Die Expedition zum Himmelstempel

[Eisbärkaiser]

Die Horde fremder Ponies war dem Grafen nicht geheuer. Da sie nicht seine Sprache sprechen, hielt er sich im Hintergrund; selbst, wenn er ihnen etwas zu sagen hätte, könnte er nicht mit ihnen reden und der Gedanke, über eine Söldnerin mit den Fremden zu reden, erfüllte ihn auch nicht mit Freude. Nachdem Lola der Gruppe jedoch übersetzte, dass die fremden Ponies hier rasten wollen, schaute er sich kurzerhand in den eigenen Reihen um und trat anschließend vor.

"Da hier ohnehin die Mehrheit ruhen möchte, ist wohl wieder meine Magie gefragt."

Er konzentrierte seine Magie auf den Boden und hob wieder einige steinerne Zelte aus dem Boden, genug, damit jeder Unterschlupf finden konnte. Die Fremden interessierten Gundfried zwar nicht, doch wollte er möglichem Gemecker aus der Gruppe vorbeugen und ließ für sie ebenfalls Zelte entstehen.

"Ich werde jeden belegten Unterschlupf verschließen, sobald ich selbst schlafen gehe. Wer länger wach bleibt, soll auf einen anderen Magienutzer hoffen oder muss mit offen Türen schlafen."

Nach seiner Ansprache setzte er sich vor sein Zelt und schaute auf die Menge, ließ seinen Blick aber zwischendurch auch zum Fluss wandern. Das Wasser sah sehr klar aus und ein wenig davon zu trinken täte ihm sicher gut. nachdem sie nun wieder einen guten Marsch hinter sich hatten.

[Aki-kun]

Shadowlock musste immer wieder staunen, wie der Graf mit Leichtigkeit Steinzelte aus dem Boden herbei zauberte. Als sie ihr Verhalten bemerkte, schüttelte sie ihren Kopf. Immerhin war er ein Mitglied des Adels und einer der schlimmsten noch obendrein, keineswegs wollte sie in irgendeiner Weise Bewunderung ausdrücken.
Dennoch verabschiedete sich Shadowlock von den Fremden und vom Rest ihrer Gruppe.
"Gute Nacht," sagte die Stute, ehe sie in das Zelt verschwand. Wenigstens war sie über Nacht geschützt, aber den Gedanken, Gundrief im Schlaf ausgeliefert zu sein, bereitete ihr weiterhin Unbehagen. Dann dachte sie an ihre Familie.

Wie viele Wochen habe ich sie schon nicht mehr gesehen? Drei? Vier? Es ist wie eine Ewigkeit. Ich hoffe, es geht ihnen gut.

Shadowlock fühlte die Brosche an ihrem Stoffgewand und seufzte. Das Mondlicht floss durch das kleine Loch in das Zelt hinein.

Wann werde ich sie wohl wiedersehen? Wenn überhaupt...

Sie schmiegte sich an die Decke und rollte sich ein.

[Rijje]

"Nun..... ich habe kein Problem damit wenn sie in unsere Nähe nächtigen wollen. Das sei schon mal gesagt."

Es wurde spät und es stand nun fest dass hier genächtigt wird. Für ihn war es kein Problem hier zu nächtigen, warum auch? Er hatte sogar einen Fluss in der Nähe welcher beruhigend wirkte, und da er Alchimist und Mitglied des Klerus. Für solche war ein schöner Fluss im Mondlicht beruhigend und inspierend. Er setzte sich an einen Baum welcher eine gute Aussicht auf jenen Fluss bot und sah zu wie die Felszelte sich erneut aus dem Boden erheben. Ihm war immernoch nicht klar warum er sich in solch eine hinlegen sollte. Es war in seinen Augen Falle und Schlafplatz zugleich. Der Graf mochte zwar ein Mitglied der Gruppe sein, aber noch war da in seinem Inneren gewisser Grad an Misstrauen. Jetzt war sich jeder selber, aber alleine schon aus Gewohnheit sah er noch zu Lola rüber welche das umgekippte Fohlen auffing.

"Alles klar bei der kleinen? Oder braucht sie etwas? Ich habe im Notfall etwas um auszuhelfen."

oO( VIelleicht ist sie auch nur erschöpft, aber man kann ja mal fragen.)

[Honey Melon]

Lola schüttelte mit dem Kopf

"Sie ist bestimmt nur müde. Ich lege mich nun auch lieber schlafen"

Die Gruppe der Reisenden Erdponys staunte, als Gunfried die Steinzelte aus dem Boden empor zauberte. Lola brachte das Fohlen in eins der Zelte und sagte zur Gruppe der Erdponys:

"Hoc tabernaculum tibi." (Lateinisch: "Dieses Zelt ist für euch.")

Lola lächelte ihnen aufmunternd zu und  zeigte auf eines der Steinzelte. Sie bedankten sich für das Angebot, aber meinten:

"Foris dormire volumus." (Lateinisch: "Wir würden gerne draußen schlafen.")

Lola nickte verständnisvoll und übergab ihnen das Fohlen. Danach lief sie zu einem großen Stein am Flussufer und legte sich drauf. Sie beobachtete die Spiegelung des Nachtimmels an und hörte dem plätschern zu. Als sie fast eingeschlafen war, bemerkte sie ein wenig Druck auf ihre linke Schulter. Als sie aufschaute, sah sie das Fohlen neben sich

Wie ist es hier hergekommen...?

Sie musste über das Fohlen leicht lächeln und hörte es leise im Schlaf flüstern:

"Et datum est calidum." (Lateinisch: "So schön warm wie bei Mama.")

[Eisbärkaiser]

Nachdem im provisorischen Lager nun Ruhe einkehrte, stand Gundfried auf, um sein Steinzelt zu verlassen. Er zauberte seine Tasche um sich, damit sie nicht möglicherweise gestohlen wird - und er hatte da ein bestimmtes Mitglied der Expedition im Sinne, dem er das zutrauen würde.

Ich war wohl zu lange nicht mehr auf einer solchen Mission, dieser Zauber hätte mich früher in größerer Ausführung weniger erschöpft, als er es jetzt mit so wenigen Zelten tut. Hoffenlich sind mir diese anderen gute Schilde, wenn es so weitergeht, werde ich mich erst wieder warmkämpfen müssen...

Er sah sich kurz um, was die anderen taten. Nach dem, was er sah, schliefen bis auf die Nachtwache alle und es schweifte kein Blick an ihm vorbei; ganz zu seinem Gefallen, denn er wollte sich seine Erschöpfung nicht anmerken lassen. Die langen Märsche und sein Zauber haben ihn mehr ausgelaugt, als er dachte.

Alicorn müsste man sein... das würde meine nicht mehr allzu jungen Hufe nicht so sehr belasten. Aber das kann man wohl nicht ändern. Ein Adliger muss wohl tun, was er tun muss.

Er lief langsam und leise zum Fluss, um etwas Wasser zu trinken. Ein wenig Erfrischung sollte ihm sicher helfen, wieder zu Kräften zu kommen und besser schlafen zu können. Am Wasser angekommen nahm er erst einmal einen großen Schluck zu sich und setzte sich auf den Boden. Dabei bemerkte er erst gar nicht, dass sich das kleine Fohlen ihm näherte. Es zog erst dann seine Aufmerksamkeit auf sich, als es neben ihm saß und er dessen Magenknurren hörte. Leicht erschrocken drehte er sich um und sah, wie das Fohlen ihn mit großen Augen anschaute.

Wie... wo kommt das Fohlen auf einmal her? Verdammt, ich habe es gar nicht kommen hören! Ich hoffe nur, dass das klei...

Sein Gedankengang wurde von einem erneuten Magenknurren unterbrochen. In diesem Moment starrte Gundfried etwa so auf das kleine Pony, wie es umgekehrt der Fall war. Wobei er es kaum wahrnehmen konnte, das Knurren rief Erinnerungen aus seiner Vergangenheit hervor, noch bevor er seinen Dienst als Paladin antrat. Es verging eine kurze Weile, bis ein weiteres Knurren seine Erinnerung unterbrach und er wieder vollständig die Gegenwart wahrnahm und auch wieder das kleine Fohlen realisierte. Ohne ein Wort zu sagen - welches das Fohlen ohnehin nicht verstanden hätte - zauberte er ein großes Stück Brot aus seiner Tasche in die Hufe des hungrigen Ponies, welches Gundfried sofort anlächelte. Weiter wollte er allerdings nicht reagieren, nach weiteren kleinen Schlucken Wasser ging er wieder in Richtung seines Zeltes. Er vernahm lediglich Kaugeräusche hinter sich, die von dem Fohlen kamen. Kurz vor seinem Zelt drehte er sich noch ein mal um.

Scheinbar hat mich niemand bemerkt. Gut... hoffentlich kann ich nun endlich schlafen. Die Nacht wird wohl ohnehinn icht mehr allzu lange.

[Aki-kun]

Kurz bevor Gundfried sein Zelt betrat, waren hinter ihm Schritte zu hören. Das Fohlen blickte aus einigen Metern Entfernung den Grafen an und wischte sich die Krümeln von seinem Mund. Es schaute nervös zur Seite, als ob es nicht sicher sei, was es zu sagen hatte. Einer der Hengste stand am Lagerfeuer und nickte, bevor das Erdpony aus dem Licht in den Schatten trat und aus Gundfrieds Sichtfeld verschwand. Von den Reisenen war nur noch das Fohlen zu sehen, das langsam auf Gundfried zuging.
"Danke."
Laut seinem schweren Akzent müsste es aus dem Norden kommen.
Das Fohlen zitterte und blickte auf zu Gundfried. Angst lag in seinen Augen. Der schwarze Mantel und der Zauberstab gaben dem Paladin einen furchterregenden Anblick. Langsam verschwand die linke Vorderhufe es Fohlens in seine Tasche und zog etwas metallenes hervor, das im blassem Licht des Lagerfeuers matt schimmerte.
Es war ein Dolch.
Das Fohlen nahm es in den Mund und sprang auf Gundfried zu.

---

(EDIT)

Die restlichen Angreifer verteilten sich über das gesamte Lager. Einer der Hengste erblickte Gerald Strallos und rannte geradewegs mit einem Dolch auf ihn zu.
Im Schein des Lagerfeuers flog ein Schatten durch die Luft, prallte von Shadowlocks Zelt ab und verschwand in eine Explosion. Steine regneten auf das Lager hinab, aber der Angreifer lief weiter, als selbst ein Brocken seine Flanke traf.
Er war fast da.

Die Explosion war sogar bis an das Flussufer zu hören. Lola schreckte auf. Einer der reisenden Stuten galloppierte den Hang hinab und warf ein Messer auf sie.

Das Pegasuspony suchte in einer Baumkrone Schutz, zog einen Bogen heraus und schoss einen Pfeil auf Sleya, die neben einem Baum gerade aus ihrem Schlaf hochschreckt.

Von den anderen zwei Reisenden war momentan noch nichts zu sehen.


(Ich werde ab morgen für drei Wochen nicht da sein.)

[Honey Melon]

Lola wich dem Messer aus, aber hatte durch die Reaktionszeit eine kleine Schnittwunde am linken Vorderbein zugezogen. Sie machte die rechte Tasche auf, holte einen Giftpfeil und das dazugehörige Luftrohr aus der Tasche und schoss auf die Stute. Sie traf sie am Huf und meinte mit fester Stimme:
"Versuche niemals eine Assassinin anzugreifen"
Die Stute ging zu Boden und man hörte ein leises Schnarchen zum dazugehörigen Pony.

Schlaf ruhig diesen Kampf aus...

Dachte sie leise zur Stute und ließ sich nicht den Schmerz ansehen. Sie wehrte einen weiteren Angriff eines dieser Ponys ab.

Verdammte Wunde... Hör auf zu brennen...!

Lola suchte sich einen Unterschlupf und verband diese mit einem weißen Tuch.