Maud Pies Gespür für das Gestein

[Meganium]

Pinkie Pies Scheindummheit in "Rock Solid Friendship" hat unsere Freundinnen dazu gebracht, dass sie in der eingestürzten Höhle gefangen waren. Nur die kühne, emotionslose Maud Pie wusste, ohne in Panik zu verfallen, wie alle gerettet werden konnten. Sie schmiss Boulder gegen die Decke und es öffnete sich ein Loch nach draußen. Sie wusste nämlich, dass es poröser Sandstein war.

Nun sind wir hier in Ponylogie und müssen uns in wissenschaftlicher Manier fragen, wie Maud Pie aus der Entfernung und ohne Berührung mit den Hufen bestimmen konnte, dass es sich bei der Decke um Sandstein handeln muss. Wer auf Google oder Wikipedia nachschaut, wird feststellen, Sandstein ist bräunlich-grau. Das sind aber auch hunderte andere Gesteinsarten.

Wie ist es also möglich, dass Maud Pie aus hunderten nahezu gleich aussehenden Gesteinsarten sofort das richtige Gestein nennen kann? Komplexes Sehvermögen etwa? Discuss.

[AyanoKorohama]

Ich denke mal, da sie sich vermutlich schon um die 20 Jahre mit Steinen beschäftigt, hat sie sich bestimmte Merkmale während dieser Zeit einfach eingeprägt.

[Triss]

Ich persönlich verstehe auch nicht, wie man auf einem Röntgenbild oder Ultraschall irgendetwas erkennen kann. Von daher denke ich, dass sie einfach ein Auge für die kleinen Dinge hat, die ein Normalo übersieht.

[HeavyMetalNeverDies!]

(30.04.2017)Meganium schrieb:  Wie ist es also möglich, dass Maud Pie aus hunderten nahezu gleich aussehenden Gesteinsarten sofort das richtige Gestein nennen kann? Komplexes Sehvermögen etwa? Discuss.

Ähm... nicht wirklich. Diese Fähigkeit würde ich einem jeden ordentlichen Geologen zutrauen. Abgesehen davon gibt es Gesteinskarten. Sowas wird sie im Zuge ihres Studiums wohl zur Genüge gesehen haben.

Und noch eine schnelle These, wie man feststellt, dass man sich nur ein paar Meter unter der Erde befindet:
Vielleicht hielt sie nach kleinen Wurzeln ausschau, welche sich durch irgendwelche Felsspalten gegraben haben.

[Meganium]

(30.04.2017)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ähm... nicht wirklich. Diese Fähigkeit würde ich einem jeden ordentlichen Geologen zutrauen. Abgesehen davon gibt es Gesteinskarten. Sowas wird sie im Zuge ihres Studiums wohl zur Genüge gesehen haben.

Einerseits wird Maud nichtmal schnell eine Karte herauszücken, um zu schauen, welches Mineral sich dort jetzt befindet.
Weiterhin kannst du noch so ein toller Experte sein, der sich jahrelang mit Materialkunde auseinandergesetzt hat (seien es Metalle, Holz, Kunststoffe oder Gesteine), du wirst nicht mit bloßem Hinschauen erkennen, ob es sich bei einem Metall um Thulium oder Lutetium handelt oder bei einem Gestein um Fluor- oder Chlorapatit, die beide auch noch in unterschiedlichen Farben vorkommen.

Es muss bei Maud Pie eine Art siebter Sinn ergeben, welches sich auch durch ihr besonderes Talent/ihr Cutie Mark widerspiegelt. Es muss jetzt kein magnetischer Sinn sein, aber irgendwas ist es, wo sie mit bloßen hinschauen sieht: Das ist dieses Gestein!
Wenn man die Theorie aufstellen könnte, dass jedes Gestein ein unterschiedliches Polarisationsmuster aufweist... aber Maud Pie hat keine dafür geschaffenen Ommatiden, wie Insekten oder Krebse, um diese Muster zu sehen.

[mowny]

Zuerst mal danke fürs Spoilern, du Plothole.

Zur Gesteinsbestimmung: Unterschiedliche mikroskopische bedingt unterschiedliche makroskopische Struktur.
Ein Sachkundiger kann Dir allein anhand der Form einer Gebirgskette auflisten, welche Gesteinsarten beteiligt sind.
Warum soll das mit Höhlendecken nicht gehen?

[HeavyMetalNeverDies!]

(30.04.2017)Meganium schrieb:  

(30.04.2017)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ähm... nicht wirklich. Diese Fähigkeit würde ich einem jeden ordentlichen Geologen zutrauen. Abgesehen davon gibt es Gesteinskarten. Sowas wird sie im Zuge ihres Studiums wohl zur Genüge gesehen haben.

Einerseits wird Maud nichtmal schnell eine Karte herauszücken, um zu schauen, welches Mineral sich dort jetzt befindet.

Das ist auch gar nicht nötig. Ich kann dir als Laie sagen, dass du in meiner Region Schiefer findest während 20 km weiter westlich Granit und Kalkgestein aufeinandertreffen (soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe). Wir mussten in der Hauptschule so eine Karte nachzeichnen. Das ist jetzt mind. 15 Jahre aus.

Wenn sich Ponyville in einer Region befindet, wo es große Sandsteinvorkommen gibt, ist es nicht schwierig Sandstein zu finden. Da muss sie nur einmal nachgesehen haben was dort vorkommt. Wovon ich übrigens ausgehe, wenn sie ihren zukünftigen Wohnort schon nach Gesteinen evaluiert.

[SharpShard]

Erdponys haben ein Gespür von Mutter Natur und sind wahre Naturtalente darin Felder zu bestellen und reiche Ernten einzutragen. Für mich hat das alles mit ihrer innenwohnenden Magie zu tuen. So wie Pegasei dadurch Fliegen und das Wetter kontrollieren können, haben Einhörner Magie und Erdponys eben einen Huf für die Erde.

Ich denke einfach das Maud die natürliche Magie der Erde um sich herum wahrnimmt und oder erkennen kann. (Zusätzlich zu allen geologischen Wissen).
Das ergibt zusammen, gerade als studiertes Feld eben einen unheimlich scharfen Blick für die einfachsten Gesteinsarten

[Rechen666]

Ich bin der Meinung, dass es an ihrer geologischen Erfahrung liegt. Die groben Strukturen des Gesteines können natürlich Informationen liefern, was für eine Art von Gestein hier vorliegt.
Insbesondere Studierte, auf dem interessanten Gebiet der Geologie, können sicher ähnliches.
Zudem könnte es auch sein, dass Maud auch einfach nur spekuliert hatte, was ich vermuten würde.

[Fermin-Tenava]

Dann wollen wir mal sehen, was ich von meinem abgebrochenen Geo-Studium noch drauf hab...

Zunächst einmal: Sandstein ist ein Sediment. Sedimente können in klastische, chemische und biogene eingeteilt werden (letztere sind aus den Resten lebender Organismen entstanden, z.B. Kohle). Chemische Sedimente werden aus Meerwasser und anderen Lösungen ausgefällt und haben daher oft Kalk in sich.
Klastische Gesteine bestehen aus Trümmergesteinen, die mit einem Bindemittel verbunden sind. Je nach Korngröße kann man diese noch einmal unterscheiden. Zu diesen klastischen Gesteinen gehören Grauwacke, Arkosen und auch Sandstein.

Dann kann man bei klastischen Sedimentgesteinen noch einmal nach den Verhältnissen der Körner unterscheiden: Konglomerate haben z.B. eine feine Matrix mit sehr vielen größeren Einschlüssen aus runden Kieseln, Brekzien mit kantigen Einschlüssen. Tonsteine, Kalksteine und Mergel haben Körnergrößen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, weil sie u.a. aus Schlamm und Ton entstanden sind.


Wie man hier sehen kann, sind runde Einschlüsse zu sehen.
Sandsteine sind dagegen solche, bei denen die Korngröße nicht so sehr variert, aber noch in Sandkorngröße liegt. Man kann sie meist mit bloßem Auge erkennen. Da sie zu einem großen Teil aus Quarz (Härtegrad 7) bestehen, kann man sie mit einem härten Material durchaus durchschlagen. Dies wären Topas, Korund und Diamant.

Fraglich ist für mich nur, was Boulder für ein Stein sein soll und wie er den Sandstein zerschlagen konnte.
In der Episode wird erwähnt, dass er magnesiumreicher Basalt sein soll. Basalte bestehen in der Regel aus Vulkanglas und viel Feldspat der Sorten Plagioklas und Augit (von Natur aus kein Magnesium). Durch ihre untergeordneten Bestandteile Olivin und Pyroxen können sie durchaus Magnesium enthalten... aber Topus, Korund und Diamant eher nicht.
Basalte an sich sind zwar hart, aber nicht härter als Quarz - selbst Olivin und Pyroxen kommten nicht über Härtegrad 7 hinaus.


Maud müsste also mit ihrem Schuss eine Schwachstelle im Sandstein gefunden haben und die geringe Dichte an dieser Stelle ausgenutzt haben.
... soviel zur Einleitung

[mowny]

Auf den Härtegrad des Quarzes kommt es aber nicht an, schließlich soll der Sandstein nicht geschliffen werden, sondern zerbrochen. Da wäre eher die Sprödigkeit gefragt. Aber hauptsächlich geht es um die Stärke der Bindung zwischen den einzelnen Körnern, und die ist bei manchen Sandsteinen so gering, daß man die mit bloßen Händen zerlegen kann.

[Fermin-Tenava]

(11.05.2017)mowny schrieb:  Auf den Härtegrad des Quarzes kommt es aber nicht an, schließlich soll der Sandstein nicht geschliffen werden, sondern zerbrochen. Da wäre eher die Sprödigkeit gefragt. Aber hauptsächlich geht es um die Stärke der Bindung zwischen den einzelnen Körnern, und die ist bei manchen Sandsteinen so gering, daß man die mit bloßen Händen zerlegen kann.

Wie gesagt, das Studium wurde abgebrochen, und das aus gutem Grund
Mir ist bewusst, dass da ab einem gewissen Punkt auch Cartoon-Logik einsetzt.