19.08.2013 |
Dandelo
Falruspony
Beiträge: 6.178
Registriert seit: 25. Nov 2011
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Berserker - Eine Kurzgeschichte
Töten wir das Monster
Stellt euch einen Hengst vor.
Ein Pony von gewöhnlichem Stand, ohne nennenswerte Eigenschaften oder Erfolge.
Und doch ist dieses Pony etwas Besonderes.
Begleitet mich in die Welt von Neighly.
Blickt tief in seine Seele.
Ergründet sein finsterstes Geheimnis.
Helft ihm ...
Im Zuge des ersten Fanfic-Wettbewerbes entstand diese Geschichte, deren Idee schon seit einiger Zeit durch meinen Kopf irrte.
Berserker
Wie immer freue ich mich über viele Leser und Kommentare Nach "Der Vertilger" und "Cheerilee - Der Tragödie erste Reihe" präsentiere ich euch meine dritte kleine Fanfic. Da dies nur eine Kurzgeschichte ist, ist sie in ihrer jetzigen Form abgeschlossen. Aber wer weiß, was noch wird. Bei entsprechend vielem Feedback kann ich mir vorstellen, eine längere Geschichte daraus zu machen, wenn auch nicht so lang, wie es mein Hauptwerk zurzeit ist (das mir schon genügend Zeit wegvertilgt). Jedenfalls hatte ich diese Idee schon länger und freue mich, sie in diesem Rahmen umgesetzt zu haben.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Kommentieren, meinetwegen auch beim Ningeln ;P
Gruß und Blues,
euer Dan.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2022 von Dandelo.)
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19.08.2013 |
Erzähler
Enchantress
Beiträge: 669
Registriert seit: 09. Jan 2013
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Da ich der Geschichte volle Punktzahl gegeben habe ist es nur recht und teuer wenn ich meine etwas längere meinung dazu zum besten gebe:
Wie ich bereits geschrieben habe erinnert mich einiges davon an den mittleren King (das Portrai, der Buick oder auch die ersten teile der "Dunklen Turm" reihe). Keine Ahnung ob dies deine Absicht war oder ob ich etwas sehe das nicht da ist. Besonders der bizzar fröhliche Anfang der ganz langsam ins "Uncanny Vally" abdriftet bis er schliesslich vollends in den Wahnsinn übergeht hat mir sehr gefallen. Auch die darstellung der Shizoprenie (zumindest scheint unser Protagonist darunter zu leiden, allerdings mehr wegen den halluzinationen als wegen den multiplen Persönlichkeit) ist recht interessant. Nichts komplett neues (hey bereits Fight Club hat was ähnliches gemacht) aber trotzdem sehr stimmungsvoll und nachvollziehbar erzählt. Auch mag ich, das man als Leser nicht einmal aus der Welt des Protagonisten herausgenommen wird um uns über seinen Geisteszustand aufzuklähren. Es ist dem leser trotzdem ziemlich schnell klar wo hier die Wahrheit liegt. Solches spiel mit "Wahrnehmungsdisrepanz" mag ich persönlich immer sehr. Hat schon fast etwas von Kafkaschen "Sinnverschiebung"
Noch ein Spieler für DnD 5e "Curse of Strahd" gesucht
Curse of Strahd
"Vor Sombra war das Spiel der Lords und Ladys"
Broken Crystal [Kapitel 9]
Es gibt keine Wissenschaft ohne Fantasie, denn Wissenschaft ist begrenzt. - A. Einstein
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19.08.2013 |
Hagi
Travelpony
Beiträge: 6.116
Registriert seit: 08. Sep 2012
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Zu meiner Schande muss ich gestehen das dies die erste Geschichte aus dem Hause Dandelo war. Dennoch wurde ich alles andere als Enttäuscht. Irgendwann, wenn ich mal Zeit habe (ergo nie ) werde ich mir auch mal den rest deines Geschreibsels zu Gemüte führen.
Zum Feedback: Berserker war sehr interessant zu lesen. Ich mag normalerweise kein Dark da es meistens auf sinnloses Gemetzel rausläuft. Es gibt leider viel zu wenige Autoren die den Psychologischen Effekt von "Dark" näher betrachten. Es hat mich wirklich gefreut beim Wettbewerb gleich mehrere davon zu sehen. Sowohl Sublunaris als auch Das Tagebuch" fallen für mich in die gleiche Kategorie.
Schizophrenie wirklich glaubhaft darzustellen ist schwierig. Es ist ein schmaler Grat zwischen nachfühlbarem Wahnsinn und übertriebener Lächerlichkeit. Du hast es allerdings sehr schön hinbekommen dem Leser so lange wie Möglich im Ungewissen über die tatsächliche Anzahl der Protagonisten zu lassen.
In meinem persönlichem Rating für den Wettbewerb lag Berserker (zusammen mit einer anderen Fic) auf Platz 3.
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19.08.2013 |
Equinox
Silly Filly
Beiträge: 63
Registriert seit: 24. Jul 2012
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Im Wettbewerb war die Fanfic ganz klar einer meiner Favoriten
Einmal damit angefangen, will man nicht aufhören zu lesen, einfach weil alles so überzeugend erzählt wird. Ich kann es nicht beschreiben, aber die Art, wie du deinen Protagonisten präsentierst, fasziniert mich. Selten habe ich so sehr mitgefiebert, wenn es um das Wohl eines einzelnen Ponys ging.
Kritikpunkte kann ich keine finden, außer vielleicht, dass du noch in Erwägung ziehst, die Geschichte nicht weiterzuschreiben
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19.08.2013 |
OnkelMo
Wonderbolt
Beiträge: 1.392
Registriert seit: 28. Mai 2012
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Dann spiele ich mal wieder den ewigen Kritiker.
Vielleicht liegt es daran, dass ich deine Kurzgeschichten aus unserer Duellgruppe kenne, aber... Diese Story war für mich nichts. Ich weiß, dass du definitiv besser schreiben kannst!
Der Anfang der Geschichte gefällt mir beispielsweise überhaupt nicht. Er wirkt überzeichnet, wird vom Momentum her immer schneller und erinnert vom Gedankengang an das Klischee des wirren Albtraums, an dessen Ende der Protagonist schweißgebadet in seinem Bett aufwacht. Der... "Gruppenleiter" fungiert dabei als Erzähler und führt das Gespräch an. Ich schätzte mal das sollte verwirrend auf den Leser wirken, bedrängend. Ich finde es jedoch etwas zu sehr... wie soll ich es sagen... "mitten ins Gesicht". Es ist gar nicht mal das alte Show don't tell (das du hier ja explizit erzählst ist gewollt), sondern einfach die Direktheit. Du stellst Neigh nicht nur in diesen paar Sätzen vor, sondern brichst die ganze Moralschiene von einem Extrema "Wir wollen dir helfen, wir sind sowas wie Freunde" zu "du bist ein Monster, wir bringen dich um" runter. Zu schnell, zu direkt!
Zitat: dass Neigh nicht aufhören kann, andere Ponys zu töten. Ist es nicht so, Neigh? Hast du nicht erst gestern wieder einen abgemurkst?
Hier musste ich ernsthaft mit den Augen rollen. D: Ich mag das Setting eines schizophrenen Mörders sehr gerne, aber ich will es nicht ins Gesicht geklatscht bekommen. Das raubt die Nähe zum Charakter. Man erfährt einfach von außen, dass er der böse Kerl ist der alle umbringt, nicht von innen. Das Interessante daran geht verloren: Die beiden konträren Seiten der Schizophrenie!
Zitat:Er musste sich nur vergewissern, dass er wach war. Dass es nur ein Traum gewesen war.
Ein Albtraum. Einer von vielen.
Ah, na endlich! Da sind wieder deine fließenden Wortkonstruktionen, die ich so gerne lese!
Zitat:Tatsächlich. Er hatte die letzten zwanzig Minuten einfach vergessen.
Einmal mehr.
Wehe wenn du in dieser Kurzgeschichte Fight Club und Memento verwurstest! >: (
Interessant finde ich, dass du die Anführungszeichen weggelassen hast. Dadurch weiß man nicht, ob er das tatsächlich sagt, da es - rein äußerlich - aussieht, wie der Text, den der Erzähler wiedergibt. Was die Vermutung nahelegt, dass er der Erzähler ist und die verschiedenen Figuren, die genannt werden nur seine anderen Seiten.
Zitat:Wie lang muss ich noch hier s-sitzen?, rief Neighly durchs Haus
Funfact: Ein Mensch kann bei 0 Grad Celsius ohne Kleidung nur 20 Minuten überleben, bevor er zu erfrieren beginnt.
Stolzer Gewinner des "Conqueror of Equestria" Wettbewerbs
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20.08.2013 |
Dandelo
Falruspony
Beiträge: 6.178
Registriert seit: 25. Nov 2011
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Freut mich, dass man mit der Rückkehr nach Hause gleich auf Feedback stößt
Der Reihe nach.
Zitat:Wie ich bereits geschrieben habe erinnert mich einiges davon an den mittleren King (das Portrai, der Buick oder auch die ersten teile der "Dunklen Turm" reihe).
Der Vergleich mit Herrn King ehrt mich. Tatsächlich findest du in mir einen großen Fan Kings, was man schon von meinem Nickname herleiten kann, falls du vom "Turm" mehr als nur die ersten Teile gelesen hast ^^ Die anderen von dir erwähnten Bücher habe ich leider noch nicht gelesen, dennoch ist es mehr als wahrscheinlich, dass ich in dieser Eingangsszene seinen Einfluss spürbar gemacht habe.
Zitat:Besonders der bizzar fröhliche Anfang der ganz langsam ins "Uncanny Vally" abdriftet bis er schliesslich vollends in den Wahnsinn übergeht hat mir sehr gefallen.
Ich habe den Gedanken schon immer faszinierend gefunden, einen so gut wie nahtlosen Übergang vom happy go lucky zum Krassen zu finden (was hier beileibe nicht der Fall ist). Bizarrerie trifft da schon den Nagel auf den Kopf, es ist einfach etwas, was ich gern mache, weil es einen schönen Effekt hat. Irgendwann wird dem Leser klar (hier natürlich sehr deutlich), dass es einen Knick gegeben hat, und irgendwann findet man sich beim Zurückblättern und fragt sich: Wo war der Punkt, an dem alles aufhörte? Und das finde ich einfach faszinierend daran.
Zitat:Solches spiel mit "Wahrnehmungsdisrepanz" mag ich persönlich immer sehr.
Das Spiel mit der Wahrnehmung, du sagst es. Ein weiterer Punkt, an den ich oft und sehr gern stoße. Wenn ich die Möglichkeit habe, mit verschiedenen Wahrnehmungen zu spielen, geht mir einfach das Herz auf, weil es so unfassbar viel Potenzial hat, den Leser über lange Zeit hinters Licht zu führen, bis die Falle letztlich zuschnappt ^^
Und die "kafkaeske Sinnverschiebung" würde ich ebenfalls als Kompliment verstehen, leider teile ich seit Tilmans Spenglers "Wahr muss es sein, sonst könnte ich es nicht erzählen" seine leichte Abneigung gegen die Verwendung des Wortes kafkaesk
Zitat:Dennoch wurde ich alles andere als Enttäuscht.
Hab ich mich doch glatt auf den ersten Blick verlesen und war für Sekunden zutiefst traurig ´__`
Freut mich aber, dass ich dich etwas für mich gewinnen konnte P:
Zitat:Ich mag normalerweise kein Dark da es meistens auf sinnloses Gemetzel rausläuft.
Na na na, wir wollen mal nicht Dark mit Gore verwechseln. Sinnloses Gemetzel wirst du bei mir nicht finden. Das ist unter meinem Stand
Zitat:Schizophrenie wirklich glaubhaft darzustellen ist schwierig. Es ist ein schmaler Grat zwischen nachfühlbarem Wahnsinn und übertriebener Lächerlichkeit. Du hast es allerdings sehr schön hinbekommen dem Leser so lange wie Möglich im Ungewissen über die tatsächliche Anzahl der Protagonisten zu lassen.
Ja, das stimmt, ich weiß aber nicht, ob es mir hier so gut gelungen ist. Es war meine erste Begegnung mit einer solchen psychischen Störung und ich wollte sie auf meine Weise umsetzen. Wie nahe es an die Wirklichkeit kommt, steht in den Sternen und Hochglanzmagazienen, wiederum reden wir hier über Pony-FFs :x
Freut mich aber außerordentlich, dass es in deinen Augen geklappt hat
Zitat:Im Wettbewerb war die Fanfic ganz klar einer meiner Favoriten
Zitat:Selten habe ich so sehr mitgefiebert, wenn es um das Wohl eines einzelnen Ponys ging.
Schon irgendwie seltsam, dass du das sagst. Normalerweise liegt mir sehr viel daran, dass meine Leser an meinen Protagonisten hängen, aber gerade Neighly ... ich hab noch nicht mal ein Bild von ihm im Kopf ^__^
Was das Weiterschreiben anbelangt: Das wird sich ergeben. Wie gesagt bin ich gerade noch ziemlich mit dem "Vertilger" und der in der Planung befindlichen Fortsetzung desselben beschäftigt, zudem hängt da noch mein Faust-Verschnitt rum, den ich eigentlich noch mal aufgreifen wollte. Aber wenn ich die Muße finde, spräche tatsächlich nichts dagegen, aus "Berserker" mehr zu machen.
Zitat:Der Anfang der Geschichte gefällt mir beispielsweise überhaupt nicht. Er wirkt überzeichnet, wird vom Momentum her immer schneller und erinnert vom Gedankengang an das Klischee des wirren Albtraums, an dessen Ende der Protagonist schweißgebadet in seinem Bett aufwacht. Der... "Gruppenleiter" fungiert dabei als Erzähler und führt das Gespräch an. Ich schätzte mal das sollte verwirrend auf den Leser wirken, bedrängend. Ich finde es jedoch etwas zu sehr... wie soll ich es sagen... "mitten ins Gesicht". Es ist gar nicht mal das alte Show don't tell (das du hier ja explizit erzählst ist gewollt), sondern einfach die Direktheit. Du stellst Neigh nicht nur in diesen paar Sätzen vor, sondern brichst die ganze Moralschiene von einem Extrema "Wir wollen dir helfen, wir sind sowas wie Freunde" zu "du bist ein Monster, wir bringen dich um" runter. Zu schnell, zu direkt!
Dem entgegen stelle ich, dass ich genau das erreichen wollte. Dieses schneller werdende Momentum ist wiederum der Wörtervorgabe geschuldet. Ich wollte einen Aufhänger haben, an den ich die Geschichte knüpfe. Der Einstieg mit der Selbsthilfegruppe, die im Traum Platz findet, ist für mich das eindeutige Anzeichen, dass Neighly seiner Krankheit zumindest irgendwo in seinem Oberstübchen bewusst ist, was er im realen Leben ja konsequent ausblendet.
Das Wechseln der Extrema war in dieser Härte unvermeidlich, ich nenne zwei Gründe: Zum einen wollte ich es im Rahmen einer Kurzgeschichte belassen und den eigentlich unwichtigen ersten Part nicht überstrapazieren, zum anderen wollte ich dem Leser einen Schwupps kaltes Wasser ins Gesicht schmeißen, damit er merkt, dass hier ganz entschieden etwas nicht stimmt. Das war vor allem deshalb wichtig, weil zu Beginn des eigentlichen Hauptteils ja für einige Zeit nicht sehr viel geschieht.
Ich stimme dir aber insofern zu, dass es zu direkt war, und im Falle einer Fortführung würde ich diese Übergänge etwas sanfter, wenn auch nicht minder strukturiert gestalten.
Zitat:Hier musste ich ernsthaft mit den Augen rollen. D: Ich mag das Setting eines schizophrenen Mörders sehr gerne, aber ich will es nicht ins Gesicht geklatscht bekommen. Das raubt die Nähe zum Charakter. Man erfährt einfach von außen, dass er der böse Kerl ist der alle umbringt, nicht von innen. Das Interessante daran geht verloren: Die beiden konträren Seiten der Schizophrenie!
Neighly ist nicht der Mörder und auch kein böser Kerl. Das sagt er selbst und es stimmt. Wer die Ponys umbringt, ist der Krieger, nicht Neighly. Wenn wir über einen gespaltenen Geist reden, dann darfst du die beiden nicht vermischen, weil es zwei verschiedene Persönlichkeiten unter einem Hut sind. Jedenfalls Neighly ist sich nicht oder nur kaum im Klaren, dass der Krieger tatsächlich in ihm ist. Sie gleichzusetzen, ist daher ein Fehler, der vermieden werden sollte.
Zitat:Wehe wenn du in dieser Kurzgeschichte Fight Club und Memento verwurstest! >: (
Nichts liege mir ferner. Ich hatte nur schon vor langer Zeit gut Lust, einen Charakter zu entwickeln, der teilweise einfach nur Blackouts hat.
Ich weiß, ich mach mir jetzt bei dir keine Freunde, aber: ich habe "Fight Club" nie gesehen. "Memento" wiederum fand ich einfach großartig, tatsächlich hatte ich diesen Film beim Schreiben aber nicht im Sinn. Ähnlichkeiten sind von daher ungewollt.
Zitat:Interessant finde ich, dass du die Anführungszeichen weggelassen hast. Dadurch weiß man nicht, ob er das tatsächlich sagt, da es - rein äußerlich - aussieht, wie der Text, den der Erzähler wiedergibt. Was die Vermutung nahelegt, dass er der Erzähler ist und die verschiedenen Figuren, die genannt werden nur seine anderen Seiten.
Komisch. Du bist bisher der Erste, der darauf eingeht. Das allerdings gefällt mir sehr Hat es doch einen durchaus wichtigen Aspekt, dass ich bewusst keine Anführungszeichen einfügte. Du hast da schon einige Gedanken geäußert, die in die richtige Richtung gehen. Ich habe es aus einem einfachen, für mich aber klaren Grund getan:
Wenn Neighly schon nicht weiß, welche Bahnen die richtigen sind, warum sollte es der Leser wissen?
Ich bringe den Leser quasi auf eine Stufe mit ihm. Er hat, ohne es wirklich zu wissen, zwei Untermieter im Kopf und wechselt zumindest zu einem davon am laufenden Band, dass ihm der Wechsel schon gar nicht mehr auffällt. Indem ich direkte und indirekte Rede gleichsetze, schaffe ich so gesehen einen Gleichstand. Was in meinen Augen nur fair ist.
Freut mich wirklich sehr, dass du darauf eingehst.
Zitat:Funfact: ...
Funfact: Es geht hier um Ponys. Mit Fell and stuff
Allen von euch noch einmal ein großes Dankeschön für das Feedback Es macht mich sehr, sehr glücklich.
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20.08.2013 |
OnkelMo
Wonderbolt
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Registriert seit: 28. Mai 2012
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Zitat:zum anderen wollte ich dem Leser einen Schwupps kaltes Wasser ins Gesicht schmeißen, damit er merkt, dass hier ganz entschieden etwas nicht stimmt
Der Anfang mit der Selbsthilfegruppe hat aber nichts mit der nachfolgenden Story zu tun. Er dient ja als Exposition von Neighlys Krankheit. Dass er schizophren ist, merkt man aber auch ohne den Traum sehr deutlich, wodurch ich seine Notwendigkeit etwas anzweifle. Spätestens wenn du schreibst, wie er im Spiegel mit seinem Freund verschmilzt, dürfte jedem Leser klar sein, dass er nicht allein in seinem Kopf ist. Der Einstieg mit der Selbsthilfegruppe ist in sofern irrelevant, als dass man die gleichen Infos auch aus dem nachfolgenden Text bekommt. Ich könnte jetzt sagen, dass du mit der Selbsthilfegruppe auch noch die Gesellschaft zeigen wolltest, wie sie auf Neighly reagiert. Der Punkt scheint mir aber nicht so dominant. An deiner Stelle würde ich den Anfang umschreiben und es erstmal vermeiden, dem Leser das kalte Nass ins Gesicht zu schüppen. Stattdessen könnte man ja die gesellschaftlichen Aspekte (Ausgrenzung, Hass etc.) in den Vordergrund stellen.
Zitat:Jedenfalls Neighly ist sich nicht oder nur kaum im Klaren, dass der Krieger tatsächlich in ihm ist. Sie gleichzusetzen, ist daher ein Fehler, der vermieden werden sollte.
Gut, dann ist es halt der Krieger. Das macht es jedoch nicht subtiler.
Zitat: ich habe "Fight Club" nie gesehen
Ist ja nicht schlimm, dafür kennst du Memento - den ich auch sehr genial fand! Vor allem die beiden Handlungsstränge, die sich chronologisch aufeinander zu bewegen...!
Zitat:Funfact: Es geht hier um Ponys. Mit Fell and stuff
Daher habe ich das als Funfact gekennzeichnet und dir nicht vorgeworfen, du mögest deinem Vierhufer mal schnell Klamotten besorgen!
Stolzer Gewinner des "Conqueror of Equestria" Wettbewerbs
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20.08.2013 |
Dandelo
Falruspony
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Zitat:Er dient ja als Exposition von Neighlys Krankheit.
Er dient vor allem als Einstieg in die Story und nimmt die Rolle eines Prologs ein. Wie ich bereits schrieb, brauchte ich einen Aufhänger, also hab ich Neighly in seinem Traum (für ihn zum wiederholten Male) mit seiner Krankheit komfrontiert. Dass die Geschichte dadurch nicht vorangetrieben wird, brauchst du mir nicht zu erzählen, aber irgendwie muss man ja anfangen
Zitat:Ich könnte jetzt sagen, dass du mit der Selbsthilfegruppe auch noch die Gesellschaft zeigen wolltest, wie sie auf Neighly reagiert.
Ganz im Gegenteil, aber das kannst du nicht wissen. Tatsächlich handelt es sich bei den Charakteren in der Gruppe um weitere Aspekte von Neighlys Krankheit, die er mit den Jahren aber wieder verdrängt hat. Es war etwas, was ich im späteren Verlauf noch einmal aufgreifen wollte, wenn ich aus "Berserker" denn mehr mache. So gesehen reagiert Neighly nur immer wieder auf sich selbst.
Zitat:Stattdessen könnte man ja die gesellschaftlichen Aspekte (Ausgrenzung, Hass etc.) in den Vordergrund stellen.
Willst du die Wahrheit? Das wäre mir zu stupide gewesen. Ich habe hier einen Charakter, der sich in erster Linie selbst darstellt und reflektiert. Ich habe einen Charakter, der nicht aus gesellschaftlichen Aspekten betrachtet wird, sondern aus der eigenen Zerrissenheit heraus, die ihm noch nicht einmal bewusst ist. Von Ausgrenzung und Hass gegenüber eines sozial nicht fähigen Menschens (in diesem Fall Ponys) liest man schon oft genug, aber mich interessiert mehr das Bild in dem Spiegel, den er sich selbst vorhält, ob bewusst oder unbewusst.
Wir scheinen hier auf verschiedene Vorlieben zu stoßen.
Zitat:Gut, dann ist es halt der Krieger. Das macht es jedoch nicht subtiler.
Von Subtilität war hier nie die Rede. Dass mit Neighly was nicht richtig läuft, merkt man im Hauptteil schon nach ein paar Sätzen. Nur musst du, auch wenn es um ein und dasselbe Pony geht, nicht aus den Augen verlieren, dass es dennoch zwei grundverschiedene Typen sind, die zu verschiedenen Zeiten Kontrolle über einen einzigen Körper haben. Neighly ist kein Mörder, das muss man sich verinnerlichen. Er hat nur das große Pech, mit einem im selben Haus zu leben. Der Leser wird schon früh damit konfrontiert, dass Neighly diese Seite hat. Wenn ich gewollt hätte, dass das verschleiert wird, hätte ich meine Mittel und Wege gehabt. Das einzig zum Nachdenken anregende (was ich, da Kurzgeschichte, am Ende habe aufklären müssen) wäre die Frage, ob sein Freund ebenfalls eine Erfindung Neighlys ist.
Zitat:Ist ja nicht schlimm, dafür kennst du Memento - den ich auch sehr genial fand! Vor allem die beiden Handlungsstränge, die sich chronologisch aufeinander zu bewegen...!
Mir hat vor allem der Aspekt gefallen, dass der Zuschauer in die gleiche Situation wie der Protagonist gezwungen wird, weil man nie wissen konnte, was vorher passiert ist Richtig klasse, dieser Film.
Zitat:Daher habe ich das als Funfact gekennzeichnet und dir nicht vorgeworfen, du mögest deinem Vierhufer mal schnell Klamotten besorgen!
Gib's zu, nackte Hengste machen dich an D:
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20.08.2013 |
OnkelMo
Wonderbolt
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Registriert seit: 28. Mai 2012
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Zitat: Dass die Geschichte dadurch nicht vorangetrieben wird, brauchst du mir nicht zu erzählen, aber irgendwie muss man ja anfangen
Nah, aber das kannst du besser! Der Einstieg soll doch einen Zweck erfüllen und nicht einfach um des Einstiegswillens da sein! Nehmen wir den Aufhänger weg, versteht man die Geschichte immer noch genau so gut, da du ja selber sagst, dass man nach ein paar Zeilen bereits weiß, dass Neighly nicht ganz richtig im Kopf ist. Warum dann nicht einen Einstieg wählen, der auch tatsächlich was zur Geschichte beiträgt?
Zitat:Wir scheinen hier auf verschiedene Vorlieben zu stoßen
Nein, ich schrieb das ja, weil ich davon ausgegangen bin, dass die Figuren aus seinem Traum Projektionen von durchlebten Situationen sind, also das Abbild der Gesellschaft, die ihn verachtet. Gegen deine Version des zerrissenen Unwissenden habe ich ja nichts, ich mag sie sogar. Nur dein Anfang mag ich nicht, so sehr du dich auch windest.
Zitat:wäre die Frage, ob sein Freund ebenfalls eine Erfindung Neighlys ist.
Offensichtlich ja. ._.
1) Sie sehen identisch aus
2) Kann sein Freund Magie wirken, Neighly nicht, er bekommt nur Kopfschmerzen davon. Das spricht dafür, dass sein Kumpel ebenfalls nur eine von Neighlys Rollen ist. Neighlys Geist blockiert seine magischen Fähigkeiten, bis er in die Rolle seines Freundes schlüpft
3) Sein Freund taucht immer plötzlich auf ("taucht immer dann auf, wenn Neighly ihn brauchte"). Psychologisch gesehen ruft also die Stresssituation des entdeckten Mordes Neighlys Freund auf den Plan
Zitat:Richtig klasse, dieser Film.
Muss den bei Gelegenheit nochmal gucken. :3
Zitat:Gib's zu, nackte Hengste machen dich an
Freddy, Bus bau'n! x)
Stolzer Gewinner des "Conqueror of Equestria" Wettbewerbs
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20.08.2013 |
Dandelo
Falruspony
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Registriert seit: 25. Nov 2011
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Zitat:Nah, aber das kannst du besser! Der Einstieg soll doch einen Zweck erfüllen und nicht einfach um des Einstiegswillens da sein! Nehmen wir den Aufhänger weg, versteht man die Geschichte immer noch genau so gut, da du ja selber sagst, dass man nach ein paar Zeilen bereits weiß, dass Neighly nicht ganz richtig im Kopf ist. Warum dann nicht einen Einstieg wählen, der auch tatsächlich was zur Geschichte beiträgt?
Hier kann ich dir eigentlich nicht widersprechen, ich muss es trotzdem machen, aber du kannst nichts dafür. Ich habe in groben Zügen die Geschichte von Neighly schon im Kopf, was den Aufbau betrifft. Storyrelevante Dinge zu Beginn eines Werks wären zum Beispiel Sachen aus Neighlys Vergangenheit, seine Kindheit, wie es dazu kam, solches Zeug. Derlei wichtige Bausteine möchte ich aber im weiteren Verlauf langsam abgrasen. Für die Kurzgeschichte musste ich das weglassen, aber es wäre auch wieder zu viel gewesen, es an den Anfang zu stellen. Ich hätte weiter ausholen müssen, was insgesamt die Länge gesprengt hätte, oder aber halbgare Informationen vorstellen, die im Rahmen des Wettbewerbs nicht aufgeklärt werden könnten. Zumal diese Struktur mir auch zu simpel gewesen wäre.
Jetzt hätte man noch andere Sachen statt des Traums wählen können, im Grunde bleibt aber das Problem, dass ich es nicht hätte ordentlich ausbauen können.
Szenen - so jedenfalls meine Sicht der Dinge - müssen nicht immer explizit auf dem roten Faden fußen. Sie können dennoch einen ästhetischen Zweck haben. In dem Zusammenhang wäre es, dass dem Leser die Angst gezeigt wird, die Neighly vor dem hat, was in ihm ist. So sehr du den Anfang auch nicht magst, so sehr hat er für mich seine Berechtigung, wenn nicht sogar seine stilistische Pflicht. Aber das ist mal wieder subjektiv.
Zitat:Offensichtlich ja. ._.
M0 pls. Dass es so ist, steht ja wohl völlig außer Frage. Ich wollte nur ansprechen, dass ich es gegen Ende arg offensichtlich machen musste aus Mangel an Zeit und Platz. Im größeren Rahmen hätte ich diesem Zweifel einen besseren Nährboden gegeben.
Zitat:Muss den bei Gelegenheit nochmal gucken. :3
Stimmt, ist schon wieder zu lange her. Hab den leider in meiner Leipziger Wohnung und sitz bis Mitte September in der Heimat, wo streamen nicht die beste Idee darstellt.
Zitat:Freddy, Bus bau'n! x)
Mir kommt gerade die Warschauer Wippe in den Sinn - umso mehr habe ich das Gefühl, an dir vorbei zu reden :x
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20.08.2013 |
OnkelMo
Wonderbolt
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Registriert seit: 28. Mai 2012
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Zitat:Ich habe in groben Zügen die Geschichte von Neighly schon im Kopf, was den Aufbau betrifft
Hold it, Dandi R. Martin! Ich bewerte diese Story als das, für was sie uns präsentiert wurde: Eine Kurzgeschichte für den Wettbewerb. Schön und gut, wenn du sie weiterentwickeln möchtest, aber ich formuliere hier gerade meine verspätete Wettbewerbskritik.
Subjektiv gesehen ist die Szene ja durchaus stilistisch wertvoll. Objektiv betrachtet trägt sie nichts zur Story bei und tut das, was sie tun soll - dem Leser die Angst von Neighly vor sich selbst zeigen - nicht so gut wie der folgende Text. Der Anfang ist quasi überflüssig.
Zitat:Im größeren Rahmen hätte ich diesem Zweifel einen besseren Nährboden gegeben.
Ich wäre entrüstet (hach, ich liebe das Wort!), wenn du dies nicht tätest!
Zitat:Mir kommt gerade die Warschauer Wippe in den Sinn - umso mehr habe ich das Gefühl, an dir vorbei zu reden :x
Wir verstehen uns halt.
Stolzer Gewinner des "Conqueror of Equestria" Wettbewerbs
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20.08.2013 |
Dandelo
Falruspony
Beiträge: 6.178
Registriert seit: 25. Nov 2011
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Zitat:Hold it, Dandi R. Martin! Ich bewerte diese Story als das, für was sie uns präsentiert wurde: Eine Kurzgeschichte für den Wettbewerb.
Sollst du auch machen, keine Frage, ich wollte dir lediglich vor Augen führen, dass es einen tieferen Hintergrund hat, dass die Szene dort steht, wo sie steht. Wenn ich sie mittig in die Geschichte gepackt hätte, würde das an ihrem Gehalt nichts ändern.
Zitat:Objektiv betrachtet trägt sie nichts zur Story bei und tut das, was sie tun soll - dem Leser die Angst von Neighly vor sich selbst zeigen - nicht so gut wie der folgende Text.
Und tut es dennoch, wenn auch weniger offensichtlich.
Zitat:Der Anfang ist quasi überflüssig
Und ich halte dagegen und sage: Nur weil man auf etwas verzichten kann, macht es das nicht zwangsweise unwichtig
Zitat:Ich wäre entrüstet (hach, ich liebe das Wort!), wenn du dies nicht tätest!
Ich würde mich vergessen, wenn du nicht entrüstet wärest!!!!!
Zitat:Wir verstehen uns halt.
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22.08.2013 |
Moon-Light
Changeling
Beiträge: 865
Registriert seit: 29. Dez 2011
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
Hallo
Gute Kurzgeschichte , Gut geschrieben und wenige Schreibfehler.
Um Neighly sein Problem mit dem Krieger zu helfen müsste nur Neighly sterben ,
aber das versucht sein Freund das Unterbewusstsein zu verhindern.
Fanfic's
Letztes Datum an dem ich das geschrieben habe Tag 21 . Monat 9 . Jahr 2016
Jetzt fast 2 Monate später, Datum Tag 10 . Monat 11 . Jahr 2016
Leider komme ich schon wieder nicht dazu Fanfic's Abarbeiten zu können, wie ich das gerne möchte, zur Zeit Spiele ich lieber PC Spiele, wenigstens dauert es nicht länger zum Abarbeiten wenn ich irgend wann dazu komme.
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22.08.2013 |
Dandelo
Falruspony
Beiträge: 6.178
Registriert seit: 25. Nov 2011
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RE: Berserker - Eine Kurzgeschichte
(22.08.2013)Moon-Light schrieb: Hallo
Gute Kurzgeschichte , Gut geschrieben und wenige Schreibfehler.
Um Neighly sein Problem mit dem Krieger zu helfen müsste nur Neighly sterben ,
aber das versucht sein Freund das Unterbewusstsein zu verhindern.
Neighly sterben lassen? Woe is me! Warum sollte ich das tun ;_; Da ist die Frage, wie sie dem Krieger begegnen, doch viel spannender.
Und nur interessenhalber, welche Schreibfehler meinst du? Da ich in dieser Hinsicht ein gaaaanz klein wenig perfektionistisch bin (oder eher: sein will), würde ich das gerne erfahren.
Dennoch danke für deinen Kommentar
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