Ehre. - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Ehre. (/showthread.php?tid=10793) |
Ehre. - Ozy - 15.03.2013, 14:13 Hiho, diese Threadidee kam mir heute morgen auf eine Aussage meiner Mutter hin. Es ging darum, dass ich meinen Nachnamen wechseln sollte, weil wir mit der Familie väterlicherseits, dessen Namen ich trage, seit einigen Jahren im Klinsch liegen. Wie auch immer, als ich gesagt habe, dass es mir egal ist ob ich den Nachnamen behalten soll oder ihn wechsel sagte sie etwa Folgendes: "Ich dachte es geht dir um die Ehre." Das hat mich ein wenig nachdenklich gestimmt. Wieso braucht man Ehre? Was genau ist Ehre, und was ist wenn sie mir völlig egal ist? Wikipedia definiert den Begriff Ehre so: Spoiler (Öffnen) Ich finde Ehre ist ein antiquiertes Anhängsel was keiner mehr braucht, oder ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Geht von diesem schwammigen Begriff nicht eine unglaubliche Gefahr aus, weil man seine eigene Ehre über die Bedürfnisse anderer stellt und deswegen gewisse Werte missachtet? Ist sie nicht auch ein Auslöser für Krieg und Feindschaft (Krönung von Wilhelm I. zum deutschen Kaiser in Versailles=>"Erbfeindschaft", weil die Franzosen gedümtigt, sprich in ihrer Ehre verletzt wurden). Wenn das so ist, dann möchte ich gerne ein Mensch ohne Ehre sein. Wie seht ihr das? Ist Ehre noch wichtig, oder ist sie überbewertet, ja gar schädlich? RE: Ehre. - Diego - 15.03.2013, 14:18 Wenn es dich wirklich interessiert, dann solltest du dir die Aphorismen zu Lebensweisheiten von Arthur Schopenhauer ansehen. In diesem wirklich sehr kleinen Büchlein von gerade einmal 250 Seiten findest du eine umfangreichere und fundiertere Erklärung als dir jeder Nutzer hier geben könnte. Und es kostet wirklich nicht die Welt. für 6 € bei Amazon RE: Ehre. - Simaris - 15.03.2013, 14:30 Ehre, naja ich denke in der heutigen Zeit kann man das ganze auf Ehrlichkeit runterbrechen. In deinem Fall fände deine Mutter es ehrenhaft wenn du deinen Nachnamen wechselst. Ist die Frage ob du diese Ehre tragen willst. Für mich ist Ehre im Gesellschaftlichen Sinne egal. Ich habe noch eine gewisse persönliche Ehre, festzuhalten an Dingen die ich grundsätzlich tue (schwachen Menschen helfen im Alltag) oder nie tun möchte (Betrügen). RE: Ehre. - Thunderhasi - 15.03.2013, 14:31 Ich persönlich finde Ehre wichtig. Denn Ehre hat für mich sehr viel mit dem Selbstwertgefühl zu tun. Hast du keine Ehre, hast du kein Selbstwertgefühl. Der Begriff selbst ist halt schon ein bisschen veraltet. Wenn dich jemand bewusst blamiert, verletzt er deine Ehre. Wenn jemand schlecht über dich redet genauso. Allerdings verletzt es nur dann deine Ehre, wenn du es zulässt. Wenn dir das am Ar*** vorbeigeht, wurde deine Ehre nicht verletzt. Seine eigene Ehre zu verteidigen ist in einigen Situationen sehr sinnvoll. Da durch verletzungen der Ehre der Ruf drunter leiden kann. Wie du siehst, ist Ehre auch gut als Überbegriff für Ruf, Selbstwertgefühl und eingie andere Sachen zu sehen. Und das Ding mit der Familienehre. Wenn dich das mit dem Nachnamen nicht stört, dann behalte ihn ruhig. Sinnig wäre eine Änderung des Nachnamens unter folgenden Umständen: 1. Dein Groll ist so groß, dass du es nicht magst, den gleichen Nachnamen wie diese Person zu tragen (Selbstwertgefühl) 2. Viele Leute aus deiner Umgebung kennen ihn (und seine negativen Aspekte), aber dich nicht. Treffen sie dich, sind sie voreingenommen (Ruf). 3. Du magst den Namen einfach nur nicht. Gibt sicher noch ein paar mehr Umstände, aber das musst du selbst wissen Also long story short, ich find Ehre klasse :> RE: Ehre. - Fou Lou - 15.03.2013, 14:41 Ich finde Ehre ist ein zu sehr schwammiger begriff um viel darauf zu geben. Soziale Kollektive sind in der Menge begrenzt und können sehr sehr Unterschieldiche ansichten von Ehre haben. Als Beispiele muss man mal nur die gesellschaften verschiedener Staaten anschauen. Das kann man dann bis auf die Individuuen herunterbrechen wo jeder eine andere ansicht von Ehre hat. RE: Ehre. - Sapphire Sky - 15.03.2013, 14:46 Der Begriff Ehre geht hand in hand mit dem Ruf. Wer keine Ehre hat, hat auch keinen guten Ruf. Menschen mit einem schlechten Ruf werden von anderen gemieden oder zumindest mit Skepsis betrachtet. Es ist also von Vorteil seine Ehre zu bewahren. Ich glaube im Zitat deiner Mutter kann man aus dem Wort Ehre besser das Wort Prinzip machen. Sie wurde vom väterlichen Teil deiner Familie enttäuscht und möchte nicht, dass du mit diesen Teil in Verbindung gebracht wirst. Ich denke nicht, dass dein jetziger Nachname mit einem so schlechten Ruf behaftet ist, dass er dir einen Nachteil einbringen würde. Ob du deinen Namen nun änderst oder nicht liegt ganz bei dir RE: Ehre. - Markus - 15.03.2013, 22:36 Ich würde auch sagen, dass Begriffe wie "Ruf", "Achtungswürdigkeit", "Ansehen" und "Respekt" dem Begriff der Ehre sehr ähnlich sind, bzw. eng damit verbunden sind. Insgesamt ist die Ehre (zumindest in unserer westlichen Gesellschaft) heutzutage in der Tat wesentlich unwichtiger als dies früher der Fall war. Ich würde dennoch nicht so weit gehen, zu sagen, dass sie völlig bedeutungslos ist. Ein grundlegendes Verständnis davon ist uns erhalten geblieben und das ist auch gut so. Auf jeden Fall bin ich mir relativ sicher, dass deine Mutter ein falsches Verständnis von Ehre hat. Ehre definiert sich heute normalerweise nicht anhand des Nachnamens, sondern anhand der erbrachten Leistungen und der gesellschaftlichen Position. Wenn du z.B. einen Doktortitel in deinem Namen führst und / oder in einem besonders angesehenen Beruf arbeitest, dann bringt dir das ein gewisses Maß an Ehre ein. Beim Familiennamen kann es noch den Spezialfall geben, dass du entweder einer besonders bekannten Familie angehörst (Sohn der Kanzlerin oder sowas in der Art) und diese Ehre mit auf dich abstrahlt, oder du im Gegenteil bekannte Straftäter in der Familie hast, deren Image sich schädlich auf deinen Ruf auswirkt. Außerdem kann natürlich auch der Name an sich ungewollte Assoziationen wecken, wenn er z.B. türkisch klingt. Aber ansonsten, wenn du aus einer ganz "normalen" Familie kommst, die nicht weitläufig bekannt ist, ist es wirklich vollkommen egal, welchen Namen du trägst. Ich denke ein wesentlich besserer Begriff für das, was deine Mutter gemeint hat, wäre: "Stolz". Ehre ist etwas, was andere dir von außen entgegenbringen. Wenn du deinen Namen wechselt um dich von deinem Vater zu distanzieren, dann ist das bestenfalls gut für dein Ego (bzw. in deinem Fall vermutlich weniger für deines, sondern viel mehr für das deiner Mutter ), aber Ehre wirst du dadurch kaum erhalten. (15.03.2013)Ozymandias schrieb: Wenn das so ist, dann möchte ich gerne ein Mensch ohne Ehre sein.Ich glaube, das willst du nicht wirklich. Wie man auch dem von dir zitiertem Wiki-Text entnehmen kann, ist das Gegenteil der Ehre die Schande. Theoretisch würde ich der Definition nach einen Menschen ohne Ehre einfach als einen "wertlosen Menschen" ansehen. Praktisch gibt es aber aus meiner Sicht keine wertlosen Menschen und somit konsequenterweise auch keine Menschen ohne Ehre. Auf jeden Fall hast du völlig Recht, dass es - zumindest unter normalen Umständen - keinen Sinn gibt, allein wegen der "Ehre" den Namen zu wechseln. Das ist meines Erachtens, wie ich oben schon ausgeführt habe, einfach nur falsch verstandener Stolz und hat mit dem, was mit Ehre eigentlich gemeint ist, nichts zu tun. Wenn dir der Name deiner Mutter besser gefällt, oder DU dich damit einfach wohler fühlst, weil du dich damit besser identifizieren kannst, dann nur zu. Aber wenn es dir wirklich egal ist, dann lass dir nichts einreden. So ein Namenswechsel bringt in dem Fall mehr Stress, als er nützt. RE: Ehre. - Whitey - 16.03.2013, 00:36 Ich weiß nichtmal was Ehre ist und wofür man das braucht. Da hilft mir auch irgendwie die Definition von Wikipedia nicht besonders weiter. Ehre ist also Achtungswürdigkeit, okay. Und was ist Achtungswürdigkeit? Was bringt mir das wenn ich die habe? Ich habe keine Ahnung. Selbst wenn man sagt dass das sowas wie Ruf und Ansehen ist, dann hilft mir das zwar mit der Definition weiter, aber ich weiß immernoch nicht warum man sowas braucht. Um ganz ehrlich zu sein, Ehre scheint mir persönlich ein Schlagwort von dummen Menschen zu sein, die einen Grund brauchen sich mit anderen Menschen anzulegen, obwohl sie vermutlich selber nicht wissen was das Wort bedeutet. Wenn ich an Ehre denke, dann fallen mir zuerst so Sätze ein wie: "Ey alter, du hast meine Ehre verletzt! Aufs Maul?" Und was das dann bedeuten soll weiß ich eigentlich auch nicht so richtig. Vermutlich bin ich zu dumm um das Konzept zu begreifen. Sagen wir mal es gibt sowas wie Ehre. Wer bestimmt denn dann wann man Ehrenhaft ist und wann nicht? Das muss doch per Definition jemand anderes tun und nicht man selbst, denn Ehre scheint mir ja etwas zu sein, das andere Leute einem zusprechen. Aber auf welcher Grundlage? Dementsprechend würde ich sagen, das Ganze ist ein veraltetes Konzept das im Grunde soviel bedeutet wie: "Wenn du dich an bestimmte, von anderen definitierten Verhaltensregeln hälst (da fällt mir das Wort Ehrenkodex ein = Set von Regeln), dann bist du ein ehrenhafter Mensch. Tust du das nicht, lebst du in Schande." Daher kann Ehre ja nur bedeuten: "Hält sich an die Regeln." Und da frage ich mich wozu wir sowas heutzutage noch brauchen und wonach man sich da richten soll. Die einzige Möglichkeit wie man also Ehre haben kann ist, wenn man sich selber eine Reihe von Regeln auferlegt denen man folgt, um ehrenhaft zu sein. Aber was für Regeln? Und warum sollte man sich selber so einschränken? Das macht alles sehr wenig Sinn wenn ihr mich fragt. Und es stinkt nach Ideologie. Im Sinne von: "Trete unserer Gruppe bei und folge unseren Regeln, dann finden wir dich gut und ehrenhaft." Und das braucht ja nun wirklich niemand. Ein sehr berühmter Ehrenkodex ist ja der Bushido, der Kodex der Samurai. Und das ganze Ding ist ja nichts anderes als ein künstlich erfundenes Konzept, damit man in einer Zeit in der man nicht mehr gebraucht wurde seine Existenz irgendwie rechtfertigen konnte. Das bestärkt nur wieder meine Meinung dass Ehre etwas sehr künstliches ist, das keinen echten Nutzen hat und nur aus ideologischen Gründen gebraucht wird. RE: Ehre. - Atomicorn - 16.03.2013, 04:03 Ehre im altmodischen Sinn finde ich heutzutage einfach.... altmodisch und unnötig. also sowas wie "Familienehre" etc.. man sieht ja im fernsehen, wozu das führt. darauf könnt man auch verzichten.. viel wichtiger sind heute werte wie ehrlichkeit und rechtschaffenheit... also meines Denkens nach sollte sich niemand "ehre" (was das nun heute im allgemeinen auch immer bedeutet, aber ich würde sagen damit geht aufjedenfall "respekt" einher) "verdienen" müssen. "ehre" ist glaube ich heutzutage (ausser bei bestimmten ausnahmen) ein begriff, der sich halt im wortschatz noch erhalten hat aber in der heutigen gesellschaft keine relevante oder vorwiegend eine andere bedeutung besitzt "ich habe die ehre." RE: Ehre. - Neoface - 16.03.2013, 06:14 Also ich Assoziere Ehre mit dem Kampf, so als würde ich halt in den Krieg ziehen. Allerdings ist dieses Bild halt heute nicht mehr vorhanden. Es gibt halt nicht mehr das Typische Schlachtfeld wie es damals im Mittelalter gab. Wo sich Ritter mit Ehre bekämpft haben. Wo man sich unter Umständen noch respektiert hat. Um beim Beispiel zu bleiben, heutzutage bildet eher Hinterhalt und Knöpfchen drücken das Bild des Modernen Kriegs. Eher ist ein Synonym das man meiner Meinung nach nur im Kampf nutzen kann. Allerdings muss das nicht gleich ein Kampf auf Leben und tot sein. Sondern auch im Sportskampf. Ich meine man kann Sportsgeist auch mit Ehre vergleichen. Es verletzt halt den Sportsgeist wenn ein Läufer die Strecke abkürzt. Weil er z.B. keine Ehre im Duell hat. Es ist nicht Ehrenvoll, verletzt den Sportsgeist, wenn beim Basketball gefoult wird. Aber zum eigentlich Thema: Wie bereits erwähnt, würde ich auch eher dazu tendieren das deine Mutter wahrscheinlich etwas anderes meinte. Stolz ist da wirklich das treffenste. Es würde dich halt nicht mit Stolz erfüllen einen Namen zu tragen der dich mit etwas negativem verbindet als eben einen Namen der dich dann mit etwas verbindet mit dem du dich wirklich identifizieren willst. RE: Ehre. - Whitey - 16.03.2013, 06:17 (16.03.2013)Neoface schrieb: Eher ist ein Synonym das man meiner Meinung nach nur im Kampf nutzen kann. Allerdings muss das nicht gleich ein Kampf auf Leben und tot sein. Sondern auch im Sportskampf. Das bestätigt mich nur darin dass Ehre nichts anderes heißt als sich an die Regeln zu halten. RE: Ehre. - Neoface - 16.03.2013, 06:28 (16.03.2013)Whitey schrieb:(16.03.2013)Neoface schrieb: Eher ist ein Synonym das man meiner Meinung nach nur im Kampf nutzen kann. Allerdings muss das nicht gleich ein Kampf auf Leben und tot sein. Sondern auch im Sportskampf. Runter gebrochen auf das was ich gesagt habe, ja. Allerdings kann man dazu noch sagen, es ist schwer es nur darauf zu beziehen. Immerhin verändern sich regeln. Das Leben besteht ja auch aus Regeln die sich anpassen müssen. Bis jetzt haben sich die Regeln soweit geändert dass sie die, wie ich bereits erwähnte, altertümliche Ehre unnötig machten. RE: Ehre. - Whitey - 16.03.2013, 06:31 Aber was genau ist altertümliche Ehre? Wenn man das auf Krieg bezieht wäre es dieses antike Mann gegen Mann kämpfen und sich gegenseitig mit scharfen Gegenständen hauen. Das läuft ja eigentlich aufs Selbe hinaus, denn da könnte man sagen, dass Ehre Fairness bedeutet. RE: Ehre. - Neoface - 16.03.2013, 06:36 Naja worauf ich mich eher beziehen wollte ist das was vor einer Schlacht passiert. Früher gab man seinem Gegenüber die Zeit sich aufzustellen. Man suchte Orte für die Schlacht aus. Wer besiegt war, akzeptiere auch seine Niederlage und rennt nicht feige davon (Wie es heutzutage ja oft der Fall ist) Auch in Unterzahl kämpfte man gegen den Feind, auch wenn der Sieg kaum erreichbar war. Weil der Sinn dahinter, sei es Vaterland oder für Familie das Mittel heiligte. Und da kann man ja nicht sagen das Ehre = Fairness ist. Ist wirklich schwierig Ehre auf konkrete Argumente zu bringen. Allerdings ist das bei Wörtern wie Respekt, Erfurcht, Demut ähnlich. RE: Ehre. - Whitey - 16.03.2013, 06:41 Ok, ich verstehe worauf du hinauswillst. Es geht also darum dass man sich quasi irgendwo zum Kämpfen verarbredet hat, anstatt sich auf hundert Kilometer mit Projektilen zu beschießen. In dem Fall kann man natürlich davon sprechen dass man irgendwo Respekt voreinander hatte, weil man sich schlicht und einfach gesehen hat. Aber wie in so ziemlich jedem Krieg hat man auf jedenfall keinen Respekt vor menschlichem Leben als solchem. Vor allem wenn man solche Scherze macht wie nicht aufgeben obwohl man schon lange verloren hat. Das ist so die Hitler Strategie, entweder man gewinnt oder man geht unter. Ich weiß nicht wo darin die Ehre sein soll. Feige davonrennen ist doch die einzige Möglichkeit wenn die einzige Alternativ den eigenen Tod bedeutet, oder etwa nicht? Ich glaube du stellst dir Krieg ein bisschen romantischer vor als es eigentlich war und ist. RE: Ehre. - Neoface - 16.03.2013, 06:58 Ich muss zugeben, mein Urteil kann unter Umständen von Filmen verdreht worden sein. Aber ich meinte das mit in den Tod nicht wie Hitler das machte, weil er einfach net Aufgeben wollte. Die Briten haben zu der Zeit z.B. die Schotten gejagt und bekämpft. Diese haben trotz Aussichtslosigkeit weiter gekämpft. Ansonsten gäbe es nur eine Option, Weg laufen. Allerdings sterben würden sie bei beiden, also lieber kämpfend untergehen und die kleine Chance ergreifen vielleicht doch noch Familie und Heim zu retten. So kann man z.B. die altertümliche Ehre verstehen. Braveheart läßt grüßen. Zu mindestens verstehe ich die Ehre so Allerdings bringst du jetzt noch Respekt mit ein und das ist meiner Meinung nach etwas voll kommen anderes und schließt sich eigentlich aus. Wie du bereits gesagt hast, man hat halt kein Respekt vor dem Leben wenn man in den Krieg zieht. Allerdings ist das auch nicht ganz wahr, man hat Respekt vor dem Leben weil man es auf der einen Seite schützen will, allerdings ist der einzige Weg das zu schaffen das Leben eines anderen zu nehmen. Komplizierte Sache so etwas. Aber um mal auf 2. WW zurück zu kommen. Wusstest du das in diesem Krieg bei den Amis nur etwa 40% der Soldaten mit der Absicht zu töten auf den Feind geschossen hat? Sprich viele hatten da z.B. Respekt vor dem Leben wollten aber etwas verändern Dann gibt es halt noch Verdrehungen, Intrigen, bla bla bla aber wir würden nur vom Thema abweichen würde ich das ausweiten. RE: Ehre. - Thunderhasi - 16.03.2013, 09:07 Ehre gibt es heutzutage noch, nur wir bezeichnen es anders. Es gibt im übrigen die Ehrhaftigkeit, die durch die Gesellschaft "festgelegt" ist, aber auch die Ehrehaftigkeit, die jeder selbst festlegt. Interessant ist die Ehre, die jeder selbst festlegt, weil so ziemlich jeder hat Ehre, nur nicht jeder weiß davon. Ich erkläre das am besten per Beispiele. Ich nehme dazu einen Schüler Namens P und eine Schülerin namens S. Ehre im Bezug auf sich selbst: P ist gut in Mathe und schlecht in Englisch. Er ist sich vorallem bewust, dass er gut in Mathe ist und ist auch ganz froh drüber, vielleicht sogar ein bisschen stolz drauf. Also gehört sein Matheverständnis zu seiner Ehre, die er definiert hat. Kommt jetzt jemand, oder mehrere an und unterstellen ihm, dass er schlecht in Mathe ist, verletzt man seine Ehre (unabhängig davon, ob es ihn stört, oder nicht). Ehre im Bezug auf andere: P trifft sich einmal die Woche mit S um Englisch Nachhilfe zu bekommen. P findet es toll, dass S so gut in Englisch ist und beneidet S darum. Man könnte auch sagen, er erkennt es an, dass S gut in Englisch ist, oder er ehrt sie dafür. P definiert bisher Ehre also dadurch, dass jemand gut in Mathe und/oder gut in Englisch ist (Im realen Leben gibts natürlich mehr Sachen). Ehre, von der man erst was mitkriegt, wenn es passiert: Nach einem halben Jahr streiten sich P und S. Sie treffen sich nicht mehr. Plötzlich machen sich Gerüchte in der Schule breit, dass P ein fieser Typ ist und S vergewaltigen wollte. Das möchte P nicht auf sich sitzen lassen, denn auch dies verletzt seine Ehre. Zu seiner Ehre gehört also zusätzlich, dass er niemanden vergewaltigen will, blos über sowas macht man sich eher weniger Gedanken. Familienehre: P und S vertragen sich wieder und heiraten. Anschließend gründen sie zusammen eine Firma. Nennen wir die Firma S & P Smith AG. Es ist ein Bauunternehmen für Schulen. P macht die Zeichnungen, S kümmert sich um den Bauauftrag und darum, dass auch alles gut läuft. Nach Jahren der Arbeit stellt P fest, dass S heimlich Gelder abgeleitet hat und auf ein geheimes Konto eingezahlt hat, wodurch die Schulen nach kurzer Zeit zerfallen. P lässt sich scheiden und möchte nichts mehr mit S zu tun haben. Die Firma wird auch aufgelöst. P will aber eine neue Firma gründen, weiß allerdings, dass sein Familienname "beschmutzt" ist. Also ändert er ihn vielleicht. Es gibt bezüglich Ehre natürlich einige Extremfälle, wo es mit der Ehre übertrieben wird. Die Familienehre wie man sie aus dem Fernsehen kennt ist da ja so ein Fall. Hier wurde ein gesellschaftliches Ehrenbild genommen und mit extremen Methoden durchgesetzt. Auch im Kampf geht es teilweise um die Ehre (wobei heutzutage eher weniger deswegen gekämpft wird). Aber hier könnte man Beispielsweise nennen, dass ein berühmter Schachspieler in der Stadt ist. Viele Leute wollen gegen ihn spielen, obwohl sie wissen, dass sie keine Chance haben. Sie machen das nur, weil es ihnen eine Ehre ist, gegen diese Person zu spielen. Weil sie es einfach für annerkennungswürdig halten, dass jemand so gut schach spielen kann. So, ich hoffe, dass erklärts jetzt etwas besser. Der Begriff Ehre ist zwar fest definiert, aber die auslegung liegt primär bei einem selbst. RE: Ehre. - Neoface - 16.03.2013, 09:13 (16.03.2013)Thunderhasi schrieb: Nach einem halben Jahr streiten sich P und S. Sie treffen sich nicht mehr. Plötzlich machen sich Gerüchte in der Schule breit, dass P ein fieser Typ ist und S vergewaltigen wollte. Das möchte P nicht auf sich sitzen lassen, denn auch dies verletzt seine Ehre. Ok Spaß beiseite, ist aber eine gute Definition, würde ich so sogar unterschreiben weil es auf die heutige Bezeichnung und Deutung der Ehre eher zu trifft als das was ich meinte. Ich bin wohl wirklich zu sehr auf Filme fixiert. RE: Ehre. - Thunderhasi - 16.03.2013, 09:37 Ob du das bist weiß ich nicht. Allerdings hattest du kein Unrecht mit dem, was du geschrieben hattest. Ehre ist halt wie ich geschrieben habe mehr sowas wie ein Überbegriff. Und deine Argumentation bezog sich halt auf einen Teil davon. Auch in meiner Argumentation fehlen noch ein paar Teile, allerdings würde das eine extreme WoT bedeuten, wenn man alle Aspekte in einem Post zusammenfasst RE: Ehre. - Neoface - 16.03.2013, 09:47 (16.03.2013)Neoface schrieb: Ist wirklich schwierig Ehre auf konkrete Argumente zu bringen. Allerdings ist das bei Wörtern wie Respekt, Erfurcht, Demut ähnlich. Wie ich bereits geschrieben habe ist das halt einfach ein zu großes Spektrum als das man es wirklich auf einige Nenner definieren könnte. Ist zwar immer schön darüber zu diskutieren. Aber die Werte der Gesellschaft ändern sich ja stetig und somit kann sich auf die Bedeutung von solche Wörtern verändern. Aber gut geschrieben Thunder |