Das Sega Master System erschien 1985 in Japan, 1987 in Europa und bekam 1990 eine überarbeitete Fassung, die als Sega Master System II betitelt wurde. Diese Konsole stand in Konkurrenz zu Nintendos Famicom/NES und unterlag meist überall auf der Welt.
So wurde die zweite Variante der Konsole gar nicht erst in Japan veröffentlicht. In USA versuchte man zumindest noch bis 1992 ein paar Konsolen zu verkaufen. Ganz anders sah es in Brasilien aus. Hier fand die Konsole bis 1996 viele Käufer und diese bekamen als einzige auf der Welt eine weitere Modifikation der Konsole. Ansonsten gab es natürlich Europa. Das wurde von Nintendo damals relativ vernachlässigt und in einigen Ländern war diese Konkurrenz überhaupt nicht vertreten. Daher ging auch hier der Verkauf bis 1996.
Der Erfolg in Europa und Brasilien ging sogar soweit, dass es nicht nur neue Spiele nur für diesen Markt gab, man scheute auch keine Lizenzkosten und kam mit Namen wie Asterix daher. Das erfolgreichste Spiel war Alex Kidd in Miracle World, ein Jump 'n' Run mit Segas damaligen Maskottchen. Es war bereits beim Master System II vorinstalliert. Entgegen dem deutschsprachigen Wikipedia-Artikel gibt es Leute die meinen, das Spiel war bereits schon mindestens ein Jahr vorher in der ersten Konsolenvariante dabei, aber Belege dazu fand ich nicht.
Erwähnenswert ist mit Phantasy Star ein früher Vertreter der JRPGs. Diese Serie konnte sich anfangs noch gegen Genrekönige Final Fantasy und Dragon Quest behaupten. Wonder Boy war ebenfalls der erste Teil einer Plattformer-Reihe, die für Sega bedeutend sein sollte. Mit Golden Axe Warrior versuchte man eine Alternative zu Nintendos The Legend of Zelda zu schaffen. Überraschend ist die Existenz von 8-Bit-Versionen der ersten beiden Teile von Sonic the Hedgehog, der schließlich auf der Nachfolgekonsole zum neuen Maskottchen der Firma wurde.
Konsolenvarianten mit Controller (Öffnen)
Wie man auf den Bildern sieht hat die erste Variante noch einen Resetknopf an der Konsole. Der Pausebutton blieb unnütziger Weise selbst beim Redesign noch an der Konsole. Wer kam denn auf diese Idee?
Wie hat man es überhaupt geschafft einen Controller rauszubringen, der noch weniger Buttons als der vom NES hat? Zwei Buttons und ein Steuerkreuz (unter diesem Begriff habe ich die Richtungstasten kennengelernt, heute sagt man eher Digipad). Das Steuerkreuz finde ich bescheiden. Hier war Nintendo der bessere Wurf zuerst gelungen und auf Grund von Patenten durfte man dieses nicht einfach übernehmen. (Vorher war man durch Arcadehallen eher Sticks gewohnt, was auf Konsole erst wieder mit Auftreten von 3D-Spielen ein Jahrzehnt später eine Rolle spielte.) Aus heutiger Sicht finde ich den Controller zu klobig, zu unergonomisch und zu unnötig anstrengend um in der Hand zu halten, aber zumindest dieses Manko teilt sich die Konsole mit dem NES.