Mensch, ihr habt ja alle Erlebnisse mit der deutschen Bahn.
Wenn ich je einen Zug betreten habe, dann eine U-Bahn. Bei mir gibt es zwar keine, aber in anderen Städten. Und da nutzt man selbstverständlich das Angebot. London, Berlin und Rom....
Ganz selten, und seltsamerweise ohne Pannen, wie es die Wise Guys ja eigentlich immer besingen, benutzte ich eine Bahn der DB. Zuletzt zur BronyMuc 1/13. Und was gibt es in solchen Fahrten zu erzählen, als dass man Blindbags in den brandneuen 440er der DB Regio-Schwaben aufstellt, herumschmeißt, oder den Schaffner damit verarscht? Alles langweilige Stories.
Was in London ganz lustig ist, sind neben der Tube auch die Docklands, die führerlosen Hochbahnzüge. Wer London kennt, weiß, dass es nicht ordentlich zugeht. In Deutschland würde man funkensprühende Züge garnicht erlauben. In London ist dies Standard, wenn der Strom über die Schienen verläuft. Manchmal war man der Meinung, der Zug würde bald explodieren.
2003 war es in London ebenfalls noch Standard, dass viele Stationen heruntergekommen waren. Risse an den Wänden, z.T. keine Verkleidungen mehr, Tropfsteinformationen, vergilbte Beleuchtung von vor 20 Jahren, zerrissene Plakatwände und dennoch überall Videokameras. Marble Arch war so eine ziemlich heruntergekommene Station. Auch viele Stationen der Northern Line hätten eine dringende Restauration nötig gehabt. Wobei: Irgendwie hat es einen gewissen Charme diese veralteten Bahnhöfe.
Berlin ist eher langweilig. Da fährt mal ein Zug in Richtung Zitadelle mal mit 70km/h. Durch das offene Fenster kam Frischluft hinein, und man konnte die Hand raushalten. Aber wehe, man trifft mit seiner eigenen Hand irgendein Hindernis. Autsch! xD
Rom ist wieder atemberaubend. Eine Linie, die Linea A, besitzt den brandneuesten Fuhrpark, während man auf der Linea B hoffen darf, auf einen grafittibesprühten Zug MLP-Stuff zu finden. Leider habe ich keine Pinkie Pie gefunden.
Die Züge der Linea B sind heruntergekommen. Einzelabteile ohne Durchgang zu den anderen Abteilen. Frischluftzufuhr gibt es durch großzügige Fenster. Und die Züge der Linea A bestehen aus einem Zug mit mehreren durchlaufbaren Abteilen. Der ganze Zug dürfte mindetens 240-300m lang sein, wenn nicht noch länger. Interessant wird es, wenn man ganz hinten (oder ganz vorne) im Zug der Linea A sitzt, und auf das andere Ende schaut. Vor allem in Kurven. Kurz vor Lepanto gibt es eine scharfe Kurve, wo Züge der Linea A gerademal 15-20km/h fahren dürfen. Von außen erscheint der Zug mickrig. Von innen hört der Zug einfach nicht auf.
Zuletzt hat man große Restaurationsarbeiten auf den Stationen der Linea A gemacht. Insbesondere der Bereich um Termini, Spagna, Barberini bis Ottaviano.
Wenn ihr übrigens einen Hardrock-Cafe in Italien aufsuchen wollt: Steigt in Barberini aus.
Eine Linea C sollte ja schon vor Unjahren in Betrieb gehen, wenn nicht dauernd archäologische Funde gemacht werden würden.
Roms Bahnhöfe an sich sind ja schon endgenial durchdacht. Vor allem Roma Tiburtina.
Dieser Bahnhof, der vor einigen Jahren saniert wurde, scheint sich alles andere als zu rentieren, und eher Unmengen an Millionen verschlingen, als einnehmen.
Es gibt zwei Durchgänge zu den Gleisen. Einen über eine Brücke mit Gleiszugang via Rolltreppe und Aufzug und einen Tunnel mit Gleiszugang via Rolltreppen.
Will man zu Gleis 1 muss man sowieso den Hintereingang, in diesem Fall Vordereingang, wählen. Dann kommt man in den vorderen Bereich. Gleis 1 ist zugeschüttet, die Gleise sind z.T. noch erhalten, und man steht erstmal vor einer riesigen Baustellenwüste, die offensichtlich nie mehr fertiggestellt wird.
Gleisbelegung laut Anzeigtafeln (die Nummern stehen ganz klein unten rechts an jeder Tafel):
1-2|4-5|6-7|8-9|10...
Weiter raus konnte ich nicht sehen. Gleis 3 wird wohl stumpf in der Pampa irgendwo als Betriebsgleis enden. Nachvollziehbar. Die Gleise 13 und 14 iirc sind Durchgangsgleise, können also nicht erreicht werden.
Achja: Wenn man über den Tunnel diese Gleise erreichen will, so läuft man erstmal ein ganzes Stück durch. Die ersten Bahnssteiggleise sind zugemauert, und die Nummern verklebt. Und trotzdem ist die Reihenfolge ganz lustig:
2|9-10|6-4|5-11|12-15|16-17|19-20|23-24|25-1E|2E....
Wobei der Zugang der Gleise 2,9,10 und 6 zugemauert sind, und die Schienen abgetragen wurden.
Allgemein sind 50% aller Bahnsteiggleise nicht mehr benutzbar oder abgetragen. Also: Gleis 9 ist Gleis 4 im hinteren Bereich, Gleis 10 ist Gleis 5...
Aber es wird noch besser: Rolltreppen, die einen hinaufbringen sollen, sind mit Metallplatten zugenietet. Manche auch, wenn man von der Brücke her kommt. Züge im Fahrplan wird man nur auf ganzen 6 der 27 Gleise auffinden. 3 oder 4 davon regelmäßig. In den ganz hinteren Gleisen, wo man erstmal 300m latschen muss.
Die Brücke an sich ist nichts weiter, als eine leere Haale mit ein paar kleinen geschlossenen Pavillons.
Der gesamte Bahnhof ist eine einzige Ruine, und wird nur noch deswegen betrieben, damit Züge, die nicht in Rom enden, dort halten können, und damit dort überhaupt eine Anlaufstelle existiert für Menschen, die unbedingt zur Arbeit wollen.