Gleiches Gameplay, okay, aber bei Far Cry fand ich das zu extrem. Es sind ja sogar sämtliche Bewegungsabläufe und Animationen gleich geblieben. Auch am kompletten Spielsystem hat sich überhaupt nichts geändert und es gab nicht das Fitzelchen einer Neuerung. Funktürme freischalten, um Außenposten einzunehmen, Tiere jagen, um Taschen aufzuwerten, tausend (größtenteils) sinnlose Sammelobjekte.
Ich fand das Grundkonzept auch nicht so schlecht, aber dadurch haben sie auch die ganzen Gameplaymängel blind übernommen, die es in Teil 3 gab. Zum einen die Tatsache, dass man ständig zum Klettern gezwungen wird, obwohl es überhaupt kein richtiges Klettersystem gibt und man sich nur an ganz bestimmten Kanten hochziehen kann. Der Kletterhaken im vierten Teil hat die Situation eher verschlimmbessert. Außerdem fand ich die Abfolge sehr monoton. Das ständige Funkturm- und Außenposteneinnehmen fand ich in Far Cry 3 nach einiger Zeit schon ermüdend, weil es davon einfach so viele gab und Far Cry 4 habe ich in relativ kurzer Zeit danach gespielt, was vielleicht auch ein Problem war. Wenn es keine Trophy dafür gegeben hätte, hätte ich das nicht gemacht.
Eigentlich mag ich auch Openworldspiele mit den vielen Dingen, die es zu tun gibt, aber Far Cry trifft da den Ton irgendwie nicht. Ich suche gerne Sammelgegenstände - wenn ich dafür belohnt werde. Wird man in FC aber absolut nicht. Das höchste Maß sind noch so Dinge wie die Briefe gewesen, mit denen man wenigstens ein Stück Story gekriegt hat, der Rest war einfach im totalen Überfluss in der Welt verteilt uns eigentlich hatte es keinen Sinn, da groß hinterher zu rennen. Auch hier habe ich nur soweit gespielt, wie die Trophys mich gezwungen haben.
Und dann noch die Nebenmissionen. In Far Cry 3 hatte ein Teil der Nebenmissionen wenigstens noch eine eigene Persönlichkeit und Geschichte. In Far Cry 4 gibt es nur noch die typisierten Missionen mit "Gehe dahin, töte den." in verschiedenen Ausführungen nach dem immergleichen Prinzip.
Und die Missionen mit festen Questgebern waren zwar anfangs ganz witzig, aber genauso repetitiv. Wenn man das erste Mal von den beiden Kiffern (gerade die Namen vergessen
) auf einen LSD Trip in eine Bärenhöhle geschickt wird, ist das echt witzig, wenn's das fünfte Mal passiert, einfach nur noch ausgelutscht.
Und dann natürlich so Kleinigkeiten, wie die Tatsache, dass man immer zu viel Geld hat. #Firstworldproblem
Ich habe teils den Geldbeutel nur deshalb vergrößert, damit ich nicht ständig an dessen Obergrenze stoße. Wenn man ein festes Waffenarsenal hat, hat man einfach irgendwann nichts mehr, wofür man das Geld noch ausgeben könnte.
Die große Stärke der Far Cry Reihe sind ihre Welten und Charaktere. Aber wenn man mal genauer hinschaut, wurde selbst da fleißig übernommen. Pagan Min funktioniert letztlich auch nur nach der Vaas-Formel und der Goldene Pfad ist nichts Anderes als die Rebellen aus FC3. Mal abgesehen davon, dass natürlich auch alle KIs nach demselben Prinzip funktionieren, wurde selbst in der Flora und Fauna einiges übernommen. (Obwohl Krokodile ja anscheinend nichtmal im Himalaja vorkommen.)
Nungut, ich male jetzt vielleicht ein reichlich schlechtes Bild der Reihe, das will ich damit gar nicht sagen. Eigentlich hatte ich Spaß daran und wenn Sony für den Onlinemultiplayer auf der PS4 nicht PS+ verlangen würde, hätte ich nach dem dritten auch den vierten Teil platiniert.
Jemandem, dem das etwas flache Gameplay vom dritten Teil allerdings nicht so sehr lag, sollte nicht unbedingt zum vierten greifen.