Legalisierung von Cannabis - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Legalisierung von Cannabis (/showthread.php?tid=18932) |
RE: Legalisierung von Cannabis - Ponyguy - 07.07.2014, 16:56 Man kann nicht nur in die Geisterwelt gelangen RE: Legalisierung von Cannabis - Leon - 07.07.2014, 17:44 @Mc Timsy: Ich habe bereits ein wenig nachgeschaut. Für "Freimengen" sollte das eigentlich nicht zutreffen, aber laut z.B. einem Taz-Blogartikel soll es auch einige Fälle gegeben haben, bei dem der Führerschein trotz eines eingestellten Ermittlungsverfahrens trotzdem entzogen wurde. bzw. eine MPU angeordnet wurde. Die genauen Hintergründe habe ich nocht nachgesehen, aber richtig nachvollziehen konnte ich es nicht. Zitat:Auch ist es verboten zu fahren, während man noch THC im Blut hat.Das klingt logisch. Das Poblem selbst ist die Definition, was damit exakt gemeint ist. THC ist wesentlich länger nachweisbar, als es wirksam ist. Daher wurde vor einiger Zeit in einem Entscheid vom Bundesverfassungsgericht auf eine Empfehlung von einem Grenzwert von 1,0 ng/ml (Serum) verwiesen. Das ist schon besser als nichts, aber verglichen mit Studien zur Wirksamkeit und anderen Ländern meiner Meinung nach zu gering. RE: Legalisierung von Cannabis - Mc Timsy - 07.07.2014, 18:23 Leon schrieb:Für "Freimengen" sollte das eigentlich nicht zutreffen, aber laut z.B. einem Taz-Blogartikel soll es auch einige Fälle gegeben haben, bei dem der Führerschein trotz eines eingestellten Ermittlungsverfahrens trotzdem entzogen wurde. Das ist nicht unwahrscheinlich, sollte aber anfechtbar sein wenn der Führerschein nur wegen dem Besitz einer tolerierten Menge entzogen wurde. Damit sind wir dann aber wieder in dieser Sache mit Theorie und Praxis. Auch wenn die Führerscheinstelle die Fahrerlaubnis rechtswidrig entzogen hat scheuen viele natürlich den Gang durch die Gerichte, der zeitlich und finanziell wesentlich aufwändiger ist, als den Führerschein neu zu machen. Sollte der Verdacht allerdings bestehen könnte man über ein Gespräch mit einem Anwalt nachdenken, der Rechtsbruch liegt dann bei der Behörde um im Einzelfall kann ein Gespräch mit einem Fachmann Klarheit bringen, ob die Klage Sinn macht. Leon schrieb:Das klingt logisch. Das Poblem selbst ist die Definition, was damit exakt gemeint ist. Nein, eigentlich ist die Definition in diesem Fall sehr einfach. Die gesetzliche Regelung ist schlicht veraltet und war ja auch grundgesetzwidrig, aber kein THC im Blut heißt null (+ Empfehlung des Bundesverfassungsgerichtes.) Leon schrieb:Das ist schon besser als nichts, aber verglichen mit Studien zur Wirksamkeit und anderen Ländern meiner Meinung nach zu gering. Das BVerfG hat einfach die Definition der DRUID-Studie übernommen, bei der 1.0 ng/ml als "Drogenfahrt" definiert wurde. Andere Studien oder die Regelungen anderer Länder haben jedoch nur eingeschränkt Gültigkeit, da unser Gesetz ja im Grunde immernoch null sagt. Da wäre eine gesetzliche Neuregelung erforderlich, Frau Merkel und ihr GroKo-Kabinett müssten also... Ok, Problem gefunden... Der einfachste Weg für ein Individuum Ärger mit den Behörden zu vermeiden wäre aber nach wie vor sich einfach an das Verbot zu halten. Glaubt mir Leute, so schwer ist das nicht. RE: Legalisierung von Cannabis - Leon - 07.07.2014, 18:34 (07.07.2014)Mc Timsy schrieb: Frau Merkel und ihr GroKo-Kabinett müssten also... Ok, Problem gefunden...^dies Das Problem von vielem. (07.07.2014)Mc Timsy schrieb: Der einfachste Weg für ein Individuum Ärger mit den Behörden zu vermeiden wäre aber nach wie vor sich einfach an das Verbot zu halten. Glaubt mir Leute, so schwer ist das nicht.Genausogut könnte man vorschlagen, in ein anderes Land zu ziehen oder auf mögliche Alternativen auszuweichen. Das wär ja alles zu einfach. In einem Thread zur Legalisierung von Cannabis ist das keine Option RE: Legalisierung von Cannabis - Lihannanshee - 07.07.2014, 21:29 Irgendwie kommts mir so vor, als würden alle Kiffer nur versuchen, Argumente für die Legalisierung aufzuzählen, um leichter an ihren Stoff ranzukommen... Fassen wir zusammen: Ja, Alkohol ist scheisse, nein, das ist kein Grund, noch eine Droge zu legalisieren. Ja, das Zeug kann medizinisch echt sinnvoll sein, und da ist es ja auch schon erlaubt. Solls auch bleiben. Darum muss man aber nicht unbedingt alles überall legalisieren. RE: Legalisierung von Cannabis - Vingthor - 07.07.2014, 21:32 (07.07.2014)Lihannanshee schrieb: Irgendwie kommts mir so vor, als würden alle Kiffer nur versuchen, Argumente für die Legalisierung aufzuzählen, um leichter an ihren Stoff ranzukommen... genau das selbe denke ich mir schon die ganze Zeit! RE: Legalisierung von Cannabis - Lihannanshee - 07.07.2014, 21:34 :3 wir verstehen uns. Aber im Ernst... Es ist verboten und das solls auch bleiben. Obwohl... nee, lasst uns doch auch Heroin, Kokain und den ganzen andern scheiss legalisieren, es macht ja nur einen selber kaputt. An alle: Das war ein scherz.. -.- Ich weiss, dass man da differenzieren sollte. Nuff said. RE: Legalisierung von Cannabis - Leon - 07.07.2014, 22:37 Das hast du doch schonmal gesagt? Bei Cannabis ist es ja nicht so, dass damit "noch eine weitere Droge legalisiert" würde. Ich kenne mich nicht gut aus, aber es gibt sicherlich zahlreiche andere - vielleicht auch gefährlichere - Drogen, die legal oder zumindest nicht verboten sind, da sie z.B. nur wenig verbreitet sind. Statt darüber nachzudenken, warum etwas legalisiert wird, sollte man eher überlegen, warum es überhaupt verboten ist und ob das Sinn macht. Letztlich bringt eine Legalisierung abgesehen von Fällen wie einige Medizinische Anwendungen, auch mit sich, dass die "Kiffer leichter an ihren Stoff kommen". Sofern dies aber unter bestimmten Rahmenbedinhungen geschieht, ist das für niemanden schädlich oder zumindest nicht so schädlich, dass man es verbieten muss. Wenn es einem um damit zusammenhängende Probleme geht, wie Beschaffungskriminalität, Sucht etc., werden und wurden diese durch Verbote nicht oder nur sehr oberflächlich gelöst. RE: Legalisierung von Cannabis - Lihannanshee - 07.07.2014, 22:38 (07.07.2014)Leon schrieb: Das hast du doch schonmal gesagt? Bei Cannabis ist es ja nicht so, dass "noch eine weitere Droge" legalisiert wird. Nee, aber dann denkt man evtl. drüber nach. RE: Legalisierung von Cannabis - Applehaze - 22.07.2014, 18:38 Betonköpfen von CDU/CSU, SPD und FDP aus den Parlamenten, 2 Politikergernerationen weiter, bin ich mir da auch zu 100 % sicher, dass soetwas durchaus Realität wird. RE: Legalisierung von Cannabis - Leon - 22.07.2014, 21:47 Heute gab es einen kleinen - wenn auch eher symbolischen - Fortschritt: Nach einem (noch nicht rechtskräftigem) Urteil vom Verwaltungsgericht Köln ist für diejenigen, die Cannabis aus gesundheitlichen Gründen verschreiben bekommen, unter bestimmten Voraussetzungen (u.a., wenn sichergestellt ist, dass keine Dritten Zugriff auf die Pflanzen haben) auch der Eigenanbau als Alernative zum Kauf in der Apotheke gestattet. siehe: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/schmerztherapie-gericht-erlaubt-schwerkranken-cannabis-anbau-1.2057754 RE: Legalisierung von Cannabis - Meganium - 23.07.2014, 13:19 Ich persönlich würde die extrem hohen Kosten, die durch den Kauf der cannabishaltigen Arzneimittel anfallen, einfach der Krankenkasse zur Last legen, oder zumindest den Großteil zahlen zu lassen. Wieviele Cannabispatienten waren es? 270? Ich weiß, die Krankenkasse will nicht für alles die Kosten übernehmen. Kann sie auch nicht. Aber bei seltenen und vor allem schwer heilbaren Krankheiten, wie Krebs, oder auch beim Konsum hochexotischer Medikamente, wie Morphin oder Cannabis, sollte meiner Ansicht nach die Krankenkasse dafür aufkommen, und nicht der Patient, der sich das nicht leisten kann, Spritzen oder Medikamente für tausende von Euro zu besorgen. Wenn ich mal überlege: Meine Tante bekommt alle zwei Wochen von der Uniklinik eine Spritze gegen ihre Allergien, welche sich nicht mit regulären Medikamenten oder mit Hyposensibilisierung bekämpfen lassen, und sie müsste jede zwei Wochen 2200€ zahlen? Wie gut, dass die Krankenkasse dafür aufkommt. Sonst wäre sie wahrscheinlich an einem Ort, wo man die Radieschen von unten sehen kann... Nicht, dass ich was gegen den privaten Anbau von Cannabis auszusetzen habe. Nur ist es ein deutlich unkomplizierter Vorgang, wenn die Kosten von der Krankenkasse (teilweise) übernommen werden. Ein extra Gesetz hätte es garnicht geben brauchen. RE: Legalisierung von Cannabis - Herrmannsegerman - 23.07.2014, 17:28 (07.07.2014)Leon schrieb: Letztlich bringt eine Legalisierung abgesehen von Fällen wie einige Medizinische Anwendungen, auch mit sich, dass die "Kiffer leichter an ihren Stoff kommen". Sofern dies aber unter bestimmten Rahmenbedinhungen geschieht, ist das für niemanden schädlich oder zumindest nicht so schädlich, dass man es verbieten muss. Nach der Logik müssten wir aber auch Crystal erlauben, da es damit auch zu weniger Kriminalität in diesem Bereich kommen würde. RE: Legalisierung von Cannabis - Sakura~ - 23.07.2014, 17:39 (23.07.2014)Herrmannsegerman schrieb: Nach der Logik müssten wir aber auch Crystal erlauben, da es damit auch zu weniger Kriminalität in diesem Bereich kommen würde. Wenn man Drogen wie Desomorphin oder Metamphetamin legalisieren würde könnte man meiner Meinung nach noch einen Eintritt in Telefonzellen-artigen Selbstmordkammern die überall stehen extra mitverkaufen. Nur meine Meinung. RE: Legalisierung von Cannabis - Leon - 23.07.2014, 18:22 (23.07.2014)Herrmannsegerman schrieb: Nach der Logik müssten wir aber auch Crystal erlauben, da es damit auch zu weniger Kriminalität in diesem Bereich kommen würde.Genau andersherum: Gegen Beschaffungskriminalität bring ein Verbot eben nicht wirklich was, bzw. sie gäbe es unabhängig von einem Verbot. Bei Crystal ist es z.B. so, dass es nachweislich den Körper schädigt, weswegen es wirklich keinen Grund gäbe es nicht zu verbieten, da es wesentlich unbedenklichere Alternativen gibt. Die "Beliebtheit" von Crystal kommt auch nur daher, dass es verhältnismäßig einfacher und daher billiger herzustellen ist als andere Drogen. RE: Legalisierung von Cannabis - MianArkin - 23.07.2014, 19:02 Die Verteidiger von Hanf, aber vorallem die selbst Konsumieren, führen hier stets Vergleiche ins Feld wie: Aber das da ist viel Schlimmer... Wenn Hanf nicht Abhängig macht, man problemlos darauf verzichten kann im gegensatz zu anderen Drogen, weshalb hört ihr dann nicht einfach auf und Akzeptiert das Hanf (als Rauschmittel) verboten ist? Aber nein, statt einfach aufzuhören (man hängt ja schließlich nicht am nächsten Joint) beschwert man sich darüber das man sein liebstes Gewächs nur Illegal unter der Hand kaufen kann. Irgendetwas scheint die "Hanfraucher" doch dermaßen an ihre Rauchware zu binden das sie selbst das Risiko, das diese Strafbewärte Handlung mit sich bringt, auf sich zu nehmen. RE: Legalisierung von Cannabis - Herrmannsegerman - 23.07.2014, 19:13 (23.07.2014)Leon schrieb:(23.07.2014)Herrmannsegerman schrieb: Nach der Logik müssten wir aber auch Crystal erlauben, da es damit auch zu weniger Kriminalität in diesem Bereich kommen würde.Genau andersherum: Gegen Beschaffungskriminalität bring ein Verbot eben nicht wirklich was, bzw. sie gäbe es unabhängig von einem Verbot. Achso. Jetzt verstehe ich langsam. Wobei ich mich MianArkin anschließen muss. Warum kann man nicht akzeptieren, das Hanf illegal ist wenn es doch angeblich keinen Wiederholungsdrang auslöst? Dann gehts halt nicht. Worin liegt da das Problem? RE: Legalisierung von Cannabis - Leon - 24.07.2014, 00:21 (23.07.2014)Herrmannsegerman schrieb: Warum kann man nicht akzeptieren, das Hanf illegal ist wenn es doch angeblich keinen Wiederholungsdrang auslöst?Genau das ist das, worum es mir geht. Ich befürworte den nicht-medizinischen Konsum nicht explizit und habe bisher auch keine Cannabisprodukte konsumiert. Mir geht es eigentlich nur darum, dass eben Verbote keine unveränderlichen "Naturgesetzte" sind, sondern von Menschen unter bestimmten Annahmen gemacht wurden und sehr wohl geändert werden können. Sollte sich nun z.B. herausstellen, dass etwas eben nicht so ist wie angenommen, müssen Gesetze angepasst werden. Die Argumentation "es ist halt so" empfinde ich dagegen eher als eine naive Ausrede, sich nicht mit dem eigentlichen Thema beschäftigen zu wollen. Das Argument mit dem Verzicht ist noch absurder, denn ja: man kann auf Cannabis leichter verzichten, da es eben - vor allem körperlich - weitaus weniger abhängig macht als andere Drogen, aber das sollte doch gerade ein Grund sein, es nicht zu verbieten. Etwas einfach "aus Prinzip" zu verbieten, obwohl man weiß, dass es weniger "gefährlich" ist, oder es sogar gerade deshalb zu verbieten, wäre eine reine Bevormundung ohne wirklichen Grund. RE: Legalisierung von Cannabis - Herrmannsegerman - 24.07.2014, 06:17 Um ehrlich zu sein, das Thema "legalisierung von Cannabis" steht auf meiner Agenda aber auch ziemlich weit unten weshalb"es ist halt so" für mich ausreichend ist. Nur finde ich, und das möchte ich nochmal erwähnen, die Argumentation "Aber Alkohol ist viel schlimmer" einfach schlecht. Nur weil es etwas anderes, schlimmeres gibt heißt das nicht das man dafür das kleinere Übel erlauben muss. Den Menschen die um Rausch auf andere einprügeln wird es sowohl mit Alkohol als auch mit Cannabis geben. Nur bei Legalisierung einer weiteren Droge besteht leider die Gefahr, das dies noch häufiger geschiet. RE: Legalisierung von Cannabis - Mc Timsy - 24.07.2014, 08:50 Leon schrieb:Etwas einfach "aus Prinzip" zu verbieten, obwohl man weiß, dass es weniger "gefährlich" ist, oder es sogar gerade deshalb zu verbieten, wäre eine reine Bevormundung ohne wirklichen Grund. Es ist nicht aus Prinzip verboten und soll auch nicht aus Prinzip verboten bleiben. Beide Seiten hauen sich im besten Fall wissenschaftliche Erkenntnisse um die Ohren und beide Seiten verweisen auf positive, bzw. negative Beispiele aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz. Für mich zum Beispiel ist das Argument, etwas wegen vermeintlich geringerer Gefährlichkeit zu legalisieren nicht tragfähig. Eine Legalisierung muss sich aus der Substanz selbst heraus rechtfertigen lassen, nicht aus dem Verhältnis zu anderen Fehlern die die Menschen gemacht haben. Ansonsten stimme ich dir zu, dass Verbote keine Naturgesetze sind. Ich würde sogar sagen, dass die Legalisierung von Cannabis in Deutschland nur eine Frage der Zeit ist. Die Mehrheitsverhältnisse ändern sich da seit Jahren und irgendwann wird dies bestimmt in einem Koalitionsvertrag stehen. Zumindest die Mehrheit der Verbotsbefürworter halte ich auch für vernünftig genug, danach nicht den Reichstag abzufackeln. Heißt ja aber nicht, dass wir kein Recht auf unsere Rückzugsgefechte hätten. Ich sehe keinen Grund für eine Legalisierung. Die Essenz meiner Position könnte vermutlich damit zusammengefasst werden, dass ich die Freiheit des Konsums geringer wiege, als das Recht anderer auf Schutz. Dies ist aber eine Abwägungsfrage wo meine Position dem Zeitgeist leider zuwider läuft. Ich sehe übrigens an vielen Stellen eine Gefahr durch die in meinen Augen extreme Verharmlosung von Seiten der Befürworter. Herrjeh, ich habe auch schon diese Debatte mit Leuten geführt, die tatsächlich behauptet haben Cannabis sei hervorragend für die Entwicklung der Gehirne bei Kindern und sollte dem entsprechend auch für jene legalisiert werden. Die Tatsache, dass es vermutlich nicht so gefährlich ist wie man angenommen hat wird von manchen leider als Freifahrtschein in eine bekiffte Zukunft gewertet. Dann noch die Einstellung, jede negative Komponente ließe sich durch staatliche Kontrollen beseitigen. In einem derart sorglosen Umgang mit einer Substanz, die ich bestenfalls als Medikament bezeichnen würde, liegt eine Menge negatives Potenzial. |