Notwendigkeit eines Sport-, Kunst-, Musikunterrichtes - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Notwendigkeit eines Sport-, Kunst-, Musikunterrichtes (/showthread.php?tid=21387) |
RE: Notwendigkeit eines Sport-, Kunst-, Musikunterrichtes - HeavyMetalNeverDies! - 02.05.2015, 16:54 (02.05.2015)Nash schrieb:(02.05.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Eigentlich waren die einzigen Fächer die mich interessiert haben: Physik, Bio, Elektronik, Informatik, auf den Rest hätte ich lieber verzichtet. Das war verschwendete Lebenszeit! Die Definition von Indoktrination (Wikipedia) : "Indoktrination (lateinisch doctrina ‚Belehrung‘) ist eine besonders vehemente, keinen Widerspruch und keine Diskussion zulassende Belehrung. Dies geschieht durch gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten." MMn. erfüllt die Schule diese Anforderungen allumfassend. Zunächst mal werden die Informationen die du aufnehmen sollst in der Schule vorselektiert, dann heißt es (etwas dramatisiert) "Friss oder stirb!", weil wenn du dir dann nicht einprügelst was dich nen feuchten Kehrricht interessiert, dann wirst du schon mit schlechten Noten abgestempelt. Kurz gesagt, entweder du passt dich an oder du wirst bestraft. Für persönliche Entfaltung und Förderung der Interessen und Talente ist da kein Platz. Ist also eigentlich Uniformierung. So wie die Leute dann rauskommen, wenn sie denn positiv abgeschnitten haben ist: Halte dich strikt an die Regeln/Lehrmeinung, im Ausgleich erhältst du Geld und kannst dir den göttlichen Materialismus leisten. Und vor allem: Stelle keine Fragen. Zitat:Perfiderweise wird in der Schule auch das Kind in den ersten Kontakt mit Wettbewerb gebracht. Hieß es noch in den ersten Kinderjahren, man müsse teilen lernen, bereitet die Schule auf die knallharte Irrationalität des Kampfes aller gegen alle auf dem Arbeitsmarkt vor. Es zählt nicht mehr, ein gewünschtes Ergebnis kollektiv mit dem Mindesteinsatz von Mitteln zu erreichen wie beispielsweise das Lösen einer Schulaufgabe; einer weiß die Antwort, tut sie kund, und alle haben ihre Ruhe. Nein, stattdessen gibt es Noten und die Notwendigkeit, dass jeder einzelne dem Mindestanspruch gerecht wird, der jedoch nicht das Vermitteln von Wissen als Ziel hat; wäre dies der Fall, würde ein Nicht-Wissen, also schlechte Noten, nicht einen weiteren Ausschluss von Bildung nach sich ziehen, dass man also abgehängt wird, dem Stoff nicht mehr folgen kann oder gar die Schule abbrechen muss. Man wird ausgesiebt. Wäre Wissen das Ziel, würde dafür gesorgt, dass der Schulstoff auch wirklich ankommt, statt zu signalisieren: Bück dich hoch, sonst ist Hartz IV. Die schöne neue Welt. Wo wir soooo viele Freiheiten genießen dürfen. Zitat:Meine persönliche Meinung zu den Fächern Sport, Kunst und Musik ist, dass diese weiterhin als Ausgleich zu den Kernkompetenzen Bestand haben, jedoch nicht bewertet werden. Wann nützen einem Noten in diesen Fächern? Mir fiele da nur die Studienwahl ein, und da ist die Note piepegal, da es in allen künstlerischen und sportlichen Bereichen Eignungstests gibt, entweder in Form von Portfolios, Vorspielen, oder sportl. Eignungstests (die zumindest in der Sportwissenschaft knallhart sind und sowieso nicht mit Schulsport zu vergleichen sind). Bei Nichtbenotung stoßen die Fächer aber wieder an die Grenzen dessen, was ich oben dargelegt habe: Werden die Schüler dann noch dem Unterricht folgen, wenn es keine Noten gibt und sie der Stoff nicht interessiert? Die Frage ist doch eher warum die Schüler dem Stoff überhaupt folgen sollten, wenn sie der Stoff nicht interessiert. Das führt doch nur dazu, dass das wieder vergessen wird. Es ist also lernen fürn A****, verschwendete Lebenszeit der Schüler, verschwendete Lebenszeit der Lehrer, verschwendete Steuergelder. Die Schule sollte auf Wahlfächern basieren. Man kann die Nebenfächer vielleicht mal ganz am Anfang einbauen zur orientierung, aber wenn die Schüler nach einem Jahr merken dass sie Bio interessiert und Geografie nicht, dann ist jede weitere Stunde welche sie Geografie lernen eine verlorene Zeit, weil sie das gelernte wieder vergessen. Und hier direkt die Begründung: Das Gehirn arbeitet mit Gefühlen. Themen die einen begeistern werden gespeichert, Themen die einen langweilen, kann man noch so lange lernen. Man kann die zwar bis zum Test verinnerlichen, aber was hat das für einen Sinn wenn man sie kurz danach sowieso wieder vergisst? Dass ist dann ja gerade: "Lernen für die Schule", und nicht: "Lernen für das Leben". Im späteren Leben muss man dann erst wieder in die Landkarte schauen, weil man in der Schule nicht verdaut hat wo das Land jetzt eigentlich liegt. Demnach könnte man Geografie auf wenige Stunden reduzieren: "Wie lese ich eine Landkarte" und bei anderen Fächern verhält es sich ähnlich. Heutzutage lernt der normale Mensch mehr autoditakt übers internet als in acht Jahren Schule, weil er dann nur das nachschlägt was ihm wirklich interessiert oder was er wirklich braucht. Dinge 1:1 auswendig lernen sind dann noch so Dinge, für die das Gehirn eigentlich ganz und gar nicht konzipiert ist. Das verarbeitet eher Muster und keine 1:1 Daten, so wie die Prämisse an unseren Schulen lautet. Gelinde gesagt haben wir ein Schulsystem was vielleicht den Erkenntnissen des 18. Jhd. entspricht aber keinesfalls jenen, des 21. Jhd. RE: Notwendigkeit eines Sport-, Kunst-, Musikunterrichtes - Solaire - 02.05.2015, 18:01 (02.05.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb: MMn. erfüllt die Schule diese Anforderungen allumfassend. Zunächst mal werden die Informationen die du aufnehmen sollst in der Schule vorselektiert. Ow, je... Natürlich gibt es in der Schule eine Selektion von Themen, Informationen, etc. Das ist ja klar, wie sonst sollte ein Lehrplan zustande kommen? Aber die vermeintliche Indoktrination, die du hier anführst, sehe ich nicht. Wenn überhaupt, dann dürfte dies nur auf die wenigsten Fächer zutreffen, außer Sozialwissenschaften, bzw. hauptsächlich Politik fiel mir da überhaupt nichts ein: Was soll mir mein (bspw.) mein Mathematiklehrer Weltbewegendes enthalten? Zumal ich mich ernsthaft frage welches Dogma / welche Dogmen hier angeblich vermittelt werden soll. (02.05.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Dann heißt es (etwas dramatisiert) "Friss oder stirb!", weil wenn du dir dann nicht einprügelst was dich nen feuchten Kehrricht interessiert, dann wirst du schon mit schlechten Noten abgestempelt. Kurz gesagt, entweder du passt dich an oder du wirst bestraft. Für persönliche Entfaltung und Förderung der Interessen und Talente ist da kein Platz. Ist also eigentlich Uniformierung. Ich stimme dir in dem Punkt zu, dass Uniformierung stattfindet. Und Das ist, zu einem gewissen Grad, auch gut so. Denn ein nicht stark spezialisierter Abschluss bedarf auch zu erfüllender, allgemeiner Prämissen und erlaubt mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt. Talente und persönliche Interessen sollten allerdings mehr berücksichtigt werden, Das kommt mir auch zu kurz. (02.05.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb: So wie die Leute dann rauskommen, wenn sie denn positiv abgeschnitten haben ist: Halte dich strikt an die Regeln/Lehrmeinung, im Ausgleich erhältst du Geld und kannst dir den göttlichen Materialismus leisten. Und vor allem: Stelle keine Fragen. Ich gebe zu, dass das analytische Denken Hauptbestandteil meines Schulalltages ist: Kreatives Denken findet viel weniger statt, als mir lieb wär. Nichtsdestotrotz, was du da sagst, ist lächerlich, Heavy. Das bringt mich zu meinem Punkt oben, wie bitte wird die "Stelle keine Fragen!"-Mentalität vermittelt? Die Diskussionen innerhalb meines Philosophiekurses sind herrlich kontrovers, ein russischer Mitschüler sympathisiert noch immer mit Putin und ein ukrainischer Freund fragt sich wieso die deutschen Medien so viel Scheiße über den Ukraine-Krieg berichten. Natürlich hat die Sozialisation, aber auch die Erziehung einen großen Effekt auf das eigene Weltbild, aber ich habe die Schule bisher nicht bei dem Versuch ertappen können selbstständiges, kritisches Denken auszumerzen. Außerdem leben wir im digitalen Zeitalter, Informationen sind leicht abrufbar und frei verfügbar, sowie redundant, anders als in China, Russland oder gar Nordkorea. Vielleicht habe ich ja einen Tunnelblick und übersehe das vermeintlich Offensichtliche, ich kann hier, aufgrund der verschiedenen Schulformen und Abschlüsse, nur aus meiner Sicht argumentieren. (02.05.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Die Schule sollte auf Wahlfächern basieren. Man kann die Nebenfächer vielleicht mal ganz am Anfang einbauen zur orientierung, aber wenn die Schüler nach einem Jahr merken dass sie Bio interessiert und Geografie nicht, dann ist jede weitere Stunde welche sie Geografie lernen eine verlorene Zeit, weil sie das gelernte wieder vergessen. Die gymnasiale Oberstufe Nordrhein-Westfalens sieht Wahlfächer vor und ich bin unheimlich glücklich Physik und Chemie losgeworden zu sein und mich gleichzeitig auf Biologie und Englisch spezialisieren zu können, es ist ja nicht so als wäre man für den Rest der schulischen Laufbahn verdammt jedes für jedes Fach zu pauken. Und auch wenn ich die Fächer zumindest in den Unterstufen gleich halten würde, du hast natürlich Recht damit, dass für Schüler uninteressante Themen auch nicht hängen bleiben. RE: Notwendigkeit eines Sport-, Kunst-, Musikunterrichtes - HeavyMetalNeverDies! - 02.05.2015, 18:34 (02.05.2015)Concord Dawn schrieb:(02.05.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb: MMn. erfüllt die Schule diese Anforderungen allumfassend. Zunächst mal werden die Informationen die du aufnehmen sollst in der Schule vorselektiert. Eine Uniformisierung ist meiner Auffassung nach eine Art der Indoktrination. Am Ende kommt ein grauer Brei dabei raus und du darfst dir aussuchen ob du dich integrieren willst oder zum Außenseiter werden willst. Es ist einfach, dass abweichende Denkweisen in dieser Gesellschaft irgendwie immer auf die ein oder andere Art bestraft werden, anstatt dass sich diese Ergänzen. Das ist nicht nur frustrierend wenn man "anders ist", vor allem behindert es mMn einen Fortschritt in der Gesellschaft. Das zweite, noch wesentlich ausschlaggebendere ist für mich aber dieses: "Aufs oberflächliche getrimmt werden." Zitat:Ich gebe zu, dass das analytische Denken Hauptbestandteil meines Schulalltages ist: Kreatives Denken findet viel weniger statt, als mir lieb wär. Nichtsdestotrotz, was du da sagst, ist lächerlich, Heavy. Das bringt mich zu meinem Punkt oben, wie bitte wird die "Stelle keine Fragen!"-Mentalität vermittelt? Na zB. stelle nicht in Frage ob es sich überhaupt lohnt die Sch**** zu lernen, die einem nicht interessiert. Ich habe die Auf gut Deutsch: "Mach so wie dir gesagt wird und wenn dir was nicht passt, dann halte die Klappe und mach trotzdem so wie dir gesagt wird!" Das ist für mich die "Stelle keine Fragen!"-Mentalität. Zitat:Die Diskussionen innerhalb meines Philosophiekurses sind herrlich kontrovers, ein russischer Mitschüler sympathisiert noch immer mit Putin und ein ukrainischer Freund fragt sich wieso die deutschen Medien so viel Scheiße über den Ukraine-Krieg berichten. Ja, vielleicht hattest du einfach mehr Glück als ich oder whatever. Mir ist jedenfalls nichts positives über die Schule in Erinnerung geblieben. Nur Hass und Verachtung! |