Ein Buch mit Applejack im Fokus, dass Sweet Apple Acres als Handlungsort hat und was sich inhaltlich darum dreht, dass ihr ihre Freundinnen bei der Farmarbeit helfen.
Einerseits hält dieses Buch Applejack damit so klischeehaft einseitig, wie wir es bereits gewohnt sind, andererseits hat Berrow es aber gut verstanden, dies zu verpacken. Natürlich wäre es mal schön gewesen, eine andere Seite von Applejack kennenzulernen, als nur erneut das familiäre, auf Apfelanbau fixierte Erdpony mit Liebe zur Tradition und Hang zur obsessiver, überschwänglicher Versteifung auf bestimmte Ziele, aber aus genau diesem Verhalten heraus den Konflikt zu ihrer ehrlichen Natur zu erzeugen, ist schon gut überlegt.
Sehr schön finde ich auch die vielen Anspielungen auf etliche Episoden, was die ganze Erzählung auch gut einbettet und so von sich aus damit wieder aufgreift, dass hier und dort schon manche dieser oberflächlichen Reibereien zwischen den Freundinnen bereits in der Serie vorkamen, hier aber erneut und eben auch anders erzählt werden. Die Einträge von Applejack in ihr Tagebuch zeigen auch schön, wie ihre Gefühle, allen voran ihr Ehrgeiz, ihre Erinnerung und Wahrnehmung verzerren, dass eben vergessen wird, wie oft und gut ihre Freundinnen ihr schon auf der Farm halfen.
Am Ende kommt die Lösung von Applejacks Dilemma, dass ihre Freundinnen ihr Tagebuch lasen, vielmehr hörten, so unspektakulär daher, so natürlich und schlicht, dass ich zugegeben zunächst etwas enttäuscht war. Aber nur kurz, denn dieser Ausgang ist das genau passende Ende für die Erzählung und passend für MLP. Es reflektiert nochmal all die Gefühle von Applejack, wie ihre Sorgen – der Konflikt des Textes, der keiner ist – nur ihre eigenen sind und löst sich dann zu aller Wohlgefallen in der festen Freundschaft auf.

Achja und das Tagebuch! Genauer das Auftauchen des Tagebuches, das ist die Stelle im Text, wo ich am meisten von ergriffen bin. Wie da nur schlicht steht: „It was her mother#s!“ (S. 40). Tja, konkrete neue Infos gab es leider nicht zum Verbleib ihrer Eltern, aber es zeichnet sich ab…es zeichnet sich ab…

Und der Titel vom 2. Kapitel hat mich zuerst sehr neugierig gemacht. ‚A Sweet Proposal‘…irgendwie denke ich bei dem Wort proposal, halt sofort an einen Heiratsantrag.