01.03.2015 |
Sophor
Great and Powerful
Beiträge: 327
Registriert seit: 13. Feb 2014
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RE: Action und Kampfszenen
Ein interessanter Thread...
prinzipiell sind actiongeladen Kapfszenen die wohl am schlechtesten geeigneten Szenen für das Medium Text (Im Kontrast zu visuellen Medien wie Film oder Comic).
Meist sind es die Schwachstellen in Geschichten, allerdings gillt das selbstverständlich nicht immer.
Wen ndu eine Fanfic mit epischen, und gut geschriebenen/konzipierten Kämpfen suchst, kann ich die The Immortal Game ( dt. Übersetzung, noch unvollständig) wärmsten ans Herz legen.
Was eine Kampfszene gut macht, ist schwer zu sagen. Ich habe eine Schwäche für scheinbar aussichtslose Kämpfe gegen scheinbar Überlegene gegner, das bringt eine gewisse Epik mit sich.
Wichtig ist wahrscheinlich, dabei nicht ins schnöde beschreiben von Handlungen abzudriften und sich nicht in Details zu verlieren. Ein Kampf ist schnell und es passiert viel Gleichzeitig, das meißte muss im Geist des Lesers passieren, der Text sollte nur die Outlines liefern, dabei allerdings genau genug sein um Verwirrungen zu vermeiden. Hat man kein Bild vor Augen geht der Zauber verloren.
Ein weiterer Trick (der auch on anderen Situationen anwendbar ist) ist mehrere Sinne anzusprechen. Man sieht einen Kampf nicht nur, man hört das Schlagen von Stahl auf Stahl, die beschleunigte Atmung eines selbst und des Gegners, man Riecht den Schweiß, das Blut, den Rauch, man Schmeckt Galle.
Wenn ich das richtig gemacht habe, haben diese paar Worte bereits eine Szene in deinem Geist kreiert, die weit über den reinen Inhalt der Worte hinausgeht
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01.03.2015 |
I. M. Legion
Wonderbolt
Beiträge: 2.033
Registriert seit: 21. Feb 2013
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RE: Action und Kampfszenen
Zitat:Was ist eure Meinung eine echte richtige Kampfszene, und nennt mal ein paar Beispiele.
Ein interessantes Thema.
Kampfszenen als Texte sind wirklich eine Kunst für sich. In einen Film lassen sich Kampfszenen wirklich relativ einfach darstellen. In Texten ist das wirklich etwas anderes. Man kann schließlich nicht zehn Zeilen lang schreiben: Dann schlug er zu, sein Kontrahent konterte. Dann schlug sein Kontrahent zurück und er konterte den Hieb ebenfalls ... usw.
Bei Ponys ist es sogar eine ganze Ecke schwieriger, eine überzeugende Kampfszene zu beschreiben. Sie führen Waffen in ihren Mäulern und bewegen sich auch anders als Menschen.
Eine überzeugende Kampfszene macht für mich aus, wenn dabei Emotionen beschrieben werden. Man sollte mit dem Kämpfendem mitfühlen können.
Auch bei Actionszenen ist es nicht anders. Emotionen des Protagonisten sind wichtig dabei. Wenn es z. B. in der Umgebung nur so kracht, Lavafontänen aus aus dem Boden spritzen, Blitze vom Himmel herabpeitschen und nebenbei noch ein Orkan wütet, muss die Angst und die Verzweiflung des Protagonisten auch erkennbar sein. Würde er sich durch das gesamte Chaos bewegen, ohne mit der Wimper zu zucken, so würde das ungemein der Atmosphäre schaden.
Eine FF, die wirklich sehr viel tolle Action nach guter, alter Bruce Willis-Manier bietet, ist Dash Hard, die rein zufällig das Produkt vom Gründer dieses Threads ist.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.03.2015 von I. M. Legion.)
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01.03.2015 |
JP Hyper
Wonderbolt
Beiträge: 2.015
Registriert seit: 18. Jul 2012
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RE: Action und Kampfszenen
Kampfszenen sind im Textform in der Tat nicht einfach. Das ist wahr. Leider lassen sie sich in Actionabenteuer nicht vermeiden. Vor allem sind sie in Drehbüchern auch wichtig, um die Handlung im Filmen möglichst gut darzustellen.
In Prosatexten ist das anders und ich stimme Legion zu, dass man eher mit den Emotionen der Charakter spielen kann, damit es kein ödes Gekloppe wird. Mich faszinieren auch die Kämpfe, die fast aussichstlos wirken
In 13 Schicksale sind auch sehr viele Kämpfe mit Emotionen drin.
Eine andere Geschichte. PrimeColors Garde des Donners hat am Anfang eine nette Kampfszene die an alte Power Ranger Kämpfe erinnern und so ihren eigenen Charm haben.
Normalerweise mach ich bei Kampfszenen mir einen Schlachtplan und überlege jede Abhandlung genau. Wenn Rainbow Dash das macht dann passiert A, aber wenn sie dass macht dann passiert B.
Kleine Skizzen helfen einem auch die Übersicht zu behalten. Das ist halt ein kleiner Tipp von mir.
Und Danke an Legion für die Empfehlung!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.03.2015 von JP Hyper.)
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01.03.2015 |
NOWANACHTSCHATTEN
Enchantress
Beiträge: 736
Registriert seit: 21. Dez 2013
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RE: Action und Kampfszenen
(01.03.2015)JP Hyper schrieb: Was ist eure Meinung eine echte richtige Kampfszene, und nennt mal ein paar Beispiele.
Eine interessantes Frage wirklich da fallen mir viele sachen ein aus verschiedene FFs da wären zum peispiel/e:
13 Schicksale
Halbblut
Dash Hard
Journey von tio
Chronik
Mirrors of Death: Brothers
und noch viele mehr. aber was damit sagen will ist für mich macht die Action und die Kampfszenen nur so viel spass wenn ich mir dabei ein guten Sound anhören kann ihr ein beispiel:
Zitat:Dawn hatte sein Katana im Maul und Terios plusterte sein Kopfgefieder auf, wodurch diese Stelle fast doppelt so dick wirkte. Das war eine Reaktion, die jeder Greif automatisch zeigte, wenn er angespannt war. Es zeigte Dawn zumindest, dass auch Terios nervöser auf den bevorstehenden Kampf war, als er zu wirken versuchte. Anscheinend hielt er ihn wirklich für einen sehr ernstzunehmenden Gegner. Der Kopfgeldjäger hingegen war, den Verhältnissen entsprechend, relativ gelassen.
PS: sorry Flo ich brauchte ein beispiel.
mfg NOWA
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01.03.2015 |
JP Hyper
Wonderbolt
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Registriert seit: 18. Jul 2012
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RE: Action und Kampfszenen
@ Nowa
Das im Beispiel ist in dem Sinne eine gute Stelle, weil es eine typische Reaktion von Vögeln ist, die in Kampfeshaltung gehen. Ich war einmal im Wald, und hab es bei zwei Tauben genauso beobachten können.
Desweiteren, Musik hilft auch wunderbar Kampfszenen zu schreiben. Gerade bei mir hör ich oft "Spitfire von Prodigy"
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01.03.2015 |
NOWANACHTSCHATTEN
Enchantress
Beiträge: 736
Registriert seit: 21. Dez 2013
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RE: Action und Kampfszenen
@JP Hyper
es war ja nur ein beispiel.
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01.03.2015 |
I. M. Legion
Wonderbolt
Beiträge: 2.033
Registriert seit: 21. Feb 2013
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RE: Action und Kampfszenen
(01.03.2015)JP Hyper schrieb: Und Danke an Legion für die Empfehlung!
Bitte sehr, das war doch selbstverständlich. Finde es natürlich auch super, dass du meine FF erwähnst.
Aber herrje, ich habe glatt vergessen, auch Halbblut von Zerenick als tolles Beispiel zu nennen. Auch dort liegen Action und Dramatik sehr dicht und glaubhaft beieinander.
(01.03.2015)NOWANACHTSCHATTEN schrieb: PS: sorry Flo ich brauchte ein beispiel.
Ist okay. Ich gehe sehr gerne mit gutem Beispiel voran.
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01.03.2015 |
Dandelo
Falruspony
Beiträge: 6.178
Registriert seit: 25. Nov 2011
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RE: Action und Kampfszenen
Actionszenen sind eine Herausforderung für jeden Schreiber. Viele Dinge geschehen gleichzeitig, das richtige Medium, das zu vermitteln, ist aber nicht leicht gefunden. Ich selbst bezeichne mich als sehr schwachen Actionschreiber
Da ich noch gar nicht viele Fanfictions hier gelesen habe, kann ich auch nicht wirklich was empfehlen. Ich weiß aber, dass Noxis "Agnus Dei" schon sehr gute Ansätze von Kampfszenen zeigt.
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02.03.2015 |
Sophor
Great and Powerful
Beiträge: 327
Registriert seit: 13. Feb 2014
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RE: Action und Kampfszenen
Ich würde sogar soweit gehen das beschriebene Blut (wenn man nicht gerade eine Gore Fic schreibt) auf ein Minimum zu reduzieren.
Spritzendes Blut und fliegende Körperteile funktionieren im Schriftlichen einfach nicht so gut wie im Film und oft wirkt das eher unfreiwillig komisch oder sogar lächerlich.
Wer eine dunkle Stimmung erzeugen will, kann das lieber über Gefühle machen. Schmerzen, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit & co sollten da meiner Meinung nach rübergebracht werden, weniger die optische Szene.
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02.03.2015 |
Hagi
Travelpony
Beiträge: 6.116
Registriert seit: 08. Sep 2012
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RE: Action und Kampfszenen
Kampfszenen und Actionszenen sind sehr schwer gut zu schreiben. Das Problem ist, dass das geschriebene Wort ein zu langsames Medium für rasante Vorgänge ist. Man braucht zum Lesen zu lange und die Szene verliert dadurch an Schwung und wirkt nicht mehr so actiongeladen.
Eine gute Vorgehensweise bei Kampf oder Actionszenen ist die Handlung selbst weniger zu beschreiben. Wichtig sind die momentanen Empfindungen des Protagonisten. Durch seine Sinnenseindrücke lässt sich eine Kampfszene sehr lebendig gestalten und das auch zum Teil mit sehr wenig beschreibender Handlung.
Man sollte auf keinen Fall den Fehler machen und nur das Geschehen beschreiben. Es geht um einen Kampf, um eine Extremsituation für jeden Protagonisten. Hier nur auf die Geschehnisse einzugehen, lässt die Szene wie einen Golfbericht wirken. Bedeutend wichtiger sind die Eindrücke des Charakters. Die Geschehnisse sollten nur in groben Zügen dargestellt werden, damit man keinen Bericht erhält am Ende.
Was auch ein oft zu beobachtender Kritikpunkt ist, sind "unds". Es passiert viel und es passiert viel in kurzer Zeit. Da kommen dann solche Sätze sehr gerne:
Zitat:Twilight ließ das Schwert los und schleuderte es nach oben und wich ein Stück zur Seite.
Hier könnte man das erste "und" zB durch ein Komma ersetzten, denn zweimal eine Konjunktion mit "und" zu machen ließt sich sehr hölzern.
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12.06.2015 |
Malte279
Origamipony
Beiträge: 2.068
Registriert seit: 16. Dez 2014
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RE: Action und Kampfszenen
Kürzlich habe ich für meine Geschichte eine Kampfszene geschrieben. Für mich ist es schwieriger solche Szenen zu beschreiben als manches mit dem ich mehr eigene Erfahrung habe (und meine Bemühungen mich zwecks Sammelns solcher Erfahrungen in potentiel lebensgefährliche Kämpfe verwickeln zu lassen um besser darüber schreiben zu können waren weder erfolgreich noch besonders ernsthaft ).
Eine besondere Herausforderung war es in dieser Kampfszene eine der Figuren weder übertrieben heldenhaft (wenn die Figur die Wahl gehabt hätte wäre sie sicher lieber abgehauen) noch übertrieben feige (sich einfach nur ängstlich ermorden zu lassen würde auch nicht zu der Figur gepasst haben) wirken zu lassen.
Demnächst kommt noch eine weitere Kampfszene dazu. Mir ist es wichtig nicht einfach nur zu beschreiben was die Figuren tun, sondern auch was sie dabei spüren (Schmerz, Zorn, Angst etc.) ohne letzteres so sehr breit zu treten dass es sich zu sehr nach der Couch des Psychologen anhört.
Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
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