Gedichtethread (Guinness) - Guinness - 29.11.2012, 16:55
Nachdem ich hier schon einige Gedichtethreads gesehen habe dachte ich, dass ich meine Gedichte auch mal veröffentlichen muss. Meine Gedichte reimen sich nicht immer, dafür verwende ich sehr gerne Metaphern und wiederkehrende Zeilen. Manche Gedichte mag ich mehr als andere und ich muss zugeben das ich oft nicht zufrieden mit ihnen bin, gerade wenn ich jetzt mit einigem zeitlichen Abstand sie noch einmal lese.
Für anregungen und Kritik bin ich dankbar. Sollte Interesse bestehen werde ich vielleicht auch wieder einige Gedichte schreiben.
Die Rose
Die Rose
Die Rose die du mir geschenkt
Einst war sie zart und rein
So klein, so zerbrechlich
Wie unsere Liebe.
Die Rose die du mir geschenkt
Sie blühte auf
In strahlender Schönheit
Wie unsere Liebe.
Die Rose die du mir geschenkt
Stand dann in voller Pracht
Voll Farbe, voll Leben
Wie unsere Liebe.
Die Rose die du mir geschenkt
Erstickte verging,
Welkte im qualvollen Tode
Wie unsere Liebe.
Die Rose die du mir geschenkt
Nahm ich in die Hand ein letztes Mal.
Dann schmiss ich sie fort,
wie unsere Liebe.
Die Ätherblume
Die Ätherblume
Einst habe ich eine Blume besessen
Die hat mir ein Engel geschenkt.
Doch der Engel mit dem ich zusammen
Ist wieder fort, ist entschwunden.
Einst habe ich eine Blume besessen
Von leuchtendem Äther so schön.
Sie war meinem Engel ähnlich
Und hat mich erinnert an sie.
Einst habe ich eine Blume besessen,
Doch sie verging in gleißendem Licht,
Zerfloss im Funkeln der Sterne,
Entschwand in glimmender Glut.
Einst habe ich eine Blume besessen
Doch ihr Strahl ist erloschen.
Nun bin ich allein, von Schatten umschlossen
Und meine Seele verdunkelt von Finsternis.
Dem Horizont entgegen
Dem Horizont entgegen
Ich hab einen Engel geliebt,
Doch ach es sollte nicht sein
Sie ist in den Himmel entschwunden
Und lies mich auf Erden allein.
So seh’ ich hinauf zu den Sternen
Voll Sehnsucht, voll Trauer, voll Schmerz.
Stehe und kann es nicht fassen
Es ist als zerspränge mein Herz.
Wende den Blick zum Horizont
Wo Himmel und Erde verbunden.
So will ich nun endlich erreichen
Wohin sie einst ist entschwunden.
Doch wieweit ich zum Horizont geh
Erreichen kann ich ihn nicht.
So bleibt mir als einziger Trost
Der Erinnerung strahlendes Licht.
An eine Schönheit
An eine Schönheit
Du liebliche Lilie der Liebe
Ich habe Angst dich zu pflücken
Nur um dich welken, vergehen zu sehn
Wie einen Nebeltraum.
Du liebliche Lilie der Liebe
Du strahlend weiße Schönheit
Süßeste Götterspeise
Ist der Nektar deines Kelches.
Du liebliche Lilie der Liebe
Wie gerne würde ich von deinem Nektar trinken
Deine rosigen Lippen küssen
Doch ich habe Angst dich zu pflücken.
Du liebliche Lilie der Liebe
Wie sehne ich mich nach dir,
bewundere dich
doch ich habe Angst dich zu pflücken.
Du liebliche Lilie der Liebe
Spürst du nicht, wie mein Herz welkt
Voller Sehnsucht nach dir
Vor lauter Angst dich zu pflücken.
Der Fall
Der Fall
Ich flog mit meiner Liebsten
In gar süßem Traum
In luftigen Gefilden
Oben am Himmelssaum.
Doch meine Flügel brachen
Und legten mir da
Dass ich trotz der Flügel
Doch kein Engel war.
Ikarusgleich fiel ich hinab
Fiel auf die Erde so tief
Und hörte langsam verhallend
Wie meine Liebste mich rief.
Der Silbersee
Der Silbersee
Es stand des Nachts ein Knab am See
Dem tat sein Herz im Innern so weh
Und des Mondes sanfter Schein
Lies die Tränen silbern sein.
Die Tränen sie fielen ins Silber hinab.
„Da mich meine Liebste verlassen
kann ich die Welt nur noch hassen.
Dieser See hier sei nun mein Grab.
Diese Welt sie hält mich nicht.“
Sprach ´s und sprang in die Wogen,
ward in dunkle Tiefen gezogen
und sah nie mehr des Mondes Licht.
Ein Augenblick
Ein Augenblick
Ich habe die Augen der Göttin gesehen.
In ehrfürchtigem Schaudern hielt ich inne
Um diesen Moment nicht zu zerstören
Und wurde erstarrt zu Stein.
Ich habe die Augen der Göttin gesehen
Als ich Sie anbetend dastand.
Augen voll Macht zu erschaffen, zu zerstören
Seit Äonen unverändert schön.
Ich habe die Augen der Göttin gesehen
Bis sie sich huldvoll schlossen.
Sie wandte sich ab von mir
Und ich stand allein.
Fallende Blätter und Tränen
Fallende Blätter und Tränen
Einst war ich im Regen am Bach
Und saß unter jenem Baum
Unter dem ich mit ihr einst, ach
Gesessen im Sommertraum.
Mein einstmals so fröhliches Herz
Kann sich vor Trauer nicht fassen.
Kennt nur noch Sehnsucht und Schmerz
Seit sie mich hat verlassen.
Auch der Baum ist fast kahl,
nun, da der Winter so nah,
scheint im trüben Lichte so fahl
vergangen der Glanz der einst war.
Wohin die Blätter auch fliehen
Sie werden vom Fluss doch gefangen
Gleich den Gedanken sie ziehen
Wohin sie einst ist gegangen.
In den Fluss fällt der Regen so schwer
Zieht Kreise von längerer Dauer
Und gleicht doch darin so sehr
Meinen Tränen der Trauer.
Herbst
Herbst
Du sagst der Herbst sei voller Trauer,
nun da, im Herbst doch alles vergeht.
Nichts ist mehr von langer Dauer,
auch wenn es derzeit noch besteht.
Willst du dich der Trauer ergeben?
Denn ist jener Baum auch nicht mehr grün
So wird er doch im Frühling wieder blüh’n.
Und auferstehen alles Leben.
Wenn am Ende unser Streben,
Wir hinausgehen aus dem Leben
Werden du und ich vergehen nicht.
Werden wir durch seine Güte
Auferstehen in Geistesblüte
Und eingehen in sein göttlich' Licht.
Sehnsucht
Manchmal wünschte ich, ich hätte Flügel,
Nicht um dir davon zu fliegen,
Nein, ich will sie um bei dir zu sein.
Manchmal wünschte ich, ich hätte Flügel,
Nicht um vor dir zu entfliehen,
Nein, ich will sie um dir nah zu sein.
Manchmal wünschte ich, ich hätte Flügel,
Und ich wünschte ich sei ein Engel
Um einmal nur dir gleich zu sein.
Manchmal wünschte ich, ich würde nicht wünschen,
dass ich, wie du, ein Engel sei,
Dann wünschte ich: du liebst mich wie ich bin.
Ich denke das reicht erst Mal, bei den anderen Gedichten schau ich mal welche ich noch hochlade.
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