Jaja, die Frau Doctor Who..
Ich muss sagen, ich war mir zunächst unsicher, was ich davon halten sollte, wenn der Doctor nach 13 männlichen Inkarnationen, weiblich wird. Es müsste etwas in seinem Leben passieren, irgendwas außergewöhnliches. Nach dem Lehrbuch, müsste er sogar Selbstmord begehen.
Und jetzt, nachdem ich die letzten Folgen nachgeholt habe und mir ein paar Kommentare durchgelesen habe, wird mir mulmig. Es war ein Akt der Zerstörung und es ziemlich nach Selbstmord aus..
Dann die Kontroversen - ach, Hass - um Jodie Whittaker. Als Brony kommt mir da sofort die Parole "Haters gonna Hate!" in den Sinn und ich bewaffne mich mental mit Schwert und Schild... doch ich kenn sie ja nicht mal.
Es geht mir nicht mehr aus dem Kopf, dass BBC vlt doch dem gesellschaftlichen Druck der "Gleichberechtigung" erlag. Missy vlt doch als Vorbereitung auf den bevorstehenden Gender-swap des Doctors, so sehr in Szene gesetzt wurde. Damit auch Frauen in die Hauptrolle passen können... und es so zu mehr "Flexibilität" führt.
Flexibel und weltoffen war es doch schon, dass man "Weißwäscherei" anprangerte und in Zeiten der vermeintlichen Sklaverei ein paar afrikanische Leute friedlich in London nebeneinander Co-existieren ließ. Oder auch die Beziehung von Madam Vastra und Jenny. Alles korrekt gemacht.
Und Frauenrollen gibt es doch schon sehr viele. Und sie sind doch flexibel und authentisch genug. Die Führungspositionen, beim Militär, die Osgood-Zwillinge, Ministerpräsidentin, und die meisten Companions. Und bei weitem sind sie nicht alle einfach nur ein Sidekick oder Cameo. Clara (Oswin) Oswald war zB sehr lange Companion und hat zwei seiner Gesichter sehr gut kennen gelernt, hatte selbst sogar mal ne "Vertretungsstunde" für seine Rolle.
Dann seit Matt Smith freu ich mich darauf, dass irgendeine Inkarnation hellauf erfreut in den Spiegel sieht und "I'm GINGER!" quiekt. Muss nichtmal unbedingt ne Frau sein.
Und da komm ich auch schon zu meinem größten Minuspunkt. Ich fürchte eben um die Dynamik des Doctors. Bisher hatte man viel mit den Erwartungen, die man in einen Helden investiert, herum gespielt. Der Doctor, der mehr eine Vaterrolle einnahm, distanziert, autoritär, auch oft unbeholfen, was seine Gefühle anging, stellte sich als Feigling heraus und auch oft als ahnungslos oder rachsüchtig. Aber wie es sich zeigte, war das Teil seiner ganz besonderen Dynamik. Besonders bei Capaldi. Und er wurde sogar mein Lieblingsdoctor. Grade wegen dem "Confession Dial".
Und nun als Frau? "The Nurse?"
Was, wenn er derselbe bleibt und als Frau die Karteikarten für angemessene Reaktionen braucht?
Was, wenn er in seinem Zustand frühere Companions auffindet?
Was, wenn er eines Tages nach Rarity-manier herumstolziert und Leute um den Finger wickelt, damit er sein Ding macht??
Und ganz wichtig. Wie wird Sheldon darauf reagieren??
Ich kann mir das alles gar nicht vorstellen und will einfach nur noch, dass es los geht. Das ich überrascht werde. Und dass ich mich mit meinen Befürchtungen irre. Dass sich Jodie Whittaker als eine neue und interessante Rolle herausstellt.