"Nur ein paar Gedichte" - wil - 21.06.2016, 18:13
Hallo, Freunde der Dichtkunst.
Kurz nachdem ich mich auf brony.de angemeldet hatte, fand ich auch schon heraus, dass im Atelier auch Dichter unterwegs sind. Was ich bisher lesen konnte, gefiel mir und ich habe Lust bekommen, mich auch mal einzubringen.
Der Betreff ist übrigens der Titel eines kleinen handgefertigten Albums, natürlich mit der guten alten Schreibmaschine geschrieben, das ich meiner Großtante und meinem Großonkel in Meerane schenkte.
Das war Dezember 2013.
Ich habe mich auch schon einige wenige Male auf offenen Lesebühnen versucht und fand eigentlich meist recht guten Anklang.
Hier veröffentliche ich nun erstmals meine kleinen Werke im Internet und würde mir einen produktiven Austausch unter Künstlern wünschen, um daran zu wachsen. Auf gute Gemeinschaft! ![Brohoof Brohoof](https://www.bronies.de/images/smilies/brohoof.png)
Vorab: schreibt man hier seinen Realnamen unter die Gedichte oder wie "signiert" man?
Kleine Sammlung von Kurzzeilern hier im Forum:
Guten Morgen, Welt
(12.08.2016)willkommen im leben schrieb: 42
Es ist ein Morgen, in der Tat,
und ich hab einen Spruch parat:
Ein Morgentief beendet man
mit einem Sonnengruß.
Man streckt sich, hüpft und landet dann
auf keinem falschen Fuß.
Einen Guten Morgen an alle Schlafmützen und jene, die noch nicht so recht im neuen Tag angekommen sind!
Insider
(11.08.2016)willkommen im leben schrieb: muss sich meiner Anschuldigung stellen:
Brotrekki, knusperknäuschen,
lockt Olafs in sein Häuschen,
gibt Oliven noch dazu
und hat ein feines BBQ.
Allseitsbeliebte Süßspeisen
(10.08.2016)willkommen im leben schrieb: Fehlen nicht mehr viele ![[Bild: 01-derpy_squee.png]]()
Vadigries mit Milch und Muß
fasst bei Gut und Böse Fuß.
Hi Vadi![[Bild: 01-cfap.png]]()
Ausstrahlung
(08.08.2016)willkommen im leben schrieb: möge bitte ein kleines Gedicht an unser Geburtstagskind weiterleiten
Atomar wird man nicht einsam.
Da strahlt man wenigstens gemeinsam-
dass, sobald man sich im Kern versteht
ein positives Lüftchen weht.
Saufen
(04.08.2016)willkommen im leben schrieb: 47
Nur mit Fahne
erste Sahne?
Gut, dann ist das halt sein Glaube-
Zum Höhepunkt mit Sahnehaube.
Na, eigentlich doch eher Schaum-
In seinem Oberlippenflaum.
Hat dir eigentlich schonmal wer gesagt, dass du in letzter Zeit irgendwie... seriöser wirkst? Irgendwie nicht mehr wie ein Fisch, den man fängt, um mit ihm immer nur das eine zu machen? ![RD laugh RD laugh]()
Möpse!
(04.08.2016)willkommen im leben schrieb: 002
Zwei sind nicht genug,
das wäre hier Betrug.
Doch mit zwei Nullen könnt es gehen,
was Positives dran zu sehen.
Den perversen Smilie reich ich noch nach, keine Sorge ![RD wink RD wink]()
Gulasch
(03.08.2016)willkommen im leben schrieb: 32
Der Gulasch am Morgen
bleibt in den Zähnen verborgen,
bis es abends Nachschub gibt,
der Altes ein Stück weiter schiebt.
Moin Captain! Gut geschlafen?
Päuschen
(01.08.2016)willkommen im leben schrieb: 22
Eine kleine Kaffepause
endet selten nicht zu Hause.
Amtliche Arbeitsmoral.
Kannibalismus oder so
(25.07.2016)willkommen im leben schrieb: 04
Wenn Bienen Langeweile haben
laben sie sich an den Waben.
Na, dann geh ich mal die letzte Runde mit dem Hund...
Honey Melon
(25.07.2016)willkommen im leben schrieb: 02
Es geht nicht ohne
die Melone
die des Honigs Süße stahl-
nun ist sie gelb, aber egal...
Hallo Honey ![Hug Hug]()
Wassersuppe
(24.07.2016)willkommen im leben schrieb: 28
Keine Macht der Wassersuppe!
Die bissige Elitetruppe
fordert wieder mehr Substanz!
Fleisch und Gemüse, und zwar ganz!
Freigang auf See
(24.07.2016)willkommen im leben schrieb: 26
Fehlt dem Fisch nur ein Gemüse
rappelt es in der Kombüse
Und ist er nicht gut gewürzt,
zeigt der Smutje sich bestürzt
und stürzt gedrungen sich sofort
und abgemustert über Bord.
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Wasserbund
(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Wasserbund:
Ein Gespür für jenes Leben
dessen diese Welt zu Haus
und eineseigne Eingangsforte
in die Eigenheit dort draus
vermag dem selbst ein Wohl zu sein
auch ohne jeden Sonnenschein.
Schädlingsbekämpfung
(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Schädlingsbekämpfung:
Auf der Lauer
mit dem Hammer
hockt der Bauer
in der Kammer
untertage
gegen Sturm.
Schnellt herauf, die Luke offen,
schlägt den Maulwurf,
bumm, getroffen,
ob es hilft,
das bleibt zu hoffen.
18.9.2013
Marcus Schietke
Ein Ort der Muße
(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Ein Ort der Muße:
Von Lebensfreude möcht ich sein
an einem Hain bei Sonnenschein
vom Dösungsschlafe übermannt
mit einer Rute in der Hand.
Entronnen aller Weltlichkeit
der anderen- und ihrer Zeit-
erwache ich weil ich es will
und alles ist so friedlich still.
Die Sonne sinkt, die Nacht kehrt ein,
ich werde bald zuhause sein.
noch eh ich mich zur Ruh begebe
lächle ich von leichter Häme
als man fragt, woher ich denn
zu dieser Zeit noch käme.
14.6.2014
Marcus Schietke
Bergerimit
(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Bergerimit:
Das Blattwerk wächst empor geschwind,
die Zweige gar so weit.
Ein neuer, warmer Tag beginnt
in jener fernen Zeit.
Komm, wucher weiter, erobre das Land,
sollst nicht voll Qual verglühen.
Sollst nicht in chemischem Sud zergehen,
ertrinken in giftigen Brühen.
Stattdessen erweitre das Wurzelwerk,
auf dass es die Felswand durchbricht!
Hinuntergleitend in das Tal
erreicht es den Boden noch nicht,
denn tief liegen dem Hoch die Weiten zu Füßen,
deine Glieder zeichnen sein Gesicht.
18.9.2013
Marcus Schietke
Geteiltes Leid
(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Geteiltes Leid:
Wandelnd in der Nacht
eine Träne erhascht,
schließt sich um sie die wärmende Hand.
Seidenmantelwind,
eine Brise nur ascht
eine schmerzliche Steinsmine auf.
Bleiern quält der Schritt
ein erschöpftes Konstrukt
schwacher Muskeln in trübem Gewand.
Fallende Tränen.
Eine Brücke. Geduckt.
Jemand fängt sie, er fängt sie zu hauf.
Dem letzten Menschlichen
(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Dem letzten Menschlichen:
Gedei in deiner Grübelkammer,
web dir Hoffnung und ein Leben,
red nach oben für Gesellschaft,
hierzuland wirds keine geben.
Wahr Vernunft und schöne Werte,
die sonst keinem mehr gefallen,
kehr zurück in tiefste Gründe,
wandle still in alten Hallen
von Rethorik und Kultur,
von einem Erbe deinesgleichen, grab dich hoch und was du siehst
lässt deinesgleich erbleichen.
31.1.2014
Marcus Schietke
Seelenverwandt
(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Seelenverwandt:
ich könnte meine Augen schließen,
ich ließe mich von dir führen.
Ich kann die feste Verbundenheit
zu deiner Seele spüren.
Wir sind verwandt, möcht ich doch meinen,
doch du sagst, dem sei nicht so.
Demnach kanns nur eins bedeuten:
Du bist mein und ich dein Bro.
Spektakel zwischen den Mächten
(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Spektakel zwischen den Mächten:
Ich sitze hier auf meinem Balkon
und sehe gen Himmel, der mich erdrückt.
Regen fällt durch das Wolkendickicht,
zu Linken finster, zur rechten Licht,
inmitten ein Farbstreif, der näher rückt,
umzuckt von gleißender Kraft.
Engelsgleich und wunderhaft
gleitet des Himmels Wärme,
die Finsternis bricht und weicht in die Ferne,
nicht in mein Herz hinein.
So wird sie eine Weile ganz vergessen sein.
Die Blitze zucken weiterhin noch eine Weil' umher,
das grollen vernehme ich wohl
noch einige weitere Zeit.
Leiser wird es, gebettet in Dunkelheit, die weiter zieht.
Und es fällt kein Tropfen mehr.
Prismatisch
(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Prismatisch:
Unserall umschmiegen seicht
von drob' gefall'ne Wesen.
Keine Farbe, ohne Form,
von keiner Hand verlesen.
Jedes einz'ge gleitet schimmernd,
als ein Lichtstrahl sie durchbricht.
Jenes muntre Farbenspiel
erschafft ein Phantasiegesicht.
Zum Abendrot ein warmes Lächeln,
uns're Mimik als sein Spiegel,
etwas Gutes dieser Welt
bricht unser Tiefensiegel.
4.11.2013
Marcus Schietke
Sich ein Bild machen
(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Sich ein Bild machen:
Vier Landstriche bilden den Rahmen.
Ein Dorf sät in ihm einen Samen.
Etwachset ihm ein Menschenvolk
im Schatten vom finsteren Berg
und endlose Wälder, im Nebel versunken,
vollendet's das Meisterwerk.
Im dichten Nebel schwimmt warmes Licht
einer steinernden Laterne,
entlockt dem Poet ein schönes Gedicht,
er trägt es in jegliche Ferne.
13.9.2015
Marcus Schietke
Überlegungen auf einer Hunderunde
(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Überlegungen auf einer Hunderunde-
Raste hin und blick umher,
was in zu großer Ferne liegt,
ist oftmals doch zu folgeschwer,
das Rasten zu beenden.
Nicht und niemals streb' ich mehr
nach allem Glück auf dieser Welt.
Was Weltenbummern so gefällt,
halt' ich schon längst in Händen.
Der Langsame sieht mehr, so heißt es,
wissen tu' ich es schon lange
seit ich seidenleichten Geistes
meine eignen Träume fange.
Stand:4.5.2016
Marcus Schietke
Gesunde Einstellung
(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: In einer weichen Wattewelt
die mich um euren Ärger prellt
kann ich doch sehr gut leben.
März 2016
Marcus Schietke
Vorübergehend
(24.06.2016)willkommen im leben schrieb: Vorübergehend
Den Tiefen der Nacht entfährt ein Schrei
der alles und jeden durchdringt,
in den Tiefen des Waldes bis in die Stadt
ein schallendes Echo erzwingt.
Der Mond erträgt geduldig
die Schmerzen jenes Schreis,
auf dem Vorsprung eines Felsens
brüstet sich ein Greis.
Standhaft bleibt er, nun befreit
von Teilen seiner Last,
das glückliche Gedankengut
nun endlich neu erfasst.
Erfrischt als gleich dem Morgentau
zur Früh' der Stunde Acht
entflüchtet still im Nebel er
dem Mond der Tagesnacht.
28.10.2013
Marcus Schietke
Zeitgeist- Bericht
(24.06.2016)willkommen im leben schrieb: Zeitgeist- Bericht
Buchstaben, tanzt,
schwellt über die Feder,
ergießt euch auf weißem Papier-
und fließt immer weiter!
Ein tinterherz'ner Reiter
mit tintenschwarz Visier.
Hinter seinem Gatter
so endlose Weiten-
verweilende Geister,
sie lassen sich treiben,
sie wissen alles
aus ihren Zeiten
und sie hauchen es aus-
der Reiter wird's geleiten
in die tintenschwarze Spur.
Mit seinen Diensten fügt er sich
seinem Allgezeitenschwur.
11.9.2013
Marcus Schietke
Der Frühling
(25.06.2016)willkommen im leben schrieb: Der Frühling:
Der Garten ist mit Sonne erfüllt,
das blühende Bunt enthüllt.
Der Frühling ist da,
mit all seinen Farben,
nicht zu erkennen,
dass seine Blumen einst starben.
Nein, sie leben noch, tief in der Erden
und jetzt sprießen sie wieder, in riesigen Herden.
Nun siehst du sie und freust dich drüber
und weißt, der Winter ist vorüber.
(...)
12.4.2006
Marcus Schietke
[titellos]
(25.06.2016)willkommen im leben schrieb: Enjoy the life, from beginning to end,
arrange your life, it's in your hand.
Take care of your head,
the ladder of success is to climb.
Don't do what is bad,
then you reach all.
When all is succeed,
and you are contend,
then you did understand,
what is the sense of the life.
2006-2010, das genaue Datum hab ich mir damals nicht aufgeschrieben.
Marcus Schietke
Ohne Grenzen
(26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Ohne Grenzen:
Als der Mensch im Winde stand,
zerbrach er seine Fesseln,
vor ihm die See, zu der er fand.
Die unruhigen Wellen so schwer,
der Abgrund so tief zu seinen Füßen
so unendlich leer,
so unendlich frei.
So schrie er
und erzählte,
füllte das Dunkel mit seinem Geist,
verließ die kalt gestählte
Stadt, die alles fest verschweißt.
Reale Paranoya- Gesellschaft
(26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Reale Paranoya- Gesellschaft:
Mein ist alles in meiner Welt,
nichts anderes kann sie durchdringen.
Alles, was lebt, sich zu ihr gesellt,
es sei, es mög' ihm gelingen,
verändert nichts, entweichet ihr
und endet vor ihren Toren,
doch will's sie verschlingen
und sät allhier
die unheilbringensten Sporen.
Erkeimen sie und treiben dann
Mycel durch alle Gassen,
worauf sie selbst und ihr Verlauf
ohnmächtig, still verblassen,
verzehrt dies' Leben meine Welt
und nährt von mir, von meiner Kraft.
Dann wenn die eig'ne Welt entstellt,
im Nichts nun neu erklafft,
dann ist das Urteil längst gefällt,
das neue Kammern schafft,
die anderen zu hassen.
19.9.2013
Marcus Schietke
Regenguss
(26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Regenguss:
Wir waren auf dem Weg
zur Arbeit am frühen Morgen.
Die stürmisch schwarzen Wolken
sollten uns gar nicht sorgen.
Doch fahren wir nun durch ein Meer,
das Ströme um uns webt.
Das ist es doch, was Lebenslust
in größtem Maße hebt.
Wo wir beide heute war'n,
das schwärmen wir hier vor.
Wir spinnen unser Seemannsgarn
von Neptuns Höllentor.
Manipulation
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Manipulation:
Eine kleine Waldameise
kriecht behutsam und ganz leise
in das Innenohr.
Weiter führt sie ihre Reise,
dreht im Schädel ihre Kreise,
stoppt vorm Hirn, davor
bleibt sie wie angewurzelt stehen
um sich's von Nahem zu beseh'n,
dann kräftig daran rumzuschrauben.
Keine weitre Waldameise
lässt ihr Leben in der Schneise
dieses Menschen, kaum zu glauben.
Alles stört
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Alles stört:
Untertage lebst du nun
und blickst genervt umher.
Du beschwerst dich weiterhin
über wachsenden Verkehr.
Die Ameisen sind viel zu laut
und Spinnen noch viel mehr.
Zahllose stampfende Beine
belasten dich wirklich sehr.
Doch stehst du auf und gehst nach oben
hörst du kleine Kinder toben,
flüchtest dich zurück.
Und setzt du selbst sodann
schon Spinnenweben an,
dann weißt du eines ganz gewiss:
Als Rentner ist's ein Ärgernis.
12.9.2013
Marcus Schietke
Geburtstagsgedicht
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Herzlich grüßt dich an deinem Tag,
wer dich schätzt und wer dich mag.
Bleib bei deiner Party immer am Ball
und bring die Korken laut zum Knall
jedoch dein Gläschen nicht zu Fall,
bei all den Tischen überall!
Amüsier dich ruhig, sei nur nicht verlegen,
sonst platzt du noch, der Freude wegen.
20.11.2009
Marcus Schietke
Steinskram
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Stein und Stein gesellt sich gern,
gemeinsam werden sie Sand.
Sie reiben einander im Mondenschein
in Einheit, Kant' um Kant'.
Nun sind sie eins, bald sind es zwei,
sobald der Sand sich mehrt.
Stein und Stein in ihren Sanden
bilden in Einheit den größten Wert.
Stein und Stein zerschlagen sich,
erhoben im Sturm der Sande.
Jeder fallende Kiesel
entbricht der tiefen Bande.
In Teile gebrochen, sie brechen noch weiter,
so werden sie stumpf und taub.
Nach und nach, von Kieseln erschlagen
zerfällt auch der Sand zu Staub.
8.8.-16.8.2013
Marcus Schietke
Aufstieg
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Aufstieg:
Lang erloschne Gluten
schürt der Wind, zieht durch das Zelt
und spürt die Wunde bluten.
Die Medizin fehl, kein Verband,
ich nahm den Tod in Kauf.
Doch hältst du, Liebste, fest im Stand,
den alten Lumpen drauf.
Mein leibestiefer Schmerzensschrei
bleibt weithin unerkannt.
Es scheint, als gäb's hier nur uns zwei
und unsren Meldungsbrand.
Das sei es halt, wir bleiben hier,
ab in das hohe Bergrevier!
Bis in die Wolken tront die Welt,
in der wir uns erschaffen
ein kleines Haus mit Ackerfeld,
wo jetzt noch Löcher klaffen.
Lösch' das Petroliumlampenlicht
und wasch' den Lumpen aus!
Und wenn die Dunkelkälte bricht,
zieh ich ein Blümchen raus.
Ich werd' es dir zu vielen schenken,
wenn wir in der Ferne sitzen,
an die schweren Zeiten denken,
dort, auf unsren Bergesspitzen.
11.2.2015
Marcus Schietke
Rückzug
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: (26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Rückzug
Oh meiner Seele kalter Rumpf,
du schlugst schon allzu lang
so monoton im Wintersumpf,
fernab von Tatendrang
und Sehnsucht nach der großen Welt.
Willst du sie nicht verstehen?
Was ist, das dich am Leben hält,
dich einfach umzudrehen?
Sag dich los vom Finsterwald
und bring den Spuk zu Ende!
Die stillen Wasser lähmen bald
die steif gefrornen Hände.
Der Grund zerfällt,
bald ist's ein Moor,
dann gibt es kein Entrinnen.
Oh kalte Seele, alter Tor,
du wirst kein Land gewinnen.
Wie deine wird es unsre Gruft
wenn du im Dunkel irrst,
bei ewig selbem Blütenduft,
wenn du dort glücklich wirst.
Vertraute Kammern und Kanäle
von kaltem Trost, wie immer.
Das einzige Licht, eine fliehende Seele,
verbirgt sich in leisem Gewimmer.
Wie ungebärdig willst du gähnen
in deine Dunkelstadt und sirren
und lodern und in deinen Tränen
gebrochen durch Ruinen flirren?
Verblich'ner Groll wirft keine Schatten,
was fürchtest du zu finden?
Was wir im Wahn verloren hatten,
in deinen Irrgewinden?
Der Druck weicht leerer Finsternis,
die Stadt scheint hier zu enden.
Kamillenduft der Genesis
verwebt dich in Legenden.
Du suchst das jenseitige Glimmen,
den lichterlohen Löwenzahn,
wirst dich verzehrt zugrunde dimmen
und hast dir nicht mal leid getan.
Ich will den Grund des Lebens sehen,
doch bleibt er blind entstellt.
Wird wohl noch eine Brise wehen
in meiner heilen Welt?
Oh Seele mein, in deinem alten
Schmerz, der ewig neu beginnt
und deiner Angst vor Ungestalten
warst du nimmer mehr als Kind.
Das letzte Licht ist ausgeschalten-
Stille Nacht, die Ketten spinnt.
Ich werde dich geborgen halten,
immer, wenn wir einsam sind.
21.1.2015
überarbeitet 26.6.2016-10.7.2016
Marcus Schietke
Elternhaus
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: Elternhaus:
Sei mir herzlich stets willkommen
als mein hochgeschätzter Gast.
Mit den Folge deines Kommens
hab ich mich schon oft befasst.
Ich muss erstehen, was noch fehlt
dich rundum zu versorgen.
Keine Speis', kein Hauseswinkel
bleibt dir hier verborgen.
Mein sei dein, dir soll's nicht mangeln,
nicht dem Körper, nicht dem Geist.
Immer bleibt's dein trautes Heim
das du besuchst, wenn du verreist.
2.11.2013
Marcus Schietke
Der Herbst
(18.07.2016)willkommen im leben schrieb: Der Herbst:
Die Blätter der Bäume vom Winde verweht-
gefallen zur Erd', vom Regen gebunden-
wirbeln auf und tanzen im Kreis
sobald der Wind sich dreht.
Der Regen fällt auf die Städte nieder,
perlet ab an der gläsernen Wand,
erstarret bei Kälte zu klirrendem Eis-
ertaut- und überrinnt den Fensterrand.
Das Wetter ist feucht und leicht deprimierend-
viele erkranken, viele auch nicht.
Der eine hustet, der andere keucht,
der Gesunde ist draußen und spricht:
Gute Besserung!
1.12.2008
Marcus Schietke
Rückkehr
(28.09.2016)willkommen im leben schrieb: Rückkehr
Silhouetten Hand in Hand
Lassen ein Gefühl vermuten.
Starrend giert der Pappverstand
Für seine stündigen Minuten.
Neuronenwall, du stilles Elend,
schwelgst noch im "gerade eben".
Ich taumle wild und sinnbeschäumend
in schwerem Takt daneben
und weine nicht in meinen Schoß,
und sei es, um die Brust zu heben
bis Wasserfarben grenzenlos
den Augenblick im Licht verweben.
Wische ich sie wieder fort,
erstrahlt der Horizont.
Ich lach und weine im Akkord,
hab ich das je gekonnt?
28.9.2016
Marcus Schietke
(02.10.2016)willkommen im leben schrieb: Dunkelheit folgt auf den Fuße,
folgt ihm an das grelle Licht.
Dem Tod erliegt die schwache Muße
und du widersetzt dich nicht?
Verzehrt von Funken bricht der Schatten,
reißt im Sog, zu ihrem Glück,
den Raum, den sie verloren hatten,
auf den kalten Grund zurück
und feucht und still auf tausend Kerzen-
blauer Puls und Lichtgestalt-
vom Höllenbrand gesäte Schmerzen
kommen, sind und schwinden bald.
(25.12.2017)wil schrieb: Ich nehme auch "Aufträge" an. Ich trete aber nicht die Rechte an den dabei entstehenden Gedichten ab.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - Whitey - 21.06.2016, 18:21
Der Titel ist ja schonmal geil, so bescheiden. ^^
Da bin ich direkt schon gespannt. Und dass du auf Lesebühnen warst, beeindruckt mich ein bisschen, das könnte ich wahrscheinlich nicht. Ein paar mal hab ich zwar schon was vor Publikum gelesen aber das war eher ein kleiner Kreis von Leuten die ich kannte, also nicht wirklich vergleichbar. Ich sag immer, ich bin ein Schreiberling und kein Vorleser. ^^
Was das signieren betrifft, da mach einfach was du willst. Ich glaub Moonseeker ist der Einzige, der das regelmäßig macht. Ich mach das gar nicht und bei Dandelo (andere Dichter kenne ich hier nicht) hab ich das auch noch nicht gesehen.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 21.06.2016, 18:25
alles klar, besten Dank. naja, ich bin ja nirgendwo sonst angemeldet oder im Internet vertreten, also muss ich mir um Stalker keine Sorgen machen^^ Da unterzeichne ich mal mit meinem Namen und etwas, das ich mal Künetrlernamen nennen würde.
Künstlername*
Dann mal zu ner kleinen Kopfnuss am Anfang, zu 100% steig ich selbst nicht mehr durch.
Wasserbund:
Ein Gespür für jenes Leben
dessen diese Welt zu Haus
und eineseigne Eingangsforte
in die Eigenheit dort draus
vermag dem selbst ein Wohl zu sein
auch ohne jeden Sonnenschein.
Anton Kümmel war eigentlich nur ein Name den ich als lustig entwarf, für meine Email Adresse.
Auf einer Lesebühne wurde ich dann unter dem Namen vorgestellt und als och das richtigstellen wollte, lachten alle und fragten mich was ich mit dem echten Anton Kümmel gemacht habe und wer ich nun sei.
Tja, ich würde mal sagen ich bin nun Anton Kümmel^^
Eigentlich mag ich Kreuzkümmel ja viel lieber aber egal.
-Ergänzung: "Anton Kümmel" gibt es wirklich... ich hab diesen "Künstlernamen bei allen meinen Gedichten entfernt.
Viel Spaß beim Tüfteln, was ich im Gedicht beschrieben habe
RE: "Nur ein paar Gedichte" - Dandelo - 21.06.2016, 18:35
Kleiner Tipp am Anfang: Doppelposts sind hier im Forum nicht gern gesehen Statt also einen neuen Beitrag nur wenige nach dem letzten zu verfassen, editiere einfach den alten und füge da die neue Nachricht ein.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 21.06.2016, 18:47
Alles klar, danke für den Hinweis.
Als Entschuldigung, vielleicht etwas lustiges?
Schädlingsbekämpfung:
Auf der Lauer
mit dem Hammer
hockt der Bauer
in der Kammer
untertage
gegen Sturm.
Schnellt herauf, die Luke offen,
schlägt den Maulwurf,
bumm, getroffen,
ob es hilft,
das bleibt zu hoffen.
18.9.2013
Marcus Schietke
Noch eine Frage: wie verbirgt man Textteile, sodass man sie anklicken muss um sie zu lesen?
Das würde einiges an Platz sparen.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - Dandelo - 21.06.2016, 18:56
Das ist wirklich schön kurzweilig Gefällt mir, dieser humoristische Stil.
Dafür musst du spoiler verwenden, folgendermaßen:
Code:
[spoiler]TEXT[/spoiler]
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 21.06.2016, 19:12
Besten Dank! Weiter im Text, haha, Lyrikerwitz
Ich hab leider nicht so viele lustige und schöne Gedichte, sie sind meist entweder sachlich/intellektuell oder eher trauriger Natur.
Ich versuch es mal mit dem:
Ein Ort der Muße:
Von Lebensfreude möcht ich sein
an einem Hain bei Sonnenschein
vom Dösungsschlafe übermannt
mit einer Rute in der Hand.
Entronnen aller Weltlichkeit
der anderen- und ihrer Zeit-
erwache ich weil ich es will
und alles ist so friedlich still.
Die Sonne sinkt, die Nacht kehrt ein,
ich werde bald zuhause sein.
noch eh ich mich zur Ruh begebe
lächle ich von leichter Häme
als man fragt, woher ich denn
zu dieser Zeit noch käme.
14.6.2014
Marcus Schietke
hoffentlich hat der Spoiler funktioniert, wir werden es ja sehen.
kk, hat funktioniert. Nur gut, dass man Kommentare aktualisieren kann.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - Whitey - 21.06.2016, 19:21
(21.06.2016)wilkommen im leben schrieb: Besten Dank! Weiter im Text, haha, Lyrikerwitz
Ich hab leider nicht so viele lustige und schöne Gedichte, sie sind meist entweder sachlich/intellektuell oder eher trauriger Natur.
Ich versuch es mal mit dem:
Ein Ort der Muße:
Von Lebensfreude möcht ich sein
an einem Hain bei Sonnenschein
vom Dösungsschlafe übermannt
mit einer Rute in der Hand.
Entronnen aller Weltlichkeit
der anderen- und ihrer Zeit-
erwache ich weil ich es will
und alles ist so friedlich still.
Die Sonne sinkt, die Nacht kehrt ein,
ich werde bald zuhause sein.
noch eh ich mich zur Ruh begebe
lächle ich von leichter Häme
als man fragt, woher ich denn
zu dieser Zeit noch käme.
14.6.2014
Marcus Schietke
("Anton Kümmel")
hoffentlich hat der Spoiler funktioniert, wir werden es ja sehen.
kk, hat funktioniert. Nur gut, dass man Kommentare aktualisieren kann.
Das gefällt mir sehr gut. Ich mag wie du die Sätze über mehrere Zeilen zieht, damit hab ich manchmal so meine Probleme. Und das Metrum stimmt von vorne bis hinten, sehr schön.
Übrigens kannst du dir vor dem Posten eine Vorschau anzeigen lassen. ^^
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 21.06.2016, 19:35
Wieder was gelernt!
Eines über Natur. Viel Spaß, eine bildliche Vorstellung zu entwickeln. Als Tipp: Der Titel beschreibt nur bedingt, was gemeint ist, nehmt ihn nicht allzu wörtlich.
Bergerimit:
Das Blattwerk wächst empor geschwind,
die Zweige gar so weit.
Ein neuer, warmer Tag beginnt
in jener fernen Zeit.
Komm, wucher weiter, erobre das Land,
sollst nicht voll Qual verglühen.
Sollst nicht in chemischem Sud zergehen,
ertrinken in giftigen Brühen.
Stattdessen erweitre das Wurzelwerk,
auf dass es die Felswand durchbricht!
Hinuntergleitend in das Tal
erreicht es den Boden noch nicht,
denn tief liegen dem Hoch die Weiten zu Füßen,
deine Glieder zeichnen sein Gesicht.
18.9.2013
Marcus Schietke
Sollten sich einige spätestens mit der Zeit wundern: 2013 war ein sehr produktives Jahr, besonders innerhalb der zweiten Jahreshälfte. Ich überlege übrigens noch üb ich anfange, mehrere Werke in einen Post zu packen, um schneller voran zu kommen, aber ich schreibe nun mal nicht im Sekundentakt neue...
Übrigens, Whitey, dafür schreibst du Gedichte auf englisch. Ich hab da bisher nur einen Versuch gewagt, du bist also Vorreiter ![Twilight smile Twilight smile](https://www.bronies.de/images/smilies/twilightsmile.png)
Da einige meiner Gedichte als eine Art Tagebuch fungieren aber trotzdem recht gut umgesetzt sind, frage ich mich, ob ich davon welche veröffentlichen sollte, was meint ihr? Wenn sie meinetwegen in Zeiten entstanden, als es mir weniger gut ging? Lieber weglassen oder mit euch teilen?
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 21.06.2016, 21:38
Hallo, hier mal ein eher negatives. Abundzu mag ich auch Wortspiele.
Geteiltes Leid:
Wandelnd in der Nacht
eine Träne erhascht,
schließt sich um sie die wärmende Hand.
Seidenmantelwind,
eine Brise nur ascht
eine schmerzliche Steinsmine auf.
Bleiern quält der Schritt
ein erschöpftes Konstrukt
schwacher Muskeln in trübem Gewand.
Fallende Tränen.
Eine Brücke. Geduckt.
Jemand fängt sie, er fängt sie zu hauf.
Ein anderes:
Dem letzten Menschlichen:
Gedei in deiner Grübelkammer,
web dir Hoffnung und ein Leben,
red nach oben für Gesellschaft,
hierzuland wirds keine geben.
Wahr Vernunft und schöne Werte,
die sonst keinem mehr gefallen,
kehr zurück in tiefste Gründe,
wandle still in alten Hallen
von Rethorik und Kultur,
von einem Erbe deinesgleichen, grab dich hoch und was du siehst
lässt deinesgleich erbleichen.
31.1.2014
Marcus Schietke
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 22.06.2016, 10:18
Hallo, eines für alle Bro- nies:
Seelenverwandt:
ich könnte meine Augen schließen,
ich ließe mich von dir führen.
Ich kann die feste Verbundenheit
zu deiner Seele spüren.
Wir sind verwandt, möcht ich doch meinen,
doch du sagst, dem sei nicht so.
Demnach kanns nur eins bedeuten:
Du bist mein und ich dein Bro.
Klingt vielleicht ein wenig nach Schnulz, ist aber nicht so gemeint.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - Whitey - 22.06.2016, 12:27
(21.06.2016)wilkommen im leben schrieb: Übrigens, Whitey, dafür schreibst du Gedichte auf englisch. Ich hab da bisher nur einen Versuch gewagt, du bist also Vorreiter ![Twilight smile Twilight smile](https://www.bronies.de/images/smilies/twilightsmile.png)
Ich hör einfach zuviel Metal und will eigentlich Songtexte schreiben, hab ich manchmal so das Gefühl. xD
(21.06.2016)wilkommen im leben schrieb: Da einige meiner Gedichte als eine Art Tagebuch fungieren aber trotzdem recht gut umgesetzt sind, frage ich mich, ob ich davon welche veröffentlichen sollte, was meint ihr? Wenn sie meinetwegen in Zeiten entstanden, als es mir weniger gut ging? Lieber weglassen oder mit euch teilen?
Ich würde sagen, das kommt darauf an ob du es posten willst oder nicht. Manche Leute haben ja auch Probleme damit, wenn es zu persönlich wird. Dagegen hat natürlich keiner was. Ich hab ein ganzes Buch darüber geschrieben. ![Big Grin Big Grin](https://www.bronies.de/images/smilies/biggrin.gif)
Aber um mal etwas, ich sag mal, ästhetische Kritik anzubringen. Ich persönlich finds um einiges schöner, wenn alle Zeilen groß geschrieben anfangen, aber das ist auch Geschmackssache. Ansonsten könntest du ein Apostroph verwenden, wenn du Worte abkürzt, das sieht auch etwas eleganter aus und dafür sind die schließlich da. Also zum Beispiel erweit're anstatt erweitre. Apostroph kommt ja immer dann wenn irgendwo was weggelassen wird.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 22.06.2016, 12:53
Apostrophen kenne ich natürlich, aber manchmal ist man ein wenig schreibfaul Ich werde es beim nächsten Mal berücksichtigen. Hast du vielleicht Vorschläge, worüber man mal was schreiben könnte oder sollte? Mit zielgerichteten Gedichten hab ich ein Paar Schwierigkeiten. Ich schreibe oft drauf los weil ich gerade Lust habe, dabei kommt neues hinzu und alte Blöcke werden überarbeitet, verschoben oder ganz entfernt. Inhalte, Blickpunkte, Motive... verändern sich oft. Dann entsteht halt etwas, das ich nicht unbedingt als erstes im Hinterkopf hatte...
Hier mal eines mit einem etwas unruhigeren Rhytmus, entsprechend der Gefühlslage beim Schreiben.
Es handelt von einem unglaublichen Naturanblick, den ich leider nicht fotografieren konnte.
Spektakel zwischen den Mächten:
Ich sitze hier auf meinem Balkon
und sehe gen Himmel, der mich erdrückt.
Regen fällt durch das Wolkendickicht,
zu Linken finster, zur rechten Licht,
inmitten ein Farbstreif, der näher rückt,
umzuckt von gleißender Kraft.
Engelsgleich und wunderhaft
gleitet des Himmels Wärme,
die Finsternis bricht und weicht in die Ferne,
nicht in mein Herz hinein.
So wird sie eine Weile ganz vergessen sein.
Die Blitze zucken weiterhin noch eine Weil' umher,
das grollen vernehme ich wohl
noch einige weitere Zeit.
Leiser wird es, gebettet in Dunkelheit, die weiter zieht.
Und es fällt kein Tropfen mehr.
Was meinst du, stört die Wortwiederholung mit "weiter" zu sehr?
Ich hab da gerade so eine Idee: Hat jemand lustige Titel, zu denen man was schreiben könnte? Vielleicht eine Anspielung, eine mögliche Doppeldeutigkeit oder etwas das einfach gut klingt?
Sowas wie "Kümmelkalles Kleinkalligrafie"?
Übrigens, Whitey, ich hab es irgendwie mit scheinbar unpassenden Freunden die ein gutes Stück jünger oder älter sind als ich. Ich bin der ruhige Typ, 23, du bist der Metaltyp, 28. Genau das ist mir schonmal passiert, mit einem Gitarristen in einer speziellen Metalrichtung. Der war 31 und ich erst 23^^ Er meinte er kenne sich auch mit Texten aus, schade nur, dass er seit Längerem keine mehr schreibt... Alles in Allem hatten wir trotzdem recht viel gemeinsam.
Haben. Wir stehen ja noch im Kontakt.
Ein anderer guter Freund ist 5 Jahre jünger als ich, da frage ich mich manchmal ob es so sinnvoll wäre, meine Freunde einander vorzustellen^^
RE: "Nur ein paar Gedichte" - Whitey - 22.06.2016, 14:03
(22.06.2016)wilkommen im leben schrieb: Apostrophen kenne ich natürlich, aber manchmal ist man ein wenig schreibfaul Ich werde es beim nächsten Mal berücksichtigen. Hast du vielleicht Vorschläge, worüber man mal was schreiben könnte oder sollte? Mit zielgerichteten Gedichten hab ich ein Paar Schwierigkeiten. Ich schreibe oft drauf los weil ich gerade Lust habe, dabei kommt neues hinzu und alte Blöcke werden überarbeitet, verschoben oder ganz entfernt. Inhalte, Blickpunkte, Motive... verändern sich oft. Dann entsteht halt etwas, das ich nicht unbedingt als erstes im Hinterkopf hatte...
Frag mich lieber nicht, ich bin der Typ, der nur über Bücher, Filme und Videospiele schreibt. ![Big Grin Big Grin](https://www.bronies.de/images/smilies/biggrin.gif)
Ist aber teilweise Absicht weil ich vieles einfach langweilig und ausgelutscht finde. Liebesgedichte, Natur, all sowas. Furchtbar öde wenn du mich fragst, hat jeder schon tausendmal gelesen. Dann lieber Ghost in the Shell und H.P. Lovecraft.
Apropos Natur... (nichts für ungut) ![Big Grin Big Grin](https://www.bronies.de/images/smilies/biggrin.gif)
(22.06.2016)wilkommen im leben schrieb: Hier mal eines mit einem etwas unruhigeren Rhytmus, entsprechend der Gefühlslage beim Schreiben.
Es handelt von einem unglaublichen Naturanblick, den ich leider nicht fotografieren konnte.
Spektakel zwischen den Mächten:
Ich sitze hier auf meinem Balkon
und sehe gen Himmel, der mich erdrückt.
Regen fällt durch das Wolkendickicht,
zu Linken finster, zur rechten Licht,
inmitten ein Farbstreif, der näher rückt,
umzuckt von gleißender Kraft.
Engelsgleich und wunderhaft
gleitet des Himmels Wärme,
die Finsternis bricht und weicht in die Ferne,
nicht in mein Herz hinein.
So wird sie eine Weile ganz vergessen sein.
Die Blitze zucken weiterhin noch eine Weil' umher,
das grollen vernehme ich wohl
noch einige weitere Zeit.
Leiser wird es, gebettet in Dunkelheit, die weiter zieht.
Und es fällt kein Tropfen mehr.
(Datum ergänze ich noch)
Marcus Schietke
("Anton Kümmel")
Was meinst du, stört die Wortwiederholung mit "weiter" zu sehr?
Ich versteh was du meinst, aber ich würde zumindest alles was sich reimt auf die gleiche Silbenanzahl bringen, damit es sich flüssiger liest und ein wiederkehrendes Element drin hat, das etwas Ruhe und Kontinuität reinbringt.
(22.06.2016)wilkommen im leben schrieb: "Kümmelkalles Kleinkalligrafie"?
Klingt wie ne Frittenbude mit angeschlossenem Schreibwarenladen, ich liebe es. ![Big Grin Big Grin](https://www.bronies.de/images/smilies/biggrin.gif)
(22.06.2016)wilkommen im leben schrieb: Übrigens, Whitey, ich hab es irgendwie mit scheinbar unpassenden Freunden die ein gutes Stück jünger oder älter sind als ich. Ich bin der ruhige Typ, 23, du bist der Metaltyp, 28. Genau das ist mir schonmal passiert, mit einem Gitarristen in einer speziellen Metalrichtung. Der war 31 und ich erst 23^^ Er meinte er kenne sich auch mit Texten aus, schade nur, dass er seit Längerem keine mehr schreibt... Alles in Allem hatten wir trotzdem recht viel gemeinsam.
Haben. Wir stehen ja noch im Kontakt.
Ein anderer guter Freund ist 5 Jahre jünger als ich, da frage ich mich manchmal ob es so sinnvoll wäre, meine Freunde einander vorzustellen^^
Das Textproblem hab ich nicht, ich hab nur leider keinen Schimmer von Musik und keine Band, für die ich Texte schreiben könnte. xD
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 22.06.2016, 14:21
Soll ich mal versuchen euch einander vorzustellen? Natürlich ohne Gewähr auf möglicher Diskrepanzen aufgrund unterschiedlicher Metalrichtungen, ich kenne mich da nicht so aus. Bei Fußball muss man ja vorsichtig sein^^
Was das Gedicht angeht: es war genau so gedacht wie es nun da steht. Übrigens klingt etwas nicht nur flüssig wenn die Anzahl der Silben eingehalten wird, schon bei Zeilensprüngen merkt man, dass das manchmal schwierig sein kann.
Hauptsache, man achtet auf die Betonung der Silben. Ein einprägsames Beispiel ist die englische Grammatikregel bezüglich "a/an". A apple klingt nicht flüssig.
Lies folgendes mal in einem Zug durch ohne abzusetzen.
Auf der Wiese steht ein Baum
der große dicke Früchte trägt.
oder
Auf der Wiese steht ein Baum
unter dem das Fallobst liegt.
Betont/unbetont, das ist der wichtigste Schlüssel, wenn es einfach nur flüssig klingen soll.
Alles andere bringt Unruhe oder andere Gefühle mit rein, was mal erwünscht und gut ist,
mal völlig daneben klingt. Letzteres findet man oft bei jenen, die mit dem Dichten gerade erst anfangen.
Gerade mit Unruhen in der Struktur und Gefühlen kann man gut experimentieren. Da gibt es keine Grenzen, förmliche Vorschriften oder der gleichen. Beim Naturgedicht sollte es übrigens unruhig sein,
ein einheitliches und ruhiges Versmaß wäre unpassend gewesen.
Ich merke gerade, die englisch- Regel unterscheidet sich von dem, was ich eigentlich meine...
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 22.06.2016, 16:58
Thema zu erraten ich hab halt einige Gedichte die ein gestalthaftes Bild erst im Kopf erzeugen sollen, sowas mag ich. Viel Spaß mit diesem eher positiven Exemplar!
Prismatisch:
Unserall umschmiegen seicht
von drob' gefall'ne Wesen.
Keine Farbe, ohne Form,
von keiner Hand verlesen.
Jedes einz'ge gleitet schimmernd,
als ein Lichtstrahl sie durchbricht.
Jenes muntre Farbenspiel
erschafft ein Phantasiegesicht.
Zum Abendrot ein warmes Lächeln,
uns're Mimik als sein Spiegel,
etwas Gutes dieser Welt
bricht unser Tiefensiegel.
4.11.2013
Marcus Schietke
Als naturalistisch würde ich es nicht bezeichnen, irgendwie passt es zum Vorgänger in diesem Kommentar.
Sich ein Bild machen:
Vier Landstriche bilden den Rahmen.
Ein Dorf sät in ihm einen Samen.
Etwachset ihm ein Menschenvolk
im Schatten vom finsteren Berg
und endlose Wälder, im Nebel versunken,
vollendet's das Meisterwerk.
Im dichten Nebel schwimmt warmes Licht
einer steinernden Laterne,
entlockt dem Poet ein schönes Gedicht,
er trägt es in jegliche Ferne.
13.9.2015
Marcus Schietke
Wortwiederholung mit "Nebel" , den Dativ bei "Berg" und einen inhaltlichen Fehler, weil das Volk nicht dem Dorf entwächst sonders anders herum, habe ich erst später bemerkt. Dann konnte bzw. wollte ich es nicht mehr ändern, da ich grundsätzlich nichts mehr herumpfusche, wenn ich einmal fertig geworden bin.
Ich hoffe, ihr seht es mir nach. ![Do not want Do not want](https://www.bronies.de/images/smilies/donotwant.png)
Etwas aktuelleres: Weder ist es fertig, noch hat es einen Titel, aber es gefällt mir ganz gut.
Was meint ihr? Sollte ich es vielleicht doch so lassen oder habt ihr auch das Gefühl dass da noch was kommen müsste? Habt ihr Änderungsvorschläge? Vielleicht für die ersten 4 Zeilen oder an anderen Stellen? Lasst es mich wissen!
Überlegungen auf einer Hunderunde-
Raste hin und blick umher,
was in zu großer Ferne liegt,
ist oftmals doch zu folgeschwer,
das Rasten zu beenden.
Nicht und niemals streb' ich mehr
nach allem Glück auf dieser Welt.
Was Weltenbummern so gefällt,
halt' ich schon längst in Händen.
Der Langsame sieht mehr, so heißt es,
wissen tu' ich es schon lange
seit ich seidenleichten Geistes
meine eignen Träume fange.
Stand:4.5.2016
Marcus Schietke
Ich hab noch ein paar alte Zeilen gefunden. Kanns kaum erwarten das Thema nochmal aufzuschnappen!
In einer weichen Wattewelt
die mich um euren Ärger prellt
kann ich doch sehr gut leben.
März 2016
Marcus Schietke
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 24.06.2016, 08:48
Da derzeit scheinbar ein großes Interesse am Thema Nacht besteht, hier nochmal eins dazu. Ich habe ein sehr langes aber das reimt sich nicht, es ist vielmehr ein Strukturgedicht. Daher fange ich mal mit einem an, das mit dem Thema auch zu tun hat:
Vorübergehend
Den Tiefen der Nacht entfährt ein Schrei
der alles und jeden durchdringt,
in den Tiefen des Waldes bis in die Stadt
ein schallendes Echo erzwingt.
Der Mond erträgt geduldig
die Schmerzen jenes Schreis,
auf dem Vorsprung eines Felsens
brüstet sich ein Greis.
Standhaft bleibt er, nun befreit
von Teilen seiner Last,
das glückliche Gedankengut
nun endlich neu erfasst.
Erfrischt als gleich dem Morgentau
zur Früh' der Stunde Acht
entflüchtet still im Nebel er
dem Mond der Tagesnacht.
28.10.2013
Marcus Schietke
Mal sehen, wie es euch gefällt...
Der Schrift:
Zeitgeist- Bericht
Buchstaben, tanzt,
schwellt über die Feder,
ergießt euch auf weißem Papier-
und fließt immer weiter!
Ein tinterherz'ner Reiter
mit tintenschwarz Visier.
Hinter seinem Gatter
so endlose Weiten-
verweilende Geister,
sie lassen sich treiben,
sie wissen alles
aus ihren Zeiten
und sie hauchen es aus-
der Reiter wird's geleiten
in die tintenschwarze Spur.
Mit seinen Diensten fügt er sich
seinem Allgezeitenschwur.
11.9.2013
Marcus Schietke
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 25.06.2016, 14:12
Aller Anfang...
Hier mal mein allererstes Gedicht aus der 6. Klasse. Es entstand in einer Unterrichtsstunde in der wir an einer Grußkarte für unsere Eltern gearbeitet hatten, passend zum Frühling. Die anderen wollten abschreiben und die Lehrerin hatte mir erst nicht glauben wollen, dass es von mir ist. Und so, liebe Freunde, lernte ich den Begriff des "Plagiat" kennen.
Der Frühling:
Der Garten ist mit Sonne erfüllt,
das blühende Bunt enthüllt.
Der Frühling ist da,
mit all seinen Farben,
nicht zu erkennen,
dass seine Blumen einst starben.
Nein, sie leben noch, tief in der Erden
und jetzt sprießen sie wieder, in riesigen Herden.
Nun siehst du sie und freust dich drüber
und weißt, der Winter ist vorüber.
(...)
12.4.2006
Marcus Schietke
Mein erster und letzter Versuch, auf englisch zu schreiben:
Enjoy the life, from beginning to end,
arrange your life, it's in your hand.
Take care of your head,
the ladder of success is to climb.
Don't do what is bad,
then you reach all.
When all is succeed,
and you are contend,
then you did understand,
what is the sense of the life.
2006-2010, das genaue Datum hab ich mir damals nicht aufgeschrieben.
Marcus Schietke
RE: "Nur ein paar Gedichte" - SilversJaren - 25.06.2016, 23:48
Du hast da wirklich ein paar sehr schöne Gedichte geschrieben. Am meisten gefallen mir: Ein Ort der Muße, Dem letzten Menschlichen, Seelenverwandt, Prismatisch und Überlegungen auf einer Hunderunde.
RE: "Nur ein paar Gedichte" - wil - 26.06.2016, 01:10
Schön, ein neues Gesicht bei mir begrüßen zu können Könnte das durch die Signatur kommen, die ich endlich mal ergänzt hab? Egal... ich leg bald wieder was "neues" nach, vielleicht steigt damit auch die Zahl deiner Favouriten.
Ich schreibe derzeit in anderen Dichter Foren viele Kritiken/Analysen. Ich finde, das könnte mir selbst auch nicht schaden, haut es in die Tasten!
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