I-1. Werke zu Charakteren, Orten und Ereignissen aus der Serie
Lyra Heartstrings
Wer kennt sie nicht, die energiegeladene minzgrüne Stute mit einer (laut Fandom) merkwürdigen Affinität zu uns Menschen? Das Orchesterstück, das hier ihren Namen trägt, ist ganz auf den Einsatz der Harfe ausgelegt, um die Verbindung zu ihrem Cutie Mark zu festigen. Das Stück mag ruhig anfangen, doch vor ihrer energetischen Persönlichkeit gibt es kein Entkommen!
Princess Celestia
Mit der bekannten Fanfare aus der Serie betritt die Herrscherin über Equestria die Bühne. Der volle, festliche Orchesterklang lässt keinen Zweifel daran, dass hier das wohl mächtigste Pony des ganzen Landes vor uns steht. Doch hinter der Fassade der allwissenden Herrscherin versteckt Celestia auch eine sehr persönliche Seite, seit sie vor tausend Jahren gezwungen war, ihre eigene Schwester auf den Mond zu verbannen. Doch wie wir alle wissen, hat selbst diese tragische Geschichte in der Serie ein versönliches Ende gefunden, und erneut kann Celestia erhobenen Hauptes vor ihr Volk treten.
In den beiden Mittelteilen dieses Stücks habe ich übrigens die Melodie eines der ersten weitläufig bekannten Fansongs verarbeitet -
„Luna“ von Eurobeat Brony.
Do you remember Whitetail Wood?
Falls nicht, keine Sorge – der Ort kam in der Serie exakt einmal vor, nämlich in der dreizehnten Folge der ersten Staffel, „Fall Weather Friends“ (dt. „Das Blätterrennen“). Ironischerweise hat der Wald in der deutschen Synchronisation nicht einmal einen Namen bekommen. Nichtsdestotrotz hat mich dieser so unbedeutend scheinende Ort zu einem eigenen Werk inspiriert.
Kernstück der Musik sind – wenig überraschend – die Waldhörner, die im vierstimmigen Satz das Leitmotiv des Waldes anstimmen. Die verschiedenen Facetten des Waldes finden ihren Platz ebenso wie das alljährlich stattfindende Blätterrennen, doch am Ende bleibt die ruhige Schönheit der Kern des Werkes.
The Story of Hearth's Warming Eve
Die Geschichte der Gründung Equestrias, derer jedes Jahr am Hearth's Warming Eve (dt. Freundschaftsfeuer-Abend) gedacht wird, ist jedem Fohlen im ganzen Land bekannt. Die Theateraufführungen der Geschichte sind ein fester Bestandteil der equestrianischen Kultur und in ihrer Bedeutung durchaus mit dem uns bekannten Weihnachtsfest vergleichbar. Doch nicht nur das Theater kann Geschichten erzählen, sondern auch die Musik, und so entstand dieses Werk als Hommage an diese Tradition.
Das zu Beginn von den gezupften Streichern und dem Fagott intonierte Leitmotiv stammt direkt aus der Folge „Hearth's Warming Eve“ (Staffel 2, Folge 11, dt. „Großes Theater!“), in der wir eine Aufführung des Stoffes unter Beteiligung unserer Protagonisten miterleben dürfen. Das Motiv zieht sich geradezu mahnend immer wieder durch das Stück, alleine dreimal in seiner ursprünglichen Form und später in Variationen. Abgeschlossen wird die Geschichte mit dem Heart Carol, auch bekannt als „A Circle of Friends“, das vom geamten Publikum (und dem gesamten Orchester) angestimmt wird.
The Pillars of Equestria
Dieses Stück entstand als Beitrag zum Brony-Fanmusik-Projekt „Ponies At Dawn: Eclipse“ in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Konponisten, Trompeter und Brony Michael Picher. Jede der sechs „Pillars of Equestria“ (dt. „Helden von Equestria“) ist hier mit einem eigenen Instrument vertreten, doch zusammen sind sie freilich besonders stark und strahlend. Die drei hohen Instrumente (Flügelhorn, Trompete in B und Alttrompete in Es) hat Michael Picher eingespielt, die tiefen Instrumente (Bariton, Euphonium und Tuba) stammen von mir.
I-2. Bearbeitungen von Songs aus der Serie
Fluttershy's Lullaby und
Pinkie Pie's Lullaby
Diese beiden Stücke sind die mit Abstand ältesten Musikstücke, die ich im Zusammenhang mit der Serie geschrieben habe. Beide sind Bearbeitungen von Songs aus der Serie, wie sie eine Spieluhr spielen könnte. Ich bin mir sicher, viele von euch werden sie wiedererkennen!
Music Is Magic
Dieses Musikstück kann man getrost als das wichtigste Werk für meine Entwicklung als Komponist (oder Komponyst?) bezeichnen. Rund drei Monate nach meinem ersten Kontakt mit der Serie – zu diesem Zeitpunkt waren gerade die ersten Folgen der zweiten Staffel gelaufen – begannen die Planungen für dieses Medley, in dem (mit einer Ausnahme) alle Songs aus den ersten zwei Staffeln verarbeitet sind. Einige davon fielen mir definitv leichter als andere, doch nach „nur“ zweieinhalb Jahren konnte ich die letzten Töne in die Partitur setzen. Mit fast 34 Minuten Laufzeit und 1044 Takten ist es bis heute das längste Werk, das ich je geschrieben habe. Alleine durch die Komposition von „Music Is Magic“ habe ich so viele Handgriffe und Tipps in mein späteres kompositorisches Schaffen mitgenommen, dass es – wie oben genannt – wahrhaftig mein wichtigstes Werk wurde.
Fun Fact: Daniel Ingram besitzt ein gedrucktes Exemplar der Partitur, das er von mir auf der GalaCon erhalten hat. Das andere Exemplar in meinem Besitz trägt auch seine Unterschrift – vielleicht komme ich mal dazu, ein Foto zu machen^^