Nerds, Geeks & Co - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Nerds, Geeks & Co (/showthread.php?tid=21524) |
Nerds, Geeks & Co - cooglephish - 16.02.2015, 15:57 In letzter Zeit gingen mir einige Gedanken durch den Kopf, die ich hier gerne mit euch teilen und auch gern eure Meinung dazu lesen würde. Hmm, wo fange ich an? Also es ist so. Wenn man sich mein Profil anschaut, sieht man, dass ich ja schon zu einem etwas älteren Semester zähle. Ich wurde in den 80er Jahren geboren. Schon sehr früh habe ich mich für Geschichte, Paläontologie, Raumfahrt und ganz allgemein für Wissenschaft interessiert. Schon als Kind habe ich Star Wars, Star Trek, Battlestar Galactica, Captain Future etc. geliebt. Ich konnte stundenlang über Dinosaurer und deren wissenschaftliche Bezeichnungen und Einordnungen reden und alle geologischen Zeitalter auswendig aufzählen. Später, als Jugendlicher besaß ich ein Mikroskop, ein Teleskop und diverse Bücher zu Themen, die für mein Alter doch recht ungewöhnlich waren. Mit 15 bekam ich dann schließlich meinen ersten PC und kurze Zeit später, als das 21. Jahrhundert vor der Tür stand, betrat ich das World Wide Web. Also zu einer Zeit, als es noch gar nicht die Selbstverständlichkeit hatte, wie heute. Ein Großteil meiner sozialen Kontakte spielte sich dort ab, was damals noch eher als Armutszeugnis galt. Anders als heute, da Smartphones, Facebook, Social Media oder kurz gesagt das Web 2.0 längst dermaßen in die Gesellschaft integriert sind, dass der Spieß quasi umgedreht wurde und diejenigen, die nicht daran teilhaben, die neuen Außenseiter sind. Zudem spiele ich seit mehreren Jahren "Das Schwarze Auge", spreche sogar ein wenig Klingonisch und Elbisch, wurde schon mehrmals als "wandelndes Star Trek Lexikon" bezeichnet und bin auch ein passionierter Gamer. Ich weiß nicht mehr genau, wann ich zum ersten mal auf den Begriff "Nerd" gestoßen bin. Jedoch erkannte ich mich darin mehr und mehr wieder und fing an, mich nicht nur als solchen zu bezeichnen, sondern diesen Begriff mit Stolz zu tragen. Kurioserweise hat auch da in relativ kurzer Zeit ein Wertewandel stattgefunden. Videospiele sind längst Teil unserer Kultur, es gibt zahlreiche Conventions, auf denen sich Cosplayer sehen lassen und das Kino quillt fast schon über vor Comicverfilmungen. Was zeichnet also den Nerd als solchen aus? Da gibt es eine Reihe von intersubjektiven und allgemein anerkannten Merkmalen. Meist wird dem Nerd eine extrem hohe Intelligenz zugeschrieben und die intensive Beschäftigung mit Dingen, die in der sozialen Norm als langweilig und/oder seltsam wahrgenommen werden, meist in Verbindung mit einer eher schwachen Sozialkompetenz, was häufig zu einer Außenseiterrolle und mangelndem Erfolg bei der Partnersuche führt. Typische Hobbies, mit denen sich Nerds beschäftigen wären Naturwissenschaften, Mathematik, Computer, Videospiele, Comics, Sci-Fi, Fantasy, Rollenspiele etc. Natürlich gibt es zahlreiche Begriffe, die mehr oder weniger synonym verwendet werden, aber der Einfachheit halber behalte ich den Begriff "Nerd" bei. Zählt man alle diese Punkte auf, in Verbindung mit dem zuvor schon genannten Wertewandel, fällt auf, dass einige dieser Hobbies längst ein nicht mehr wegzudenkender Teil der Popkultur sind, während andere, wenn man sie direkt damit vergleicht, dann doch noch eher ihr Dasein innerhalb einer kulturellen Nische fristen. Im Gegensatz zu Computerrollenspielen werden Pen-&-Paper-Rollenspiele vielfach noch immer mit hochgezogener Augenbraue betrachtet. Und während Comicverfilmungen die Kinokassen zum Dauerklingeln anregen, fragt man mich noch immer, ob ich denn nicht schon ein bisschen zu alt sei, um Comics zu lesen, und das obwohl es genügend Graphic Novels und Mangas mit FSK18 Inhalten gibt. Das Interessante und Kuriose an dieser Entwicklung ist die, dass, obwohl vieles, was als "nerdig" galt, längst Teil der Popkultur ist, Menschen, die ebendiesen Hobbies nachgehen, sich noch immer als Nerd bezeichnen. Die Konnotation des Nerdbegriffs hat sich stark gewandelt, von einer ursprünglich abwertenden Fremdbezeichnung hin zu einer ausnahmslos positiven Eigenbezeichnung. Das ist vor allem interessant, wenn ich bedenke, dass ich, als ich anfing, mich ganz bewusst als Nerd zu deklarieren, dies noch mit einer gewissen Selbstironie tat. Das Nerdtum ist zu einer ausgewachsenen und extrem facettenreichen Subkultur geworden. Im Zuge der Beschäftigung mit dem Thema kam mir ein interessanter Gedanke. Ich denke, dass J.R.R. Tolkien nicht nur als Begründer der epischen Fantasyliteratur, sondern auch als einer der Gründerväter des Nerdtums angesehen werden kann, denn einige seiner Fans lasen nicht nur seine Bücher, sondern beschäftigten sich sehr intensiv mit deren Inhalt und wollten alles über deren Sprachen, Länder, Geschichte usw. wissen. So, soviel zu meinen Gedanken zu dem Thema. Jetzt seid ihr gefragt. Wie denkt ihr darüber? Bezeichnet ihr euch selbst als Nerds? Wenn ja, warum? Seid wann tut ihr das, und was hat euch dazu gebracht? RE: Nerds, Geeks & Co - Hagi - 16.02.2015, 16:02 Also ich weiß nicht wie der Rest hier so darüber denkt aber wenn man jemanden als Nerd bezeichnet, dann ist das doch allgemein hin nicht wirklich als Kompliment aufzufassen. Das ist zwar keine so starke Beleidigung mehr wie früher, aber eine Beleidigung ist es trotzdem noch immer. RE: Nerds, Geeks & Co - cooglephish - 16.02.2015, 16:10 Ebendieses habe ich komplett anders wahrgenommen. Natürlich wird der Begriff durchaus noch immer als Beleidigung verwendet. Aber darüber hinaus eben von den Nerds selbst als positive Eigenbezeichnung, was sogar so weit geht, dass einige Individuen als "Fake Nerds" wahrgenommen und aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen werden. Es kommt eben immer auf den Kontext an. RE: Nerds, Geeks & Co - Derpy De Hooves - 16.02.2015, 16:20 Jemanden als Nerd zu bezeichnen scheinen wohl manche noch als Beleidigung aufzufassen oder zu deuten, allerdings zeigt es für mich nur die Hingabe zu einem bestimmten Thema, wie zum Beispiel Comics oder Serien etc. Ich bin zwar nicht so "alt" wie du Coogle, allerdings kenne ich das sehr gut als "anders" bezeichnet und aufgefasst zu werden. In frühen Jahren kam ich auch schon mit Star Trek, Battlestar und Star Wars in Kontakt und um ehrlichzusein habe ich die Serien und Filme genossen und tue dies immer noch und es war mir damals schon scheissegal ob mich da wer als Nerd bezeichnet. Wobei diese Bezeichnung nie fiel es ging mehr in Richtung Spinner und Psycho. Computer und Internet hatte ich schon vor der Jahrtausendwende noch bevor ich überhaupt 10 wurde war ich Gamer mit Herz und Seele und bin es immernoch und was klingonisch angeht, naja ein bisschen kann ichs da bin ich mehr fürs Orkische zu haben aus den Warcraftreihen Die Bezeichnung Nerd bzw. Geek hat sich etwas gewandelt und inzwischen ist es ein wenig besser geworden und man kann sich eventuell auch noch gut fühlen so genannt zu werden, denn für mich zeigt es nur (wie oben erwähnt) die Hingabe und Ausdauer für etwas, das viele einfach gar nicht kennen oder haben. Oder um es ganz einfach auszudrücken: Spoiler (Öffnen) RE: Nerds, Geeks & Co - Herrmannsegerman - 16.02.2015, 16:21 (16.02.2015)cooglephish schrieb: Ebendieses habe ich komplett anders wahrgenommen. Natürlich wird der Begriff durchaus noch immer als Beleidigung verwendet. Aber darüber hinaus eben von den Nerds selbst als positive Eigenbezeichnung, was sogar so weit geht, dass einige Individuen als "Fake Nerds" wahrgenommen und aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen werden. Es kommt eben immer auf den Kontext an. Ich glaube das man studieren muss um so etwas zu erleben........ Ich kenne Nerd auch nur im Beleidigenden Sinne, im Gegensatz zum Wort "Geek" das wohl für den Popkultur-Nerd steht. Um offen zu sein ist mir diese Problematik auch relativ banane. RE: Nerds, Geeks & Co - Jandalf - 16.02.2015, 16:24 Ich trage das auch als Selbstbezeichnung stolz vor mir her. Ich sitze im Moment in einem Raum, in dem sich Rollenspielsysteme mit insgesamt vierstelligem Wert befinden. Das sollte als Qualifikation ausreichen xD Dazu kommen Brettspiele, Zeichentrick und Animations-Filme/Serien eine Handvoll Spielekonsolen und ein großes Homestuck-Poster. Ich bezeichne mich selbst als Nerd seit ich mit DSA meine Rollenspielkarriere begonnen habe. Wobei mich Welten und Sprachen gar nicht so sehr interessieren. Ich bin mehr Gamer. Bücher mit gut umgesetzten Regeln sind mir viel wichtiger als eine gute Weltbeschreibung. Weshalb ich mittlerweile auch kein DSA mehr spiele RE: Nerds, Geeks & Co - Adr1anG - 16.02.2015, 16:36 Bin zwar noch nicht ganz so alt wie du cooglephish, aber ich konnte mich in vielen Punkten in deiner Beschreibung oben wiederfinden und ich bezeichne mich selbst auch oft als Nerd (btw das Wort Geek mag ich gar nicht). RE: Nerds, Geeks & Co - LittleMissDevil - 16.02.2015, 16:56 Blablabla. Nerd, Geek whatever Wie alles, sei es Musik, Literatur, Mode oder Ähnliches erfahren Konsumgüter irgendwann den Punkt, an dem sie kommerziell erfolgreich werden und so Teil der Popkultur werden Was früher abgewertet wurde, ist heute normal. Seien es Dinge wie Tattoos und Piercings oder eben Programmieren und Gaming. Nerd ist keine Beleidigung mehr, Nerdbrillen liegen im Trend. Ich besitze knapp 300 Comics, spiele Pen&Paper und kann etwas elbisch. Trotzdem würde ich mich nie als Nerd bezeichnen. Es sind halt Hobbies aber sie definieren mich nicht so sehr als dass ich mich deswegen als Nerd identifizieren würde (ganz anders als bei meiner Szenebezeichnung "Goth", da ich mich damit tatsächlich identifiziere). Leute suchen sich eben eine Selbstbezeichnung aus, die ihr Leben am besten beschreibt. Dass das erst selbstironisch mit einer Beleidigung geschieht, die sich mit Eintritt in die Popkultur positiv wandelt, ist nicht neu. RE: Nerds, Geeks & Co - Simaris - 16.02.2015, 16:58 Naja, den Begriff "Nerd" definiert jeder für sich anders. Für mich sind Nerds einfach leute die sich übermässig für ein Thema interessieren und sich dementsprechend darin auskennen. Daher finde ich es auch nicht abwertend wenn mich einer Computer-Nerd bezeichnet, wobei ich das gern auf "Programmier und Zock-Nerd" korrigiere. Meine Mum hatte letztens auch gedanken ob das nicht abwertend sei, ich hab ihr gesagt, wenn ich sie als Stricknerd sehe ist das eigentlich eher was positives. Denn eins haben Nerds ja gemeinsam: Sie reden gern über ihr Hobby und kennen sich super damit aus, folglich findet man Hilfe zu dem Thema am besten bei colchen "Nerds". Wie auch schon angedeutet sind für mich Nerds nicht einfach nur Computer Nerds. So gibts auch Stricknerds wie meine Mum, Bastelnerds wie meinen Vater usw. Abwertend finde ich wieder die bezeichnung "Freak", weil dieser ein Ton mitklingt als wäre das Interesse etwas unnatürliches oder verachtenswertes. RE: Nerds, Geeks & Co - ... - 16.02.2015, 17:22 Ich bin eigentlich ein ziemlicher Doom-Nerd, allerdings ist das Thema für ca. 99% aller Menschen in meinem Umfeld so irrelevant, dass es nie ins Gespräch kommt, von daher ist es eigentlich jedem egal. RE: Nerds, Geeks & Co - DerWächter/mmmm - 16.02.2015, 18:01 (16.02.2015)Hagi schrieb: Also ich weiß nicht wie der Rest hier so darüber denkt aber wenn man jemanden als Nerd bezeichnet, dann ist das doch allgemein hin nicht wirklich als Kompliment aufzufassen. Das ist zwar keine so starke Beleidigung mehr wie früher, aber eine Beleidigung ist es trotzdem noch immer.Jain. Es gibt immer noch Leute die es als Beleidigung benutzen. Aber es gibt schließlich auch Leute die "schwul" oder ähnliches als Beleidigung benutzen. Von daher...es ist imo mitlerweile keine Beleidigung mehr, sondern einfach nur noch ein Begriff. Eine Beschreibung. Und ich selbst bezeichne mich auch als Nerd. Gerne sogar. Weil es einfach als Begriff passt. Ich bin nunmal jemand der sehr viel Zeit am PC verbringt, dessen Leben online stattfindet. Ich zocke gerne, spiele gerne Brettspiele, interessiere mich für Pen&Papers, lese/gucke Fantasy und Sci-Fi, verschlinge Serien und Hintergrundinformationen zu Serien. Noch mehr, wenn sie mich wirklich interessieren. Ich interessiere mich für unnützes Wissen, Computer und Computerspiele. Digitale Hobbys wie Grafikdesign, maginales Programmieren, schreiben etc. Die Eskapaden von irgendwelchen Stars interessierne mich nicht im geringsten, dafür würd ich beinahe alles dafür geben bestimmte Schauspieler aus meinen Lieblingsserien zu treffen. Oder auf bestimmte Conventions zu gehen. Ich gehöre nunmal zu den Leuten mit denen man sich ausführlich über sowas unterhalten kann, wie welcher von zwei Superhelden nen Kampf gewinnen würde. Oder über irgendwelche Serien und Themen die mich allgemein interessieren und mit denen ich mich auskenne. In dem Fall kann ich dann auch ziemlich schnell zum wandelnden Lexikon mutieren ^^ Und so weiter und so fort. RE: Nerds, Geeks & Co - Whitey - 16.02.2015, 18:14 Dass Nerd eine Beleidigung ist, kenne ich eigentlich nur irgendwie vom Ende der 80er Jahre, oder so. Ein Nerd ist doch einfach jemand, der ein besonderes Interesse an etwas hat und im Grunde ist doch jeder ein Nerd für irgendwas. Man könnte Nerd auch mit Fan gleichsetzen, aber das hat für mich persönlich eher sowas passives, während sich Nerds aktiv mit der Sache beschäftigen und vielleicht irgendwas dazu relatiertes schaffen oder besonders viel wissen. Naja, ich bin ein Nerd für viele Sachen und ich hab das noch nie negativ gesehen. Leute die Nerd als Beleidigung verwenden, halte ich übrigens für ziemlich dämlich, denn wie kann es denn jemals etwas schlechtes sein, sich für etwas zu interessieren? Und so nebenbei: In den 80ern geboren zu sein macht einen alt? Aww... ._. RE: Nerds, Geeks & Co - Nic0 - 16.02.2015, 21:37 Nerd wird immer noch als Beleidigung für Stubenhocker oder Sonderling verwendet, obwohl die Definition eine andere ist. Geeks dagegen sind ugs. Hipster Nerds mit sozialen Kompetenzen. Ich definiere mich jedenfalls selbst als absoluter Nerd, da ich mich unglaublich für Technik, Computer, Wissenschaft, Fantasy und jede andere Art von fiktiven Welten interessiere. Außerdem verbringe ich viel Zeit alleine, meist vorm Computer, und zeige eher wenig Interesse an den gesellschaftlichen Trends, die für meine Altersgruppe passend wären. Aber ich bin genauso gerne ein Nerd wie ich ein Digital Native bin, da es perfekt mit meinen Interessen harmoniert. Alle, die das als sonderbar oder unvorteilhaft bezeichnen, dürfen sich gerne auf eine Diskussion mit mir darüber einlassen. Spoiler (Öffnen) RE: Nerds, Geeks & Co - derGarrulus - 16.02.2015, 22:00 Ich finde halt, dass Nerd, Hipster (vorallem), Geeks usw. schon zur Popkultur gehören. Für mich ist ein Hipster auch schon ein Teil des Mainstreams (so kommt es mir so vor). Und für mich ist Nerd halt keine Beleidigung mehr. Es gehört halt schon zur Popkultur wenn man sich halt mit Themen wie Star Wars, Star Trek, DC/Marvel Comics beschäftigt. Es muss nicht Star Trek sein, wir sind beispielsweise die MLP-Nerds. Schon als Kind habe ich neugierig nach Trivia zu Serien und Spielen beispielsweise geforscht an so manch Wiki Seiten, einfach weil mich die Hintergründe interessieren. Auch hat mich die Wunderwelt der Informationstechnologie fasziniert. Habe auch früher mich in SUSE-Studio [Ein Tool, womit man eigene SUSE-Linux Distros bauen konnte] ausgetobt. (Mein Bruder kam dann zu mir, und sagte ich solle das machen was andere Kinder in meinem Alter [damals] auch machen: Draußen spielen ) Der Begriff Geek ist anscheinend geläufiger, da es sich für manche weniger beleidigend anhört. RE: Nerds, Geeks & Co - 404compliant - 17.02.2015, 02:06 Der Begriff des Nerd hat sich massiv gewandelt. Bis in die 80er hinein waren die Nerds und Eierköpfe die, die dicke Brillen trugen, Bücher lasen, und zu nichts praktischem zu gebrauchen waren. Wobei 'praktisch' damals halt noch meist mit körperlicher Arbeit verbunden war. Anerkennung gab es, wenn man etwas physisches 'geschafft' hat. Seit den 80ern hat sich die Welt extrem verändert. High-Tech war damals ein Taschenrechner mit 8 Stellen, den konnte jeder noch bedienen. Auch das mechanische Zählwerk am Kassettenrekorder hat niemanden überfordert. Heutzutage werden viele von technischen Dingen geplagt, die sie dagegen hoffnungslos überfordern. Computer sind regelmäßig virenverseucht, der Drucker will einfach nicht drucken, niemand versteht, was das eigene Handy noch alles kann, und die Speicherkarte mit den Urlaubsfotos ist plötzlich ganz von selbst leer. Und schon besinnt man sich dieser blassen Kellerkinder, die sich doch mit so was auskennen! Die einem da ruck-zuck aushelfen können. Nerds sind heute gesellschaftlich anerkannt, weil sie für die Gesellschaft wichtiger geworden sind. Nerds sind die, die mit der technischen Entwicklung mithalten konnten, die die Speerspitze des Fortschritts sind. Und das wiederum führt zu einem ganz anderen Selbstverständnis selbiger Nerds. Und zunehmend bringen die Nerds auch ihre Kultur aus dem Kellerraum in die Gesellschaft ein. Denn seien wir mal ehrlich, ohne selbstbewusste Nerds wären wir hier nicht in einem Forum für pastellfarbene Mädchenträume, und würden über gesellschaftliche Entwicklungen diskutieren. (16.02.2015)cooglephish schrieb: Schon sehr früh habe ich mich für Geschichte, Paläontologie, [...] über Dinosaurer und deren wissenschaftliche Bezeichnungen [...] alle geologischen Zeitalter auswendig [...] Wenn du mal wieder vorbei schaust, müssen wir einen Stopp bei meinen Eltern einplanen. Bewohnbares Naturkunde-Museum, sag ich nur. RE: Nerds, Geeks & Co - derGarrulus - 23.02.2015, 19:49 Ich hab mich auch gerne als Kind mit älteren (oder anderen, siehe oben) Betriebssystemen wie DOS oder Windows 9x beschäftigt Und das mit meinem Geburtsjahr '99 RE: Nerds, Geeks & Co - Atomicorn - 23.02.2015, 20:37 Worte wie nerd, geek und co. Fasst jeder unterschiedlich auf. Menschen in sparten zu packen, ist genauso schwierig und unrealistisch wie es bei musik der fall ist. Ich zb verbinde mit nerds mehr diese computer und technik sachen und würde mich eher richtung geek bezeichnen, wo es meiner aufgassung nach mehr um das hineinversetzen in fiktive welten geht. Zu gross ist der unterschied da aber auch nicht :/ trotzdem Hat jeder von uns eine bestimmtr vorstellung, was man mit "nerd" oder "geek" in verbindung bringt, und diese überschneiden sich doch recht stark würd ich mal sagen. Also existiert zumindest ein ungefähres gesamtbild. Eine "offizielle" einstufung finde ich da eher unangebracht, da wir ja alle menschen sind und keine .. Obstsorten.. Oder so RE: Nerds, Geeks & Co - bisty - 23.02.2015, 21:12 Hi, @cooglephish, bezüglich des Wandels und der "Integration" der "Nerdsachen" in die Popkultur würde ich dir das Buch von Linus Torvalds "Just for Fun" empfehlen, der Nvidia-fuck-you-Bursche hat am Anfang des Buches diesen Vorgang mehr oder weniger beschrieben. RE: Nerds, Geeks & Co - Nic0 - 23.02.2015, 21:18 Wenn's auch etwas sozialwissenschaftlicher sein darf, kann ich die Bücher von Henry Jenkins, wie Rethinking Media Change: The Aesthetics of Transition empfehlen. Die stehen auch noch auf meiner Liste, sind aber nicht gerade billig. RE: Nerds, Geeks & Co - bisty - 23.02.2015, 21:42 Über mich kann ich folgendes erzählen: als Kind habe ich meine Oma auf ihrer Arbeit oft besuchen dürfen (die hat damals an der Uni gearbeitet), wo ich meine erste Bekanntschaft mit einem Computer machen dürfte. Es waren damals generische PCs mit DOS/Windows95, da habe ich sehr gerne mit VolcovCommander "gespielt", und elektronische Schreibmaschinen (Robotron S6130 un ähnliche Modelle), was ich mit denen angestellt habe, daran kann ich mich nicht erinnern. Außerdem besuchte ich eine Schule, wo Mathematik und Informatik zum Schwerpunkt der Schule gehörten, wo ich meine erste Kinderbücher über Informatik gelesen habe (Mordor in 90er war zwar komplett Scheiße, aber gute wissenschaftliche Kinderbücher konnte man damals sehr gut schreiben - da wurde in einer einfachen Sprache erklärt, was ein Algorithmus ist, wie funktioniert ein Rechner, welche Programmiersprachen gibt es), und mich generell für die Mathematik interessiert habe. Dann habe ich auf 13. Lebensjahr mein eigenes Rechner gekriegt (war damals ein AMD 1200 Mhz, 256 MB RAM, 20 GB HDD, mit Windows XP), wo ich am Anfang eigentlich nur gespielt habe. Dann hat mein Stiefvater von seiner Arbeit Delphi und ein paar Bücher mitgebracht, und so habe ich angefangen, zu programmieren. Mein erstes "richtiges" Programm habe ich mit 15. Jahren geschrieben - das war ein einfaches Verwaltungssystem für die Bibliothek, mit Access als Datenbank, lol. Die Codequalität war selbstverständlich schrecklich, die Variablen trugen die Namen "Form1", "Button1" und so weiter, aber es hat irgendwie funktioniert. Dann habe ich mit 16 Jahren angefangen, ein Club für junge Informatiker zu besuchen, wo ich eine Bekanntschaft mit C++ (auf Beispiel von VisualStudio 6 und MFC, meine Güte, war das schrecklich ) und Linux gemacht habe (Mandriva Linux 2007 war das, wenn ich mich nicht irre). Dann bin ich an der Uni gelandet, habe dort viel Mathe, Physik, Logik und wieder Mathe studiert, und im Jahr 2012 bin ich nach Deutschland abgehauen, wo ich mein Informatikstudium vorgesetzt habe. Tja, das war meine Nerdgeschichte, ich wette, viele Informatiker können die eine ähnliche erzählen. P.S Diejenige, die folgende Anekdote verstehen, bekommen von mir virtuelle Cookies: Zitat:-Hello, is this tech support? |