Versandhandel aus China

[Bydlo]

Nutzt Ihr chinesische Shops wie AliExpress, GearBest oder FastTech?

Ich sah mir vor wenigen Monaten GearBest an, da ich einen großen Bedarf an Dampf-/E-Zigaretten-Zubehör habe und dieser Kram ohnehin aus China kommt und in Deutschland um ein gefühltes Drittel teurer verkauft wird. Ich bestellte mir Kleinkram, Mundstücke, Ersatzgläser, alles Pfennigbeträge. Kam alles nach zwei bis vier Wochen an und ich bin weitgehend zufrieden, die Produkte sind bei derart lächerlichen Preisen besser als erwartet.

Der Vorteil liegt ganz klar in den nichtvorhandenen Lieferkosten, hierzulande lohnt sich der Kauf von niedrigpreisigen Teilen oft kaum, da man 5 bis 10€ Lieferkosten zahlt.
Der Nachteil liegt natürlich in der langen Lieferzeit, mangelnder Transparenz, Betrugsgefahr, möglichen Qualitätsmängeln und potentiellen Zollproblemen. Und natürlich auch in der Betriebssicherheit, explosionsgefährdete Batterien und Hochstromelektronik sollte man nachwievor bei deutschen Vertreibern kaufen (auch wenn mir ein USB-Hub aus dem deutschen Amazon mal ein Netzteil zerschoss).

Allgemein gilt dass man nur für Beträge bestellen sollte, die man auch bereit ist als Lehrgeld zu zahlen.

[Der Unbekannte]

Ein Kumpel von mir hat nicht nur ein Lehrgeld bezahlt, sondern auch ein Teil seiner Lippe.
Hat sich ne E-Zigarette aus China gekauft mit Zubehör etc, das Ding ist ihm im Mund explodiert.

Ich würde mich von diesen scheiß gerade aus China fern halten.

[Bydlo]

Jetzt interessiert es mich was er genau gekauft und damit angestellt hat.

Dass man an Batterien und Akkuträgern nicht sparen sollte, habe ich nicht umsonst erwähnt. Moderne Akkuträger (oder sog. Boxmods) sind praktisch dazu konstruiert um missbraucht zu werden, da Spannungsfehler und Kurzschlüsse beim Wickeln oft vorkommen. Das ist anspruchsvolle Technik und sollte selbstverständlich nur von etablierten Herstellern auf europäischen Märkten gekauft werden, schon alleine weil man mit Hochstrombatterien nicht spaßen sollte.

Die "anspruchsvolleren" Verdampfermodule sind da eine andere Geschichte, die kosten in Deutschland 30-50€ und in China 10-30USD, da versuche ich gerade zu sparen. Entweder sie erfüllen ihren Zweck oder eben nicht, doch zumindest platzen sie nicht dabei.

[HeavyMetalNeverDies!]

Weiß nicht, ob ich in China so Zeug wie Mundstücke bestellen würde. Die nehmen es ja nicht ganz so genau mit Grenzwerten und Inhaltsstoffen. Da würde ich lieber teurer innerhalb der EU kaufen und dafür sicher gehen, dass die Teile dementsprechend zertifiziert und gemäß Verbraucherschutz-Standards für den europäischen Markt zugelassen sind.

Ich bin da also eher skeptisch, was Importe vom chinesischem Markt betrifft. Die Nachteile hast du ja selbst schon aufgelistet, zumal ich auch eine etwas andere Konsum-Philosophie vertrete.

Ich finde wenn Luxus-Konsumgüter (was Genussmittel wie Zigaretten, Alkohol etc. sind) so billig zu haben sind, dass ich die von Früh bis Spät konsumieren kann, dann verlieren diese an "Exklusivität" und der Genuss verkehrt sich in Gewohnheit. Dann bringen diese Konsumgüter mMn. auch keinen Mehrwert mehr, weil ich die dann mit einer Selbstverständlichkeit und Gleichgültigkeit konsumiere, wie ich mir die Schuhe zubinde, das Licht einschalte oder das Fenster öffne. Für mich ist es ein wesentlicher Teil von Luxus-Konsumgütern, dass ich diese nur selten konsumieren kann oder dass ich auf andere Dinge verzichten muss, um mir die leisten zu können. Dann empfinde ich auch mehr Wertigkeit für diese Konsumgüter.

[Pandora51]

Ich finde die Tablets aus China (z.B. von Gearbest) unglaublich attraktiv. Die verbauen gerne einfach das Ipad Display in Tablets und verkaufen die Tablets sehr günstig. Dualboot Tablets gibt es auch. Das traut sich kein namenhafter Hersteller (wer will schon Google oder Microsoft gegen sich haben).
Selbst für die doppelten Kosten gibt es oft keine besseren Tablets in Deutschland.

Das Problem ist leider die Garantie, der Zoll und die Wartezeit. Gearbest gibt auch Garantie aber wenn eben was schief geht, dann muss man den Artikel erst einmal zurückschicken. Im schlimmsten Fall nach China.
Die Warenhäuser in Europa von Gearbest helfen bei einigen Artikel, jedoch gibt es nur einen Bruchteil der Auswahl in diesen Lagern.

Bei Konsumgütern aus China würde ich die Finger davon lassen. Da fehlen mir dann doch die guten alten Vorschriften aus der EU oder Deutschland

[Ayu]

Ich importiere relativ oft Sachen aus China über meine dortige Kontaktperson.
Dazu muss ich aber sagen, dass ich eigentlich nur Originalwaren von chinesischen Marken auf Taobao bestelle und nicht irgendwelchen Imitate oder Fälschungen die Probleme mit den Zoll verursachen könnten. Wenn ich so drüber nachdenke bestelle ich sogar die Mehrheit meiner Kleidung inzwischen von dort...
Technischen Kram würde ich aber von dort nie bestellen, da gibt es gerne mal Probleme mit der Lieferung wenn es nicht gleich ganz verloren geht.

[404compliant]

Höchstens mal technischen Kleinkram, damit es unter den Zollgrenzen bleibt, und der Totalverlust kein Problem ist.
Gerade bei technischen Geräten und Zubehör kriegt man oft exakt den gleichen China-Plunder in Deutschland zum doppelten oder dreifachen Preis angedreht, da lohnt das schon, direkt zu kaufen. Man muss aber Zeit mitbringen, wenn man was schnell haben will, wird das nix.

Bisher hat fast immer alles geklappt. Nur ein mal ist eine Sendung kommentarlos am Zoll abgeprallt. Hat fast ein Jahr gedauert, bis die Rücksendung wieder beim Händler war, und ich zumindest einen Teil des Geldes wiederbekommen hab. Denn darauf verzichtet man auch: Gewährleistung und deutscher Verbraucherschutz.

[Leon]

Einzelne elektronische Komponenten oder andere Kleinteile bestelle ich recht oft in China, meist über eBay bzw. eBay USA. Ein großer Teil der China-Elektronik-Produkte werden auch über Zwischenhändler in Deutschland angeboten und man findet relativ einfach Reviews dazu, um sich ein Bild darüber zu machen, ob sie etwas taugen.
Höherwertige Sachen bestelle ich bevorzugt innerhalb von Europa, da es so auch einfacher ist, etwas zurückzusenden für den Fall, dass mal was defekt ist.