(18.03.2013)InsaneBronie schrieb: finsterforst und so halt
Endlich jemand, der auch Finsterforst kennt!
Es gibt keine Musikrichtung, die ich irgendwie "Hassen" würde. Selbst mit Schlager kann ich ein wenig etwas anfangen.
Was ich so über all die Jahre gehört habe:
-Modern Talking (Deren Album hat in meinen Regal ein Ehrenplatz)
-Sido,Bushido und zich anderer HipHop/Rap (Das war eher so 2007,jetze weniger)
-Standardzeugs, was man als Kind gerne gehört hat, "Chip!s in Black", "Die Rotznasen" usw.
-Herbert Grönemeyer, ich mag den Gesangsstil sehr, sticht sehr heraus
-Was sonst gerne im Radio kam, seien es 80er Tracks, aber auch Rihanna, Gwen Stefani usw.
Inzwischen sieht es aber so aus, das ich stark in Richtung Progressive Rock abgedriftet bin. Der Begriff ist etwas schwammig, viele bezeichnen es auch als Artrock. Ich jedenfalls liebe es sehr, wenn ein Lied mal nicht nach 3-4 Minuten zu Ende ist. Typisch für den Progressive Rock sind auch die Texte, die nicht nur von "Ich liebe dich" handeln müssen.
Da kann auch mal über Unkraut gesungen werden, oder klassisch für das Genre Science-Fiction Themen. Auch wechselt der Takt gerne mal mitten im Stück, was ein Lied plötzlich viel interessanter machen kann, was gegen Langeweile vorbeugt. Oder es wird so falsch eingesetzt, das es langweiliger wird
Oft werden da auch Musikstile gekreuzt, so komme ich mir bei Finsterforst zunächst vor wie bei einem folklorischen Schlager mit Ziehharmonika, und plötzlich röllt der Typ mit voller Gitarrenpower mir ins Ohr. Oder die Verwendung einer Querflöte und einer ziemlich interessanten Bassline kann aus einem typischen Rocksong etwas jazziges machen.
Ich sollte mal paar Hörbeispiele verlinken sonst schaut ihr nur noch so
Dream Theater
Eine etwas bekanntere ProgMetal Band, die trotz rockigen Momente auch viele Stimmungswechsel bietet und doch einige interessante Alben veröffentlicht haben. Leider kenne ich nur 2 Alben der Band, daher verlinke ich mal einen Track, der halbwegs aktuell ist und etwas "typisch" für die Band rüberkommt.
Mike Oldfield
Es ist schwer, diesen Mann einzuordnen, weil seine Musik teils sehr experimentell ist. Auch wenn einige rockige Nummern dabei rauskamen, so ist "Rock" nicht die perfekte Bezeichnung. Andere bezeichnen seine Musik auch als "Weltmusik", was irgendwo auch hinhauen kann. Nur was ist "Weltmusik"?
Als typisches Merkmal zähle ich bei ihm den markanten Leadgitarrensound, welchen man wirklich unter Tausenden erkennen kann, aber auch der Drang nach echten Chören und natürlichen Klängen. So benutzt er gerne einen echten Zulu Chor statt einen Synthesizer und auch echte Bongotrommeln. Dies macht seine Alben nicht sehr einfach live zu spielen, wodurch eher inzwischen so gut wie nie auf der Bühne auftritt, aber doch sehr zeitlos.
Hier mal ein kleines Beispiel:
Dies ist eines der frühesten Alben, und meiner Meinung auch, auch eines der schönsten. Die Töne gehen direkt in den Kopf und bleiben dort, und der Klimax gegen Ende von Part I ist eines der gelungensten Momente der 70er Jahre Musik. Und noch heute klingt das Album ziemlich gut. Sicher nichts zum Abrocken, aber zum Zeichnen, Schlafen, oder nebenbei Minecraft spielen ganz gut.
Porcupine Tree/Steven Wilson
Steven Wilson hatte es Anfang der 90er nicht leicht, Fuß zu fassen in der Musikbranche, so erfand er die Band Porcupine Tree, die eigentlich nur aus ihm bestand. Irgendwann wurde dann doch eine Band daraus, die sehr vielfältig wurde.
So gab es neben Trance Einflüssen auch eine Portion Psychedelic, Elektro a la Depeche Mode und eine Menge abgespactes Zeug bis hin zu Pop und irgendwann mit Metal Einflüssen(Ab 2002 mit dem Album "In Absentia").
Ich möchte an dieser Stelle einmal ein Stück posten, was charakteristisch für die Band in den 90en ist, und einmal für die 00er Jahre.
Und dann noch ein Track aus ihrem sehr bekannten Album "Fear Of A Blank Planet", welches live viel dynamischer vorkommt. Noch dazu wird versucht, der Inhalt des Textes auch musikalisch auszudrücken. So gibt es "Wutausbrüche" als auch sanftere Momente, bis es wieder plötzlich rockt
Steven Wilson hat inzwischen eine Solokarriere gestartet, welche sich nicht umbedingt mit seinen Porcupine Tree Aktivitäten vergleichen lässt. Es gibt sehr viele Einflüsse auf Bands der 70er Jahre, aber dabei bleibt es eigenständig. JazzRockMetalFusion-Balladen nenne ich es einfach mal.
Hier mal ein Beispiel von seinem aktuellen Album "The Raven That Refused To Sing", was einfach nur total abgedreht wirkt.
Und ein letztes Steven Wilson Beispiel muss noch sein, sonst werde ich meinen Avatar nicht gerecht. Ja ich weiß, ich schreibe viel zu viel, ihr guckt sicher schon so
Dieses Lied ist auch sehr charakteristisch für den Progressive Rock, es gibt viele unerwartete Veränderungen im Stück, und man lässt sich Zeit für den Text. Manche finden es langatmig, mir sind aber 6 längere gute Stücke lieber als 12 schlechte kurze Stücke.
Und falls ihr euch das nicht komplett anhören wollt, dann bitte wenigstens auf 8:53 vorspulen. Dieser Rhythmus, und wenn dann auch noch der Bass einsetzt. DAS ist soo awesome,versucht das mal nachzuspielen!
Aber ein Song geht noch, allerdings von einer anderen Band, welche es neben "Yes", "Pink Floyd", "ELP" in den 70ern auch zu viel Ruhm geschafft haben. Insbesondere das Finale, das zählt wirklich zu den epischsten Finalen, die ein Song jemals hätte bekommen kommen. Es erlangt schon fast die musikalische Perfektion, trotz des Alters
Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ihr seht sicher schon so aus
Viel Spaß beim Anhören