Wie schreibe und verlege ich einen Roman? (Sammelthread)

[Lihannanshee]

Kannst du nicht vorbeikommen und das machen? Ich bin überfordert..

Und an all die, denen es genauso geht wie mir:
Schlecht schreiben erwünscht - den inneren Kritiker aussperren!

[Dr.Wandschrank]

(12.03.2014)Andromachus schrieb:  

(12.03.2014)Dr.Wandschrank schrieb:  Also ohne Verlag ein Buch gedruckt zu veröffentlichen ist wohl unmöglich.
Die Druckkosten kann man sich nicht leisten.

So teuer sind die Druckkosten nicht. Gerade wenns als Taschenbuch im Offset-Druck ausreichend schön ist.

Ja aber man braucht ja auch eine sehr hohe Auflage wenn man es veröffentlichen will. Das kann man sich unmöglich ohne Kredit leisten. Es sei den ich mache nur ein kleine Auflage die ich im Lokalen Rahmen Vermitteln will.
Eine Auflage welche Landes weit vermittelt werden soll kann man sie nie im Leben allein leisten das kannst du vergessen. Das würde weit über die 100000 € gehen.

[Kerehat]

Und noch dazu kommt, dass man, wenn man wirklich deutschlandweit verkaufen will, ja auch Beziehungen zu verschiedenen Buchketten haben muss, sonst wirst du die ganzen ja auch nicht los.
Aber im Idealfall hat man ja einen Verlag, und der kümmert sich dann auch darum.

[Andromachus]

(12.03.2014)Dr.Wandschrank schrieb:  Ja aber man braucht ja auch eine sehr hohe Auflage wenn man es veröffentlichen will.

Man braucht überhaupt keine hohe Auflage. Veröffentlichen bedeutet nur, daß man es öffentlich finden und kaufen kann.

Die Frage ist, was man insgesamt damit bezwecken will. Gerade wenns nicht primär ums Geld verdienen geht, kann man doch ein Buch schreiben und als PDF vertreiben, sowie einige hundert oder wenige tausend Exemplare drucken und per Webshop verkaufen, für diejenigen, die ein Hardcopy haben möchten. Man muß noch nichtmal selber einen aufsetzen, sondern kann sich z.B. bei amazon oder ebay einklinken.

Klar, wenns in jeder Auslage liegen soll und man davon in den Medien hören soll, bedarfs auch eines gewissen Marketing-Budgets.

Wie gesagt, man kanns gerne über einen Verlag machen, dann steht aber der kommerzielle Aspekt direkt im Vordergrund, und genauso wirds dann auch von Anfang an direkt bewertet.

Dafür hat man heute den digitalen Vertrieb und den Versandhandel, das skaliert wunderbar, und man muß nicht auf kostenfressende traditionelle Vertriebswege wie den Buchhandel und Verlage zurückgreifen.

[Anarchia]

Was ich interessant finde ist die Frage, wie man ein Buch veröffentlicht welches sich
eines bereits bestehenden Lores bedient. Klar, man wendet sich an den Rechteinhaber, aber wie genau?
Übernimmt das der Verlag mit dem man eventuell in Verhandlung ist?

Für mich sind das wichtige Punkte, die ich selbst zu recherchieren noch nicht geschafft habe. Schreibe momentan an einem Fantasy Roman, zsm. mit einem guten Freund und wir bewegen uns in Milliardenschweren Lizenzbereichen - bei Blizzard.

[Dr.Wandschrank]

@Andromachus

Ja klar wenn ich das einfach nur Hobby mäßig machen will dann reichen auch kleine Auflagen.
Trotzdem muss man auch das Geld dafür haben. Auch eine Auflage von 1000 kosten schon viel Geld, was man nicht gerade einfach so mal ausgeben kann und in der Tasche hat.

Und ich bin halt davon ausgegangen das mit veröffentlichen auch Geld verdienen gemeint war.
Wer es einfach nur so veröffentlichen will kann auch Kultur und Literatur Zeitschriften fragen. Gib doch sicher solche Zeitschriften die Auszüge von Hobby Autoren abdrucken.

Ich denke jedefall das man mit einem Verlag immer besser bedient ist wenn man wirklich will das der Roman von vielen gelesen wird und es einen ein anliegen ist das dieser bekannt wird.

@Anarchia
Ruf doch mal bei Blizzard an. xD
Die habe doch schon Autoren die über ihr Universum schreiben. Vielleicht hat Blizzard ja auch einen festen Verlag. (Panini)

[Andromachus]

(12.03.2014)Dr.Wandschrank schrieb:  @Andromachus
Ich denke jedefall das man mit einem Verlag immer besser bedient ist wenn man wirklich will das der Roman von vielen gelesen wird und es einen ein anliegen ist das dieser bekannt wird.

Ja, kommerziell in großer Auflage auf jeden Fall. Die Risiken (auch die rechtlichen) trägt dann ebenso in den meisten Fällen der Verlag.

Kenne aber einige Leute, die machen durchaus kleinauflagen, das bedeutet aber nicht, daß die Bücher nur lokal kaufbar wären.

Ich finds auch wichtig, daß man zuerst die Prozesskette versteht, bevor man sich dranmacht, Teile davon selber zu übernehmen oder zu outsourcen.

Lizenzen für Starwars, Blizzard etc. müssen bei den Rechteinhabern angefordert werden, hier haben diese dann im Bezug auf Content auch ein Wörtchen mitzureden. Kann mir durchaus vorstellen, daß es, im Bezug auf künstlerische Freiheit, am Ende nicht mehr lustig sein könnte. Ich hab den Artikel nicht mehr zur Hand, aber ich meinte gelesen zu haben daß einige Magic the Gathering Authoren am Ende recht gefrustet waren.

Ich wollte auch aufzeigen, daß man durchaus selber etwas bewerkstelligen kann, wenns darum geht etwas sinnvolles zu veröffentlichen. Die Wege sind hier offen wie noch nie.

[Dr.Wandschrank]

@Andromachus

Dann habe die Leute die du kennt aber sehr viel Geld.
Eine Auflage von 1000 wird je nach Seitenanzahl und Bindung auch schon an die 10.000 € kosten. Also das Geld hab ich nicht mal gerade so

Und ja man sollt sich da schon auskennen.
Je nach Auflage ist Offsetdruck nämlich nicht unbedingt das billigste.

[Andromachus]

(12.03.2014)Dr.Wandschrank schrieb:  Dann habe die Leute die du kennt aber sehr viel Geld.
Eine Auflage von 1000 wird je nach Seitenanzahl und Bindung auch schon an die 10.000 € kosten. Also das Geld hab ich nicht mal gerade so

Also ich hatte damals unsere Abizeitung drucken lassen, DIN A4 und mehrere hundert Seiten, das war alles noch im unteren 4stelligen Bereich. Für einen einzelnen Vollerwerbstätigen ist das durchaus noch zu stemmen, wenn man möchte. Zumal ja beim Verkauf auch wieder Geld reinkommt.

Aber ja, kommt auch drauf an wie mans machen will. Ein Fotobuch mit schönem Umschlag wird teurer als ein Sachbuch als Taschenbuch, das sich mit Text, Tabellen und vielleicht einigen Zeichnungen zufrieden gibt.

Sinnvoll ist es auch, sich mehrere Angebote einzuholen, diese weichen teilweise enorm voneinander ab.

[Dr.Wandschrank]

Naja ne Abizeitung ist auch kein Buch und hat keine hohe Auflage, diese finanzieren sich meist durch Werbung und Sponsoren.

Selbst bei einer 500 Auflage nur einfarbig mit ca 100 Seiten wäre man bei
fast 1000 €
Du kannst es gerne nachprüfen aber soviel wirst du ca überall zahlen müssen.
Und ein Buch ist in der Verarbeitung aufwendiger als die meisten Zeitungen und hat ja auch etwas mehr Seiten.
Eine 1000 Auflage wir man sich da nicht so einfach leisten können, unmöglich ist es nicht wenn man es wirklich will und sein Finanzen darauf auslegt da hast du recht.
Ich wollt nur anmerke das man das eben nicht einfach mal so auf gut Glück zahlen kann oder sollt weil man denk ich will mein Buch jetzt einfhc mal veröffentlichen.
Das will schon gut überlegt sein.

[Andromachus]

(12.03.2014)Dr.Wandschrank schrieb:  Das will schon gut überlegt sein.

Da stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Egal ob man selber published oder einen Verlag beauftragt (der muß ja auch überzeugt werden, er finanziert ja alles vor), es braucht einen guten Plan.

Heutzutage ist es auch durchaus überlegenswert, nur das PDF zu schreiben und zu veröffentlichen, geht ja auch mit richtiger Nummerierung, Verzeichnissen und Seitenzahlen. Wers dann physisch haben möchte, kanns dann selber drucken und binden. Und hier sehe ich eben auch den großen Vorteil von Latex. Gerade für Laien wie mich kann es die ganze Arbeit übernehmen was Layout, Schriftsatz etc. angeht ohne daß eine weitere Person involviert ist, und es sieht dann auch gut und professionell aus.
Man findet auch schnell mal Freunde oder Kollegen die peer reviewen können, es geht ja nicht nur um Rechtschreibfehler, sondern auch im inhaltliche Fehler.

Wenn die Maße stimmen (Randabstände, Anzahl seiten etc.), dann kann die Druckerei das auch direkt Drucken ohne weitere Korrekturen.

Ich schreibe sehr viel für die Uni, da kommen einige hundert Seiten jährlich zusammen.

Viele Unternehmen schreiben auch dicke Bücher (bzw. lassen schreiben), teils ohne ISBN Nummer, die gibts dann als Download oder gegen Gebühr als Hardcopy aus der eigenen Druckerei. Wenn man themenbezogen etwas schreiben will, lassen sich in der Wirtschaft durchaus Sponsoren finden.

[Dr.Wandschrank]

Na gut wenn man nur eines für sich haben will, würde ich das aber schon zumindest professionell drucken lassen. Bei einem Exemplar wäre das dann wohl im Digitaldruck am günstigsten.
Und dann würde ich auch ein echtes Hardcover Buch daraus machen und nicht so nen Klebblock wie die meisten Romane was genau genommen kein Buch ist.

Und nein normal kann die Druckerei das nicht direkt drucken. Den Auftrag muss man noch in der Mediengestaltung ausschließen. ( weiß nicht ob Latex das auch kann) Damit ordnet man die Seiten die auf die Druckform kommen möglichst wirtschaftlich an damit man möglichst wenig Druckbogen braucht. Und dabei kommt es eben auf das Formt an welche die Druckmaschine drucken kann und die spätere Art der Verarbeitung.

Bei einem Buch wird man wohl 32 Seiten des Buches auf jeden Bogen haben. Dieser wird dann gefalzt.
Also so gefaltet das diese 32 Seiten richtig zueinander liegen.
Deshalb muss die Druckerei die PDF so oder so noch in ihren Programmen bearbeiten.
Und Laien machen beim Setzen fast immer Fehler ob mit oder ohne Programmen.
z.b wenn die Schrift in RGB gesetzt ist man es aber im Digitaldruck drucken will, dieser druckt nämlich im Gegensatz zum Offsetdruck mit CMYK.

Also Programm hin oder her es muss so oder so noch bearbeitet werden.
Da können die den Rest auch noch gleich machen

[Lihannanshee]

(12.03.2014)Dr.Wandschrank schrieb:  Also Programm hin oder her es muss so oder so noch bearbeitet werden.
Da können die den Rest auch noch gleich machen

Stimmt.

Übrigens ist das hier alles, woran ich derzeit parallel schreibe, das meiste mache ich allerdings handschriftlich als Notizen in Diversen Ordnern...
Sieht nicht nach viel aus, ist aber durchaus komplex.
Gerade bei Gwyrdd braucht es pervers viel worldbuilding..
Und das besteht ja wiederum aus mehreren in sich geschlossenen Geschichten, die jedoch alle wieder miteinander verknüpft sind...

[Lihannanshee]

Eine Frage - wie gliedert man am besten einen langen Dialog?
Also NUR wörtliche Rede? Untereinander? Absatz mit sternchen und glitzersteinen dazwischen?

[Blue Sparkle]

Schau einfach in einem Buch nach das verlegt wurde. Wenn es dort geht, geht es auch bei dir.

ansonsten
http://www.andreaseschbach.de/schreiben/...ragen.html

dort werden dutzende Fragen beantwortet die immer wieder kommen. Bzgl. Format, Schreibblockade etc.
und zwar von einem Autor der wirklich schon Bücher geschrieben hat, die die Leute auch gekauft haben.

[Space Warrior]

Mal eine Frage: Kann man sich auch an ausländische Verlage wenden, damit die ein Buch veröffentlichen? Zum Beispiel Science-Fiction läuft ja im deutschsprachigen Raum nicht gut, könnte ich es theoretisch auf Englisch schreiben und mich an einen amerikanischen Verlag per Email oder Telefon wenden? Und wenn die Verkaufserlöse nicht zum Leben reichen, könnte man in ein billiges Land z.B. nach Südostasien ziehen und von dort aus arbeiten?

[Space Warrior]

Wie genau veröffentlich man eigentlich ein Ebook RICHTIG?

Theoretisch kann man es ja einfach auf der eigenen Privathomepage hochladen und dort gegen Paypal-Bezahlung zum Download anbieten und damit wäre es "veröffentlicht". Aber wie kriegt man es hin, dass es auch in den Online-Shops von Buchläden gelistet wird und in offiziellen Verzeichnissen auftaucht?