Klima- und Umwelt-Schutz-Thread

[Leon]

(27.01.2023)Scootadash schrieb:  Aber wenn man mal vergleicht, wie viel Lithium im Vergleich zu fossilen Brensstoffen abgebaut werden, sollte einem klar werden, welches das größere Problem ist.

Der direkte Vergleich vom Abbau hinkt, da Erdöl und Lithium unterschiedlich abgebaut werden und es auch weniger Orte gibt, an denen Lithium vorkommt.

Lithium zählt übrigens nicht zu den seltenen Erden. Das sind Metalle wie Yttrium, Neodym, Cer, etc., die man u.a. für Halbleiter und Leuchtstoffe benötigt.
Der Bedarf an Lithium u.a. für E-Autos ist dennoch ein enormes Problem. Zum Vergleich: Ein E-Auto hat ungefähr so viel Kapazität wie 5000 Smartphones und benötigt dementsprechend auch 5000 mal so viel Lithium. Daher sind Akkus auf Lithiumbasis auf Dauer keine Lösung, um z.B. den Verkehr zu elektrifizieren oder Strom zu speichern. Die derzeit einzigen Alternativen sind Wasserstoff und E-Fuels. Längerfristig ist die Idee, Lithium durch einfacher verfügbare Metalle wie Natrium und Aluminium oder flüssige Elektrolyte zu ersetzen, was noch nicht ganz marktreif ist und noch einige Jahre dauern kann.

[404compliant]

Na ja, im Gegenteil zum Öl hält das Lithium immerhin länger als einmal Tanken. Und kann notfalls aus verbrauchten Batterien zurückgewonnen werden.

Das Problem mit Wasserstoff ist, man kann es zwar leicht herstellen, aber nur lausig lagern. Wenn man es direkt per Gasleitung zum Verbraucher kriegt, geht es noch ganz gut, aber für Fahrzeuge muss es in einen Tank passen, und zwar unter sehr hohem Druck verflüssigt. Dafür ist so viel Energie zusätzlich nötig, dass der Wirkungsgrad nur noch bei rund 30% liegt, oder plakativ, ein Wasserstoff-Auto braucht 2-3x so viel Energie wie ein reines Elektro-Auto.

Eine diskutierte Idee ist, den Wasserstoff mit CO2 oder Stickstoff aus der Luft weiter zu verarbeiten, zu Methan bzw. Ammoniak, das ist dann wenigstens leichter zu lagern.

[Crash Override]

Oder wie das z.t. bei E-fuels gemacht wird - Wasserstoff, der mit Co2 systhetisch zu Kraftstoffen, die der gleichen norm wie die "ölhaltigen" Kraftstoffe verarbeitet wird - und somit auch problemlos ohne weitere Umbauten an Fahrzeugen etc. genutzt werden kann (u.a. auch um bereits jetzt das erdöl ablösen zu können; noch können aber keine größeren mengen hergestellt werden - und: die EU ist aktuell auch noch "gegen" E-Fuels, also quasi hat man nach 2025 mehr oder minder ein problem die "Bestandsflotte" Co²-neutral zu halten, weil man da immernoch auf Öl statt eben diese E-Fuels setzt, die nahezu Co²-neutral verbrennen).

[404compliant]

E-Fuels sind halt nicht nur aufwändig und Energie-intensiv herzustellen (ist ja noch ein paar Verarbeitungsschritte mehr als nur zu Methan), man hat dann halt auch wieder nur die ineffizienten Verbrennungsmotoren. E-Fuels werden deswegen wohl sauteure Nischenprodukte bleiben, Brennstoffzellen oder Akkus immer günstiger sein.

[Crash Override]

E-fuels sind weniger als "kraftstoff der zukunft" gedacht, als eher ne alternative zum erdöl. Irgendwie scheint es mir, das jenen alle immer als "zukunftssprit" zu sehen, dabei dachte man nur den aktuellen Sprit damit zu ersetzen - und damit auch die Ölförderung einzustellen, um Co²-neutral zu werden (und das möglichst schnell). Ja, billig wird jener nicht sein - aber da war der aktuelle Sprit auch nicht als die ersten autos aufkamen, und genauso wird jener billiger werden wenn man ihn in größeren mengen herstellen würde (was allerdings auch wieder energie kostet - ähnlich wie beim wasserstoff - und ihn dann nciht so effizient macht). Ist übrigens bei E-autos auch nciht anders: wer viel reichweite damals wollte, hatte tief in die tasche gegriffen - tiefer als es aktuell notwendig ist (für die gleiche Fahrstrecke). auch akkus werden durch massenherstellung billiger.

[404compliant]

Aber warum soll ich zum E-Fuel greifen, wenn Elektro- oder Wasserstoff-Autos ganz erheblich billiger sind? Es fehlt einfach der Markt dafür. Mir fallen da höchstens Oldtimer ein, bei denen es dann auch nichts mehr macht, wenn der Liter Benzin 10-20 Euro kostet.

[Crash Override]

Noch sind Wasserstoff - autos für die "unteren gehaltsschichten" nicht wirklich bezahlbar (leasing bleibt da erstmal vorne weg, und selbst bei ner finanzierung zahlt man sich quasi "dumm & dämlich" für ein wasserstoffauto über eine längere zeit). Bei den E-autos kann man das jetzt nciht wirklich behaupten, da gibt es inzwischen schon erschwingliche Fahrzeuge (und auch einige Gebrauchte - das fehlt bei den Wasserstoffautos ebenfalls). Dennoch haben die meisten ein Problem: sie haben oft (weil es erstere Generationen sind) nur den Typ2-Ladestecker und keine Möglichkeit via CCS zu laden (u.a. Smart Fortwo, Renault Zoe (1. Generation, Motoren Q210 + R240, also bis 2019), Renault Twizy, Renault Twingo Z.E. - um nur mal ein paar zu nennen; selbst der Mitsubishie IMiev kann kein CCS (dafür über ChaDeMo mit Gleichstrom geladen werden - ausser an einer Schukosteckdose). Sprich, bei den ersten generation (und / oder auch von den Herstellern als "zweitwagen" angedachten Fahrzeugen) lümmelt man auch auf der autobahn bei max. 22KW Ladeleistung als maximum - wenn die ladestationen funktionieren (gab auch schon mal ein fall, das ein ladepark nicht funktionierte - habe sowas bei einem der E-auto fahrer mitbekommen). Bei neueren Fahrzeugen wie z.b. dem Fiat 500 (ab 31.000), Opel Corsa (34.000€), Peugeot 208 (36.000€) Vw E-up! (ab 30.000€) oder Dacia spring (23.000€) (ja, ich gehe absichtlich auf kleinere Fahrzeuge, weil jene noch gegenüber nem E-audi (ab 55.000€), Mercedes (am 51.000€) oder E-Bmw (ab 55.000€) bezahlbar sind - Renault außen vor, weil man da noch monatlich die batterie seperat mieten (!) muss, was absolut absurd ist, ergo noch mehr kosten verursacht als bei den anderen "pendanten") gibt es CCs, somit wären die auch für eine längere Strecke auf der autobahn, um z.b. verwandte oder freunde zu besuchen, eher brauchbar.

wie du bereits "erahnt" hast, nicht nur oldtimer - sondern auch sämtliche verbrenner ab 2035, wenn keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen, könnten "klimafreundliche E-fuels" nutzen - gegenüber dem bisher Konventionell hergestelltem Kraftstoffen aus erdöl. Das ist auch als übergang (man sieht ja, wieviel die "abwrackprämie" damals gebracht hatte - nämlich ncihts) zu einem Betrieb nur mit E-autos / Wasserstofffahrzeugen eher positiv zu sehen als wenn man da weiterhin mit dem Koventionellen Sprit fährt und so die umwelt belastet.

[Railway Dash]

Für detaillierte Diskussionen über Elektroautos verweise ich an der Stelle gerne mal auf den entsprechenden Thread

[404compliant]

Zum Thema alternative Kraftstoffe auch aktuell:
Truck mit Ammoniak-Brennstoffzelle – effizienter als mit Wasserstoff?

tl;dr: Ammoniak ist eher was für Luft- und Schifffahrt. Andererseits gibt es für Ammoniak bereits große Herstellungskapazitäten (Düngerindustrie), im Gegensatz zu Wasserstoff. Man könnte daher die Umstellung getrennt von der ökologischen Herstellung angehen, und im gleichen Zug auch andere Industrien auf ökologisch umbauen.

[Ayu]

Da es evtl jemanden hier interessiert: Ein Artikel über Agrivoltaic.

[Meganium]

Habt bestimmt schon mitbekommen, dass gegen die Letzte Generation Razzien durchgeführt wurden. §129 StGB, es seien auch Gelder an einer kriminelle Vereinigung geflossen.
Jetzt habe ich Angst, dass auch ich durchsucht werde. Ich habe nämlich über meine Steuern Gelder an kriminelle Vereinigungen in Deutschland überwiesen.

[Ponyfan2011]

(24.05.2023)Meganium schrieb:  Habt bestimmt schon mitbekommen, dass gegen die Letzte Generation Razzien durchgeführt wurden. §129 StGB, es seien auch Gelder an einer kriminelle Vereinigung geflossen.
Jetzt habe ich Angst, dass auch ich durchsucht werde. Ich habe nämlich über meine Steuern Gelder an kriminelle Vereinigungen in Deutschland überwiesen.

Wäre bei dir lustig, weil Rechner und Speichermedien bei fast jeder Razzia in Deutschland mitbeschlagnahmt werden (egal bei wem, weshalb, und worum es geht). Und du bist bekanntlich Clopper. Die Ermittler werden Spaß auf der Arbeit haben.

[Meganium]

(24.05.2023)Ponyfan2011 schrieb:  Wäre bei dir lustig, weil Rechner und Speichermedien bei fast jeder Razzia in Deutschland mitbeschlagnahmt werden (egal bei wem, weshalb, und worum es geht). Und du bist bekanntlich Clopper.   Die Ermittler werden Spaß auf der Arbeit haben.

[HeavyMetalNeverDies!]

(24.05.2023)Meganium schrieb:  Ich habe nämlich über meine Steuern Gelder an kriminelle Vereinigungen in Deutschland überwiesen.

So wie 80 Millionen (-Kinder, -Milliardäre) andere Steuerzahler in Deutschland?

[Crash Override]

glaube schon... letztlich ist die größte kriminielle vereinigung die Regierung selbst - aber Back 2 Topic.

Was da bei "Letzte generation" läuft, ist klar ersichtlich - besonders wegen der "klimakleber-aktion", wo jene "demonstationsorganisatoren" quasi verlangen, das man sein leben jener organisation hingibt (sprich, job kündigen, auf hartz 4 leben und auch damit rechnen, hinter Schwedischen gardinen zu landen). dagegen sind Extinction Rebellion oder auch andere Organisationen wie Greenpeace, die DuH oder Fridays for Future ein witz mit deren aktionen. gut, einige dieser organisationen (speziell die DuH) sind sowieso ein witz für sich, weil deren forderungen ebenfalls ncihtmal ansatzweise zuende gedacht wurden.

[Railway Dash]

Eigentlich wären diese sogenannten "Aktivisten" und ihre Klebe-, Behinderungs- und Sachbeschädigungs-"Aktionen" einen eigenen Thread wert, ich komme nur leider aktuell nicht wirklich dazu, einen brauchbaren entsprechenden Startbeitrag zu erstellen Freiwillige?

[Crash Override]

Vielleicht später wenn ich zeit habe (auch wenn man das etwas allgemeiner formulieren kann, das nicht nur diese eine sorte aktivisten dort einsortiert werden können - wer weiß auf was für Ideen personen noch kommen)...