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Anglizismus - Druckversion

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Anglizismus - allwat - 17.01.2015, 19:34

Heutzutage sind sie ein großer Bestandteil unserer Sprache geworden: die Anglizismen.

Sie zu umgehen ist schwierig, da sie so gut wie in jedem Bereich unseres Alltags vorzufinden sind, sei es in der Werbung, im Beruf, in der Schule oder anderen ähnlichen Dingen.

Meine Fragen an euch:

Was haltet ihr von Anglizismen?
Benutzt ihr sie?
Falls ja, in welchem Ausmaß?


Bei mir ist es beispielweise ein Zwiespalt.

Einerseits muss ich sagen, dass mir Englisch als Sprache gefällt und ich dementsprechend auch einige Begriffe in mein Leben integriert habe. Allen voran beim Gaming-Bereich (da haben wir schon ein Beispiel). Dort finde ich sie gut angebracht, da die Kommunikation mit fremden Spielern deutlich leichter fällt, wenn man die gängigen Begriffe kennt.

Andererseits stören mich aber auch einige Fälle. Meist banale deutsche Begriffe werden im Englischen gesprochen, was ich mir vor allem in der Schule des Öfteren anhören muss. Vor allem stören mich diese kleinen Abkürzungen wie "Lol" oder "Stfu". Ich meine, gut, ich schreibe sie auf mal in den Chat, aber muss man sie dann noch die ganze Zeit in einem persönlichen Gespräch benutzen? Das wirkt auf mich dann eigenartig.

Wie schauts bei euch aus, würde mich interessieren  Twilight happy


RE: Anglizismus - Adr1anG - 18.01.2015, 00:18

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Anglizismen, denn der Zweck von Sprache ist ja die Kommunikation, also wenn alle Beteiligten verstehen, was man ihnen mitteilen möchte, dann hat die Sprache ihren Zweck erfüllt.

Das bedeutet auf der einen Seite, dass Anglizismen, welche die Kommunikation verbessern, gut für die Sprache sind.

Auf der anderen Seite allerdings auch, dass Anglizismen, welche die Kommunikation nicht verbessern, entweder weil ein oder mehrere Gesprächsbeteiligte sie nicht verstehen, oder weil man sie falsch anwendet, oder weil man unnötige Anglizismen verwendet, um cool zu wirken (oder sonstwas), schlecht für die Sprache sind.

Zusammengefasst also sind Anglizismen nicht schlecht, oder sogar gut, solange sie sinnvoll und korrekt eingesetzt werden.


RE: Anglizismus - Noizogeddon - 18.01.2015, 00:26

Ich mag Anglizismen. Ich benutze sie auch im Alltag, wie z. B. fail, nice, wasted, pony etc. pp. Was mich lediglich stört sind Leute, die den deutschen Satzbau mit englischen Wörtern zerstören. Das klingt richtig bescheuert.
Da fällt mir dieser eine Threadname ein: MLP goes Comic oder so ähnlich. WAS?! MLP goes Comic. MLP wird Comic?!? MLP geht Comic!?! Das klingt so beknackt. Facehoof Was dich an diesen Abkürzungen stört kann ich nicht nachvollziehen. lol benutze ich z. B. sehr, sehr häufig & manchmal auch rofl. Mich stört es nicht sowas zu sagen. Sind halt eben Angewohnheiten.


RE: Anglizismus - Nihdle - 18.01.2015, 00:53

Generell finde ich Anglizismen gut. Ich selber benutze sie im Alltag, oder zum Beispiel bei manchen Spielen (CS:GO).

Allerdings ist irgendwann ein Punkt erreicht wo es zuviel wird.
Anglizismen allg.: JA
Mehr Anglizismen als Deutsch: NEIN

[Bild: cl-cel-specks.png]


RE: Anglizismus - 404compliant - 18.01.2015, 01:43

Ich finde es immer wieder lustig, dass die Deutschen für das unerwünschte Zunehmen englischer Begriffe im Deutschen ausgerechnet das Fremdwort Anglizismus verwenden. Wäre es ihnen ernst mit dem Erhalt der deutschen Sprache, müssten sie das doch "Englischsprachiges Fremdwort" nennen, oder?

Viele Begriffe sind schon ins Deutsche übernommen worden, zu allen Zeiten. Mal aus dem Lateinischen, mal aus dem Französischen, je nach Mode. Ist also nichts ungewöhnliches, und passiert auch in anderen Sprachen ständig.

Und wer meint, sich mit möglichst viel Pseudo-Englisch besonders cool machen zu müssen, macht sich halt eher lächerlich, mehr aber auch nicht.


RE: Anglizismus - Morasain - 18.01.2015, 08:43

Wer sich über lol aufregt, dürfte sich ja auch über Radar und Lazer aufregen...


RE: Anglizismus - Neop - 18.01.2015, 12:31

Ein Thema, mit dem ich mich schon sehr beschäftigt habe Big Grin
(17.01.2015)allwat schrieb:  Was haltet ihr von Anglizismen?

Ich mag die Englische Sprache an sich auch, aber die unnötige Vermischung beider Sprachen empfinde ich persönlich sowohl als etwas störend als auch als etwas ganz normales.

Ich bin definitiv der Meinung, dass Sprache nichts festes ist und sich mit der Zeit wandelt (Vor ein paar hundert Jahren waren es z.B. die französischen Wörter, die ins Deutsche gemischt wurden) deswegen sehe ich Anglizismen erst mal als eine normale Entwicklung.

Spontan fallen mir drei Gründe ein, warum man Fremdwörter nutzen sollte: a) weil die eigenen Wörter etwas nicht gut genug beschreiben können, b) weil die Wörter schon längst fest in unsere Sprache integriert sind (z.B. "cool") und c) um sich (von anderen) abzuheben.

(17.01.2015)allwat schrieb:  Benutzt ihr sie?
Falls ja, in welchem Ausmaß?

Ich persönlich vermeide unnötige Englische Wörter in der Deutschen Sprache so weit es geht. In den Fällen a und b benutze ich natürlich auch Fremdwörter (in Maßen), aber Fall c finde ich etwas befremdlich. Ich habe es nicht nötig mich durch meine Sprechweise zu definieren.

Ein kleines Beispiel aus der Zeit als ich noch auf dem Gymnasium war (so 12-13 Klasse etwa): Ich ging nach der Schule an einem SB-Bäcker vorbei. Auf dem Werbeplakat wurde Brot angeboten, ich glaub "low-carb" stand dabei. Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Wort noch nie gehört, was für mich auch das kleinere Problem war. Ich dachte mir viel mehr: Wenn ich das als Abiturient (Englisch GK) nicht verstehe, wie siehts dann mit der breiten Masse aus? Das kann ja nur da stehen, um gut zu auszusehen, nicht um verstanden zu werden.

(17.01.2015)allwat schrieb:  Vor allem stören mich diese kleinen Abkürzungen wie "Lol" oder "Stfu". Ich meine, gut, ich schreibe sie auf mal in den Chat, aber muss man sie dann noch die ganze Zeit in einem persönlichen Gespräch benutzen? Das wirkt auf mich dann eigenartig.
Die Dinger würde ich nicht mal als richtige Anglizismen zählen, sind ja an sich erst mal nur Abkürzungen. Was es nicht weniger merkwürdig macht RD laugh (sagt jemand ernsthaft die Buchstaben "stfu"? Die Wörter auszusprechen hätte doch mMn. eine viel Kräftigere Wirkung)

tl;dr: Ich vermeide unnötige Fremdwörter, soweit es sinnvoll ist.


RE: Anglizismus - Malte279 - 18.01.2015, 12:36

Es gibt manche Anglizismen die nicht unbedingt nötig sind, aber auch viele bei denen es im Deutschen kein einfaches Gegenstück gibt so dass dort langwierige Umschreibungen nötig wären. Es ist aber auch nicht so, als wenn Anglizismen erst im Zeitalter des Internets so verbreitet wären. Ich habe eine Arbeit über die deutsche Presseberichterstattung zum Amerikanischen Bürgerkrieg 1861-1865 geschrieben und dazu sehr viele Zeitungen aus diesem Zeitraum gelesen. Ich war schon überrascht wie viele Englische (und französische) Begriffe da auftauchten die heute (von Ausnahmen abgesehen) nicht mehr verwendet werden. Hier ein paar Beispiele:
arretieren = verhaften
deklarieren = erklären / bekannt machen
demandieren = Forderungen stellen
desavouieren = bloßstellen / entehren
insistieren = auf etwas bestehen
insultieren = beleidigen
Kriegstheater = Kriegsschauplatz
offendieren = beleidigen / angreifen (in der Zeit wurden Leute anscheinend oft beleidigt) RD wink
requirieren = (ein)fordern (meisten haben da Leute auf satisfaktion insistiert nachdem sie insultiert wurden)
Satisfaktion = Genugtuung
Steamer = Dampfschiff


RE: Anglizismus - allwat - 18.01.2015, 12:39

(18.01.2015)Neop schrieb:  (sagt jemand ernsthaft die Buchstaben "stfu"? Die Wörter auszusprechen hätte doch mMn. eine viel Kräftigere Wirkung)

Einige meiner Mitschüler sagen das wirklich, deswegen macht es das noch so unerträglicher für mich[Bild: cl-rar-why.png]

Dabei weiß ich nicht einmal, ob die das ernst meinen oder ironisch Derpy confused


RE: Anglizismus - ... - 18.01.2015, 12:53

Aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund regen mich diese japanischen Anglizismen aus der Anime-Szene extremst auf.

Sonst sind mir Anglizismen recht egal.


RE: Anglizismus - Sheena - 18.01.2015, 13:06

Sprachen entwickeln sich durch Veränderung weiter. Wenn eine Sprache für immer gleich bliebe und man alle "neuen" Wörter verbieten würde, dann stirbt die Sprache irgendwann aus. Daher ist es Schwachsinn, gegen Anglizismen oder Ähnlichem zu sein. Keine Sprache ist isoliert und kann sich nie ganz isolieren. Wenn sie das tut, kann sie irgendwann nicht mehr existieren.


RE: Anglizismus - Whitey - 18.01.2015, 16:44

Ich hab nichts gegen Anglizismen, solange die Leute noch in der Lage sind, sich auch ohne vernünftig auszudrücken. Ich rede sowieso in so ner Mischung aus deutsch und englisch, je nachdem welches Wort von der Bedeutung besser passt oder was mir zuerst einfällt.


RE: Anglizismus - DerWächter/mmmm - 18.01.2015, 18:55

Ich persönlich mag Anglizismen. Und verwende sie prinzipiell gerne.
Einfach weil ich die englische Sprache lieber mag und für praktischer halte. Dazu kommt dann noch, dass ich ziemlich viel Zeit in den englischsprachigen Teilen des Inets verbringe und mir manchmal die englischen Wörter einfach vor den deutschen einfallen.
Ist außerdem manchmal bequemer.

Wenns sein muss, kann ich mich aber auch durchaus in reinem hochdeutsch ausdrücken. Wobei ja auch noch ein gewisser Unterschied zwischen tatsächlichen Aglizismen wie z.B. Handy, Internet, Laptop, etc und der Verwendung von englischen Wörtern für die es eigentlich auch gängige deutsche Wörter gibt, existiert. Das versuche ich nämlich zumindest im Unterricht oder so zu vermeiden.


RE: Anglizismus - Dr.Wandschrank - 18.01.2015, 19:03

Anglizismen sind schon in Ordnung.
Wie man es hier aber schon erwähnt hat sollten diese aber nicht überhand gewinnen.
In manchen Bereichen machen sie die Kommunikation sogar noch schwieriger.
Vor allem wenn diese Anglizismen Sprache zu Insidersprache wird was of beim Online Gaming der Fall ist.


RE: Anglizismus - Xemnas - 18.01.2015, 23:59

(18.01.2015)... schrieb:  Aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund regen mich diese japanischen Anglizismen aus der Anime-Szene extremst auf.

Sonst sind mir Anglizismen recht egal.

Es gibt keine "japanischen Anglizismen". Das Präfix "Angli-" steht für englisch, so nebenbei.

Egal. Ich, als bekennender Fan von den Rapper Money Boy benutze ich Anglizismen sehr häufig aber eher ironisch als ernst gemeint. Für die, die es nicht wissen, Money Boy und seine Fanbase pflegen die Nutzung von Anglizismen. Ein typischer Satz: "Sheesh, der boy mit der Crew am out been die Fans am screamen hören". Die deutsche Kultur ist sehr "amerikanisch", was auch die vielen Anglizismen erklärt.


RE: Anglizismus - 404compliant - 19.01.2015, 02:21

(18.01.2015)Neop schrieb:  tl;dr: Ich vermeide unnötige Fremdwörter, soweit es sinnvoll ist.

^ made my day RD laugh


RE: Anglizismus - LittleMissDevil - 19.01.2015, 10:45

Ich habe nichts gegen Anglizismen. Dass sich die Sprache wandelt ist völlig normal und irgendwann sind Anglizismen keine mehr. Keks war auch mal eine Ableitung von "cakes", weiß heute keine Sau mehr. Genau so haben wir Vieles aus dem Latein oder dem Französischen (Soße Big Grin ), das gehört halt dazu Shrug


RE: Anglizismus - Keiyobalt - 19.01.2015, 18:53

Ich benutze im Alltag sehr oft Anglizismen.
Als Beispiel:
-Lol bzw. Lelz
-f*ck
-rekt

Hab nix dagegen, aber die deutsche Sprache ist mir wichtig.


RE: Anglizismus - Skorpen - 19.01.2015, 20:14

Ich nutze einige Anglizismen, solang sie nicht unnötig sind.


RE: Anglizismus - Mechromancer - 19.01.2015, 20:28

Es wurde bereits gesagt, dass Einflüsse fremder Sprachen (Englisch, Französisch, usw.) in einer lebendigen Sprache wie es das Deutsche nun mal ist etwas völlig Normales darstellen.

Es lässt sich darüber streiten, wie viel Einfluss des Englischen in unserer Sprache angemessen ist, je nach dem, ob man einen sprachpflegerischen Standpunkt vertritt, der allem Neuen erst einmal mit Skepsis begegnet oder ob man eine eher aufgeschlossene Haltung besitzt.

Englische Begriffe finde ich beispielsweise dort sinnvoll, wo sie als technischer Fachbegriff etabliert sind. So werde ich meinen Scanner wohl nicht als optomechanischer Datenerfasser bezeichnen. Auch in bestimmten Bereichen wie Videospielen werde ich wohl eher von einem "Level up" reden und seltener von einer Aufstufung. Gleiches gilt für Begriffe, die so stark im allgemeinen Sprachgebrauch verwurzelt sind, dass sie kaum mehr als englische Begriffe wahrgenommen werden, z.B. der Pizza-Service.

Weniger sinnvoll finde ich sie an Stellen, an denen sie bei vielen Personen eher die Unklarheit fördern. Das von Neop beschriebene "low carb"-Brot dürfte so ein Fall sein. Gerade in der Werbung merkt man aber, dass die (oft sogar pseudo-englischen) Begriffe eher eine Mogelpackung sind, mit der der Hersteller das Produkt toller klingen lassen möchte, als es ist. Was in dem Zusammenhang auch auffällt: Vor einigen Jahren / Jahrzehnten haben Firmen - auch ausländische Firmen - eher versucht, in einer uns verständlichen Sprache für ihre Produkte zu werben. Es mag zwar nicht das beste Beispiel sein, aber beispielsweise hieß das Happy Meal bei McDonald's früher einmal Junior Tüte. Unschlagbar ist aber meiner Meinung nach die Werbung für Kosmetik, in der es oft von (pseudo-)englischen und auch pseudo-wissenschaftlichen Begriffen nur so wimmelt. Um ein gutes Beispiel zu nennen: das Reclaim Age Braker Line Breaker Serum, was unter diesem Namen auch in Deutschland verkauft wurde.

Ich würde nicht von mir behaupten, dass ich überdurchschnittlich viele englische Begriffe im Deutschen verwende. Aber wenn dies jemand tut, dann ist das für mich genauso in Ordnung.