Asifa - Druckversion +- Bronies.de (https://www.bronies.de) +-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14) +---- Forum: Atelier (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=42) +---- Thema: Asifa (/showthread.php?tid=6998) |
Asifa - Silky Skene - 29.09.2012, 15:16 Willkommen zu meiner Assassin’s Creed Fanfiktion 'Asifa', die ich auch auf fanfiktion.de hochgeladen habe. Kurzbeschreibung: Eine fremde Frau namens Asifa taucht in Masyaf auf, kurz, nachdem Altaïr zum Novizen degradiert wurde. Er wird mit der erniedrigenden Aufgabe betraut, auf sie zu achten und etwas an ihr lässt den Assassinen bald skeptisch werden. Aus Verachtung wird Interesse, während er sich weiterhin darauf konzentriert, hinter das Geheimnis der jungen Frau zu kommen. Dass ihr Auftauchen in Masyaf ganz bestimmte Beweggründe hat, kann der ehemalige Meisterassassine zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Ein paar Anmerkungen: -Der Verlauf meiner Geschichte orientiert sich nur geringfügig an den Geschehnissen des Spiels (AC Teil 1) und man sollte nicht zu krampfhaft nach Übereinstimmungen suchen. -Zudem kann es sein, dass kleine Logikfehler auftreten, was die Entfernungen zwischen bestimmten Orten betrifft… dies bitte ich zu entschuldigen. Noch mehr bitte ich darum, dass ihr mich auf solche Fehler hinweist und mir helft, sodass ich sie korrigieren kann. -Im späteren Verlauf der Geschichte kann es sein, dass ich einzelne Kapitel aus mehreren Gründen zensieren muss, da Gewalt und auch Erotik Bestandteil dieser FF sein werden. Wer die unzensierte Version zu lesen wünscht, möge sich per PN melden oder mich auf fanfiktion.de aufsuchen. - Mir gehören nur die von mir hinzugefügten Charaktere. Alles andere besitze ich nicht und ich habe auch nicht vor, irgendeinen Profit aus dieser Geschichte zu schlagen. (Höchstens ein paar Kommentare pro Kapitel? ;3) Ansonsten bleibt nur, viel Spaß zu wünschen. Ich bitte wie immer wärmstens um Kritik, Lob, Fragen, Antworten, etc. pp. ++++++++++ Kapitel 1/Prolog (Öffnen) Die kalte Nachtluft pfiff eisig durch die Fensterläden der winzigen Lehmhütte. Das verarbeitete Holz knarrte leise und bewegte sich unscheinbar im Wind. Nur der Schein des Mondes erhellte das kleine Zimmer, in dem lediglich ein lädierter Tisch und eine Pritsche standen. Auf dieser Pritsche lag ein gekrümmter Mann, der sich mit einer dünnen Decke zu wärmen versuchte. Die Tage in Jerusalem waren brütend heiß, während die Nächte den Menschen zu erfrieren drohten. Die hölzernen Läden schlugen leicht gegen die schiefen Fensterrahmen, als sich der schwarzhaarige Mann aufrichtete. Täuschten ihn seine verbrauchten Sinne oder hatte er es tatsächlich klopfen gehört? Als sich der Wind kurz zurückzog und einen flüchtigen Moment der Ruhe schenkte, hörte er erneut das Pochen an der Haustür. Er hatte sich also nicht geirrt. Ächzend und von seinem überarbeiteten Rücken geplagt, stand der Mann auf und schlüpfte in seine zerschlissenen Schuhe. Vom Tisch nahm er eine kleine und verrußte Öllampe, die er anzündete, ehe er die steile Treppe hinunterstieg. An der Tür angekommen, öffnete er diese und stutzte. Niemand war zu sehen. Einzig und allein ein kaum hörbares Wimmern ließ ihn aufmerksam vor seine Füße schauen. Vor ihm lag ein Säugling – eingewickelt in ein weißes Leinentuch und mit einem gefalteten Pergament, das zwischen den Stofffalten steckte. Ohne sich um das Kind zu kümmern, griff er nach dem grob gepressten Papier, während er sich zu allen Seiten umsah, doch nirgends war eine Person zu entdecken... Er entfaltete das Pergament und begann zu lesen… seine Augen weiteten sich und erneut fiel sein Blick auf das winzige Bündel vor ihm. Er fuhr sich mit seiner von Schwielen bedeckten Hand durch das kurze Haar. Nur wenige Augenblicke später hob er das Kind hoch und nahm es mit ins Haus. Die Tür stieß er mit dem Fuß zu, ehe er sich an den unebenen Esstisch im Raum setzte. Der Säugling blieb in seinen Armen ruhig und sah sich mit großen Augen im Zimmer um. Der Mann kam dem Gesicht des kleinen Bündels näher und seufzte schließlich resigniert. „Dieselben Augen, hm…?“ Er entwirrte das Leinentuch und begutachtete das nun unbedeckte Neugeborene. „Ein Mädchen.“, stellte er mit einer gemischten Stimmung fest. Wieder überflog er die Zeilen des Pergaments. Das Geschriebene war voller Rechtschreibfehler und ziemlich unleserlich verfasst, doch er verstand. Dieses Mädchen war seine leibliche Tochter und wurde von dessen Mutter hier zurückgelassen. Nun sollte er sich um das Kleine kümmern. Als Beweis für seine Vaterschaft wurde dieselbe Augenfarbe angeführt und er musste leider zustimmen. Das unbeschreibliche Grün, das seine Pupillen umrandete, war auch schon bei diesem kleinen Kind vorhanden… Wie konnte er da zweifeln? Er rieb sich über die Stirn, bevor er den Säugling dürftig in die Leinen einwickelte und mit ihm nach oben verschwand. Er legte sich ins Bett und zog das kleine Kind an seine Brust- darauf bedacht, ihm nichts zu brechen. „Welcher Wahn mich wohl lenkt…?“, murmelte er vor sich hin, während das kleine Bündel einschlief. „Viele nähmen eine Tochter nicht eine Sekunde an…“ Er musterte die vom Sand gelb gefärbten Leinen und strich der Schlafenden die spärlichen Haarsträhnen aus der Stirn. „Einen anderen Namen wirst du benötigen… anders überlebst du nicht.“ ## Jahre später ## „Asifa!“, dröhnte es durch das Haus, doch niemand antwortete dem betagten Mann. Die Gerufene saß draußen mit ihren zwei kleinen Halbschwestern auf einer Holzbank und hatte ihn nicht gehört. Viel zu beschäftigt war sie damit, ein paar Blumen unter ihren Schwestern aufzuteilen, die sich um die wenigen Pflänzchen stritten. Mit ihren vierzehn Jahren war sie die Älteste und hatte am Stadtrand von Jerusalem ein paar Blumen für die zehnjährige Ghada und die zwei Jahre jüngere Kalila gepflückt. Solche strahlend weißen Blüten waren rar geworden und da sich die schwarzhaarige Ghada so nach ihrem Anblick sehnte, konnte Asifa nicht ablehnen. Sie war zum Stadtrand gelaufen und hatte so lang gesucht, bis sie ihren Schwestern ein kleines Geschenk machen konnte. Sie hätte unmöglich nur mit einer Blüte zurückkehren können… nun hatte sie schon genügend mitgebracht und dennoch war ein kleiner Geschwisterzwist ausgebrochen. Um dem Streit ein Ende zu machen, setzte sie sich einfach zwischen die Mädchen. Der einen gab sie ihre eigene Blume, die sie sich anfangs in ihr zum Zopf gebundenes Haar gesteckt hatte, während sie die jüngere Kalila auf ihren Schoß nahm. Sie spielte mit ihren noch viel kleineren Händen, um sie abzulenken und wieder glücklich zu stimmen. Die vom Streit entstandenen Tränchen in Kalilas Augenwinkeln verschwanden rasch, als Asifa plötzlich ihren Namen hörte. Im nächsten Moment kam Rana, die neue Frau ihres Vaters, aus der kleinen Hütte und wies das Mädchen an, herein zu kommen. Ohne zu zögern stand sie mit der kleinen Kalila auf dem Arm auf und begab sich ins Haus. Ihr Vater saß schon ungeduldig am Tisch und fuhr sich durch das bereits ergraute Haar. „Asifa! Du träumtest oder weshalb musstest du erst gebeten werden?“ Die Angesprochene senkte demütig ihren Kopf und hielt die Hände ruhig vor ihren Bauch, nachdem ihr Kalila hastig von ihrer Stiefmutter abgenommen wurde. Ihr Vater ließ sich nicht ablenken, sondern sprach erneut zu seiner Tochter, die ihm als Einzige deutlich ähnlich sah. „Unser Haus ist zu voll und unsere Mägen zu leer. Deshalb habe ich mich umgesehen und der Allmächtige schenkte mir doch tatsächlich einen Mann der Wachen, der Interesse an dir zu haben scheint.“ Asifa hörte aufmerksam zu. Bei seinen letzten Worten wurde sie neugierig. Die Wachen Jerusalems begutachteten sie des Öfteren, doch nur, weil sie mit ihrer ungewöhnlichen Haarfarbe auffiel. Dass sich unter ihnen ein geeigneter Ehemann befand, erstaunte sie nicht minder. „Ich will, dass eine Vermählung mit ihm alsbald stattfindet. Da wir in den letzten Tagen und Nächten hungern mussten, verlange ich außerdem, dass du deine Habe nimmst und bei ihm bleibst. Er wird für dich sorgen können.“ Die Stimme ihres Vaters klang ernst und doch glaubte Asifa eine gewisse Fürsorglichkeit herauszuhören. Sie nickte ergeben und lächelte leicht. „Wie es Euch beliebt, Vater.“ Sie hielt es für unwahrscheinlich, ihren Mann vor der Hochzeit kennenlernen zu dürfen, doch wenigstens seinen Namen wünschte sie zu erfahren. Vorsichtig begann sie zu sprechen. „Vater, wie ist der Name meines künftigen Gatten?“ Ihr Erzeuger sah auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dakhil und er wird heute noch erscheinen, um dich anzusehen. Also sorge dafür, dass ihm zusagt, was er sieht.“ Asifa nickte eifrig und stieg die kleinen Stufen in das gemeinsame Schlafzimmer der Familie hinauf. Auch sie hatte nun eine eigene Pritsche, die unter dem Fenster stand. Nachts fror sie, da sie nur eine zu kurze und äußerst dünne Decke bekam, doch sie war zufrieden. Am Fußende nannte sie außerdem eine kleine, hölzerne Truhe ihr Eigen, dessen genauen Inhalt nur sie kannte. Sie öffnete die Truhe und holte einige kleine Spangen heraus, um ihr Haar schöner zu gestalten. Ihr einziges Kleid säuberte sie geschickt von ein paar Flecken, die sie sich auf der Suche nach den Blumen zugezogen hatte. Vor dem kleinen Spiegel im Raum richtete sie ihre Haare und wusch sich mit dem von der Sonne angewärmten Wasser, das in einen flachen Krug auf dem Fensterbrett gefüllt war, bedächtig das Gesicht. Sie war schon sehr aufgeregt und erfreut, Dakhil kennenlernen zu dürfen. Der Abend verlief angenehm. Dakhil kam pünktlich und nahm am gemeinsamen Abendessen teil, das aus Fladenbrot, Ziegenmilch und den letzten Vorräten an Olivenöl bestand. Er erzählte von sich, seiner Arbeit unter Talals Führung und stellte auch ab und an Fragen zu Asifa, die jedoch nur ihr Vater und nicht sie selbst beantworten durfte. Über ihren Kopf hinweg, doch mit ihrem insgeheimen Einverständnis, wurde die Hochzeit entschieden und sollte möglichst schnell vonstattengehen. ## ## Der Tag der Vermählung war zum Greifen nah und die ärmliche Familie arbeitete von morgens bis abends, um die Hochzeit so angenehm wie möglich für Dakhil zu gestalten. Asifa sollte sich weitere Spangen auf dem Markt kaufen, damit sie für diesen besonderen Tag hübsch aussah. Sie ging langsam und bedächtig durch die Straßen Jerusalems und hielt vor einem kleinen Stand. Schnell hatte sie gefunden, was sie suchte, bezahlt und die Spangen in eine kleine Schatulle gelegt, die sie bei sich trug. Eiligen Schrittes machte sie sich auf den Rückweg. Da die breiten Passagen reges Treiben beherbergten, entschied sich das Mädchen, eine kleine Abkürzung zu nehmen. Aufgrund ihrer abenteuerlichen Ausflüge auf der Suche nach Blumen und Pflanzen kannte sie das Armenviertel gut und wusste sich hier zu bewegen. Leise knirschte der relativ kühle Sand unter ihren Füßen, während sie durch die schattigen Gassen und Gänge schritt. Plötzlich hörte sie jemanden wimmern. Reflexartig blieb sie stehen und sah sich um. Sie hörte eindeutig eine Frau, doch sah sie nicht. Langsam ging sie zu einer engen Gabelung und sah – ihren Verlobten! Dieser drängte eine junge Bettlerin gegen die Wand und hielt ihr ein Messer an die Kehle! Asifa erschrak bei diesem Anblick, konnte sich jedoch nicht abwenden. Zu erschrocken war sie über die Situation. „Wage es nicht, dich mir noch ein weiteres Mal zu verwehren, du wertlose Hure! Ich habe genug Mittel und Wege, um dich zum Schreien oder zum Schweigen zu bringen, also achte auf deine Taten! Morgen werde ich zurück sein und dann möchte ich von deinen offenen Schenkeln begrüßt werden!“ Während er garstig sprach, drängte er sich näher an die Fremde, wodurch ihm ein Raunen entglitt. Die Frau wandte ihr Gesicht von ihm ab und nickte nur, während ihr Tränen die Wangen hinabliefen. „B-bitte Herr…“ „Oh, du wirst in der nächsten Nacht noch genug winseln…“, flüsterte er halblaut in ihr Ohr. Asifa hatte seine Worte jedoch genau verstanden, wollte ihren Ohren dennoch nicht trauen. Sie zog scharf die Luft ein und hielt sich sogleich ihre Hand vor den Mund, aus Angst, man könne sie gehört haben. Endlich schaffte sie es, sich umzudrehen und aus der Gasse zu verschwinden. Schnellen Schrittes war sie nach Hause geeilt, noch immer empört über das Verhalten Dakhils. Sie hatte lange überlegt und war sich sicher, dass sie solch einen Mann nicht an ihrer Seite wissen wollte! Sie sprach zu ihrem sonst so, ihrer Meinung nach, rücksichtsvollen Vater, doch als sie ihn bat, die Verlobung zu annullieren und sie vor diesem Menschen zu beschützen, ohrfeigte er sie, sodass sie zu Boden stürzte. Sie konnte und wollte nicht begreifen, was gerade geschehen war. Diese neue und überaus unangenehme Seite ihres Vaters hatte sie bisher nicht gekannt. Er war all die Jahre lang streng gewesen und auch Ohrfeigen oder Schläge mit seinen Schuhen waren ihr nicht unbekannt, doch hatte er sie in ernsten Situationen immer beschützt… wieso nun nicht? Ihre klaren Augen füllten sich mit Tränen, als sie nach oben geschickt wurde, um ihre letzten Sachen einzupacken. Oben angekommen zog sie einen kleinen Lederbeutel unter ihrer Pritsche hervor, den sie mit dem gesamten Inhalt ihrer Kiste füllte. Am liebsten hätte sie auch die Truhe selbst mit in ihr neues Heim genommen, doch die hatte sie nur als Leihgabe von ihrem Vater erhalten. Um den Prozess des Umfüllens zu beschleunigen, drehte Asifa die Kiste kurzerhand um. Was ihr entgegenfiel, wunderte sie. Eine kleine Platte, die eigentlich zum Boden der Truhe gehörte, war herausgefallen und mit ihr ein vergilbter Briefumschlag, der versiegelt war. Sie wunderte sich, was dies dort zu suchen hatte und wollte das Siegel gerade lösen, als sie ihren Vater die Treppe hinaufkommen hörte. Aus einem Impuls heraus stopfte sie auch diesen Umschlag in ihren Lederbeutel und schloss die Truhe schnell wieder. „Asifa, Dakhil ist eingetroffen. Er möchte dich in deinem Kleid begutachten und sehen, ob es angemessen ist…“, rief ihr Vater halblaut von der Treppe aus. Sofort stand das Mädchen auf und versuchte das Gesehene zu verdrängen… …Vergeblich. Zwei weitere Nächte waren vergangen und nun saß Asifa auf einem kleinen Schemel im Schlafgemach, wo sie von ihrer Stiefmutter und ihren kleinen Schwestern für die Zeremonie vorbereitet wurde. Das junge Mädchen starrte lediglich auf den Boden, zählte die Astlöcher der verbogenen Holzdielen, während ihre langen Haare zum Zopf gebunden und hochgesteckt wurden. Ihr Ehemann hielt wenig von der Verhüllung des Kopfes einer Frau. Er mochte ausgefallene Frisuren, gewagten Kopfschmuck, ungewöhnliche Verzierungen und wollte diese nicht nur am Abend begutachten können, weshalb sich das Mädchen seinem Wunsch fügte. Noch immer spürte sie in ihrem Inneren einen gewissen Trotz, der ihr auf das Gemüt schlug. Sie hatte nicht erwartet, dass ihr Zukünftiger so einen schwarzen Kern in sich trug. Sie wollte sich einem solchen Mann nicht hingeben, doch andererseits spürte sie eine ungeheure Angst, sich ihm zu verweigern. Sie hatte gesehen, was dieser Frau widerfahren war, was sie zu einer weiteren Sorge brachte. Er schien nicht viel von einer Ehe mit nur einer Frau zu halten… Die Gedanken der pubertierenden Frau überschlugen sich. In ihrem Kopf stoben Gedanken über die Ehre ihres Vaters, ihre arme Familie, die sie nicht mehr ernähren konnten und natürlich über Dakhil, mit dem sie auf einmal nicht mehr das Bett teilen wollte. Kurz gingen ihre Mutter und ihre Schwestern hinaus, um etwas Wasser zu holen, da Asifas Hände ein wenig verschmutzt waren und gesäubert werden sollten. Diese Gelegenheit nutzte sie, um durch den Raum zu gehen und auf einen klaren Kopf zu hoffen. „Welch Teufel bringt mich ins Wanken? Oh, Allmächtiger, ein Dämon hat von mir Besitz ergriffen. Und dieser Dämon verweigert sich meinem Zukünftigen… was soll ich tun?“ Sie wusste weder ein noch aus. Was war ihr wichtiger? Das Wohl ihrer Familie oder ihr eigenes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit? Sie schritt zum Fenster und lehnte sich an den Rahmen, immer darauf bedacht, mit ihrem Kleid nicht daran zu scheuern und eventuell Löcher hineinzureißen. Langsam und lautlos seufzend sah sie auf die Straßen, ehe sich ihr Magen zusammenzog. Als sie ihren vermeintlichen Ehemann durch die Straßen gehen sah, entschied sie sich sofort- und sprang samt ihrem Lederbeutel aus dem Fenster… ++++++++++ So, das war mein Prolog. Ich hoffe, er ist nicht zu langweilig oder zu holprig. Sagt mir, wenn euch etwas stört oder euch Fehler – insbesondere Logikfehler – auffallen. Ich werde nur allzu gerne mit konstruktiver Kritik belohnt. Kapitel 2 (Öffnen)
Krampfhaft hielt Asifa ihren schlichten Beutel in den Händen, während sie auf dem schmalen Fensterbrett balancierte. Als ihr Verlobter gerade in die kleine Seitengasse einbog, die zu ihrer Haustür führte, schnürte sich die Kehle des Mädchens zu. Nicht nur die Tatsache, dass sie einen unverzeihlichen Gedankengang ohne weitere Überlegungen umgesetzt hatte, sondern auch, dass sie nun nicht wusste, wie sie unversehrt den Boden erreichen sollte, trieben ihr kleine Schweißperlen auf die kürzlich gewaschene Stirn. Ihre Eckzähne bohrten sich leicht in ihre Unterlippe, als sie sich hinsetzte und sich langsam zum Ende des Fensterbrettes schob. Den Lederbeutel, der mit einem zerrissenen Gurt versehen war, legte sie sich um die Hüfte. Sie band einen einfachen Knoten in das alte Leder und sah zögerlich nach unten. Der Boden war vielleicht zwei Körperlängen ihres Vaters entfernt und so bestand die Chance, dass sie unverletzt aufkam. Manche Menschen beobachteten Asifa schon und tuschelten leise, was ihr den Absprung nicht gerade erleichterte. Als sie jedoch das geschäftige Rufen ihrer Stiefmutter hörte, die langsam die Treppe hochzugehen schien, beschleunigte sich ihr Puls schlagartig. Sie dachte nicht mehr nach und stieß sich mit zugekniffenen Augen vom schmalen Fenstersims ab. Sie versuchte, mit ihren Füßen aufzukommen, doch war sie viel zu überstürzt und schief abgesprungen, sodass sie dumpf und schmerzhaft auf ihrem Rücken aufkam. Ein tiefer Schmerz durchzog ihren Körper und es schien ihr, als könnte sie eine Weile nicht atmen. Obgleich es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie von ihrer Familie oder Dakhil entdeckt wurde, musste sie auf der Erde ausharren und darauf warten, dass sich ihre Lungen wieder mit Luft füllten. Die Menschen um sie herum starrten sie an, zogen es jedoch nicht in Betracht, ihr zu helfen oder zumindest ihrem Tagewerk weiterhin nachzugehen. Endlich bekam Asifa wieder Luft und sog diese sofort hastig ein. Sie legte ihre Hand auf ihr Brustbein und spürte, wie schnell ihr Herz im Brustkorb schlug. Ohne weiter Zeit zu verlieren, richtete sie sich auf, raffte ihr Hochzeitskleid und rannte durch die schmalen Straßen, die scheinbar immer belebter wurden, was jedoch nur zu ihrem Vorteil war. Keine Sekunde verbrachte sie damit, ihre smaragdgrüne Gewandung von Schmutz und Unrat zu befreien oder sich auch nur umzusehen. Ihr Kopf war viel zu überfüllt mit Informationen und Ängsten, die sie plagten. Sie war einfach davongelaufen! Jedoch nur, da sie die wahre Gestalt Dakhils erkannt hatte und sich solch einem Menschen weder emotional, noch körperlich hingeben wollte. Eine leichte Röte zeichnete sich auf ihren Wangen ab, während sie über den aufgeheizten Sand lief. Was fiel ihr ein, überhaupt nur an einen eigenen Willen zu denken? Sie schüttelte den Kopf, um diese schwerwiegende Frage loszuwerden. Dafür hatte sie im Moment keine Zeit. Sie hatte das Gefühl, einfach nur rennen zu müssen. Kamen ihr Wachen entgegen, so sog sie scharf die Luft ein und verlor just an Geschwindigkeit. Unterwürfig und möglichst unauffällig ging sie an ihnen vorbei, denn zu groß war die Angst, erkannt zu werden. Sie wusste weder, wer sie oder Dakhil alles kannte, noch, wer von der Hochzeit erfahren hatte. Der Schweiß lief ihre Stirn hinunter, als sie ihren Kopf senkte, um sich den fremden Blicken zu entziehen. Die Soldaten, die an ihr vorbeistapften, unterhielten sich jedoch meist und schenkten dem Mädchen höchstens einen abschätzigen Blick. Sobald sie sich wieder sicher und unbeobachtet fühlte, begann sie erneut zu rennen. Sie wusste nicht, weshalb, aber etwas in ihr trieb sie zum Stadtrand. Sie benötigte Luft... frische sowie unverbrauchte Luft zum Atmen und nicht solche Menschenmengen, die sie förmlich erstickten, obwohl ihr eben jene Massen eine gewisse Sicherheit boten, konnte sie zwischen den Händlern und Frauen doch geschwind hindurchschlüpfen und sich unter ihnen verstecken. Der untere Saum ihres Kleides war schon voller Staub, doch achtete sie nicht darauf. Viel eher wurde sie durch die enge Schnürung, die ihre Stiefmutter gut geheißen hatte, gehindert, tief einatmen zu können. Dennoch wagte sie keine Sekunde an das Lösen der Schärpe an ihrer Hüfte und somit ihr Entblößen zu denken. :::::::::::::: Fassungslos stand er im familiären Gemach und sah sich um. Wo war seine Tochter? Wut ergriff den betagten Mann. War seine Tochter entflohen? Wo hatte sie sich verkrochen? Wütend und mit geballten Fäusten sprach er laut in den Raum hinein. „Asifa! Wo bist du?! Willst du, dass mein restliches Leben von unverzeihlicher Schande überschattet wird?! Antworte!“ Einzig und allein seine Tochter Ghada nahm seine barschen Worte wahr und zupfte an seiner befleckten Hose. „Vater, sie ist bestimmt nur-“ Ihre Worte wurden von einem dumpfen Poltern gestoppt. Ghadas Vater hatte sie lieblos und kaltherzig angesehen und sie mit seinem Fuß zur Seite getreten, woraufhin die Vierjährige das Gleichgewicht verlor und nahe der Treppe stürzte. Ihre Mutter hastete sofort zu dem leise schluchzenden Mädchen und hielt sie beruhigend im Arm. Ohne ihren Ehemann anzusehen, begann sie zu sprechen. „Was nun, mein Gatte?“ Ihre Stimme klang zaghaft, zurückhaltend und voller Demut. Der Angesprochene trat wutentbrannt gegen seine Pritsche, stieß seine Frau beiseite und stürmte die Treppe hinunter. „Dummes Weib! Ich werde sie finden! Möge Allah ihr gnädig sein, ich bin es nicht! Dieses Stück hat den Namen Chalid nicht verdient!“ Unten angekommen erhielt Dakhil einen Bericht darüber, was geschehen war. Seine Miene verfinsterte sich schlagartig. „Ihr habt Eure Tochter nicht im Griff! Wer brachte ihr solch ein untragbares Verhalten bei?!“ „Ich habe sie alles gelehrt, was eine Frau zu tun und zu lassen hat! Solche Flausen setzte ich ihr mit Sicherheit nicht in den hohlen Kopf! Auch ich bin von ihrem Betragen mehr als enttäuscht. Nun kommt!“ Sofort stürmten die beiden Männer wutentbrannt aus dem Haus und suchten nach Dakhils Zukünftiger. Sie zu finden würde eventuell schwer werden, da sie nur zu zweit waren und sicherlich niemanden in dieses beschämende Szenario einweihen wollten, doch ein junges, dummes Mädchen wie sie eines war, würde sich sicherlich nicht allzu weit von ihrem Heim und ihrer Familie entfernen... :::::::::::::: Das Stadttor des Armenviertels lag vor Asifa, welche dringend eine Pause benötigte. Zu sehr schmerzte ihr Bauch und zu wenig Luft bekam sie in ihrer einengenden Gewandung, von der sie sich jedoch noch immer nicht lösen wollte. Inzwischen war sie der Meinung, dass alle Wachen der Stadt von ihrem unverzeihlichen Verrat wussten. Jeder Soldat schien sie argwöhnisch zu beäugen! Nie schrieb sie diese Blicke ihren durch die Anstrengungen zerzausten Haaren zu, die unwirsch auf ihrem Kopf thronten. Viele Strähnen, die sich aus dem Zopf gelöst hatten, klebten nun auf ihrer nassen Stirn oder fanden sich in ihren Mundwinkeln wieder. Fast alle Spangen, die anfangs noch in ihrem Haar steckten, hatten sich gelöst und lagen nun in den Gassen Jerusalems. Sie konnte und wollte nicht mehr denken, da ihr Verstand ihr allerlei Streiche spielte. Sie sah Dinge, hörte Worte und Verwünschungen, die vermutlich gar nicht existierten. Noch einmal nahm sie ihre Kräfte zusammen und rannte so schnell es ihr möglich war durch das Stadttor, welches durch den Schichtwechsel der Soldaten kurz unbeobachtet war. Somit hatte sie das Armenviertel offiziell verlassen… „Ladet die letzten Kisten auf, wir müssen uns sputen. Die Lieferung wird schon in zwei Tagen in Akkon erwartet!“, rief ein vermummter Händler seinen Helfern zu, die zu zweit Waren auf einen hölzernen Karren luden, der sich abseits der Stadttore und hinter den kleinen Ständen anderer Handelsmänner befand. Anscheinend verbargen sich Lebensmittel oder andere, wertvolle Gegenstände in den Truhen, da die drei Männer den Karren mit einer Plane überzogen, um die Inhalte nicht nur vor der sengenden Hitze, sondern auch vor neugierigen Blicken zu schützen. Sie entfernten sich von ihrer Ladung, um die letzten Güter zu beschaffen. Asifa sah eine einmalige Möglichkeit vor ihrem inneren Auge ablaufen. Eine Plane, unter der sie ausharren konnte und genügend Platz zwischen den hölzernen Behältnissen, um sich zu verstecken. Ihre Möglichkeit, ihrem Verlobten zu entfliehen… Geschwind ging sie mit gesenktem Haupt zu dem Karren, wartete kurz, ob sie beobachtet wurde und schlüpfte anschließend unter die Abdeckung. Ihre Beine hatten sie von selbst getragen, ihr Kopf hatte ohne die Einwilligung ihres Gewissens gehandelt… doch das sollte sie vorerst nicht realisieren. Kurze Zeit später kamen auch die drei Unbekannten wieder, die vier Pferde mit sich führten. Ein weißer Schimmel hatte die Aufgabe, den Karren zu ziehen, während sich die Gestalten auf einen Fuchs, einen Rappen und einen weiteren Schimmel schwangen. Am Sattel des schwarzen Hengstes, der unruhig mit den Hufen scharrte, wurde ein längeres Seil befestigt, das dazu diente, das Pferd am Karren zu führen. Immer noch mit einem schnell schlagenden Herzen und übermäßig viel Angst im Nacken, spürte Asifa, wie sich das Gefährt holprig in Bewegung setzte... ## ## Sie wusste nicht, wie viel Zeit sie bisher unter der Plane verbracht hatte, doch es schien bereits dunkel geworden zu sein. Kälte durchzog sie und ihr Rücken schmerzte zusehends. Unbequem hatte sie sich zwischen den Truhen verrenkt und aufgepasst, dass sie ihr nicht in den Leib rutschten, wenn eines der Räder über ein Hindernis polterte. Asifa versuchte ruhig zu bleiben und die Zeit einfach abzuwarten, wobei sie keine wirkliche Wahl hatte. Zeigte sie sich, so würde sie sicher geschlagen, zurückgelassen oder schlimmeres… Innerhalb der letzten Stunden hatte sie Zeit zum Nachdenken erhalten und nun war ihr erst klar geworden, was sie überhaupt angerichtet hatte. Sie hatte nicht nur sich selbst, sondern auch ihre gesamte Familie entehrt! Ihr Name bedeutete nun Schande... Jede ihrer Schwestern müsste in Zukunft unter verächtlichen Blicken sowie zwielichtigen Stimmen leben und aufwachsen. Auch ihren Vater würden Gerüchte und Beschimpfungen heimsuchen. Sogar ihr Verlobter würde sich mit Beschuldigungen und Spott auseinandersetzen müssen… Wieder biss sie sich leicht auf die Unterlippe. Was hatte sie nur getan? Kopflos war sie geflohen... vor ihrer eigenen Familie! Vor ihrem eigenen Mann! Wieso war sie von solcher Panik gelenkt worden? Welcher Fluch lastete außerdem auf ihr, dass sie so unsittlich dachte? Ein lautloses Gähnen entglitt dem Mädchen, als der Karren stoppte. Sie spürte keine ständigen Erschütterungen mehr und sofort begann ihr Herz wild zu schlagen. Sie fürchtete, dass die Fremden jenes Pochen in ihrer Brust hören konnten. „Sinan, sammelt Holz. Arif, Ihr beschafft Proviant.“ „Und Ihr?“, fragte der braunhaarige Arif leicht abfällig. Sein Gegenüber nahm die Zügel des Rappen und wies auf eine kleine Nische zwischen den Felskluften. „Ich sorge dafür, dass die Pferde morgen früh nicht ohne uns davongetrabt sind.“ Arif quittierte seine Antwort mit einem leisen Schnauben, ehe er leise zu dem Karren ging. Nun bin ich verloren! Gedankenfetzen stoben durch Asifa’s Kopf, während sie Schritte vernahm, die sich dem Karren näherten. Die Plane wurde ein Stück hochgezogen und das Mädchen zuckte innerlich stark zusammen. Sie hoffte inständig, dass man ihre nackten Füße nicht sah… „Sein Rang spiegelt seine Arroganz wider...“, murmelte Arif vor sich hin, während er die erste, aufgeladene Kiste zu sich zog und sie öffnete. Er griff hinein und holte einen prall gefüllten Beutel hervor. Leise ließ er die Abdeckung wieder sinken und entfernte sich. Das flüchtige Mädchen konnte ihr Glück kaum fassen und atmete mehrmals so tief ein, wie sie nur konnte, um sich allmählich wieder zu beruhigen und ihren Kreislauf zu normalisieren… Die drei Männer saßen nun beisammen und teilten die Lebensmittel im Stoffbeutel untereinander auf. Jeder bekam ein Stück Fladen. In ihrer Mitte stand eine kleine Schale mit Öl, in die sie das Brot tauchten. „Wann werden wir in Masyaf sein?“, fragte Arif kauend in die beschauliche Runde. Sinan antwortete, während er kurz die Schale zu sich zog, seinen Fladen mit Olivenöl benetzte und sie wieder in die Mitte stellte. „Kurz vor Sonnenuntergang werden wir in Akkon angelangt sein... somit werden wir für die Heimreise etwa zwei Wochen benötigen.“ Er kaute ausgiebig und schluckte sein letztes Stück Brot hinunter. „Fehlt Euch Basima?“, fragte der Schwarzhaarige danach und legte sich auf ein spärliches Fell, auf dem er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und in den wolkenfreien Nachthimmel sah. Ehe Arif antworten konnte, hob der Dritte im Bunde die Hand. „Schweigt endlich! Ihr vergesst, dass wir nirgends sicher sind. Ruht jetzt. Ich wecke Euch in einigen Stunden, Sinan.“ Der Angesprochene rollte unter seiner tiefen Kapuze mit den haselnussbraunen Augen, ehe auch er sich niederlegte. „Al Mualim, Ihr seid manchmal zu vorsichtig.“, murrte Sinan. „Sprecht nicht in den Wind, wenn Ihr dessen Richtung nicht kennt.“, mahnte dieser lediglich und nahm einen kräftigen Schluck aus einem festen Lederbeutel, der mit lauwarmem Wasser gefüllt war. ## ## Asifa wurde durch das Wackeln und Erzittern ihres Schlafplatzes geweckt. Müde schlug sie die schmerzenden Augen auf, sah unter der angewärmten Stoffplane hindurch und bemerkte, dass die Sonne schon hoch am Himmel stand. Scheinbar hatte sie mehrere Stunden unbemerkt schlafen können. Ihre Gedanken hielten sie noch lange Zeit wach, doch irgendwann, als die Sonne schon aufzugehen schien, waren ihr die kraftlosen Lider zugefallen. Sie benötigte einige Augenblicke, bis sie sich wieder an die Geschehnisse des gestrigen Tages erinnerte. Sie wusste nicht, wie lange sie wieder gereist waren und sie wusste ebenso wenig, wo sie sich nun befanden. Sie hoffte lediglich, dass Akkon noch nicht erreicht oder sogar wieder verlassen wurde. Dort wollte sie sich von den Fremden trennen und rasten. Überlegen, wie sie mit ihrem zerbröckelnden Leben fortfahren wollte und wo sie Speisen erhalten konnte. Der Hunger plagte sie schon seit etlichen Stunden und an ihren ausgedorrten Körper wollte sie gar nicht erst denken. Ihre trockenen Lippen befeuchtete sie notdürftig mit ihrer Zunge, als ihr eine Idee kam. In mindestens einer der Kisten befanden sich eventuell noch Lebensmittel, hatte sie doch bemerkt, dass die fremden Männer Speis und Trank aus den Behältnissen geholt hatten. Kurz hielt sie inne, um zu lauschen, ehe sie all ihren Mut zusammennahm und rückte, immer darauf bedacht, kein verdächtiges Geräusch zu erzeugen, leicht nach vorne. Nur einen Apfel... oder... ein Stück Fladen… So leise es ihr möglich war, hob sie den Deckel einer Kiste an, doch darin befanden sich nur in Leinen eingewickelte, längliche Gegenstände, die sie nicht erkennen konnte und wollte. Der Karren überfuhr einen größeren Stein und schaukelte ruckartig hin und her. Asifa, die damit nicht gerechnet hatte, ließ den Deckel los und sorgte für ein klapperndes Geräusch, das das Pferd zum Stehen und die Männer zum Absatteln brachte… Allmächtiger! Wurde ich enttarnt?! Angst kroch ihren zitternden und allmählich kraftlosen Körper hinauf, während sich ein übelkeitserregendes Gefühl in ihrem knurrenden Magen ausbreitete. Sie hörte das Blut pulsierend durch ihre Adern rauschen, vernahm ihren wilden und unkontrollierten Herzschlag in den Ohren, wodurch ihr Kopf regelrecht zu dröhnen schien. Angestrengt versuchte sie sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren, während sie sich zusammenkauerte und begann, in eine der Ecken zu rutschen. Hektisch sah sich Asifa um, als die Abdeckung plötzlich vom Karren gerissen wurde. „Seht... Argwohn riecht das Fleisch, ehe das Kalb geschlachtet ist!“ |