@Dr. Tempo: Es war mein erstes Meetup, tatsächlich das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich mit praktisch Fremden von denen ich großteils noch nichtmal ein Foto gesehen habe, getroffen habe. Ich wollte mich schonmal vor Jahren mit Leuten aus einem anderen Forum treffen (eine "Gilde" in einem Browserspiel), hab dann aber im letzten Moment (50 Meter vor Treffpunkt) den Schwanz eingezogen und bin nach Hause gegangen).
Ich bin der Typ, der Situationen mit vielen unbekannten Menschen meidet. D.h. ich geh niemals alleine irgendwo hin wo viele unbekannte sind. Disco, Feiern, Conventions sind für mich daher meist unerreichbar, weil ich mich verdammt schwer tue Anschluss zu existierenden Gruppen finden. Einfach zu jemandem hingehen und zu sagen: "Hallo, ich bin der Wilfried, wie geht's?" ist für mich eine wahre Herausforderung und kostet extrem viel Überwindung. Ich fühle mich dabei meist als Eindringling, lästig, unerwünscht (obwohl das praktisch nie war ist).
Als mich Zwielicht Funkel zu dem Treffen per PN eingeladen hatte (wobei ich mir sicher bin die Einladung war nichtmal ernst gemeint da er ja wusste, dass ich in Tirol wohne) habe ich mir gedacht, "was solls, einerseits gibts einen guten Grund in Wien zu sein (die Demo), andererseits bin ich alt genug um falls es mir nicht gefällt einfach zu gehen und mir stattdessen Wien anzuschauen". Ich wohne auch so weit weg, dass ich im Fall des Falles jeglichen Kontakt abbrechen und die "Bronies" als potentielle RL Bekanntschaften simpel abhaken kann. Nichts zu verlieren also.
Tatsächlich fand ich dann vor Ort, nach dem altbekannten, anfänglichen Gefühl des Unbehagens doch Anschluss. Zum Teil verdanke ich das jenen Bronies, die auf mich zugegangen sind und mich einfach angequatscht haben (großes Danke dafür!), aber zu mindestens ebenso großem Teil ist es die Folge dessen, dass ich mich wirklich arg zusammengerissen habe und fast die ganze Zeit aktiv die jeweils größte Gruppe gesucht und mich einfach dazugestellt/gesetzt habe (wie gesagt, das mag anderen lächerlich erscheinen, aber für mich ist sowas immer ein Kraftakt an Überwindung). Wenn man mal daneben sitzt/steht findet sich meist irgendetwas, wo man in das laufende Gespräch den einen oder anderen Kommentar einbringen kann. Und ab da läufts dann eh irgendwie von alleine.
Ich denke ich kann sogar ganz genau sagen, wann für mich das Eis gebrochen war und ich gemerkt habe, bei den
wahnsinnigen ähm netten Leuten kann ichs aushalten und werde nicht vorzeitig abhauen. Das war als in der U-Bahn plötzlich alle zu singen anfingen. Das war so richtig peinlich, blöd und spaßig.
Was ich mit der wall o' text sagen will: Wenn jemand Spaß und Anschluss bei diesen Treffen finden will, dann ist das leicht möglich. Aber ein bisschen Eigeninitiative brauchts trotzdem immer. Ich bin wirklich froh, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und da war.