor allem die Landbevölkerung und die Generation die sich das starke Russland zur Sovjet Zeit (egal wie tönern es gegen Ende war) zurückwünschen. Wenn er diese Leute vergrault wird er sich auch durch Wahlfälschung kaum im Amt halten können.
Ich glaube Putin hat sich in eine Situation manövriert in der er weder wirklich vor noch zurück kann. Das halte ich für das größte Problem aktuell und die größte Gefahrenquelle für die Welt.


Krim/Ukraine - GettoToaster - 14.03.2014, 23:59

Die Frage ist WARUM sollte er zurück rudern ?
Ist ja nicht so als würde er dort ein Massaker veranstalten


RE: Krim/Ukraine - HeavyMetalNeverDies! - 15.03.2014, 00:11

(14.03.2014)Mc Timsy schrieb:  Wir brauchen definitiv kein Deutschland, dass seine Interessen wieder versucht mit der Holzhammermethode durchzudrücken. Ebensowenig brauchen wir andere Staaten in Europa, die das gleiche machen. Die staatliche Souveränität ist die Antwort des 19ten Jahrhunderts auf die Probleme des ausgehenden 18ten. Die Welt hat sich weiter gedreht und obwohl einige Aspekte dieses Konzepts durchaus noch Gültigkeit haben so ist der Versuch der einzelnen europäischen Staaten ihre Politik aneinander vorbei zu machen nicht nur gefährlich, sondern auch unmoralisch und völlig realitätsfern.

Spoiler (Öffnen)

Willst du deine Aussage bzgl.: "Die Welt hat sich weiter gedreht!" evtl. noch mal überdenken?


RE: Krim/Ukraine - MianArkin - 15.03.2014, 01:46

Worin Verbeitet das Völkerrecht einem Landesteil sich vom Kernland zu Lösen?
Bei bisherigen Autonomiebestebungen wurde in Deutschland Applaudiert (solange die Abspaltung in ihrem Sinne war).
Sollte dies Illegitim sein müsste man sämmtliche Abspaltungen rückgängig machen, was inzwischen einige "Staaten" betrifft.
Ergäbe sicherlich einige Lustige Bürgerkriege.


RE: Krim/Ukraine - Vidar - 15.03.2014, 10:00

(15.03.2014)MianArkin schrieb:  Worin Verbeitet das Völkerrecht einem Landesteil sich vom Kernland zu Lösen?
Bei bisherigen Autonomiebestebungen wurde in Deutschland Applaudiert (solange die Abspaltung in ihrem Sinne war).

Sollte das Referendum auch alle Wahlmöglichkeiten bieten ist am Referendum selber nichts auszusetzen, das Problem momentan ist nur, das sich in der Krim Rusische Soldaten ohne Hochheitszeichen befinden, sowas kann schonmal die Wahl stark beeinflussen. Abgesehen davon geht das Gerücht rum das die auf der Krim nur zwischen Ja zu Russland und abspaltung von Ukraine wählen können. Sollte sich das bewahrheiten ist das Referendum welches jetzt schon rechtlich problematisch ist illegal.

@ NiceTryGuy: Sicher die EU hat mitunter für einen langjährigen Frieden gesorgt, allerdings ist die Richtung in der sie momentan geht nicht gutzuheißen. Man versucht momentan durch Geheimabsprachen die Grundrechte auszuhebeln. Man siehe nur ACTA oder was aktueller ist TTIP. Sollte das Ding durchkommen, sag ich gute Nacht für die EU Staaten. Die EU muss langsam mal gesunden Abstand zu den USA gewinnen anstatt sich durch sowas selbst zu demontieren.


RE: Krim/Ukraine - Blue Sparkle - 15.03.2014, 11:54

Dass die EU in ihrer aktuellen Form der Weisheit letzter Schluss ist wagt auch glaube ich niemand zu behaupten. Eine deutliche Demokratisierung tut hier Not. Daher begrüße ich Ansätze wie aktuell, dass sich die Spitzenkandidaten bei der Europawahl quasi vom Volk die Legitimation für ihre Wahl zum Kommissionspräsi abholen wollen.

@GettoToaster:
Weil er sein Land damit in den Ruin treibt. Zwar werden uns Wirtschaftssanktionen hart treffen, doch wir können zur Not auch das Fracking Gas der Amerikaner kaufen(, auch wenn ich dabei heftige Zahnschmerzen bekomme). Putin treibt Russland in die Isolation, schlimmer als der Kalte Krieg es je geschafft hätte.


RE: Krim/Ukraine - Applehaze - 15.03.2014, 12:16

Es müssen wieder rote Fahnen im Osten wehen gegen Spaltung und Unterschied zwischen den Völkern!

Das gesammte Wirtschaftsgelaber geht mir gehörig auf den Sack, Betriebe den Völkern, Einigkeit und Gerechtigkeit, Autarkie statt Abhängigkeit vom Weltkapital!


RE: Krim/Ukraine - MianArkin - 15.03.2014, 15:29

Zitat:Das gesammte Wirtschaftsgelaber geht mir gehörig auf den Sack, Betriebe den Völkern, Einigkeit und Gerechtigkeit, Autarkie statt Abhängigkeit vom Weltkapital!

... Schützen auf die Mauern, Landmienen in die Erde, Chemiemüll in die Wälder, Geheimpolizei in die Wohnungen, Andersdenkende in die Gefängnisse...
Alles schon gehabt Applehaze.
Hat nicht funktioniert, ein paar haben sich darin glücklich gefühlt, und der Rest wurde einfach unter Druck gesetzt oder in Schauprozessen Vorgeführt.
Die Bösen Westlichen Staaten haben auch alles Übel der Welt verursacht, wohingegen die Staaten der UDSSR stets mit Blümchen um sich geworfen hatten und den Weltfrieden bewahren wollten.
Die Sache mit den Volksbetrieben ist auch ein Schmarren.
Alle Enteignen, irgendwelche Parteifunktionäre als Leiter einsetzen die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, Betriebe auf Substanz fahren, sowas Funktioniert ebenfalls nicht.
In der DDR wie auch den anderen ehemaligen Ostblockstaaten benötigte man ordentlich Vitamin B um was zu werden oder Knappe Dinge sofort ohne Jahrelange Wartezeit kaufen zu können.
Ich frage mich immernoch wie wenig Geschichte man eigentlich mitbekommen kann um noch an soetwas zu glauben.
Und nur weil es einem Alte Hasen aus den Alten Kadern erzählen wird es auch nicht Richtig oder Wahr.
Die alteingefleischten Parteianhänger der NS-Zeit bejubelten ihr System gegenüber gewillten Zuhörern ebenfalls und ließen die "Schlechten" Dinge dabei Unausgesprochen.