Goethes "Faust", Teil 1, enthielt ursprünglich einen Auftritt des wahren Herrn der Unterwelt - Satan. Wenn ich mich recht erinnere, zur Walpurgisnacht. Dort thronte er und ließ sich bespaßen, hielt sich einen Kader Böcke und einen Kader Ziegen zu jeweils einer Seite (seiner rechten, seiner Linken). Den Böcken unterstellte er, sich doch sehr deutlich für Löcher zu interessieren, den Ziegen warf er vor, sie würden Schwänze viel zu interessant finden. Und dass es sich tagein tagaus bei ihnen nur um Löcher und Schwänze drehen würde.
Darf ich das mal übersetzen, recht modern gesprochen?
"Ihr Männer steht auf Vaginas und ihr Frauen auf Penisse, das bestimmt euch, euer Verhalten und euer ganzes Dasein. Mannometer, echt jetzt."
Wurde damals nicht veröffentlicht. War etwas brisant.
Die Bevölkerung war nicht so mit Pornografie und die Kirche fand, man sollte Satan nicht noch Text geben, dem Spitzbuben.
Auch heute wird das weiterhin ohne genau dieses kleine Etwas an Kapitel verkauft.
Warum?
Man hat Angst um die Reputation des Autors. zumal noch pubertäre Menschen das Werk lesen sollen, im Rahmen des Deutschunterrichts - und die sind ja anfällig für so Sachen.
Zudem funktioniert die Geschichte wunderbar ohne das Kapitel.
Man könnte also an die Autoren richten - schreib' so, dass ein Fehlen nicht auffällt.
Das ist aber nicht gerade zweckdienlich im Hinblick auf die freie Entfaltung.
Man könnte also anraten, finde andere Wege.
Wer nur Gewaltdarstellung als Mittel zum Zweck findet, der kann gleich mal die ganze Geschichte überdenken.
Ich spreche auch aus reiner Erfahrung, ich habe selber Geschichten geschrieben und niemals vor Tod und Zerstörung halt gemacht. Das expliziteste war dabei schon der Satz, dass sich Teile des Blutkreislaufs eines "Entledigten" nun verteilt an den Wänden befanden. Das reicht völlig aus um:
a.) den Tötenden als klaten Arsch darzustellen, der nicht lange fackelt.
b.) die Zeugen zweckdienlich kleinzukriegen, um die schnelle Abhandlung der Szene glaubwürdig zu machen (Einschüterung durch Terror)
c.) den Kuschelkurs einzustellen und
d.) die Geschichte mehrschichtig werden sollte.
Zu d.) kann man MacBeth als Beispiel nennen. Der Königsmord ist geschehen, sofort die Szene danach ist humoristisch. Passt das? Oh ja! Shakespeare wusste, dass das Publikum schwer erregt (was nebenbei nicht nur im sexuellen Sinne als Wort Verwendung findet) sein würde. Aber diese Erregung braucht er im Klimax wieder, die kann er nicht noch einen ganzen Akt ohne Finale aufrecht erhalten.
Also wieder runterspielen und dann wieder aufbauen.
In wieweit also explizite Gewalt zweckdienlich sein soll, ohne Optionen zu erlauben, entzieht sich mir.
Das ist wie mit Alkleichen, da reicht es ja auch nicht nur ein bisschen zu nehmen um Spass zu haben, da muss man sich unbedingt abschießen. Und wenn man nichts mehr mitbekommt, dann hatte man "Spass".
Das klingt weit hergeholt, ja. Ich sehe da aber Paralellen.
Wenn also die große Weltliteratur anders kann, meine Güte, dann bitte.
Zrückhaltung ist eine Tugend - man sieht ja wie grlücklich Autor und Leser mit Geschichten waren, die mit Anspielungen geklappt haben.
Da steckt ja auch das Wort Spiel" mit drin. Spielt mit dem Leser. Spielt mit der Geschichte.
Abschließend finde ich hier eine ganz andere Frage viel interessanter.
Für wen schreibt ihr eigentlich?
Wenn die Angst vor weniger Lesern bereits das Schreiben an sich obsolet macht und man partout keine Auslagerungen annehmen will, dann sei's drum, steckt euch eure Ruhmgeilheit sonstwohin.
FFs schreibt man zuallererst für sich.
Bestes Beispiel für zu viel Einfluss der Fans:
Autor führt neue Charaktere ein. Fans meckern. Wie viele im Verhältnis zur Gesamtmenge weis sman nicht, aber auch wenn's nur 10% sind, laut sind sie allemal. Autor hat keinen Bock, nimmt die Charaktere raus. ZACK, Selbstzensur, weil Fans sich eingeschissen und dann rumgeschissen haben. Nachher wurde dann kritisiert: "Ja, wo sind die denn hin, die Charaktere?" (weil sie von einer auf die andere Episode weg waren). Erklärung: "Von Aliens entführt, jetzt stfu."
Autor lernt die Lektion leider zu spät, Schaden angerichtet.
Auch nett die Idee:
"Ich hab' nur positive Meinungen bekommen!" nachdem man so vehement auf die tags verwiesen hat. Wenn die tags funktioniert haben, haben auch nur Interessenten der Themen gelesen und sich dann wohl positiv ausgelassen, während Desinteressierte abbrachen oder gar nicht erst lasen. So kommt Meinungsgefälle zustande und ich verweise immer gerne auf die Schweigespirale, das System der lauten Stimme darin ist auch generell oft anwendbar.
Aber macht ja keiner, sich das mal durchzulesene, HÖHÖ!
Kurzversion: 10 von hundert schreien, einer von hundert macht es publik, 80 von hundert denken, es wäre der Tonus der Mehrheit und deie letzten 10 kümmert' s nicht. So wird die Meinung von 10% von 90% als Mehrheit wahrgenommen.
Also, schreibt für euch, nehmt Kritik an, aber wenn Leute eure Geschcihte bestimmen wollen, um den eigenen Favos zu befridigen, dann scheisst drauf.
Aber wenn es soweit kommt, dass Löcher oder Gedärme drin vorkommen müssen, dann sucht euch die richtige Plattform. Alles andere ist mimimi.
Oder kauft ihr euch ein Cabrio und meckert dann, dass es im Winter zu kalt zum fahren ist? Das hätte man vorher gewusst haben können sollen.
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Wahre Kunst liegt auch darin, mit den Umständen klarzukommen.
Oder sich neue Umstände zu suchen, macht der Einsiedlerkrebs auch so.
Amüsant auch der Egotripp. "Rundumschlag"? Ach doch nicht. Ja, besser noch, dann wird's persönlich und wir können polemischer werden!
Persönlich war's von Anfang an. Aber ob's an der persönlichen Ignoranz gegenüber Regeln oder Unfähigkeit diese zu verarbeiten liegt, oder gar ganz woanders, wer mag das schon zu sagen?
Auch toll dieses "das ist deine Meinung!" gepaart mit "nur weil sich dieser eine aufregt".
Und was ist dann mit dem Thread hier? Die eine Meinung des einen der sich aufregt ... öhm ... ja.
Cope with the curcumstances.