Ich wohne immer noch daheim, weil ich's mir finanziell nicht anders leisten kann und da der Staat auf Gesundheitsberufe scheißt, weiß ich nicht mal, ob ich mir nach abgeschlossenem Masterstudium auf dem Weg zum Staatsexamen eine eigene Bude leisten kann. Ich bin mittlerweile aber durchaus an dem Punkt, an dem ich gern eigene vier Wände hätte, in denen ich meine eigenen Regeln machen kann. Ich merke nämlich öfter mal, dass es vor allem meiner Mutter schwer fällt, zu differenzieren, wie alt ich mittlerweile eigentlich schon bin und dass ich im Leben meine eigenen Entscheidungen treffe. Ich denke, dass ein Auszug diesen ewigen Streitereien gut tun würde.
Auf der anderen Seite bin ich immer wieder erstaunt, wenn Leute zu mir kommen und mir erklären wollen, wie gut ich's doch habe, weil ich ja zu Hause lebe und einem da angeblich alles hinterhergetragen wird. Kann ich so eigentlich nicht bestätigen - wenn ich hier ausziehe, streife ich ungefähr 1000 Pflichten ab.
Da ich meine Eltern sowieso den Großteil des Tages gar nicht sehe, regel ich den meisten Kram in meinem Leben eh selbstständig und der Haushalt ist deutlich aufwändiger als wenn ich allein leben würde. Ich teile mir mit meiner Mutter halt Hälfte-Hälfte die Hausarbeit (Gott bewahre, wenn mein Stiefvater hier auch nur 'nen Teller abräumen müsste...) in einem Haus mit zwei Geschossen + Keller, in dem drei bis vier (Stiefschwester ist regelmäßig hier) leben. Und da meine Mutter ein Ordnungsfanatiker ist, bedeutet das mindestens einmal die Woche alles auf Hochglanz bringen. Also von "Hotel" Mama kann keine Rede sein - ich bin froh, wenn ich nur noch meinen eigenen Kram wegräumen und -putzen muss. Und ich habe jetzt schon entschieden, dass ich niemals in eine Wohnung oder Haus ziehen werde, das über mehr als eine Etage geht.